Neue Wärmepumpe anstelle Gasheizung; und jetzt deutlich höhere Stromkosten?

  • Hallo,

    Wir haben eine Frage zu dem Thema Energiekosten.


    Wir investieren gerade in eine Wärmepumpe und Pv-Anlage (9,6 Kw) und ersetzen damit unsere Gasheizung. Inbetriebnahme wird voraussichtlich Januar 2023 sein.


    Damit geht der Gasverbrauch auf Null, der Stromverbrauch aber von derzeit 3.600 KWh auf ca. 10.000 KWh. Die Strom- und Gaspreisbremse funktioniert bei uns dann wahrscheinlich nicht.


    Was können wir machen, ohne einer „Kostenexplosion“ entgegen zu sehen.


    Kann jemand uns da weiterhelfen? Sicherlich gibt es viele andere Bürger die in einer ähnlichen Situation sein werden. Erneuerbare Energien fordern, aber wie sieht es mit den Betriebskosten aus?


    Wir sehen Ihrer Antwort entgegen.


    Allen eine schöne Weihnacht!

  • Grundsätzlich mal Punkt 10 lesen https://www.bmwk.de/Redaktion/…_blob=publicationFile&v=4


    Meine WP läuft seit März, meine PV seit Januar und ich bin damit in einer ähnlichen Situation. Allerdings kann ich den erwarteten Verbrauchsanstieg in diesem Szenario nicht nachvollziehen. Wenn man von 20T kWh Gas ausgeht bei 85% Wirkungsgrad Gas und einer JAZ von 4 kommen rund 4.250 kWh an Bedarf dazu. Dagegen laufen die rund 10.000 kWh aus der Erzeugung bzw. deren Eigenverbrauchsanteil. Ich habe eine halb so große Anlage und einen Eigenverbrauch bis dato von rund 2.000 kWh realisiert. Wenn man das alles addiert und meinen Eigenverbrauch abzieht würde komme ich nur auf 5.850 kWh, wobei bei Euch dann der Eigenverbrauch noch etwas höher sein dürfte.

  • Moin,

    vielen Dank für den Hinweis und den Link. Ja der Verbrauch von 10.000Kwh ist ein ca Wert. Die WP soll bei 6.450 Kwh liegen.

    Insgesamt löst das aber nicht meine/unsere Frage. Zunächst müsste ich aber wissen was man unter einer "Entnahmestelle über ein Standardlastprofil bilanziert" versteht. Für mich ist das Fachchinesisch.

    Ich wohne in einem privat genutzten EFH.

  • Ich hatte die Eigennutzung der PV-Anlage hier auch noch nicht berücksichtigt und somit wird der Verbrauch geringer werden.

    Haben Sie einen Stromzähler oder zwei?

  • Das Standardlastprofil ist das, was wir als private Verbraucher haben, sofern kein iMSys installiert ist (mMN erst ab > 6.000 kWh bzw. als Wahloption). Weiter ausgeführt ist, dass die WP angemeldet werden muss und diese dann in die Verbrauchsprognose eingeht. Dies gilt sowohl bei iMSy (Pkt. 9) als auch beim konventionellen Zähler (Pkt. 10)


    Ich habe einen Zähler, der den Bezug und die Einspeisung misst. Das sollte aktueller Standard sein. Die 1.8.0 ist der Bezug, die 2.8.0 die Einspeisung


    Nach der erwarteten kWh-Menge sollten derzeit 30.000 kWh Gas p.a. verbraucht worden sein. Ist das realistisch für das EFH?

  • Ich hatte die Eigennutzung der PV-Anlage hier auch noch nicht berücksichtigt und somit wird der Verbrauch geringer werden.

    Das macht vor allem im Hochwinter eher weniger aus. Die Tage sind kurz, die Sonne steht niedrig und häufig ist alles grau. Eventuell liegt auch noch Schnee auf den Modulen.

    Anders sieht es zur Übergangszeit aus, da kann die Wärmepumpe tatsächlich tagsüber häufiger über die PV laufen

  • Wir haben das Haus im März 2021 übernommen und im ersten Jahr 26.000 KWh Gas verbraucht. Hochgerechnet bis März 2023 werden wir wieder dort liegen, wenn ich den kalten Dezember für Januar und Februar 2023 ebenfalls so hochrechne. Wir haben bereits im März 2021 begonnen zu sparen, da der Vorbesitzer über 32.000KWh gebraucht hatte.

    Wenn ich das richtig sehe macht es einen Sinn mir auch einen solchen modernen Zähler einbauen lasse. Zur Zeit haben wir einen "alten" Zähler vorgesehen.


    #Leben im Süden; Wir wohnen im Nord-Westen in der Nähe von Papenburg.

  • #Leben im Süden; Wir wohnen im Nord-Westen in der Nähe von Papenburg.

    Da sind die Tage dann nochmal ein paar Minuten kürzer als bei uns ;)


    Grundsätzlich würde ich bei dem Wärmebedarf auch demnächst das Thema energetische Sanierung angehen. Bei aktuellen Preisen wird man da mit keinem Energieträger glücklich, egal ob Strom oder Gas und gedeckelt oder nicht. Sind dann gute 3000€ im Jahr oder 500€ pro Monat fürs Heizen

  • Thema energetische Sanierung

    Ja das haben wir so weit wie es ging bereits gemacht. 3-fach Verglasung etc. Nur Kellerdecke könnte noch gemacht werden.

    Wieviel qm Wohnfläche hat das Haus und wie hoch ist die Vorlauftemperatur der jetzigen Gasheizung?

    Wir haben 160qm und uns reicht bisher eine Vorlauftemperatur von 45°C, obwohl wir mit Radiatoren heizen. Das machen wir jetzt seit einem Jahr , also auch schon letzten Winter.

  • Ja das haben wir so weit wie es ging bereits gemacht. 3-fach Verglasung etc. Nur Kellerdecke könnte noch gemacht werden.

    Auf welchen Wärmebedarf bezieht ihr euch jetzt in euren Rechnungen? Den des Vorbesitzers ohne Sanierungen oder bereits auf einen sanierten? 45 Grad mit Heizkörpern klingt erst einmal halbwegs OK.

  • Der entscheidende Hinweis auf meine ursprüngliche Frage wurde von Kater.Ka direkt am Anfang beantwortet.

    Damit geht der Gasverbrauch auf Null, der Stromverbrauch aber von derzeit 3.600 KWh auf ca. 10.000 KWh. Die Strom- und Gaspreisbremse funktioniert bei uns dann wahrscheinlich nicht.


    Was können wir machen, ohne einer „Kostenexplosion“ entgegen zu sehen.

    Dies interessiert alle die ohne Zögern schon Mitte des Jahres einen Auftrag für eine Wärmepumpe mit/ohne PV-Anlage erteilt haben und jetzt vor der Kostenexplosion beim Strompreis stehen. So wie ich den obigen Link verstehe, wird man gemäß Punkt 9, bzw. 10 doch etwas aufgefangen.

    Wenn wir letztlich in 2023 an Strom für die WP + Hausstrom das bezahlen, was wir jetzt and Gas plus Hausstrom bezahlen, dann wäre die Welt für mich in Ordnung.

    Danke aber noch einmal allen, die sich so rege an der Diskussion beteiligt haben.

    Schön wäre es wenn dieses Thema noch in einem offiziellen Finanztipp Newsletter aufgegriffen würde.