Pflegetagegeldversicherung - Preissteigerung

  • Hallo!


    Ich überlege eine Pflegetagegeldversicherung bei der Barmenia abzuschließen.


    Ich bin 32, und die monatlichen Kosten würden ca 62 Euro / monatlich betragen.

    (Falls interessant für jemanden: Leistung 1500 Ambulant, 2000 Stationär)


    Meine Sorge ist, dass die Preissteigerungen das Produkt völlig unattraktiv macht. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, sind die Beiträge bei allen gesellschaftlichen schon ordentlich angehoben worden.

    Mein Gedanke: Pflege nimmt in der Gesellschaft zu und damit werden diese Versicherungen noch teurer.


    Wie seht ihr das?


    Steuerlich absetzen kann ich das glaube nicht. Ich setze jährlich schon meine PKV ab und damit ist der Höchstbetrag ausgereizt?


    Weihnachtliche Grüße!

  • Hallo.


    Der steuerliche Höchstbetrag (1900/2800 Euro) wird ja durch die Kosten für KV/PV ersetzt, d. h. die kann man immer voll absetzen. Jedenfalls die Teile, die der Gesetzgeber anerkennt.

    Ob jetzt Pflegetagegeld dazu gezählt wird, kann ich so spontan nicht sagen. Sinn ergeben würde es aber für mich.

  • Hallo.


    Der steuerliche Höchstbetrag (1900/2800 Euro) wird ja durch die Kosten für KV/PV ersetzt, d. h. die kann man immer voll absetzen. Jedenfalls die Teile, die der Gesetzgeber anerkennt.

    Ob jetzt Pflegetagegeld dazu gezählt wird, kann ich so spontan nicht sagen. Sinn ergeben würde es aber für mich.

    Ich dachte, dass die Beiträge zur PKV und die private Pflegetagegeld zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen zählen und da 1900 als Grenze für mich gelten. Das habe ich ja schon allein mit der PKV überschritten.


    Davon ausgehend, dass eine steuerliche Absetzbarkeit keine Auswirkung hat, bleibt die Frage der preislichen Entwicklung.

    Klar, dass keiner eine Glaskugel hat.

    Deswegen auch nur die Frage nach persönlichen Meinungen. :)

  • Naja, angenommen ich zahle 1000 Euro für den KV/PV-Komplex, dann kann ich noch 900 Euro mit anderen Versicherungen abdecken und bis zu 1900 Euro absetzen.

    Wenn aber KV/PV 2000 Euro kosten, kann ich die 2000 Euro steuerlich geltend machen, dann bringen mir die 900 Euro für die anderen Versicherungen nur nichts mehr.


    Vielleicht einfach mal bei Haufe (oder auch woanders) Pflegetagegeld nachschlagen. Wenn es wie normale KV behandelt wird, kann man es absetzen. :)

  • Ich zahle deutlich mehr allein durch meine PKV, sodass die 1900 Grenze überschritten wird.


    Ich müsste meine PKV für mindestens 2 Jahre im Voraus zahlen, um in den nächsten Jahr dann die Pflege steuerlich geltend machen zu können. Den großen Betrag woanders rauszulösen, möchte ich nicht. Daher glaube ich nicht es steuerlich absetzen zu können. Also von dem, was ich mit jetzt angelesen habe.


    Spannender ist eher die Frage, wie sich die Preise da entwickeln.

  • Mein Gedanke: Pflege nimmt in der Gesellschaft zu und damit werden diese Versicherungen noch teurer.


    Wie seht ihr das?

    Das wird ganz bestimmt so sein!


    Leistung 1500 Ambulant, 2000 Stationär

    Pro Tag??

    Eine Tagegeldversicherung zahlt doch unabhängig davon, wofür Du das Geld benutzt.


    Das hattest Du sicherlich gelesen:

    Private Pflegezusatzversicherung: Pflege-Lücke privat schließen (Vergleich / Test) - Finanztip

  • Sorry, der Flaschengeist hat den Ruf seines Meisters im Weihnachtsurlaub überhört. :)


    Die Beiträge zu einer Pflegezusatzversicherung sind "nur" als sonstige Vorsorgeaufwendungen gem. § 10 Abs. 1 Nr. 3 a EStG steuerlich absetzbar. Dieser "Topf" wird zwar häufig bereits durch die Krankenversicherungsbeiträge ausgeschöpft. Es gibt für privat Krankenversicherte aber, wie auf unserer Website sehr ausführlich unter dem Stichwort "Steuertipp – Vorauszahlung Beitrag Krankenversicherung" beschrieben, die Möglichkeit, diesen "Topf" durch eine Vorauszahlung des PKV Beitrags für bis zu 4 Jahre "freizuschaufeln". Zusätzlich gibt's bei einigen Gesellschaften einen Rabatt von bis zu 4%. Dann kann sich das durchaus lohnen.


    Die angesprochene Pflegetagegeldversicherung der Barmenia "Mehr Pflege" finde ich persönlich gut. In unserem Blogbeitrag Barmenia Pflegeversicherung Neu: "Mehr Pflege" steht mehr dazu inkl.

    • einer ausführlichen Analyse von Qualitätsunterschieden und Preisen von Barmenia Mehr Pflege Ambulant + Stationär vs. Mitbewerbern wie Hallesche OLGAflex.AR, Württembergische PZ Premium, BBKK PflegePrivat Premium Plus, Allianz PZTB02 BZTA03 und Arag PIN1 PIN2 PINT3 PIN4 PIN5 und
    • einem Link zum Barmenia-Rechner, mit dem man sich ausrechnen kann, was das Ganze je nach Eintrittsalter kostet und den Tarif dann ggf. auch direkt online abschließen kann.

    Die von punktvorstrich gewählte Konfiguration von 1.500 EUR bei ambulanter Pflege und 2.000 EUR stationär deckt nicht den Maximalbedarf. Aus meiner Sicht ist das aber ein durchaus sinnvoller Kompromiss, damit das Ganze bezahlbar bleibt. Natürlich wird der Beitrag mit der "Pflegeinflation" etwas steigen - so wie auch der Beitrag zu GKV und PKV.


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  • Moin,


    man muss m.E. aktuell jedem dringend von einer Pflegezusatzversicherung abraten, da derzeit teilweise die Beiträge dazu durch die Decke gehen!

    Beitragssteigerungen von jährlich bis zu 300% für 55-70 jährige sind möglich. wem das zu viel ist, verliert alle bis zum Austirtt angesparten Beiträge und Leistungsansprüche.


    Ohne halbwegs verlässliche Beitragsprognose oder -garantien und ohne, dass man seine bis dato erworbenen Ansprüche mitnehmen kann, ist das momentan ein völliges Geldgrab mit Totalverlust.

    Finger weg! Vor allem, wenn man noch jung ist!


    Da muss der Gesetzgeber erstmal radikal nachsteuern, weil die bishiergen Produkte - selbst Produkte, die von der Stiftung Warentest als "gut" bewertet wurden, in Hinblick auf Beitragsstabilität vorne und hinter nichts taugen !


    Zur steuerlichen Absetzbarkeit:

    Derzeit ist ein Verfahren beim BFH anhängig, der genau die unbeschränkte Absetzbarkeit von Beiträgen zur Pflegezusatzverischerung überprüft!

    Jeder, der derzeit eine solche Versicherung hat, sollte daher die Beiträge in der Steuererklärung angeben und gegen den anschliessenden Bescheid, der die Anrechnung ablehnt, mit Verweis auf das anhängige Verfahren Einspruch erheben, so dass der Bescheid offen/vorläufig bleibt (BFH-Verfahren X R 10/20).


    Beides zusammen, absurde Beitragsentwicklung und ungeklärte steuerliche Ansetzbarkeit, zzgl. der aktuellen sonsitgen Entwicklungen im Pflegebereich werden m.E. zu einer radikalen Umgestaltung dieser Versicherungen in absehbarere Zeit führen.

    Daher im Augenblick lieber nicht binden.

  • Das kann ich nur bestätigen! Ich habe mal mit 67.- begonnen, Vorerkrankungen nur altersmä ßig üblich (Alter 55).leichte Rückenschmerzen hin und wieder. War damals dadurch schon doppelt so teuer wie in Testberichten geschrieben. Nach Steigerungen spätestens nach knapp zwei Jahren jedesmal happige Erhöhungen um bis zu 50%. Mit unterschiedlichsten Begründungen Leistungsanpassung, neue gesetzliche Vorgaben usw. Bin nach zehn Jahren in 2020 ausgestiegen mit inzwischen 167.- weil die nächste fällige Erhöhung auf 190.- echt Zuviel war. Geld ist natürlich weg, aber war mir eine Lehre. Einfach mal ausrechnen, wieviel Jahre vergehen können, bevor die Leistung dann kommt. Und was bis dahin eingezahlt wurde. Das Geld lege ich nun zweimal pro Jahr in ETF an. Die Preise steigen unablässig weiter.

  • [...] Die Preise steigen unablässig weiter.

    Stimmt. Deshalb müssen die Beiträge ihnen hinterhersteigen.


    Leichte Rückenschmerzen habe ich auch hin und wieder - auch heute, nach drei Stunden Möbelbastelei am Sonntag. Muss deshalb aber keine doppelten Beiträge zahlen. Warum wohl?


    Gruß

    Alexis

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt