Sondertilgung oder ETF's

    Hallo und frohes Neues,


    ich bin 29 Jahre alt, angestellt und habe eine abbezahlte, vermietete ETW mit der ich nach Steuern etc. 575€ "übrig" habe.

    Seit Mai 2021 habe ich eine weitere vermietete ETW, welche ich wie folgt finanziert habe:

    60.000€ EK

    120.000€ KfW - Kredit (1,1% auf 10 Jahre fest), 18.000€ KfW-Bezuschussung für Neubau gehen von dem Betrag Ende Januar 2023 ab

    73.300€ Spk - Kredit (0,69% auf 10 Jahre fest)

    Die monatliche Miete deckt ungefähr die 403€ Zinsen und Tilgung der KfW und die 348€ Zinsen und Tilgung der SPK und das Hausgeld.

    Von dem KfW - Kredit werden Ende diesen Monats, wenn man die 18.000€ abzieht, noch ca. 159.650€ offen sein.

    Von dem Spk - Kredit werden Ende diesen Monats noch ca. 64.800€ offen sein.

    Bei dem KfW - Kredit ist keine Sondertilgung möglich, am Ende der 10 Jahre Zinsbindung (Ende Mai 2031) werden noch 67.000€ offen sein.

    Bei dem Spk - Kredit kann ich 5% der Kreditsumme p.a. sondertilgen, falls ich jedes Jahr die volle Soti leiste, bin ich Anfang 2031 (nach 9,5 Jahren) fertig. Wenn ich ab sofort keine Soti mehr leiste, stehen Ende April 2031 (am Ende der Zinsbindung) noch ca. 29.000€ auf der Uhr.

    Aktuell erhalte ich auf 24 Monate bei der BPP 3,0% Zinsen p.a. aufs Festgeld.

    Parallel bespare ich noch mit ca. 400€ pro ETF pro Monat drei ETF's.

    Als ich im Mai 2021 die Kreditverträge unterschrieb, gab es noch kein bzw. nur sehr geringes Festgeld, daher habe ich damals geplant, die Soti voll zu leisten. Die Situation hat sich mit dem Festgeld nun geändert.


    Ist es sinnig, das Geld, welches ich für die Soti übrig habe, als Festgeld anzulegen? Der Zins ist sicher und ca. 4x so hoch wie mein Zinssatz bei der Spk?

    Das Geld was ich so noch übrig habe monatlich, fließt in den ETF Sparplan ein, auf das Geld in den ETF's möchte ich nicht bauen, da ich mir nicht sicher sein kann, wo die Reise (Rendite etc.) hingeht.


    Oder sollte ich die Soti wie geplant durchführen, kein Festgeld anlegen und mit dem was ich übrig habe wie schon jetzt in ETF's investieren? Ich finde nur die 4x so hohen, sicheren Zinsen beim Festgeld vielversprechender als die Einsparung bei der Soti.


    Danke und liebe Grüße

    Chris

    Zitat von Chris123456

    [...].

    Ist es sinnig, das Geld, welches ich für die Soti übrig habe, als Festgeld anzulegen? Der Zins ist sicher und ca. 4x so hoch wie mein Zinssatz bei der Spk?

    [...]

    Danke und liebe Grüße

    Chris

    Ja, das ist sinnig. Also mach das, aber auf jeden Fall noch vor dem Schlusstermin 31.01.2023.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




    Zitat von Chris123456

    Ist es sinnig, das Geld, welches ich für die Soti übrig habe, als Festgeld anzulegen? Der Zins ist sicher und ca. 4x so hoch wie mein Zinssatz bei der Spk?

    Klar. Du rechnest richtig.

    Die Sondertilgung holst Du auf einen Schlag nach, wenn 2031 die Zinsfestschreibung endet. Bis dahin freust Du Dich über die Zinsdifferenz.

    An alle einen riesen Dank.

    Ich habe heute 5.000€ für 24 Monate für 3,0% Zinsen angelegt.

    Ich werde wohl im Februar oder März nochmal 5.000€ übrig haben.

    Wie lange würdet ihr die anlegen?

    2,25% 1 Jahr

    3,00% 2 Jahre

    3,15% 3 Jahre

    3,25% 5 Jahre

    3,5% 10 Jahre, diese Option fällt raus, da 10 Jahre zu lang sind.

    Wobei hier ja die optimierte Sondertilgung im Vordergrund steht. Insofern kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich persönlich gar nicht in den Kredit investieren würde. Die 100k Restschuld in 2031 wird kein Problem darstellen und dann bietet sich eher an ins nächste Investment nach vorne zu schauen. Ist aber natürlich eine persönliche Abwägung. Klar ist nur, dass die Sondertilgung bei einer vermieteten Wohnung die schlechteste Lösung ist. Den Zins für den Kredit kannst du von der Steuer absetzen und fürs Festgeld bekommst du viel mehr Zins.

    Das "Sicherste" wäre eine fristenkongruente Anlage, also für ca. 8 Jahre. Alles andere ist Spekulation auf den Wiederanlagezins, den Du natürlich nicht kennst. Dieses Risiko kann man nur durch Streuung reduzieren (Zinstreppe).


    Derzeit ist die Zinskurve bis 2 Jahre steil, danach flach bzw. invers. Das entspricht nicht meiner persönlichen Erwartungen der Zinsentwicklungen. Daher würde ich persönlich auch 2-Jahres-Spekulation nehmen.

    Wobei man bedenken sollte, dass die Frage der Wiederanlage etwas einseitig ist. Angenommen der TE legt für 5 Jahre zu 3,25% an und wir haben wieder Nullzinsen, dann macht er eben eine Sondertilgung ;)

    Oder noch schlauer, sichert sich ein Forward auf einen Volltilger für die Anschlussfinanzierung ;)

    Zitat von LebenimSueden

    Wobei man bedenken sollte, dass die Frage der Wiederanlage etwas einseitig ist. Angenommen der TE legt für 5 Jahre zu 3,25% an und wir haben wieder Nullzinsen, dann macht er eben eine Sondertilgung ;)

    Oder noch schlauer, sichert sich ein Forward auf einen Volltilger für die Anschlussfinanzierung ;)

    mein Plan ist, Ende Mai 2031 keine Anschlussfinanzierung zu benötigen. :)

    Warum denn nicht? Bei einer selbstgenutzten Immobilie kann ich noch nachvollziehen, dass man schuldenfrei sein will. Eine Mietwohnung ist aber ein Investment und Investitionen in Immobilien leben vom Kredithebel sowie der Möglichkeit, die Mieterträge durch Abschreibung und abgesetzten Zins steuerlich kleinzurechnen. So wird das eigene Kapital geschont und die nächste Investition ermöglicht

    Zitat von LebenimSueden

    Warum denn nicht? Bei einer selbstgenutzten Immobilie kann ich noch nachvollziehen, dass man schuldenfrei sein will. Eine Mietwohnung ist aber ein Investment und Investitionen in Immobilien leben vom Kredithebel sowie der Möglichkeit, die Mieterträge durch Abschreibung und abgesetzten Zins steuerlich kleinzurechnen. So wird das eigene Kapital geschont und die nächste Investition ermöglicht

    das ist grundsätzlich korrekt gesehen. Noch eine Investition wird es aber nicht geben, da zwei abbezahlte ETW mir reichen. Ich bin alleinstehend und für wen soll ich noch eine oder mehrere andere Investitionen tätigen. Objektiv sind deine Gedanken wie oben geschrieben richtig, subjektiv (für mich) ist meine Vorgehensweise am Besten (was für andere natürlich anders sein kann).