ETF Einmalanlage zum Sparplan-Start: Rückfrage zu Vorgehen und Zeitpunkt

  • Zunächst einmal allen ein frohes Neues Jahr.


    Dank der tollen Unterstützung und vielen Tipps hier im Forum habe ich jetzt auch den Sprung in die ETF Investition gewagt und einen monatlichen Sparplan für einen Standard MSCI World, konkret den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C, eingerichtet. Aus steuerlichen Gründen wird zwar immer wieder der Start mit einem Ausschütter empfohlen, aber mir ist die Gefahr, hier etwas dauerhaft falsch zu machen (insbes. den Ausschütter zu lange zu besparen), dann doch etwas zu groß.

    Im Zusammenhang mit dem Start (bei mir ab Mitte des Monats) habe ich noch ein paar abschließende Fragen, bei denen ich für Einschätzungen/Tipps sehr dankbar wäre:


    1. Ich habe bei Auswahl des ETF zwischen dem o.g. Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C und dem iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) geschwankt. Der Unterschied scheint für mein ungeschultes Auge nur der zu sein, dass der Xtrackers eine minimal niedrigere TER (0,19 gegenüber 0,20) hat und derzeit im Kurs höher liegt. Frage: Gibt es einen objektiven Grund für/wider den einen oder anderen ETF?


    2. Ich möchte zum Sparplan-Start gern eine separate Investition von 10.000 EUR tätigen. Das könnte ich ja über eine Einmalinvestition machen, oder aber z.B. auch gestückelt. Hierzu würde mich eure Meinung zu folgenden Aspekten interessieren: Würdet ihr in der aktuellen Situation (jetzt, Anfang Januar) eine Einmalinvestition tätigen oder doch eher stückeln über mehrere Monate? Mir ist natürlich bewusst, dass das reine Spekulation ist und es kein "richtig" oder "falsch" gibt - dennoch würde ich mich über eure Meinung dazu sehr freuen.


    3. Wenn ich eine gestückelte Investition vornehme, würden ja theoretisch je Kauf (die maximalen) Ordergebühren anfallen. Könnte man auch einfach den Sparplan vorübergehend für 12 Monate auf jeweils das Maximum von 1.000 EUR/Monat stellen, um sich diese zu ersparen, und dann einfach auf den geplanten monatlichen Betrag wechseln (später dauerhaft 500,- EUR/Monat)?


    Vielen Dank im Voraus!

  • 1) Jacke wie Hose

    2) ICH würde alles auf einmal. Ist statistisch gesehen auch das Beste. Wie es in Wirklichkeit aber ist, sieht man erst in 10 Jahren

    3) Ja, kann man so machen und würde ich auch exakt so machen. Kommt aber auf den Broker an, wie viel maximal möglich ist

  • 1. Ist egal.

    2. Ist eine Geschmacksfrage. Prinzipiell ist der Vorteil größer wenn man länger im Markt ist. Wenn es aber Dumm läuft erwischt man man der Einmalzahlung einen schlechten Kaufkurs als einen gemittelten über 12 Monate. Das kann aber vorher keiner wissen ;)

    3. Je nach Broker lassen sich auch mehrere Sparpläne gleichzeitig auf einen und den selben ETF einrichten.

    Ich habe auch schon 7000,- € in einer Summe investiert und dafür bei meinem Broker, der für Einzelorder auch Gebühren nimmt, einfach 7 x 1000,- € (1000,- € max Sparrate) zum Monatsersten nach Verfügbarkeit eingerichtet. Zusätzlich zur regulären Monatlichen Sparrate.

    In der Summe wurden dann also 8 Sparpläne gleichzeitig ausgeführt.

  • Bei 500 €/Monat ist deine Einmalanlage gute 1,5 Jahre Sparen wert. Da würde ich mich nicht verkopfen und das über ein halbes oder ganzes Jahr strecken. Gleich investieren und gut ist. In 10 Jahren wird der Unterschied zwischen den verschiedenen Varianten nur noch gering sein.

  • Statistisch ist die Einmalinvestition besser.


    Einem Neueinsteiger, der noch keine Erfahrung mit zwischenzeitlichen Verlusten hat (wird definitiv kommen! Du weißt nicht, wie Du reagierst, wenn Du mal vierstellig in den Miesen bist!) würde ich aus psychologischen Gründen immer ein langsameres Investieren empfehlen.

  • Statistisch ist die Einmalinvestition besser.


    Einem Neueinsteiger, der noch keine Erfahrung mit zwischenzeitlichen Verlusten hat (wird definitiv kommen! Du weißt nicht, wie Du reagierst, wenn Du mal vierstellig in den Miesen bist!) würde ich aus psychologischen Gründen immer ein langsameres Investieren empfehlen.

    Das ist ein wichtiger Aspekt, vielen Dank.

  • Die (mit)entscheidende Frage sollte m.E. sein, wie hoch der Anteil Deines Gesamtvermögens ist, den Du jetzt und zukünftig in Aktien (ETF) investieren willst und kannst.

    Ich habe Ende 2019 mit 15% Anteil meines Gesamtvermögens angefangen in ETF zu investieren. Corona und der darauf folgende Einbruch der Aktienmärkte hat mir dann gezeigt, wie wenig mir der 'Verlust' emotional ausmacht.

    Inzwischen bin ich bei einer Aktienquote (ETF) von 60% meines Gesamtvermögens und auch das schlechte Börsenjahr 2022 hat meinem guten Schlaf in keiner Weise geschadet.


    Was ich im Nachhinein natürlich etwas bedauere ist, dass ich nicht 2019 gleich mit einer Aktienquote von 60% eingestiegen bin.;) Das verbuche ich halt als 'Lehrgeld'. Und wer weiß, ob ich dann im März 2020 bei Minus 35% im Depot auch so entspannt geblieben wäre.

    Man muss erst mit eigenem Geld erfahren, was Buchverluste mit Deiner Psyche so anstellen.

  • Wichtig ist an der Stelle auch nicht nur das aktuelle Vermögen zu berücksichtigen, sondern eben auch zukünftiges Vermögen in Form von Humankapital. Kurz nach dem Studium mögen einem 10 000 € wie ein riesiger Haufen Geld vorkommen. Aber sowohl im Verhältnis zu zukünftigen Depotwerten (deshalb meine Rechnung in Sparraten) als auch zukünftigem Gesamtvermögen sind die 10k dann doch nicht so besonders viel.