Erfahrungen mit der WWK

  • Hallo,


    Ich habe eine Rentenversicherung zusätzlich zu ETF-Sparplan empfohlen bekommen.


    Kennt jemand das Produkt und hat schon Erfahrung?


    WWK FondsRente protect Tarif FVG22 NT


    Danke

    Gruß Raphael

  • Hallo Lasilel und willkommen im FT Forum,

    hier fehlen einige Angaben um was sinnvolles zu antworten.

    1. Wo ist der ETF-Sparplan beheimatet?

    2. Wie ist der momentane Stand bzw. was wird bespart (Risiko- und Sicherheitsbaustein)?

    3. Für was soll die Rentenversicherung verwendet werden?

    4. Wer bietet die Versicherung an (wer will sie dir verkaufen)?

    5. Sicherer Arbeitsplatz, wie lange noch bis zum Ruhestand?


    Rentenversicherungen gehören zu den unrentabelsten Geldanlagen, einziger Vorteil, sie bleibt bei sozialer Schieflage bis zur Rente bestehen und kann nicht zu deinen Ersparnissen gerechnet werden. Wenn es nicht einen trifftigen Grund gibt, würde ich so etwas nicht abschließen.

  • Was wird mit der Rentenversicherung beabsichtigt?


    Hallo!!


    Der ETF Sparplan ist bei der ING beheimatet. also ganz klassisch MSCI Word und noch 2 kleinere andere zum noch breiter aufstellen.

    die 2 kleinen sind eher Risiko und der MSCI Word Sicherheitsbaustein.

    3. Die Rentenversicherung war für meine Frau gedacht. Aktuell kümmert sie sich um die Kinder und hat dementsprechend nicht so viel einkommen/Rentenaussichten.

    4. Wirtschaftsberater der vvo haberger

    5. Arbeitsplatz relativ sicher, obwohl ich vielleicht bald zu einem Chemie Großkonzernwechsel, bzw ganz gerne wechseln würde, da der aktuelle Arbeitgeber nicht so groß ist. ca. 110 MA. Meine Frau ist 95 Jahrgang und ich 90.


    Danke für die Fragen und Kommentare.

  • Noch ein paar weitere Fakten:


    Ausgabekosten 1920 Euro

    Jährliche Kosten: 230,40 Euro

    Kosten % 0,55 + 2% (Absicherungskosten)

    Monatliche Rate 200 Euro 3% Dynamik

    Eingezahlte Summe 180963

    Aufgebautes Kapital ca. 389608 mit 6 % Rendite abzüglich der Kosten.

    Gewinn: 208645.


    Positiv würde sich zusätzlich etwaige steuerlichen Vorteile mit niedrigerem Steuersatz in der Rentenphase bemerkbar machen. Und natürlich die Garantie von 80 % vom Kapital und wie oben bereits gesagt es wird nicht als Kapital bei finanzieller/sozialer schieflache herangezogen.


    Wenn ich meinen aktuellen MSCI World daneben stelle kommt bei ebenfalls 6 % Rendite abzüglich kosten folgendes raus:


    Aufgebautes Kapital ca.

    546869

    Gewinn: 365906

  • Okay, die Idee der zusätzlichen Absicherung für die Ehefrau verstehe ich. Nur geht das in der Regel am eigentlichen Problem vorbei. Mir kam dazu auch einmal der Gedanke, dass diese Lösung im Hinblick auf Provisionen ersonnen und beraten wird. ?(

  • Für mich spielt die Steuer bei der Altersvorsorge keine Rolle, die hohen Kosten zerstören den Vorteil gleich wieder. Wenn die Arbeitsplätze sicher sind käme für mich nur ein Sparplan in einen von FT empfohlenen weltweiten ETF in Frage. Die Zeit bis zum Ruhestand ist ausreichend, Disziplin ist natürlich Bedingung, nichts vorher abzugreifen und auch zwischenzeitliche Verluste muss man aushalten.

    Bei den 6% Rendite ist sicherlich keine Garantie dahinter, Dynamik kann man bei steigenden Einnahmen auch bei einem ETF Sparplan selber machen.

  • Moin Lasilel,


    Dann kannst du ja ausrechnen wie hoch die Steuerersparnis sein müsste damit es rechnet.


    Und bevor jetzt wieder irgendwer ankommt das der ETF Sparplan ja aus bereits versteuertem Einnahmen kommt, bei den Kosten in dem Vertrag reicht die Steuerersparnis bei weitem nicht aus.


    Mit dem Vertrag wird die WWK subventioniert und der Sparer arm gehalten.


    Furchtbares Produkt.

    Du kannst deinem lustigen Berater mal ein Buch schenken:

    https://hartmutwalz.de/beraten…nanzberatung-souveran-ab/


    Übrigens Sehr lesenswert.


    Munter bleiben


    Horst

  • Wenn du also doch schon einen ETF-Sparplan besitzt, scheinst du doch eigentlich eine gewisse finanzielle Grundbildung zu haben (hoffentlich zumindest). Warum also dann überhaupt auch nur einen Gedanken an so einen Quatsch verschwenden? Der Berater will nur dein Geld

  • 3. Die Rentenversicherung war für meine Frau gedacht. Aktuell kümmert sie sich um die Kinder und hat dementsprechend nicht so viel einkommen/Rentenaussichten.

    Wenn das das Ziel ist, dann wäre mein Rat, ggfs über freiwillige Einzahlungen bei der DRV nachdenken (für eine Grundabsicherung, auch wenn das in eurem Alter eher weniger attraktiv ist) und vor allem konsequent eigenes Vermögen aufbauen über den ETF-Sparplan.


    Wenn die Frau 95er Jahrgang ist, dann ist ja noch sehr viel Zeit bis zur Rente und Ansparen in Aktien alternativlos. Nur zu, und nicht von den vielen Provisions-getriebenen Versicherungsverkäufern abbringen lassen. Die haben immer tolle Argument auf Lager, aber es rechnet sich so gut wie nie. Der oben verlinkte Blog von Harmut Walz hat viele Schauergeschichten dazu.

  • Irgendwie immer das Gleiche: Ein Vertreter schreit "Steuerersparnis" und fast alle deutschen jubeln ohne Grenzen.

    Ja, wir alle wollen Steuer sparen, koste es, was es wolle!


    Wenn dann ein Kritiker darauf hinweist, dass gar keine Steuern gespart werden, sondern nur verschoben werden, da alle Auszahlungen voll versteuert werden müssen, kommt sofort das nächste, scheinbare Totschlagargument: Der Steuersatz ist in der Rente aber niedriger!


    Stimmt natürlich wieder nur zum Teil. Im Beispiel oben können 181k von der Steuer abgesetzt werden (macht bei 40% 72k), in der Rentenzeit müssen aber 390k versteuert werden (macht bei nur 30% -117k). Steuerdifferenz also -45k.

    Bei einem ETF-Depot würde nur der Gewinn in Höhe von 209k zu 70% versteuert (macht bei 26,375% -39k).


    Der Steuervorteil kann also sehr schnell komplett verschwunden sein. Abgesehen davon, dass keiner die Steuersätze in zig Jahren kennt.

    Also streichen wir mal lieber das Argument "Steuerersparnis" von der Liste der Vorteile dieses Produktes.


    Unverändert bleiben aber die anderen Vorteile: Sparzwang durch unflexibles Produkt, Sicherung von Arbeitsplätzen in der Finanzindustrie, Steigerung der Aktienkurse der Versicherungen, die wir ja alle in unseren ETFs haben und natürlich auch Schonung bei

    finanzieller/sozialer schieflache

    :D

  • Wenn das das Ziel ist, dann wäre mein Rat, ggfs über freiwillige Einzahlungen bei der DRV nachdenken (für eine Grundabsicherung, auch wenn das in eurem Alter eher weniger attraktiv ist) und vor allem konsequent eigenes Vermögen aufbauen über den ETF-Sparplan.


    Wenn die Frau 95er Jahrgang ist, dann ist ja noch sehr viel Zeit bis zur Rente und Ansparen in Aktien alternativlos. Nur zu, und nicht von den vielen Provisions-getriebenen Versicherungsverkäufern abbringen lassen. Die haben immer tolle Argument auf Lager, aber es rechnet sich so gut wie nie. Der oben verlinkte Blog von Harmut Walz hat viele Schauergeschichten dazu.

    Abgesehen von den Varianten "Nachzahlen für Ausbildungszeiten" und "Ausgleich von Abschlägen" ist es mit zusätzlichen Zuzahlungen in die Rentenversicherung schwierig.

    Neben Pflichtbeiträgen sind keine freiwilligen Beiträge möglich. Durch die Kindererziehungszeiten wird man so gestellt, als würde man 36 Kalendermonate durchschnittlich verdienen. Das ist ein fiktives Einkommen von Richtung 3.500 Euro im Monat. Da kommt man auch nicht zwingend in jeder Branche hin. Nach Ablauf der 36 Kalendermonate könnte ggf. etwas eingezahlt werden, es sei denn, dass Pflichtbeiträge (z. B. aufgrund einer Beschäftigung) vorliegen.

    Was die Mütter (statistisch deutlich seltener: oder die Väter) verdienst- und altersvorsorgemäßig "reinreißt" ist die Babypause. Da unterbleiben Karriereschritte und ähnliches.

    Das lässt sich dann nur schwer mit Einzahlungen oder zusätzlicher Absicherung ausgleichen.


    Aber ich glaube, ich entferne mich gerade vom eigentlichen Thema. :|