Ein paar letzte Fragen vor dem Ersteinstieg in den ETF-Kauf ...

  • canuck

    Richtig, die Ing bietet das ab 75 Euro Dividenden Ausschüttungen an.


    Die Dividenden werden je nach ETf zu unterschiedlichen Zeiten und Turnus ausgezahlt. Die Info findet man aber beim jeweiligen ETF.

    Ich bespare z. B.den FTSE All-world und der schüttet 4 x im Jahr aus.

    Wenn die 75 € unterschritten sein sollten, gerade am Anfang wenn die Investition noch nicht so hoch ist, lege ich zum reinvestieren einen zusätzlichen sparplan über die Summe zum nächstmöglichen Zeitpunkt an, lasse diesen dann kostenfrei durchführen und lösche ihn dann wieder so das weiterhin nur der monatliche Sparplan weiterläuft.

  • Ja sicher, kam das anders herüber?

    Wenn ja war das so nicht beabsichtigt.


    Ich hatte es nur mit einem Beispiel belegt weil ich mich etwas an dem Satz "VL ist nett, aber.." gestoßen habe.

    Davon ab das nett der kleine Bruder von Sch***e ist, sugiert der ganze Satz kaum positives. Auch wenn es finanziell, Sozialbau vs. Villa, stimmen mag.


    Und VL kann positives bewirken, auch wenn keine Villa dabei herausbringen wird.

    Aber soweit waren wir ja schon ?

  • Okay, ich schrieb zwar "nett", aber meinte "nice". ;)


    Die 40 Euro monatlich (plus ggf. Zulage) laufen ja gesetzlich als "Vermögensbildung". Unter 40 Euro monatlich vermag ich mir keinen substanziellen Beitrag zur Bildung eines Vermögens vorzustellen.

    Da hat der Gesetzgeber wohl mehr Fantasie als ich.


    Aber diesen Beitrag auszuschlagen, dafür fehlt mir erst recht die Fantasie. :)

  • Natürlich macht es Sinn, jeden Betrag >0 mitzunehmen. Ich mache mir nur Sorgen um die Leute, die denken, dies würde für ihre Altersvorsorge genügen. 6,65 Euro sind "auch Geld" keine Frage. Aber ich bin sicher da draußen gibt es Menschen, wenn man die fragt ob sie vorsorgen, werden die stolz von ihrer 40 Euro-VL berichten und das böse Erwachen kommt, wenn mit 60 Jahren Kassensturz gemacht wird. Der gefühlte Beitrag zur Alterssicherung wird denke ich von so manchem überschätzt.

  • Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für alle bisherigen Beiträge und Hinweise, diese haben mir schon sehr weitergeholfen. Nachdem ich mein Depot nun beantragt habe, mache ich mir gerade noch Gedanken, mit welchem ETF ich beim Sparplan beginnen sollte. Ich würde jetzt erstmal recht konservativ auf einem MSCI World setzen, bin jedoch durch meine - wahrscheinlich etwas übertriebenen Vorüberlegungen - nun doch etwas verunsichert betreffend die Frage, ob ich mit einem ausschüttenden oder thesaurierenden beginnen sollte (voraussichtliche Rate erstmal 250-300 EUR/Monat). Etwas verkürzt dargestellt gibt es ja vier Möglichkeiten:


    1. ausschüttend und etwaige Gewinne nur auszahlen lassen

    2. ausschüttend und etwaige Gewinne direkt wieder in weitere Anteile re-investieren (evtl. auch automatisch über den Broker lösbar)

    3. thesaurierend Monat für Monat weiter sparen

    4. thesaurierend und "manuell" von Zeit zu Zeit Anteile verkaufen, um den Pauschbetrag zu nutzen


    Da mein Depot leider noch nicht freigeschaltet ist, kann ich noch nicht einschätzen, wie kompliziert die einzelnen Vorgänge sind. Welche Variante würdet ihr mir als "Anfänger" nun am ehesten empfehlen? Ich bitte um Entschuldigung, da die Antwort für die meisten sicherlich völlig offensichtlich ist, aber ich habe gerade irgendwie wieder das sprichwörtliche Brett vorm Kopf ...


    Herzlichen Dank!

  • Die komplett einfachste ist Variante 3. = thesaurierer Besparen und nichts weiter machen. Man nutzt dann halt eben den FSA nur bedingt aus, durch die Vorabpauschale.


    Beim Auszahlen lassen ohne zu reinvestieren (Variante 2) lässt du den "Zines-Zins-Effekt" liegen, du hast also regelmäßig etwas mehr auf dem Giro. Das ist aber nicht dein Ziel so wie in deinem ersten Post geschrieben wurde. Die würde damit komplett rausfallen.


    Variante 2 ist eben ein guter Kompromiss aus "nicht viel kümmern müssen" und (teilweise) ausnutzen des FSA


    Variante 4 ist das "Komplizierteste", da man hier immer Kaufkurse etc mit "Tracken" muss um dann später auszurechnen wieviel gewinn auf welche Anteile anfallen würde beim Rollieren. Kann man gut mit Excel machen, aber da sind wir dann schon einen ganzen Schritt vom "Pflegeleichten Depot" entfernt. Außerdem sollte man bedenken das das Rollieren, je nach broker, auch immer Gebühren kostet. Das schmälert den Effekt des Steuer-Ersparnis von aktuell max. Rund 220,- € pro Jahr.


    Von daher gibt es, wenn man es einfach haben will, eigentlich nur 2 Varianten:

    - Thesaurierer Besparen und ignorieren (ab und zu mal gucken was das Depot macht, aber nicht aktiv eingreifen)

    - Ausschütter Besparen und die Dividenden reinvestieren, entweder automatisch oder nach Auszahlung über einen einmaligen kostenfreien Sparplan.


    Und wer hätte das Gedacht, das sind im Grunde die beiden Empfehlungen der Finanztip-Redaktion ;) :D

  • Jetzt mal ganz ehrlich und ohne jeden Vorwurf:

    Du machst Dir zu viele Gedanken.


    98% vom Optimum ist immer noch besser als gar nichts zu machen. Und darüber zu philosophieren, ob man jetzt 98% oder doch "nur" 97,91% vom Optimum erreicht hat, ist nicht zielführend.

    Die "Analyse-Paralyse" soll einen nicht ausbremsen.


    Ich mache "3" und das läuft wesentlich besser als meine kapitalbildende Lebensversicherung. ;)

  • Vielen Dank für diese Erläuterungen, die mir das Ganze dann doch nochmal deutlich klarer gemacht haben. Ich werde dann wohl zu Beginn jetzt erstmal wirklich nur Variante 3 (thesaurierend ohne "aktives Eingreifen") fahren und dann je nach Gefühlslage evtl. einfach zu einem späteren Zeitpunkt einen weiteren ausschüttenden anlegen. Das müsste ja problemlos möglich sein.

  • Vielen Dank - und Du hast natürlich völlig Recht. Ich bin ja schon ganz froh und auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich den Schritt jetzt überhaupt endlich getan habe. Und ich werde dann jetzt - wie oben schon geschrieben - vorerst auch auf die Variante 3 setzen, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Auch hier also nochmal vielen Dank!

  • Ja, mach 3 und damit ist erstmal gut.


    Ich hatte 1 gemacht, weil mich das einfache gereizt hat (automatisch Freibetrag ausnutzen) und ärgere mich jetzt ein bisschen, weil ich da ganz schlechter steuern kann. Wenn man erstmal so viele Ausschüttungen hat, dass man damit seinen Freibetrag ausnutzt, kann man nicht mehr steuerneutral in einen thesaurierer umschichten und da sie Ausschüttungen vermutlich auch schneller steigen als der Freibetrag, zahlt man so zwangsläufig Steuern.

    Mit thesaurierer ist man da einfach flexibler.


    Aber wie gesagt, dass ist alles lustiges optimieren, wenn man sich langweilt. ?