Erbe als Altersvorsorge

  • Guten Tag!

    Ich bin ganz neu hier und bitte um Unterstützung bei meinen Überlegungen.


    Ich bin 64 Jahre und werde voraussichtlich in zwei Jahren in Rente gehen. Die ist allerdings so niedrig (immer Teilzeitarbeit mit 2 Kindern), dass sie unterhalb des Existenzminimums liegt.


    Ich wäre durch mein Erbe in der Lage die niedrige Rente durch einen monatlichen Betrag aufzustocken, so dass ich zu Recht käme. (Geldentwertung lasse ich beiseite). Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 25-30 Jahren wäre das Erbe dann aufgebraucht.


    Dieser Gedanke beschäftigt mich nun sehr intensiv, da ich meinen beiden Kindern auch gerne wieder etwas vererben möchte.


    Zur Zeit böte sich die Gelegenheit eine Eigentumswohnung zu erwerben, die von meiner Tochter dann bewohnt würde. Sie würde mir Miete zahlen ohne einen Anspruch am Eigentum zu erheben. Damit wären knapp 60 % meines Erbes verbraucht.

    Die verbleibenden gut 40% würde ich nach und nach verbrauchen müssen und in Tagesgeld (15%), Festgeld (55%)(Stufenplan) und ETFs (30%) ( (MSCI All Country World oder MSCI World) anlegen.


    Aber größere Investitionen in die Wohnung sind nicht berücksichtigt.

    Das Geld, das ich mir monatlich zuteile, ist nicht üppig aber so, dass ich über die Runden käme.

    Ich wälze viele Gedanken. Habt Ihr vielleicht noch eine Idee? Habe ich etwas übersehen?


    :?::?::?:

    Gruß

    Elke12

  • Hallo Elke12,


    willkommen im Forum.


    Es kommt bei der Suche nach Ideen immer auf die Gesamtsituation an. Du schreibst zwar von einer minimalen Rente aber auch von der Möglichkeit eine Immobilie für Deine Tochter zu kaufen.


    Mir fällt da zum Beispiel ein...lebst Du bereits in einem abbezahlten und selbstgenutztem Objekt? Was ist mit Deinem zweiten Kind?


    Wie ist die Mietrendite beim Kauf und ist es dann voll bezahlt oder gibt es noch einen Kredit? Hast Du Erfahrungen als Vermieterin?


    Wie hoch soll der monatliche Anteil der Entnahme aus Deinem Depot für Dich sein, damit Du Dich wohl fühlst und gut über die Runden kommst. Bitte denke auch daran, dass Du die vermietete Immobilie im Zweifel für den eigenen Lebensunterhalt veräußern müsstest bevor Du Leistungen vom Staat bekommen könntest.


    Es gibt auch die Möglichkeit in die Rentenkasse einzuzahlen. Da kenne ich mich aber gar nicht aus. Vielleicht kann Referat Janders dazu etwas sagen, wenn es Dich interessiert.


    Zur Verteilung des restlichen Vermögens kann man jetzt noch wenig sagen. Es ist alles sehr defensiv. Da Du 25-30 Jahre von Deinem Erbe leben könntest entspricht das einer maximalen Entnahme von 4%. Hier könnte eine Mischung aus TG/FG und Depot sogar deutlich länger halten.

  • ... und sind die laufenden Kosten der Wohnung denn berücksichtigt? Die sind bei Eigentumswohnungen relativ hoch und solche Positionen wie Hausverwaltung und Instandhaltungsrücklagen (für das Haus, nicht für die Wohnung, die Instandhaltung der Wohnung zahlt man zusätzlich selbst) können auch nicht auf Mieter durchgereicht werden. Außerdem hat man auf die Höhe solcher Kosten nicht keinen maßgeblichen Einfluss, sondern das bestimmt die Mehrheit in der Eigentümerversammlung.


    Könnte es sein, dass die Tochter vielleicht eher Interesse an der Wohnung hat als Du?

  • Hallo.


    Ist die Rentenhöhe denn richtig prognostiziert? Sprich ist das Versicherungskonto geklärt und die Grundrente berücksichtigt?


    Zusätzliche Einzahlungen wären grundsätzlich denkbar, dafür würde ich aber eine Terminvereinbarung bei der Rentenversicherung empfehlen. Da kommt es auch nicht zwingend auf ein paar Tage an, daher ruhig auf einen persönlichen Termin warten.


    Zur Überprüfung einer anderen Möglichkeit wäre aber die zeitnahe Vereinbarung eines Termins sinnvoll:

    Wenn man die Zahlungen über längere Zeiträume betrachtet, dann ergibt sich im Vergleich von Regelaltersrente (ab 66 für Jahrgang 1958) und Altersrente für langjährig Versicherte (ab 63 mit 10,8% Abschlag), dass man mit der vorgezogenen Rente die ersten ca. 25 Jahre mehr Geld bekommt als bei der Regelaltersrente. Wenn man dieses "mehr Geld" geschickt verwaltet und für sich arbeiten lässt, kann man langfristig etwas aus diesem Vorteil machen.

    Bei Terminvereinbarung im Januar kann der Rentenbeginn noch rückwirkend zum 01.11.2022 sein. Weiterarbeit neben der Rente ist problemlos möglich.

  • Generell kann der Kauf einer ETW eine interessante Geldanlage sein. Er kann aber auch zum absoluten Alptraum werden!


    Man sollte sich vorher sehr gut informieren und sich schon intensiv mit den Chancen und Risiken beschäftigen:

    - Lage, Alter, Zustand, anstehende Renovierungen, generelle Vermietbarkeit und Weiterverkaufsmöglichkeiten

    - kalkulatorisch: Kaufpreis, Kaufnebenkosten, Hausgeld, sonstige laufende Kosten, Mietrendite. Kannst ja mal ein paar Eckdaten hier nennen, dann können wir das mit beurteilen.

    - steuerlich: Einnahmen, Ausgaben, AfA. Üblicherweise lohnt sich eine solche Investition, wenn man zumindest in den ersten Jahren einen hohen Steuersatz hat.

    - ETG: Verwalter, ETV, anstehende Sanierungen, Rücklagen etc.

    - Mietrecht: NK-Abrechnung, HNDL, ortsübliche Miete/Mietspiegel, was zahlt Mieter, was der Vermieter, wer darf was?

    - persönlich: Als Mieter kannst Du viele Probleme an den Vermieter delegieren, als Eigentümer solltest Du etwas handwerkliches Geschick haben, sonst brauchst Du bei jedem Problemchen einen Handwerker. Und es gehört auch ein bisschen Spaß dazu, sich mit den hier genannten Themen als angehende Rentnerin zu beschäftigen.


    Definitiv würdest Du bei 60% in einem Objekt ein extrem hohes Klumpenrisiko haben. Das wäre mir viel zu spekulativ. Du solltest auch immer einen finanziellen Puffer bereit haben, denn Überraschungen wird es geben.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Zur Zeit habe ich ein technisches Problem. Ich habe jetzt mehrere Antworten von Euch erhalten und möchte sie einzeln beantworten, ohne dabei meinen Text aus den Augen zu verlieren. Wenn ich bei den einzelnen Teilnehmern eine Konversation starte ist mein eigener Text nicht zu lesen?

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Zur Zeit habe ich ein technisches Problem. Ich habe jetzt mehrere Antworten von Euch erhalten und möchte sie einzeln beantworten, ohne dabei meinen Text aus den Augen zu verlieren. Wenn ich bei den einzelnen Teilnehmern eine Konversation starte ist mein eigener Text nicht zu lesen?

    Die Konversation ist ein neuer privater Thread mit den entsprechenden Teilnehmern. Wenn Du Teile dieses Threads dort verwenden willst, müsstest Du die rüberkopieren.

  • Ja, das habe ich wohl verstanden. Aber wie antworte ich öffentlich? Sorry ich bin nicht sehr

    EDV geschult und finde hier auch keine richtige Anleitung für die Nutzung des Portals. Danke für die Geduld

  • Ja, das habe ich wohl verstanden. Aber wie antworte ich öffentlich? Sorry ich bin nicht sehr

    EDV geschult und finde hier auch keine richtige Anleitung für die Nutzung des Portals. Danke für die Geduld

    Das hier ist ja öffentlich.

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  • Du kannst die Zitatsfunktion nutzen. Einfach den Text markieren, den du zitieren willst. Dann öffnet sich ein kleines Menü und du kannst das Zitat abspeichern und später dann unten bei "Antworten" einfügen

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    Aha, das habe ich also kapiert, vielen Dank

  • ... oder bei dem zu zitierenden Beitrag rechts unten auf das Symbol mit den Anführungszeichen klicken

  • Mir fällt da zum Beispiel ein...lebst Du bereits in einem abbezahlten und selbstgenutztem Objekt? Was ist mit Deinem zweiten Kind?

    Nein, ich lebe in einer sehr günstigen Mietwohnung, so dass sich ein Umzug in eine selbst genutzte Eigentumswohnung nicht rentieren würde, da ich sie teurer vermieten könnte als ich selber Miete zahle.

    Mein zweites Kind würde im besten Fall ( ich muss die Wohnung nicht wieder verkaufen, weil ich das Kapital benötige) diese Wohnung dann zur Hälfte einmal erben.


    Wie ist die Mietrendite beim Kauf und ist es dann voll bezahlt oder gibt es noch einen Kredit? Hast Du Erfahrungen als Vermieterin?

    Ja, sie wäre voll bezahlt. Es gibt keinen Kredit. Erfahrungen als Vermieterin habe ich persönlich nicht, habe aber 10 Jahre berufliche Erfahrung in der Mietverwaltung und hatte auch schon mal Wohneigentum.

    Bei der Berechnung der Rendite würde ich so rechnen:

    Wohnungskauf z.b. inkl. Erwerbsnebenkosten 230.000 Euro

    Monatlich Kaltmiete 600 Euro, abzüglich 100 Euro Instandhaltung abzüglich 30 Euro Verwaltung

    470 Euro wären die Rendite = 2,45%

    Das müsste dann ja aber noch versteuert werden.


    Wie hoch soll der monatliche Anteil der Entnahme aus Deinem Depot für Dich sein, damit Du Dich wohl fühlst und gut über die Runden kommst. Bitte denke auch daran, dass Du die vermietete Immobilie im Zweifel für den eigenen Lebensunterhalt veräußern müsstest bevor Du Leistungen vom Staat bekommen könntest.

    Am Anfang der Rente, spätestens in 1.5 Jahren müsste ich die Rente mit mind. 1000 Euro aus dem gesamten Vermögen aufstocken.

    Leistungen vom Staat möchte ich auf alle Fälle vermeiden.



    Zur Verteilung des restlichen Vermögens kann man jetzt noch wenig sagen. Es ist alles sehr defensiv.

    Wie meinst du das?


    Da Du 25-30 Jahre von Deinem Erbe leben könntest entspricht das einer maximalen Entnahme von 4%. Hier könnte eine Mischung aus TG/FG und Depot sogar deutlich länger halten.

    Wie kann man die 4% errechnen ohne konkrete Zahlen?