Erbe als Altersvorsorge

  • Mache ich jetzt einen Denkfehler.? Bei den Rentenpunkten ist doch das Kapital mit dem Kauf dann weg?! Wenn ich also für meine Rentenlücke von monatlich 1000 Euro 220 000 Euro investiere und früher versterbe bleibt für meine Kinder dann doch nichts übrig?

    Das Kapital ist nicht mit dem Kauf weg, sondern, wenn Du verstirbst. Vorher bekommst Du jeden Monat eine Auszahlung, auch wenn Du über 100 Jahre alt wirst.


    Die erlaubte Einzahlung ist begrenzt. Sechsstellige Summen gehen sowieso nicht. Es kann also nur eine Teillösung im Sinne einer Diversifikation sein. Aber eben eine, die sich lohnen kann. Mache eine kostenlose und für Dich unverbindliche Beratung bei der DRV.


    Überschrift des Threads ist Altersvorsorge. Da geht es zunächst mal um die Sicherstellung Deiner finanziellen Absicherung im Alter. Was für Deine Brut übrig bleibt ist zunächst zweitrangig.

  • Gemeint ist die 4%-Regel: Wenn Du einem Aktien-Depot jährlich 4% entnimmst, reicht das Geld mit einer Wahrscheinlichkeit von 97% für mindestens 30 Jahre.


    Vorsicht vor der 4% Regel - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Danke für den Hinweis. Soweit ich es verstehe müssen aber noch Währungsrisiko und Steuern berücksichtigt werden, so dass nur mit einer Entnahme von unter 3% zu rechnen sei.

    Wie ist das denn mit der Kapitalertragssteuer. Die muss doch auf die evtl. Gewinne gezahlt werden.

    Stimmt es, dass man bei einer geringen Rente (unter 1000 Euro) dann eine Günstigerprüfung beantragen kann, bei der dann mit dem persönlichen Steuersatz versteuer wird?

  • Ja, das stimmt sicherlich. Meine Kinder haben mir diesbezüglich ähnlich ins Gewissen geredet. Vielleicht muss ich diesbezüglich doch evtl. Abstriche machen .....

    Eine gute Altersrente bzw. -versorgung von Dir kommt Deinen Kindern ja indirekt auch zu Gute. Allein schon zu wissen, dass die Eltern gut versorgt sind, ist ein gutes Gefühl!

    Ich könnte jedenfalls nicht ruhig schlafen, wenn ich wüsste das sich meine Mutter um Ihren Lebensunterhalt sorgen müsste!

  • Danke für den Hinweis. Soweit ich es verstehe müssen aber noch Währungsrisiko und Steuern berücksichtigt werden, so dass nur mit einer Entnahme von unter 3% zu rechnen sei.

    Wie ist das denn mit der Kapitalertragssteuer. Die muss doch auf die evtl. Gewinne gezahlt werden.

    Stimmt es, dass man bei einer geringen Rente (unter 1000 Euro) dann eine Günstigerprüfung beantragen kann, bei der dann mit dem persönlichen Steuersatz versteuer wird?

    Genau dein Steuersatz ist dann entscheident, also günstiger durch die Rentenhöhe.

  • Eine gute Altersrente bzw. -versorgung von Dir kommt Deinen Kindern ja indirekt auch zu Gute. Allein schon zu wissen, dass die Eltern gut versorgt sind, ist ein gutes Gefühl!

    Ich könnte jedenfalls nicht ruhig schlafen, wenn ich wüsste das sich meine Mutter um Ihren Lebensunterhalt sorgen müsste!

    Das ist der Originalton meiner Tochter von gestern Abend!


  • Ich sehe in Deinem Fall ein ähnliches Szenario, wie das von Georg hier in einem Fallbeispiel geschildert wird: https://www.finanzen-erklaert.…en-all-in-oder-auf-raten/

    In geschilderten Fall kommt man auf eine sichere Entnahmerate von 3,74% aus dem Vermögen.

    Das fand ich sehr hilfreich!


    FAZIT

    Aufgrund der Unkenntnis welches Schicksal uns in den ersten Jahren der Entnahmephase ereilt, entscheiden wir uns für eine möglichst geringe und damit konservative Entnahmerate. Wer beispielsweise für den Ausbruch einer Weltwirtschaftskrise analog zu der von 1929 einen Tag nach Beginn der Entnahmephase gerüstet sein will, der soll nur 2,6% p.a. entnehmen. Andernfalls droht die Pleite. Wer aber nach ca. 5 Jahren Entnahmephase von einem solchen Ereignis verschont geblieben ist, der darf seine persönliche Entnahmerate näher in Richtung der bisherigen erzielten Rendite bringen. In jedem Fall kann nach einem erfolgreichen Start in die Entnahmephase der ex-ante risikobehafteten 4%-Regel mit gutem Gewissen gefolgt werden. Diese Erkenntnis hilft, den Ruhestand in Eigenregie bis ins hohe Alter bei voller Entspanntheit genießen zu können.

  • .Meine Überlegung ist, dass ich bei einem Erwerb einer ETW sofort die Rendite bekommen, auf die ich angewiesen bin und es droht kein, wie immer wieder im Kleingedruckten zu lesen steht, Totalverlust?!

    Im Kleingedruckten von Immobilien müsste streng genommen der identische Satz stehen.


    Die Wahrscheinlichkeit das Deine Immobilie höhere Verluste (bis hin zum Totalverlust) als ein weltweiter Aktien-ETF einfährt, ist m.M.n. um ein vielfaches höher.


    Ich würde spontan (ohne Chance es zu beweisen) behaupten, dass es am ehesten mit dem Kauf von ein paar wenigen Einzelaktien vergleichbar wäre.


    Der Unterschied wurde ja schon festgehalten und liegt einfach darin geschuldet, dass Du eben nicht ständig den Wert Deiner Immobilie ermittelst. Von daher ist aus meiner Sicht der Kommentar von McProfit ganz treffend.


    Natürlich aber fällt jede Entscheidung mit einem Wohlfühlfaktor zusammen. Wenn Du Dich mit einer Immobilie wohler fühlst, ist das auf jeden Fall auch ein nicht zu unterschätzender Punkt.

  • Die Wahrscheinlichkeit das Deine Immobilie höhere Verluste (bis hin zum Totalverlust) als ein weltweiter Aktien-ETF einfährt, ist m.M.n. um ein vielfaches höher.

    Ich glaube, dass meine Expertise auf dem Gebiet eine ETW zu kaufen, wesentlich höher ist, als im Geldmarktgeschäft.

    Aber du hast Recht, es gibt dabei vieles zu beachten.

    Ich habe mir jetzt, um weiterzukommen überlegt,den größten Teil des Geldes erstmal für ein paar Monate auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto zu legen. Dann kann ich die Entscheidung noch etwas verschieben.

    Und eine mittlere Summe im 5stelligen Bereich würde ich als Sparplan über ein Jahr (geht das überhaupt?) in einen FTSE All World (Vanguard) oder in einen MSCI (ACWI) (iShares oder SPDR) anlegen.

  • Dienstag 10.1.2022

    Ich habe gerade die Kommentare der Börsenfreund hier gelesen.

    Da geht es natürlich wieder um viele verschiedene Punkte.

    Bei einigen Punkten, z.B. Rentenpunkte, Rentenberechnung, Entnahmepläne muss ich passen. Da gibt es bessere Fachleute hier.

    ELKE12 hat hier geschrieben, dass sie bei einem Immobilienkauf ein besseres Gefühl hat, oder so ähnlich.

    Das ist normal, weil man die Immobilie sieht.

    Man sieht das Gebäude, den Mieter und sieht jeden Monat die Miete auf dem Konto.

    Bei einer Aktie müsste man erst mal an den Firmensitz fahren und die Firma anschauen, am besten nicht nur von außen sondern bei einer Betriebsführung.

    Dann hätte man ein ähnliches Gefühl weil man als Aktionär die Firma kauft. Nicht die ganze, aber eben einen Teil davon.

    Bei einer Wohnung kauft man auch nicht den ganzen Wohnblock sondern nur einen Teil davon.

    Liebe ELKE12, bitte unterschätze bei Immobilien die hohen Nebenkosten nicht.

    Das geht schon mal beim Kauf los.

    Wenn Du Dir für 200.000 Euro eine Wohnung kaufst, hier im Raum Stuttgart gibt es da höchsten eine kleine gebrauchte 2-Zimmer-Wohnung.

    Dann kostet der Notar rund 1% = 2.000 Euro,

    meistens der Makler 3% = 6.000 Euro,

    die Grunderwerbsteuer hierzulande 5% = 10.000 Euro

    und dann noch Bankgebühren für Finanzierung, Grundbuchumschreibung, Grundschuldeintragung, Vorkaufsrechtsabklärung usw.

    Da bist Du erst mal rund 10% los, in diesem Beispiel 20.000 Euro, ohne dass die Wohnung dadurch mehr wert ist.

    Oft geht es NACH dem Kauf aber auch erst richtig los.

    Ist die Wohnung leer muss man einen MIeter suchen,

    der Mieter hat oft ein paar Sonderwünsche, z.B. Einbauküche und manches mehr.

    Will man einen guten Mieter muss man das in Kauf nehmen.

    Mit Mietern die ALLES akzeptieren "Hauptsache sie bekommen die Wohnung" spart man Geld wird aber auf Dauer selten glücklich, spätestens bei deren Auszug.

    Ich könnte Dir ein Buch schreiben über Erfahrung mit Vermietung.

    Das muss alles nicht eintreffen, man muss es aber wissen.

    Am Ende bin ich sogar überzeugt, dass das Risiko bei großen Dividendenaktien per Saldo GERINGER ist. Auch wegen der breiteren Streuung.

    Ich gehe davon aus, Du kannst Dir nicht gleich mehrere Wohnungen kaufen.

    Daher nicht vorschnell urteilen.

    Es gibt keinen Königsweg.

    Ich bin im Laufe der Jahrzehnte ein Fan von Aktien mit Dividende geworden.

    Auf Grund der praktischen Erfahrung. Nur in der Theorie sehen Immobilien besser aus.

    Das ist mir nur gerade alles so eingefallen.

    Jetzt mache ich hier Schluß, ich bin zum Essen eingeladen.

    Das hat hier im Schwabenland Priorität.

    Viel Erfolg wünscht McProfit.

  • Lieber McProfit ,


    da kann ich Dir nur zustimmen. Auch ich habe meine Altersrücklage überwiegend mit Betongold verdient, das war in den vergangenen 2 Dekaden bei mir rentabler, als mein Aktien/ETF-Depot.


    Aber es ist auch zu berücksichtigen:

    - Der Betreungsaufwand ist hoch, irgend wann will man das nicht mehr!

    - Die Transaktionskosten sind hoch

    - Immobilien sind illiquide

    - Die Risiken sind höher, als bei ETFs und Anleihen

    - Die Zukunftsaussichten sind deutlich geringer, als in den letzten Jahren (nicht vergessen: Immobilien sind die zinssensibelste Assetklasse überhaupt!).


    Daher bin ich schon einige Zeit am Umschichten in Aktien-ETFs und seit kurzem auch wieder in Anleihen. Das werde ich konsequent fortführen.


    Weiter guten Appetit, nicht nur Spätzle nehmen!

  • Donnerstag 12.1.23

    Von McProfit aus Stuttgart an Forums Freund Hornie

    eine echte persönliche Beratung bei solch komplexen Fragen wie Unterschiede einer Alterversorgung kann ein Forum wie dieses hier nicht ersetzen - aber immer noch besser als sich nur auf die Beratung eines Bankberaters zu verlassen.

    Banker sind bekanntlich nicht neutral.

    D.h. nicht, dass sie schlecht beraten, aber sie haben eben auch ihre eigenen Interessenszu vertreten.

    Daher sind die Kommentare hier in diesem Forum meist viel objektiver, wenn auch sehr kurz und meist nicht ausreichend.

    Wenn es um Immobilien als Kapitalanlage geht, habe ich eines festgestellt:

    man sollte sich niemals von jemand zu Immobilien beraten lassen, der selbst keine Immobilien besitzt. Daher gefallen mir die Ratschläge im Forum hier oft sehr gut.

    Das sind fast immer alles Praktika.

    Sowohl bei Immobilien als auch bei Aktien.

    Viele Grüße und viel Glück wünscht McProfit,

    zur Zeit im Kurzurlaub im Schwarzwald.