Anfrage von Normalverdienern: was ist bitte so am "besten", sichersten für Mama + Papa und Kind?

  • Hallo,


    wir (Mama + Papa) eine 2jährigen Kinds wollen jetzt (endlich) mal was für unsere Altersvorsorge und für ein kleines Startkapital für das Kind sorgen, wo wir jetzt wieder beide in Vollzeit arbeiten.


    Wir (Papa 43 und Mama 34) denken daran, für uns jeweils 50 €/Monat zurückzulegen.


    Und für das Kind auch monatlich 50 € und eine 4stellige Einmalanlage (das Geld, was das Kind alles in den zwei Jahren so geschenkt bekommen hat ...).


    Mama hat lt. Risikoermittlung der Hausbank Stufe 2, Papa die Stufe 4. ;) Wobei Papa der Mama zuliebe auch zu Stufe 2 tendieren würde. ;)


    Wir haben in ein paar Wochen den nächsten Termin bei der Hausbank und wollten und vorher noch an anderer Stelle informieren. Wir haben zwar schon gut Input bekommen und auch Unterlagen mit nach Hause, aber dennoch ... ;)


    Bzgl. Mama und Papa dachten wir nun daran je 50 € in eine etwas risikobehaftetere und in eine etwas sichere Anlage zu investieren ODER je 33,33 € in eine risikobehaftetere, in eine "mittlere" und in eine sichere Anlage zu investieren. Das wollten wir je aber so anlegen, dass man jährlich schauen kann, was sich getan hat, um evtl. Änderungen vorzunehmen. Oder ist es bzgl. der Zinsen besser, wenn man es etwas länger anlegt, so 2,5 Jahre, um z. B. 2,8 % Zinsen garantiert zu bekommen? Grundsätzlich soll die Anlage also je solange laufen, bis wir in Rente gehen - ob das aber mit 60, 63, 65, 67, 70 sein wird, wissen wir noch nicht. Grundsätzlich wollten wir nicht bis ü63 arbeiten. ;)


    Die Anlage für das Kind sollte möglichst langfristig sein, sofern das Sinn macht. Grundsätzlich wollten wir da nicht dran, bevor das Kind mind. 16 Jahre alt ist (Führerschein, Auto ...). Was macht da am meisten Sinn? Eine vierstellige Einmalzahlung zum Start könnte da die Bank aber wohl nicht berücksichtigen bzw. einzahlen lassen. Diese müssten wir in einem sog. Unterdepot einzeln einzahlen und als Anlage laufen lassen - wohl als Vermögenspolice.


    Wir haben, ehrlich gesagt, ein wenig den Überblick verloren. Zwischen all dem hier


    https://www.sparkasse.de/unser…unden/sparen-anlegen.html


    Ob nun festverzinslich oder monatlich was Neues sozusagen (ETFs), MSCI (?).


    Geld sparen alleine macht ja nun nicht glücklich und bringt nichts.


    Dann gibts aber ja noch Immobilienfonds, "nur" Aktien (Sportartikelhersteller, große deutsche Automarken ...), Mischfonds, Aktienfonds, Aktien- und Rentenfonds, Aktien- und Immobilienfonds ...


    Ich hoffe, Ihr habt jetzt nicht genauso den Überblick verloren, wie wir!? ;)


    Wir freuen uns auf Eure Meinungen und Empfehlungen?

    Dankeschön.

    VG

  • Hallo.


    1.

    Altersvorsorge macht man nicht über Versicherungen.


    2.

    Für das Kind ein Depot einrichten und einen Sparplan (ggf. kombiniert mit Einmalanlage oder anfänglich höherer Rate) einrichten. Irgendwas Weltweites, fertig. Irgendwann um Tages- bzw. Festgeld ergänzen, damit zur Volljährigkeit etwas Verfügbares vorhanden ist und das Depot nicht für jugendlichen Leichtsinn bluten muss.


    3.

    Stand für Euch ermitteln und dann schauen.

    ETF-Sparplan plus Sicherheitsbaustein (Aufteilung nach Gefühl einrichten) ist erstmal universal ein guter Start.


    4.

    Einzelaktien würde ich mir zunächst verkneifen.

  • Der wichtigste Tipp vorneweg: Nicht zur Bank gehen. Das sind keine Berater, sondern Verkäufer. Und die haben ganz sicher nicht dein Wohl im Sinn.


    Wichtig: Das hier Gesagte ist meine Meinung und stellt keine Anlageberatung dar.


    Meine Meinung:


    1.) Wenn es um die Altersvorsorge geht würde ich in einen weltweiten ETF wie den MSCI World investieren. Aufgrund der langen Anlagedauer mit 20 oder mehr Jahren würde ich persönlich auf den „Sicherheitsbaustein“ verzichten. Wenn du die Investitionszeit durchhältst ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, eine vernünftige Rendite zu erwirtschaften. Sicheres, also sehr wahrscheinlich festverzinsliches, schafft in normalen Zeiten mit Mühe und Not einen Inflationsausgleich. Bei der derzeitigen Inflation ist es eher ein garantiertes Verlustgeschäft.


    2.) Für das Kind im Prinzip der gleiche Tipp.

  • Ich nutze die Sparkasse für eines meiner Girokonten wegen der vielen Automaten, der Möglichkeit Münzgeld einzuzahlen und um beim Dorfklatsch auf dem Laufenden zu bleiben.


    Mit meiner Altersvorsorge oder dem Vermögensaufbau muss ich diese Institution nicht unbedingt betrauen.

  • Mama hat lt. Risikoermittlung der Hausbank Stufe 2, Papa die Stufe 4. ;) Wobei Papa der Mama zuliebe auch zu Stufe 2 tendieren würde. ;)

    Keine Ahnung was für Stufen das sind und mit welchem mehr oder weniger sinnvollen Test die ermittelt wurden. Aber bei Beträgen von 50€ im Monat und dem Anlagehorizont eines Kleinkinds, würde ich die ersten paar Jahre immer alles an die Börse bringen. Wenn ihr nach 2-3 Jahren merkt, dass ihr euch nicht wohl damit fühlt, könnt ihr immer noch Geld auf ein Festgeldkonto mehrere Prozentpunkte unter der Inflationsrate sparen. Der potenzielle Schaden ist doch sehr begrenzt. Einfach mal den Sprung ins kalte Wasser wagen

  • Hallo, erst mal super, dass ihr hier seid und das so ausführlich beschreibt!


    Und jetzt Obacht: Ihr müsst gedanklich ganz zurück auf 0 gehen. Was ihr von der Hausbank gehört habt, ist - soweit man das hier beurteilen kann - alles Quatsch. Macht da erst mal gar nichts.


    Informiert Euch erst mal ganz grundlegend über Geldanlage, Struktur mit Sicherheitsbaustein und spekulativem Anteil, ETF Sparpläne usw. Das geht z.B. auf den Seiten von Finanztip, zumindest könnt ihr da mal starten.


    Zweitens, bevor ihr was für das Kind macht, bringt Euch erst mal selbst in Ordnung. Sonst ist dem Kind langfristig auch nicht geholfen. Die Beträge, die ihr hier nennt, sind ehrlich gesagt sehr wenig. Damit kann man mal anfangen, aber wenn es auf dem Niveau bleibt, ist nicht viel gewonnen.


    Also, erst mal grundsätzlich einlesen, dann hier viele Fragen stellen.

  • Also erstmal gut, dass ihr hier nachfragt, bevor ihr euer Geld investiert. Aber die Bank solltet ihr vergessen. Informiert euch mal auf Finanztip über Altersvorsorge per weltweitem ETF. Wenn Fragen da sind, hier stellen.


    Auch noch wichtig: Besitzt ihr eine Immobilie?
    Was für ein Nettoeinkommen habt ihr? Ich will ehrlich sein: Als Normalverdiener sind 50 € einfach sehr wenig. Vorallem weil der Mann schon 43 ist. Als Pi mal Daumen Regel sagt man, dass man ca. 15% seines Nettoeinkommens für die Altersvorsorge sparen sollte. Das nur als Hinweis

  • Danke schon mal für Eure tollen hnd augenöffnenden Antworten


    Hmmm ... wir empfinden uns als Normalverdiener, sind aber wohl noch unter Durchschnitt, wie ich heute erst erfahren habe. Wir haben netto 5k €. Und damit sind wir in Verwandten- und Freundeskreis nicht die, die am wenigsten Netto haben. O_O Davon gehen ca. 1500 inkl. aller Nebenkosten für unsere Butze drauf. Eigene Immobilien haben sir keine. Kindesunterhalt muss der Papa zahlen. 2 Autos müssen aufm Land unterhalten werden. + sonstige Versicherungen, laufende Kosten, Steuern, Essen, Trinken ...


    Es geht aus diversen privaten und beruflichen Gründen erst jetzt (Ex-Beziehungen, Altlasten, befristete Verträge ...).


    Ist mit Altersvorsorge macht man nicht über Versicherungen auch Banken gemeint? Wenn man nun über die Bank Geld in einen ETF investiert, ist das was anderes, als wenn man das anderweitig (wo, über wen, selbst ...?) macht?


    Was ist eigentlich von solchen Aussagen zu halten, dass eine private Altersvorsorge nichts bringen wird, weil keiner weiß, was in 20, 30 Jahren ist und dann evtl. alles Privatvermögen angerechnet werden könnte und man nachher (fast) gar nichts von seiner privaten Altersvorsorge hat? Könnte das annähernd passieren?


    Wir haben je die Möglichkeit, 15 €/Monat über eine Sterbekasse des AGs anzulegen, um ab dem ersten Monat Anspruch auf max. 7200 € zu haben. Macht sowas Sinn?

  • Was ist eigentlich von solchen Aussagen zu halten, dass eine private Altersvorsorge nichts bringen wird, weil keiner weiß, was in 20, 30 Jahren ist und dann evtl. alles Privatvermögen angerechnet werden könnte und man nachher (fast) gar nichts von seiner privaten Altersvorsorge hat? Könnte das annähernd passieren?

    Passieren kann viel, wir sind aber hier in einer Demokratie und ältere Menschen die größte Wählergruppe. Eine starke Anrechnung der privaten Vorsorge halte ich deshalb für extrem unwahrscheinlich, schließlich hat der Staat die jetzt jahrzehntelang angepriesen.

    Dazu kommt, dass ohne Vorsorge recht sicher ist, dass der Lebensstandard im Alter schwer zu halten sein wird. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Rentner heute und der Zukunft noch recht fit sein werden. Wer dann die viele Freizeit ausnutzen und etwas erleben will, wird vermutlich mehr Geld brauchen als zu Berufszeiten.

  • Hallo kleineskarlchen,


    Das ist schon mal prima das deine Eltern sich um die Finanzen kümmern.


    Jetzt musst du nur noch aufpassen das Sie die größten Fehler vermeiden und nicht das ganze Geld in teure Fonds bei bei der örtlichen Kasse oder Bank versenken.

    Es gibt Onlinebanken und Onlinebroker da kann man ganz günstig diese ETFs kaufen. Für diese ETFs macht man online ein Depot auf. Das geht ganz einfach und ist viel billiger. An der Sparkasse werden oft die teuern Fonds verkauft.

    Besonders musst du aufpassen das Mama und Papa nicht in die Fänge der versicherungsverkäufer auf Provisionsbasis kommen.


    Vielleicht kannst du ja mal mit den beiden ein bisschen Finanztip YouTube Videos gucken. Da ist der Onkel Saidi und der kennt sich richtig gut aus und kann ganz toll erklären.


    Jetzt aber schnell ab ins Bettchen .












  • Was ist eigentlich von solchen Aussagen zu halten, dass eine private Altersvorsorge nichts bringen wird, weil keiner weiß, was in 20, 30 Jahren ist und dann evtl. alles Privatvermögen angerechnet werden könnte und man nachher (fast) gar nichts von seiner privaten Altersvorsorge hat? Könnte das annähernd passieren?

    Wer eine Ausrede sucht, der kann das gerne so vorbringen, stichhaltig ist es deswegen noch lange nicht. :rolleyes:


    Die Auszahlung privater Vorsorge ist nicht bedürftigkeitsabhängig, wie sollte man das grundgesetz- und vertragsrechtskonform nachträglich verankern?

  • Ist mit Altersvorsorge macht man nicht über Versicherungen auch Banken gemeint?

    Weder über Versicherungen (Versicherungsvermittler... inkl. Vermögensverbrater), noch über Servicebanken.

    Banken nutzt man für den Zahlungsverkehr und in einigen Fällen auch dann, wenn Kredite aufgenommen werden müssen. Period!

    Wir haben je die Möglichkeit, 15 €/Monat über eine Sterbekasse des AGs anzulegen, um ab dem ersten Monat Anspruch auf max. 7200 € zu haben. Macht sowas Sinn?

    Schwachsinn ist das...

    Wenn ihr etwas halbwegs Sinnvolles tun wollt, dann sichert euch gegenseitig mit einer preiswerten Risiko-LV ab.

    Was ist eigentlich von solchen Aussagen zu halten, dass eine private Altersvorsorge nichts bringen wird, weil keiner weiß, was in 20, 30 Jahren ist und dann evtl. alles Privatvermögen angerechnet werden könnte und man nachher (fast) gar nichts von seiner privaten Altersvorsorge hat? Könnte das annähernd passieren?

    Wer, bitteschön, hat euch diesen weltfremden Müll erzählt?

    Natürlich wissen wir nicht, was in 20 oder 30 Jahren sein wird.Halt! Stopp! In 20 Jahren werden wir 2043 haben, und in 30 Jahren 2053 ;)


    Wir wissen nicht einmal, was in 2 Monaten sein wird...


    Wovon wir aber ausgehen dürfen, ist die Tatsache, dass die Gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreichen wird. Auch wissen wir, dass die üblichen Altersvorsorgeprodukte für die Tonne sind. Sicher ist dabei nur die negative Real-Rendite...

    Sicher ist offensichtlich auch, dass man nicht umhin kommt, etwas Sinnvolles und Intelligentes mit seiner Kohle machen zu müssen, um später nicht auf Almosen angewiesen zu sein.


    Die DIY-Altersversorgung, manche nennen es auch Vermögensaufbau, ist für Otto-Normalos unumgänglich. Seine Finanzen kuckt man sich wenigstens einmal im Jahr an und entscheidet ggfs. auch um; somit wird der Zeitpunkt in der Zukunft, egal ob wir von 20 oder 30 Jahren reden, keine echte Überraschung werden.


    Übrigens... es wurde bereits angerissen... werden ihr mit 50 Öcken nicht wirklich weit kommen.

    Für das kleine Karlchen gehört z.B. das komplette Kindergeld ins Depot, und für Karl (das Alter ist dabei berücksichtigt) und Karla insgesamt zwischen 700 und 1000... jeden Monat.

  • Mama hat lt. Risikoermittlung der Hausbank Stufe 2, Papa die Stufe 4. ;) Wobei Papa der Mama zuliebe auch zu Stufe 2 tendieren würde.

    kleineskarlchen erstmal Willkommen und top, dass ihr euch über die Altersvorsorge Gedanken macht. Nicht von dem etwas rauen Ton abschrecken lassen - da steckt viel Wahrheit dahinter.


    Den wichtigsten Punkt, nämlich, dass Bankenberater in Wahrheit Verkäufer sind und nicht euer Wohl im Sinn haben, habt ihr oben schon gehört. Und wenn ihr in dem Forum etwas umherlest werden ihr zahlreiche Fälle lesen, die das unterstreichen. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber sich selbst zu beschäftigen, ist nicht zu schwer.


    Das wären ein paar Links zum Einlesen:

    https://www.finanztip.de/geldanlage/

    https://www.finanztip.de/geldanlage/risikoprofil/


    Ich verlinke das mit dem Risikoprofil, auch wenn ich persönlich nicht viel davon halte. Natürlich muss man ruhig schlafen können, aber wenn es um die langfristige Altersvorsorge geht (bei "Mama" > 30 Jahr) kommen eigentlich nur Aktien in Frage. Bei 2-3% Festgeldrendite (vor Steuern) und einer Inflation von ca. 8 % würdet ihr -5% sicheren Verlust pro Jahr machen. Wenn also oben sowohl Mama und Papa (vermutlich weil sie in der Hinsicht einfach noch nicht richtig informiert sind) eine niedrige Risikostufe und hohe Sicherheit wollen, dann bekommen sie mit Sicherheit nur eines: 5% Verlust pro Jahr. Da bringt es dem Papa wenig, wenn er im Rentenalter mit nur wenig Geld dasteht, weil der dem Familienfrieden wegen unpassend angelegt hat und sich Mama und Papa auch nicht schlau gemacht haben. Daher der Rat wie oben (und wie es bei Monopoly heißt: Zurück auf Start).


    Bitte macht euch klar, dass es bei solchen langen Zeiträumen nur um den Erhalt und ggfs den Ausbau der Kaufkraft geht (ihr also nach Steuern mindestens die Inflationsrate erwirtschaften müsst) - der nominelle Erhalt des Geldes (also 100 Euro heute bleiben 100 Euro in 30 Jahren), der über diese Stufen abgedeckt wird, ist irrelevant. Denn in 30 Jahren wird man für 100 Euro deutlich weniger im Supermarkt etc bekommen als heute. Garantie/Sicherheit bedeutet damit automatisch kaum Rendite.


    Also, durchforstet euer Budget, räumt mind. 10% des Nettos frei, lest euch ein, baut einen Notgroschen auf und dann bietet sich ein kostengünstiger ETF-Sparplan auf einen weltweiten Aktienfonds an. "Fire and Forget". Viel Erfolg.

  • Noch mal ergänzend zu den vielen guten Anregungen hier:


    Versicherungen dienen ausschließlich der Absicherung von Risiken.


    Unbedingt benötigt man:

    - Krankenversicherung (habt ihr sicherlich)

    - Private Haftpflichtversicherung (habt ihr hoffentlich)


    Oftmals auch sinnvoll sind:

    - Berufsunfähigkeitsversicherung

    - Risiko-Lebensversicherung (insb. mit kleinen Kindern)


    Das Auto muss natürlich auch versichert sein. Wenn ihr darüber hinaus noch Versicherungen habt, dann ist das schon mal ein Ansatzpunkt, wo sich vielleicht durch Kündigung etwas sparen lässt.


    Dann gibt es unabhängig davon die Geldanlage. Die hat prinzipiell drei Bestandteile:


    - Sicherheits-Reserve: Geld, das ihr sofort verfügbar auf einem Tagesgeldkonto vorhaltet, z.B. falls das Auto kaputt geht, das Gehalt irgendwie ausbleibt, oder sonst unvorhergesehene Dinge eintreten. Wie groß die Reserve sein sollte, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Drei Monats-Nettogehälter sind ein Anhaltspunkt.


    - Sicherheitsbaustein: Dient dem Vermögensaufbau und ist möglichst schwankungsarm angelegt, also z.B. in Festgeld oder Tagesgeld. Je risikoscheuer man ist, desto größer ist dieser Anteil am Gesamtvermögen. Je jünger man ist, desto unnötiger und schädlicher ist dieser Anteil aber, weil er über lang von der Inflation aufgezehrt wird. Manche halten es auch komplett für unnötig, einen substanziellen Sicherheitsbaustein zu haben.


    - Spekulativer Teil des Vermögensaufbaus: Das ist in der Regel der Löwenanteil. Man investiert in weltweit streuende Aktien-ETF, die man per Sparplan und immer wenn noch etwas übrig ist mit zusätzlichen Einzahlungen füttert. Üblicherweise nimmt man einen ETF auf den MSCI World oder den ACWI. Man versucht dabei, die Kosten für die Wertpapierkäufe und die Depot-Verwahrung einigermaßen gering zu halten (z.B. indem man das bei einer Direktbank wie der ING macht).


    Generell gibt es daneben noch Immobilien, Gold, und den aktiven Handel mit Aktien. Das macht in Eurer Situation aber alles wenig Sinn.


    Fernhalten sollte man sich von Finanzprodukten wie Mischfonds, Dachfonds, Zertifikaten, Versicherungen die Vermögensaufbau mit Risikoabsicherung vermischen, usw.


    Das mal so zur groben Orientierung.

  • Hmmm ... wir empfinden uns als Normalverdiener, sind aber wohl noch unter Durchschnitt, wie ich heute erst erfahren habe. Wir haben netto 5k €.

    Also, ich bin auch immer wieder überrascht, wie gut ich verdiene, wenn ich mir die Statistik anschaue. ? Aber vergleiche mal diese Zahlen (die zugegebenermaßen nicht ganz aktuell sind) mit Eurem Nettoeinkommen: Ihr verdient überdurchschnittlich.


    Von daher scheint mir der wichtigste Tipp: Finanzen checken, ausmisten, Einsparpotentiale heben, jetzt einfach am Monatsanfang 500,- weglegen und mit dem Rest auskommen, und die nächsten zwei, drei Gehaltserhöhungen zu mindestens drei Vierteln in die Rücklagenbildung stecken.


    Kindesunterhalt muss der Papa zahlen.

    Das verstehe ich nicht. Wieso muss der Papa was zahlen? Ihr wohnt doch zusammen. Oder fließt Geld für Unterhalt ab für ein Kind, das hier bislang noch nicht benannt ist?


    Für das kleine Karlchen gehört z.B. das komplette Kindergeld ins Depot, …

    Das würde ich nicht zwingend so sehen. Mein Anspruch ist, dass das eigene Depot so gefüllt ist, dass aus ihm heraus nicht nur ein ordentliches Studium für die Kinder, sondern z. B. für deren ersten Hauskauf eine gewisse Finanzsspritze geleistet werden kann … aber in das Depot, das die Kids am 18. Geburtstag bekommen - da reichen m. E. auch mtl. 50 Euro.


    Ansonsten wurde eigentlich ja alles schon gesagt: Bleibt der Bank fern, macht Euch hier schlau, nehmt einen weltweiten ETF.

  • Ja, wechselseitige Risikolebensversicherungen abschließen und mehr als 50 Euro monatlich in Etfs packen.


    50 Euro sind besser als nichts, aber da kommt nichts bei herum. Bei 5.000 Euro netto würde ich monatlich locker 1.000 Euro sparen und immer noch gut leben. Außer man wohnt in München City oder ist Autonarr. ;)

  • Wir haben je die Möglichkeit, 15 €/Monat über eine Sterbekasse des AGs anzulegen, um ab dem ersten Monat Anspruch auf max. 7200 € zu haben. Macht sowas Sinn?

    Alternativ habt Ihr die Möglichkeit, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, und für 15 €/Monat habt Ihr dann Anspruch auf eine Leistung, vielleicht 20 mal so hoch ist …