Immer wieder derselbe Glaubenskrieg zwischen MSCI World, 70:30, ACWi, ACWI IMI und FTSE Developed, All World etc.

  • Was ich noch schauen will, ob der FTSE Developed so wie der MSCI World plus World Small Cap ist.


    Klar, Südkorea ist bei FTSE mit dabei, im MSCI nicht, aber auch hier würde es die etwas schlechtere Performance des Developed gegenüber des MSCI World erklären.

  • Ich habe meinen EM-ETF (A1jx52) auf 12 % des Gesamtgeldvermögens reduziert, bislang 25 %. Die EM Entwicklung ist nicht zufriedenstellend, ich glaube auch nicht an schnelle Erholung, da nützt die besser gewordene Ausschüttung (3 % pa.) auch nicht viel. Den Erlös habe ich in die Aufstockung des All World (A1JX52) investiert der ja auch mit 10 % in EM investiert ist = also in Summe bei mir jetzt 15 % EM-Anteil (wer mit 30 % investiert ist kann es ja bleiben, ich nicht - mehr-).

  • Ich habe meinen EM-ETF (A1jx52) auf 12 % des Gesamtgeldvermögens reduziert, bislang 25 %. Die EM Entwicklung ist nicht zufriedenstellend, ich glaube auch nicht an schnelle Erholung, da nützt die besser gewordene Ausschüttung (3 % pa.) auch nicht viel. Den Erlös habe ich in die Aufstockung des All World (A1JX52) investiert der ja auch mit 10 % in EM investiert ist = also in Summe bei mir jetzt 15 % EM-Anteil (wer mit 30 % investiert ist kann es ja bleiben, ich nicht - mehr-).

    A1jx51 als EM-ETF meinst du?


    Ich selber bin nicht überzeugt von EM - obwohl ich relativ viel in A1JX52 investiert bin (ergo ca 11% EM)


    Neue Investgelder gehen jetzt in MSCI World und FTSE Developed World.


    Ist natürlich eine Wette - we will see

  • Ich weiß nicht, ob es eine "Wette" ist, wenn

    man nicht grundsätzlich bei jeder Art der volatilen Geldanlage von Wette spricht.


    Vor 20 Jahren hießen die heißen Kandidaten der EM eben BRIC. Die Argumente damals, junge Gesellschaft, viel Nachholpotenzial, potenziell höheres Wirtschaftswachstum. 20 Jahre später lese ich " Das Comeback der EM, junge Bevölkerung, potenziell höheres Wirtschaftswachstum" etc.


    An der Basisargumentation hat sich seit fast 20 Jahren nichts verändert.


    Das Wachstum muss auch erst mal alle EM treffen, dann rechnen wir mal noch deren Inflation dagegen, falls sie ininländischer Währung wachsen und am Ende muss es sich dann auch noch auf die Aktienkurse der jeweils ausgewählten Aktien des Index ankommen.


    Mir kommt es ein bisschen so vor, wie diese Weltuntergangspropheten. "Irgendwann kommt der große Crash, der nächste Krieg" klar mit dieser Aussage hast du zu 100% Recht, vor allem wenn ich nicht sage, wann das Ereignis eintritt.

  • Ich weiß nicht, ob es eine "Wette" ist, wenn

    man nicht grundsätzlich bei jeder Art der volatilen Geldanlage von Wette spricht.

    Den MSCI World empfinde ich als Standard. Wenn man den kombiniert oder irgendwie davon abweicht, dann macht man das ja in der Hoffnung bzw. Erwartung, dass diese Entscheidung positiv ist.

    Das kann man völlig frei von negativer Konnotation als "Wette" bezeichnen.


    "Häresie" würde ich es jedenfalls nicht nennen. 8o

  • Das kann man völlig frei von negativer Konnotation als "Wette" bezeichnen.


    "Häresie" würde ich es jedenfalls nicht nennen. 8o

    Eben und das ist ja der Glaubenskrieg. Ist der MSCI World der Standard? Der Index hatte auch jahrelang eine quasi Null-Phase. Da wäre jedes Festgeld gefühlt die bessere Alternative gewesen.

    Ich gebe dir aber Recht, wenn 1600 der größten Unternehmen der definierten Industrienationen abschmieren, dann wird uns auch keine Anlage in die EM retten, daher wäre der Umkehrschluss, dass der MSCI World getrost als Basis oder Standard dienen kann.

    P.S. jede Geldanlage ist natürlich eine Wette, selbst das Sparbuch ist eine Wette mit einem sehr günstigen My Sigma Verhältnis. Schwankung null, Allerdings halt auch Erwartungswert = 0 Verzinsung. Die Wette wird also mit nahezu Sicherheit aufgehen.


    Gehebelte Anlagen in unbekannte Kryptos haben da wahrlich einen anderen Erwartungswert bei deutlich anderem Risiko, daher auch hier eine Wette mit deutlich unsichererem Ausgang.

  • mein Favorit für weltweite Fondanlagen in Industrielänger ist der Dimensional mit der WKN a1jjab der 8.000 Unternehmen (also auch SmallCaps) abbildet, mehr als jeder andere. Die Kosten von 0,26 % sind nur minimal höher als bei einem ETF. Es handelt sich hierbei aber um einen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen AKTIV gemanagten Fonds, den man allerdings i.d.R. nur über akkreditierte Honorarberater erwerben kann (war in meinem Fall aber nicht erforderlich, ging auch so!)

  • Zunächst mal der wesentliche Punkt: Entscheidend ist langfristig, dass man von seinem breit diversifizierten Portfolio überzeugt ist und auch investiert bleibt, wenn es mal einige magere Jahre oder gar Dekaden gibt.

    Die 70:30 Variante ist ja bisschen daraus entstanden, den weltweiten Aktienmarkt in etwa nach BIP zu gewichten.

    Jein. :)

    Ich würde es eher unter dem Aspekt Rendite vs. Risiko betrachten.

    Georg hat das auf seinem Blog mal näher ausgeführt: https://www.finanzen-erklaert.…was-ist-der-optimale-mix/


    Es gab und wird wohl auch immer wieder Zeiten geben, in denen eine andere Gewichtung das optimale Verhältnis aus Rendite vs. Risiko abbildete.

    Da verweise ich mal auf den folgenden Beitrag in einem anderen Forum, der das Dilemma aufzeigt:

    https://www.wertpapier-forum.d…ndComment&comment=1575911


    Zitat:

    • 1987 - heute: 33% EM
    • 1995 - heute: 0% EM
    • 2000 - heute: 66% EM
    • 2010 - heute: 0% EM

    Ich habe 2019 angefangen zu investieren. Anlagehorizont bis zu meinem Tod, also hoffentlich noch 30-40 Jahre. Da ich eben nicht weiß, wie das optimale Verhältnis von Risiko zu Rendite in den nächsten 30-40 Jahren aussieht nehme ich einfach mal 70:30. Und wenn es dann 2055 80:20 gewesen sein wird, ist das halt so und ich werde damit leben müssen und können.:)

    Und ja, es erfordert auch eine gewisse Disziplin einfach stoisch 30% seiner der Sparrate in die EM zu stecken, weil es halt die letzten Jahren einfach nur total blöd war, da die EM nur sehr bescheiden performt haben.

    Daher empfehle ich auch jedem Einsteiger sein Geld lieber in einen FTSE All World zu investieren. Da sieht man halt nicht ständig schwarz auf weiß, wie viel Rendite man so liegenlässt.:/

    Und man hat trotzdem die EM dabei, wenn es mal wieder die fetten Jahre gibt (die es irgendwann mal wieder geben wird!).

    Und wenn der EM, den ich nicht im Portfolio habe, mal wirklich 1 Jahr lang outperformen sollte und ich hoffe, dass er das auch auf Dauer tut, dann kann ich ja immer noch 10% meines MSCI World umschichten, ist ne Sache von 2 Tagen und wenigen Clicks.

    Kann man sicherlich so machen. Aber damit läuft man halt in die 'klassische' Anlegerfalle von dem eigentlich alle aktiven Fonds leben: Es werden häufig genau die Fonds gekauft, die in den letzten Jahren die beste Performance gemacht haben!;)

    Die reale Rendite hängt zu einem Gutteil von wenigen Handelstagen ab. Wenn man da nicht investiert war, verliert man halt einen Gutteil der möglichen Marktrendite.

    https://hartmutwalz.de/an-der-…age-market-timing-teil-2/


    Um es noch etwas weiter auf die Spitze zu treiben: Warum investierst Du denn überhaupt in den MSCI World, der ja ohnehin zu 2/3 aus US-Werten besteht und nimmst nicht gleich nur den S&P 500? Damit wäre Deine Rendite in den letzten 15 Jahren nochmal deutlich besser gewesen. So ganz ohne den 'underperformer' Europa im Depot!:/


    Meines Erachtens sollte man seiner Strategie einfach treu blieben. Und wenn die Entscheidung getroffen wurde, auf die EM zu verzichten und nur in den MSCI World zu investieren, dann sollte man halt dabei bleiben.

    Es gibt eben kein wirkliches richtig oder falsch. Im Nachgang wissen wir halt irgendwann mal, welche Rendite wir mit unserem Invest gemacht haben und welches Risiko wir dafür eingegangen sind.

    Der Schritt überhaupt Geld an der Börse zu investieren dürfte der entscheidende Punkt für einen langfristigen Vermögensaufbau sein. Und wer es dann noch schafft eine stabile Aktienquote langfristig beizubehalten, dem wird es letztlich egal sein, ob er ausschließlich in entwickelten Ländern, Schwellenländern, Small Caps oder einem beliebigen Mix aus Allem investiert ist.

  • monstermania mir reicht es in einen Großteil der weltweitern Marktkapitalisierung zu investieren. Nur USA wäre mir zu eng, 65% USA finde ich ok. Im übrigen, wenn der MSCI World um 20% fällt, wird der Emerging Markets auch fallen, vielleicht mehr, vielleicht weniger als 20%, aber er wird never ever steigen. Insofern fühle ich mich im MSCI World gut aufgehoben.

  • Wenn man da nicht investiert war, verliert man halt einen Gutteil der möglichen Marktrendite.

    Bei EM hast du jetzt seit 15 Jahren meist eine Underperformance ggü World. Ich bin seit 2014 dabei, habe jetzt also 9 Jahre lang nicht viel verpasst.


    Wieviel Überperformance müsste EM erreichen, um meine 9 Jahre nicht-EM zu kompensieren, so dass ich in Summe schlechter dastehe als mit einem EM Dauerinvestment seit 2014? In welchem Zeitraum ist solch ein Turborendite realistisch? Ich kann ja immer noch binnen 2 Tagen zum EM Investor werden, wenn ich das Gefühl habe, was zu verpassen.


    Wieviel Stabilität erwartest du dir von einer 30% EM Beimischung, die die Underperformance rechtfertigt?


    Nur zur Erklärung: Ich bin hier zwar dem Titel nach Senior-Mitglied, beschäftige mich aber seit einiger Zeit mit anderen Themen als Finanztip. Daher bin ich nicht ganz uptodate und freue mich über Food for Thought. :)

  • @chris2702

    Und wieder wird Performance (Rendite) und Risiko mal eben gleichgesetzt.:/

    Es geht hier schlichtweg um das optimale Verhältnis von Risiko vs. Rendite. Und das war halt bei der Mischung World/EM historisch betrachtet etwa bei 70:30.

    Ob das nun 10 oder 20 Jahre auch mal 100:0 oder gar mal 33:66 war, ist halt immer eine Momentaufnahme. Das optimale Verhältnis aus Rendite/Risiko lässt sich halt immer erst in Nachgang für den gesamten Zeitraum der Investition ermitteln.

    Und wohl niemand bestreitet ernsthaft, dass seit 2009 eine 100%ige Investition in einen MSCI World eine bessere Rendite erzielt hat als ein MSCI ACWI oder ein FTSE All World oder gar 70:30.

    Aber mit dem gleichen Rendite-Argument kann ich behaupten, dass seit 2009 eine 100%ige Investition in den S&P 500 eine bessere Rendite gebracht hat als die Investition in den MSCI World. Die Frage, ob diese Investition auch das gleiche Rendite/Risiko Verhältnis aufgewiesen hat kann ich damit aber eben überhaupt nicht beantworten.


    Um das mal extrem auf die Spitze zu treiben. Ein Buy-and-Hold Investition von 10.000 DM in Amazon 1997 hätte Dich bis heute zum mehrfachen Millionär gemacht. Nur war das ein totales Risiko eben auch 100% zu verlieren.


    Und ich erwarte schlichtweg nur ein möglichst optimimales Rendite/Risiko-Verhältnis für mein Portfolio und zwar so lange mein Portfolio existiert (hoffentlich noch 40+ Jahre). Die Rendite wird schon passen. Auch mit nur 70% Anteil an Industrieländern.

    Und welches Verhältnis World zu EM nun aus Risiko/Renditesicht optimal gewesen sein wird, wissen wir dann alle erst in 30-40 Jahren.

  • Ich bespare aktuell nur den Vanguard Developed World (1000€ monatlich).

    Jetzt suche ich noch einen ausschüttenden ETF mit stabilen Dividenden (geringe Volatilität, hohes Sharp Ratio), um den Freistellungsauftrag jedes Jahr optimal auszunutzen. Quasi wie Festgeld, aber möglichst mit etwas mehr Rendite als Tagesgeld/Festgeld. Von Edelmetallen und (Staats-)Anleihen halte ich nichts (da zu volatil bzw. zu unrentabel).


    1. Kann mir jemand einen passenden ETF empfehlen?

    2. Schaut man dabei auf die Dividendenrendite oder besser auf den Kursverlauf des ETF?

    3. Werden auch Dividenden ausgeschüttet, wenn der ETF in einem Jahr negativ rentiert?


    Vielen Dank für Vorschläge im Vorraus

  • Jetzt suche ich noch einen ausschüttenden ETF mit stabilen Dividenden (geringe Volatilität, hohes Sharp Ratio), um den Freistellungsauftrag jedes Jahr optimal auszunutzen.

    Wenn es wirklich nur darum geht … wie wäre es mit dem Rollieren der Anteile im bestehenden ETF? Mit etwas Rechenarbeit kannst Du da wirklich was optimal ausnutzen … während es mit einem Ausschütter zuerst zu wenig ausnutzt, und dann irgendwann zu viel, aber wirklich optimal kaum einmal.