PV Anlage mieten, lohnt sich das ?

  • Geht es jetzt eigentlich noch um die Frage ob es sich Lohnt ein PV-Anlage zu mieten?


    Oder ist das Thema jetzt: "Firmen, ihre Gesellschaftform und die Folgen einer möglichen Insolvenz"?

  • Eine mögliche Insolvenz und deren Folgen sind ein Faktor den man bei Mietmodellen berücksichtigen muss. Wobei ich an der Stelle auch nochmal auf das Thema Kosten eingehen will. Wann habt ihr die Anlage genau bestellt? Nach welcher Formel ist der Rückkaufwert berechnet?


    20 Jahre a 69€ (brutto oder netto?) sind 16560€ oder etwas über 3300€/kWp. Eine ziemliche Hausnummer.

    Daumenregel für ein ordentliches Angebot aktuell dürfte irgendwo bei 2000€/kWp netto sein. Da kommt man unter Umständen immer noch günstiger raus wenn man das finanziert

  • Rechnen wird vermutlich ernüchtern...


    * 69 Öcken im Fonds dürften in 20 Jahren zu 35000 bis 40000 Öcken führen.


    * Fiktive Anschaffungskosten von rund 10000 bringen vermutlich als 1*Investition in Aktienfonds nach 20 Jahren ein Kapital von 38000 bis 46000.


    Rechnet sich die PV-Anlage hinsichtlich der Kosten für den Strom generell? Wenn ja, fahre ich mit einem Mietmodell gegenüber einem Kauf (mit Cash oder einen anderen Form der Finanzierung) besser oder schlechter?


    Kann ich mir die Finanzierung leisten? Habe ich das Geld für eine Anschaffung herumliegen?


    Je nach Ausgangslage (die berühmte Gesamtsitiuation = Nettovermögen, Vermögensaufteilung und Einkommen - Ausgaben) ergeben sich mehrere Varianten, die es zu kalkulieren gilt... wober Parameter, wie Zinsen, Inflationsrate, Renditen, Stromkosten etc., die sich alle ändern können, gekonnt außen vor gelassen werden müssen...

  • Mittelfristig wird man wohl kaum um eine PV herumkommen. In BW ist die bei Neubauten und Dachsanierungen schon Pflicht. Und auch über eine echte Bestandspflicht wird schon diskutiert, auch wenn ich skeptisch bin ob die Grünen nach Kretschmann noch einen Stich machen.

  • LebenimSueden


    Ja klar, lieber einmal auch mit der Thematik Insolvenz auseinander setzten als überhauet nicht. Haben wir ja damals auch.

    Allerdings sollte das jetzt auch im Rahmen bleiben und nicht nur auf Gedanken Spiele hinlaufen "was würde passieren wenn".


    Die 69,99 € sind Brutto bei 20 Jahren Laufzeit. Also, wie schon errechnet kosten von 16800,00 € brutto. Ich hatte die 99 Cent unterschlagen, also rechnen wir mit 70 €.

    Wir hatten 6 oder 7 Angebote hier damals zum Kauf. Das Günstigste etwas unter 10.000 € netto, das teuerste um die 16.000 € netto. Alles ohne Speicher, allerdings z.T. auch unterschiedliche Hersteller. Also immer was der Solateur gerade beschaffen konnte.


    Bei einer Brot und Butter Anlage mag es auch günstiger gehen, aber die hat eben nicht jeder. Bei uns musste z.B. der Zählerschrank erneuert werden und wir haben 3 Strings obwohl nur 14 Module @ 360 Watt + Vorbereitung und Verkabelung für die WB incl. Kanäle , Netzwerk etc.

    3 Strings deshalb weil wir morgens und abends von Mai-September eine Teil Verschattung haben.

    Deshalb haben wir 4,6,4 Module auf dem Dach als 3 String Modell.

    Dadurch das das ganze auch nicht zusammenhängend als 1 Fläche Montiert werden kann, 2 Dachfenster + Abwasser-Entlüftung, hat die Montage des Gestells schon 1,5 Tage gedauert mit 3 Monteuren. Und es bedarf eben auch mehr Material je zerklüfteter es ist.

    Also wie gesagt, nix mit 0815 für einen Damaligen referenzwert von ca. 1500-1600 € netto pro kwh/p


    Eine Vergleichbares Angebot damals (die günstigere war keine All-Black) lag bei 10.500 € netto, also Rund 12500,- € Brutto.


    70 € sind also 16800,- €. Von den 70,- entfallen 55 € monatlich auf die Anlage. 15 € Monatlich sind für den "Service" wie Wartung (ich weiß, ist eigentlich Wartungsarm) Versicherung, Monitoring sowie Rücklagen für Ersatzteile.

    Somit kostet die Anlage selbst rund 13.200 € (240*55 €) und rund 3840,- € (240*15 €) für den Service.


    Die Anlage selbst wird mit 5 % jährlich "abgeschrieben. Also die Rückkaufsumme der 13.200 € die der Montierende Solateur bekommen hat, den man montiert ja nicht selbst sondern Partnerfirmen aus der Region, sinkt jährlich um den Festgeschrieben Betrag von 660 €.

    Ich könnte also z.B. nach 10 Jahren die Anlage für den Festen Preis von 6600,- € aus dem Vertrag lösen.

    Uns war damals schon bewusst das kaufen Günstiger gewesen wäre. Wir hatten es ja schwarz auf weiß. Aber wie viel weiter oben schon beschrieben haben wir das Geld für die Hypothek genutzt um dort mehr als 70 € einzusparen.

    Ergebnis: Geld ist immer noch weg, PV aber auf dem Dach sowie Restschuld des Hauses und monatliche Belastung gesenkt.

  • Eine 08/15 Anlage dieser Größe hätte also damals etwa 7500-8000€ gekostet. Ich nehme an der Zins war damals auch noch bei 1%, dann hätte man das komplett finanzieren können und kommt über die Laufzeit vermutlich noch deutlich günstiger raus als das was für die Anlage berechnet wurde. Mag sein, dass ihr in eurem Fall aufgrund von Sonderbedingungen günstiger dran wart, verallgemeinern kann man das vermutlich nur schwer.

    15 € Monatlich sind für den "Service" wie Wartung (ich weiß, ist eigentlich Wartungsarm) Versicherung, Monitoring sowie Rücklagen für Ersatzteile.

    Das Thema Service wird bei Mietmodellen auch gerne genutzt um Preise schönzurechnen. Wir hatten mal ein Angebot für ein Jobrad-Leasing. Was da an Werkstattkosten in den ersten 3 Jahren (!) angesetzt wurde, war jenseits von gut und böse. Den Widerspruch zwischen wartungsarm und Wartung hast du ja schon erkannt, realistisch wird irgendwann gegen Ende der Laufzeit ein Wechselrichter fällig, der aber weit unter den 3600€ bleiben sollte.

  • Ich wollte es nicht verallgemeinern. Das ist genauso falsch das per se alle Mietanlagen überteuert sind.

    Ich kenne natürlich auch die Angebote, bzw. habe sie auch schon gesehen, wo die Miete am Ende das 2-2,5 fache des Kaufpreises kosten über die Laufzeit.

    Anders herum kenne ich inzwischen 6 Mieter persönlich aus dem Freundes und Familienkreis. Allerdings kann man auch da nicht pauschalisieren. Inzwischen haben sich die Preise deutlich verändert.


    Und 3600,- € empfinde ich wirklich nicht als viel. Alleine unser WR kostet aktuell im Großhandel ca. 1700-1800 €. Dazu der Stundenlohn. Bist du locker über 2000 € und in 15 Jahren mit 2% Inflation schon ca. 2700 €. Und das ist jetzt nur ein mögliches Bauteil. Kann ja sein das doch mal ein Modul ausfällt, trotz Garantie des Moduls muss da dennoch jemand hoch zu tauschen.


    Das ist wie bei einem versicherung: entweder zahlst du sie jahrelang und nutzt sie nie und die Kohle ist weg, oder du musst sie nutzen und bekommst etwas ( einen Teil) zurück von dem was du gezahlt hast.

    Was am Ende besser war sieht mann dann oder eben nie weil man schon das zeitliche gesegnet hat.


    Das Kaufen i.d.R. immer günstiger ist habe ich nie bestritten. Aber das Kapital ist erstmal weg und eine Vorgriff für die Zukunft. Ob man es (selbst) jemals wieder reinholt kann keiner garantieren. Theoretisch sollte das immer der Fall sein wenn es richtig kalkuliertist, nur ist das Leben eben das Leben und keine Planwirtschaft.

    Und genau das kann man eben anders gestalten sofern das Preislich passt.


    Und um es, mit einem letzten Satz nochmal klarzustellen:

    Ich will keine Werbung pro Miete machen. Für uns passte das so, bei anderen nicht.

    Also vergleichen, vergleichen, vergleichen um dann abzuwägen was passt und preislich einen Sinn ergibt. Egal ob Kauf, Miete oder Finanzierung.

  • Die Frage ist ob Wechselrichter der allgemeinen Inflation folgen werden. Computer und Mobiltelefone tun das ja auch nicht. PV Komponenten über die letzten 20 Jahre ebenfalls nicht. Wenn ich überlege was meine Eltern vor ca 15 Jahren für ihre Anlage bezahlt haben (gut die haben auch noch eine ganz andere Einspeisevergütung). Hier würde ich tendenziell davon ausgehen, dass das mit zunehmender Verbreitung nochmal günstiger wird. Mal abgesehen von den letzten 2 Jahren in denen alles hakelt.

    Und in dem Fall summiert es sich halt. Der teure Service, die teurere Anlage, keine Nettorechnung

  • Welche Teure Anlage ?

    Die war kaum teurere als das günstigste von 7 Angeboten, allerdings Brutto. Einfach nochmal lesen und nicht eigene pseudowerte nehmen die irgendwo möglich waren. Bei uns gab es nichts für unter 1900 Netto. Jedenfalls nicht so wie wir das haben wollten. Denn 1-2 Extras waren in den 1900 € noch nicht mal drin. Bei unseren (rechnerischen) 13.x k brutto aber schon. Man sollte einfach nicht eine 0815 Anlage mit was anderem vergleichen und nicht von der eigenen Region auf andere schließen.


    Und ob ich jetzt 100-125 € jährlich Einplane als Rücklage für Reparatur oder Austausch oder Versicherung (die kommen nicht von mir sondern wird i.d.r. genommen bei vernünftigen Wirtschaftlichkeits Berechnungen) oder 15 € monatlich.

    Ich kann auch die 100 € jährliche Rücklage ignorieren, liest sich noch besser. Wenn ich dann aber doch z.b. nach 15 Jahren die 2000 € für eine Reparatur oder Austausch brauche muss ich sie dennoch aufbringen und es belastet die Berechnung.


    Aber ist auch gut. Du bist anscheinend kein Freund vom Mieten, was absolut okay ist.

    Wir hatten das auch nicht geplant, finden die Lösung für uns aber super.

    Jeder wie er mag, Hauptsache es investieren genug in Nachhaltige Energien.

  • LebenimSueden und @H4KlAuS,

    streitet Euch nicht um des Kaisers Jacke oder Unterhose. Ihr habt es beide richtig gemacht, der eine so, der andere so.


    Gruß

    Alexis

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Nee, streiten tun wir doch nicht . Oder ?

    Jeder hat seine Sichtweise und eventuell auch "Vorlieben", aber im Grunde sind wir in uns in vielen Dingen gar nicht so weit auseinander.

    Und im Detail "hakt" es etwas :D

  • Ja, ich bin kein Freund von Mietmodellen. Das lohnt sich für Dinge die man sehr selten braucht, sagen wir mal einen Minibagger. Aber bei Dauermietmodellen, egal ob Auto oder PV, hat man ja die faktischen Kosten plus die Gewinnspanne des Anbieters. Die übersteigt dann auch meistens die Vorteile durch Mengenrabatte, die der Anbieter bekommt.


    Ich finde es an der Stelle auch nicht richtig wenn man ein netto Angebot nimmt und einfach die Mehrwertsteuer drauf rechnet. Es hat gute Gründe warum die Meisten ihre PV auf netto-Basis betreiben, das ist einfach günstiger.