ETF

  • Hallo,

    ETF geben welchen Zinssatz durchschnittlich ab bei 15 Jahre Anlagedauer ?

    Ich bin nächstes Jahr 55 Jahre alt, schwerbehindert und Geringverdiener (zeitarbeit langjährig ). Die Finanzkrise 2008 hat mich ehrlich tief erschüttert ! Ich war zuvor ein fleissiger Sparer , seit 2008 nicht mehr . Hatte mein Geld nur noch auf Tagesgeldkonto gelassen seitdem , weil ich niemanden(keiner Bank ) traute . Nun sehe ich ein ,dass ich was tun muss .

    Ich war bei Oskar.de (ein tipp von Youtube -Finanzratgeber), wollt schon da was abschliessen , hab aber doch abgebrochen !

    Las da was von 0, 35-0,42 % depotgebühren.Schien mir aber viel zu hoch, nachdem was ich bisher von ETFs gelesen habe.

    Vielleicht kann die Finanzcommunity hier aufhellendes beitragen , damit ich sicherer durch die Finanzwelt jonglieren kann ?!

    Ich "muss" noch 10 Jahre bis zu meiner Rente durchhalten.

    Ich will evtl. mit 62 Jahren in rente gehen können, da fallen 10,8% abschlag an .

    Externe Renteneinzahlungen werden utopisch teurer nächstes Jahr für ein zusätzlichen Rentenpunkt-ein NoGO.

    Daher will ich mir was ansparen,bleibt nur dummerweise nicht viel Zeit mehr .

    Nicht einfach als Schwerbehinderter,Zeitarbeiter. Der Mindestlohn ab 2017 ermöglich mir ein wenig Zuversicht .

    Ich habe 400 € zur freien verfügbarkeit neben mein fixen(dort ist alles drin ,was ich zum guten Leben brauche) Kosten .

    Davon möchte ich max. 100 € sparen monatlich und kann 5000 € Einmalanlage mit einbringen .

    Kann man ETF sparplan durch eine zweite Einmalanlage erweitern ,um schneller an sein Ziel zu kommen? Evtl. wird baldig eine nicht zu kleine Erbschaft fällig in *2- 5 jahren .

    ETF-sparplan :also 100 € x12 Mon. x 15 jahre = 18.000 eingezahlt +5000 € Einmalanlage

    Sollte man zwei ETF sparpläne aufstellen ,damit Kursverluste sich gegenseitig auffangen können ?

    Andererseits höhere Sparsumme monatl. +höhere Einmalanlage= mehr Rendite ,schneller ans Ziel (100.000 € ?!) damit hätt ich wohl 5-15 jahre früher anfangen sollen ;)

    Gruss Horef und danke fürs geduldige Lesen

  • Ich will evtl. mit 62 Jahren in rente gehen können, da fallen 10,8% abschlag an .

    Externe Renteneinzahlungen werden utopisch teurer nächstes Jahr für ein zusätzlichen Rentenpunkt-ein NoGO.

    Hallo.


    Eigentlich sind die Einzahlungen in 2022 absurd günstig und ab 2023 geht es nur wieder auf ein normales Niveau.


    Den 2022er "Tarif" kann man aber auch ins Jahr 2023 retten:


    Dieses Jahr noch den Termin buchen und bei Zahlung innerhalb der Frist (steht hinterher in der Auskunft) kann zu den günstigeren Konditionen von 2022 gezahlt werden. Also heute noch anrufen und Termin buchen und hinterher wieder in die weiteren Überlegungen einsteigen.

  • Hallo Horef, willkommen im Finanztip-Forum.

    ETF geben welchen Zinssatz durchschnittlich ab bei 15 Jahre Anlagedauer ?

    Aktien-ETF zahlen keinen Zins. Falls die Rendite gemeint ist waren in der Vergangenheit langfristig so um die 6-7% möglich. Daten gibt es dazu hier https://www.finanztip.de/geldanlage/#c23366


    Ich war bei Oskar.de (ein tipp von Youtube -Finanzratgeber), wollt schon da was abschliessen , hab aber doch abgebrochen !

    Las da was von 0, 35-0,42 % depotgebühren.Schien mir aber viel zu hoch, nachdem was ich bisher von ETFs gelesen habe.

    Die Daten kann ich nicht nachvollziehen. Oskar selbst spricht von Kosten für die Vermögensverwaltung von 1% - 0,7% sowie von ETF-Kosten von mindestens 0,14%. Quelle https://www.oskar.de/kosten/

    Bei Nutzung der empfohlenen Depots von Finanztip fallen i.d.R. keine Depotentgelte an sondern nur die ETF-Kosten. https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/

    Kann man ETF sparplan durch eine zweite Einmalanlage erweitern ,um schneller an sein Ziel zu kommen?

    Klar, Einmalanlagen sind jederzeit und bei den empfohlenen Anbietern zu geringen oder keinen Kosten möglich.

    Sollte man zwei ETF sparpläne aufstellen ,damit Kursverluste sich gegenseitig auffangen können ?

    Andererseits höhere Sparsumme monatl. +höhere Einmalanlage= mehr Rendite ,schneller ans Ziel (100.000 € ?!) damit hätt ich wohl 5-15 jahre früher anfangen sollen

    Bei den genannten Summen würde ein Sparplan auf einen ETF ausreichen. Der Gedanke des Ausgleichens würde zwei ETF mit unterschiedlichen Strategien bedeuten; das ist nicht die Vorgehensweise von Finanztip.


    Ich gestatte mir abschließend den Hinweis, dass die Anlage in ETF eine Risikoanlage ist. FT empfiehlt Mischportfolios aus einem sicheren Anteil wie Tages- und Festgeld sowie einem Risikoanteil wie breit gestreute Aktien-ETF

  • ETF geben welchen Zinssatz durchschnittlich ab bei 15 Jahre Anlagedauer ?

    Es gibt keinen Zinssatz bei ETFs. ETFs werden empfohlen, weil sie in der Vergangenheit langfristig von verschiedenen Anlageklassen die beste Rendite gebracht haben. Kurzfristig können sie jedoch sehr stark schwanken. Es stellt sich die Frage, wie weit Du das nach Deinen Erfahrungen aushalten kannst. Wenn Du mit 62 in Rente gehst, sind es nur noch 7 Jahre. Empfohlene Mindestanlagedauer lt. Finanztip ist 15 Jahre.

    Ich würde Dir eine Mischung empfehlen. Lege nur einen Teil in ETFs an (etwa den Teil, den Du nicht am Anfang der Rente benötigst) und einen Teil sicher durch Einzahlungen in die GRV (eilt, siehe vorherigen Beitrag. Nutze diese einmalige Chance, die Du nur diese Woche noch hast!).

  • Dem Tipp mit dem Termin zur Rentenberatung zur Wahrung der Chance würde ich auf jeden Fall folgen. --


    Ich finde 55 prinzipiell nicht zu alt zum ETF-Sparen. Die Entsparphase verteilt sich über die Rentenzeit und es wird nicht zum Rentenbeginn alles benötigt.


    Du solltest allerdings gute Nerven haben. Es kann ohne weiteres passieren, dass die Kurse mehrere Jahre in Folge vor sich hin dümpeln. Könntest Du es aushalten, jetzt einzuzahlen und weiterzuzahlen, obwohl z.B. nach 5 Jahren Verluste dastehen?


    Und Du solltest keine Wunder erwarten. Bei der kurzen Anlagedauer und den kleinen Beträgen sind keine großen Effekte über die Rendite und den Zinseszinseffekt zu erwarten. Wenn Du mit 62 in Rente gehen willst und bis dahin ansparst, dann müsste das Ersparte laut Statistik noch für die nächsten 19 Jahre reichen.


    Man könnte ganz simpel und etwas vorsichtig rechnen, dass die Anlage wohl mindestens die Inflation ausgleichen wird. Dann würde aus heute monatlich gesparten 100 € eine selbst gebaute Rente von 7/19*100=37 €. Die 5000 € Einmalzahlung ergäben 22 €. Wenn es mit den ETF gut läuft, ist auch noch etwas mehr drin. Aber selbst bei 4 % Überrendite über Inflation und Kosten an jedem der 7 Jahre werden aus 5000 € knapp 6600 € und dann 29 € statt 22 € monatlich. (Bitte nicht auf die Goldwaage legen. Ich habe das nur schnell in den Taschenrechner getippt. Es geht nur ums Prinzip.)


    Reicht Dir das an Zubrot oder wird die Lücke größer sein?

  • Bei der empfohlenen Mindesthaltedauer von 15 Jahren ist außerdem zu beachten, dass sie für jede Sparrate gilt. D.h. wenn mit 61 Jahren die letzte Sparrate in den ETF fließt, sollte sie ggf. auch noch 15 Jahre investiert bleiben können.

  • Ich werde ganz gewiss nicht überstürzen mit Rentenzahlungen-In der Ruhe liegt die Kraft ;):saint:

  • Ich denke auch, ein Mischportfolio aus ETF und festgeld macht Sinn. Bin doch eher ein Sicherheitsdenkender Mensch ..grins.. aber zu guter rendite sag ich nicht Nein .

  • Ich rede auch nicht von Überstürzung, sondern von Fristwahrung. Nach Erteilung der Auskunft nicht einzuzahlen ist eine Option, die weiterhin bestehen bleibt.

    Sonderzahlungen in die Rentenkasse machen für mich nur Sinn , wenn man den entschluss max. ein Jahr vor rentenbeginn gefasst hat und das Sümmchen vorhalten kann Hatte Sie schon verstanden ;)

  • Sonderzahlungen in die Rentenkasse machen für mich nur Sinn , wenn man den entschluss max. ein Jahr vor rentenbeginn gefasst hat und das Sümmchen vorhalten kann Hatte Sie schon verstanden ;)

    Das hängt aber gewaltig von der Höhe der geplanten Einzahlung ab, diese macht nur bei Ausnutzung der steuerlichen Vorteile Sinn. Wenn es über die gesamte Einzahlung von zirka 25k, mit der jährlichen normalen Altersvorsorge, ist diese ausgeschöpft. Bei gemeinsamer Steuererklärung der doppelte Betrag.

  • Sonderzahlungen in die Rentenkasse machen für mich nur Sinn , wenn man den entschluss max. ein Jahr vor rentenbeginn gefasst hat und das Sümmchen vorhalten kann Hatte Sie schon verstanden ;)

    Klares Nein.


    1. Aus steuerlichen Gründen ist es ungünstig, nur einmalig kurz vor Rentenbeginn einzuzahlen. Die Steuerersparnis ist merklich höher, wenn man die Einzahlung gleichmäßig über viele Jahre verteilt.


    2. Einzahlungen für 2022 sind aufgrund einer Sondersituation (Corona-bedingtes, fallendes Durchschnittseinkommen) besonders günstig. Gehe davon aus, dass Du jedes spätere Jahr merklich mehr einzahlen musst, um die gleiche Rentensteigerung zu erhalten.


    3. Den 2022er-Vorteil kannst Du Dir noch sichern, wenn Du noch dieses Jahr einen Beratungstermin bei der DRV fixierst! Ob Du diesen Vorteil nutzen willst, kannst Du nach der Beratung entscheiden. Du hast ca. 3 Monate Zeit. Das ist keine Überstürzung, sondern ein zielgerechtes Vorgehen.


    4. Wie oben beschrieben, würde ich zwischen einem Risikobaustein (Aktien-ETF) und einem Sicherheitsbaustein (Renteneinzahlung oder Festgeld) aufteilen.

    Die Rendite der Renteneinzahlung ist unbekannt, aber schon aufgrund der jährlichen Rentenanpassungen (eine Art Inflationsschutz) sicherlich deutlich höher, als bei Festgeld!

  • Sonderzahlungen in die Rentenkasse machen für mich nur Sinn , wenn man den entschluss max. ein Jahr vor rentenbeginn gefasst hat und das Sümmchen vorhalten kann Hatte Sie schon verstanden ;)

    Oder vielleicht auch nicht? Na ja, kommt ja auch ncht darauf an.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt