Bessere Rendite: Ein ETF AllWorld oder 3 einzelne ETFs?

  • Liebes Finanztip-Team

    Meine Frage: Was bringt die bessere Rendite bei Einmalanlage + monatl. Sparrate von 200 €.
    1. Anlage in einen einzigen ETF ACW oder
    2. Anlage in 3 oder 4 ETFs, die grob die gleiche Aufteilung wie oben darstellen.
    Wo lege ich die monatl. Sparrate an: in den best-Performer oder schlechtest-Performer?

    Aus welchem sollte bei Entnahme entnommen werden?
    2x jährlich wird rebalanced.

    Wäre klasse, wenn Ihr die Frage beantworten könntet.

    Beste ETF-Grüße und noch ein guts Neues.

    Wolfram Wiebe

  • Den Aufwand für Version 2 halte ich nicht für hoch.

    Die Depotgröße soll mit 10.000 € beginnen.

    Mir geht es vor allem um das Verstehen, und mit wenig Aufwand etwas beeinflussen.

  • Man könnte auch argumentieren, dass die Variante "Ein Depot mit einem Sparplan einrichten und dann in Ruhe durchlaufen lassen und die Zeit, die bei Variante 2 zusätzlich nötig wäre für Überstunden im Beruf einzusetzen, ggf. ertragreicher als Variante 2 sein könnte.


    Wenn Du Spaß daran hast und Dich einfuchsen willst, dann ist das natürlich etwas anderes.

  • Also, bei einem Sparplan über 200 Euro halte ich das selbst zusammenbasteln ehrlich gesagt für eine Schnapsidee. Da sind die einzelnen Positionen so klein, da ergibt sich Arbeit durch Re-Balancing … das ist ein klassischer Fall, in dem ein ETF auf den MSCI ACWI oder den FTSE All-World das beste ist.


    Wenn Du Dich einfuchsen willst, und noch was „Spielen“ möchtest … kannst Du später mal darüber nachdenken, ob Du durch die Hinzunahme eines EM-ETF die Gewichtung DM/EM eher in Richtung BIP verändern oder ob Du SmallCaps dazu nehmen oder ob Du Faktor-Investitionen (Momentum oder Quality oder Minimum Volatility) dazubehalten willst.

  • Liebes Finanztip-Team

    … noch als kleine Klarstellung: Hier im Forum antwortet nicht das professionelle Finanztip-Team, sondern interessierte Laien. :)

  • Wo ist der Sinn mit 3 - 4 ETFs die gleiche Abdeckung abzubilden wie der all world?


    Wenn die Abdeckung gleich ist, ist das Ergebnis nur noch von der TD der ETFs abhängig.


    Wenn schon mehrere ETFs, dann will man doch auch von der Standard Marktkapitalisierung abweichen.

  • Vielen Dank für eure Antworten!!!

    Die genaue Idee ist eigentlich die:

    Ca. 10 ETFs (Aktien, Faktoren, Regionen, Anleihen, ...) aussuchen und einmal prozentuale Soll-Gewichtung festlegen und Excel-Liste erstellen.

    Die 10 Ist-werte des Depots monatlich in eine Excel-Liste übertragen, die mir die Abweichungen in € ausrechnet.

    In den ETF mit der größten negativ-Abweichung geht die Sparrate. Voilà. Kein großer Aufwand.

    Ich kaufe sozusagen automatisch immer den relativ preiswertesten ETF nach.
    Und das fand ich irgendwie easy & cool.

  • In deinem Post #1 sprichst du von...

    Anlage in 3 oder 4 ETFs, die grob die gleiche Aufteilung wie oben darstellen.

    ... und jetzt von 10 ETF (Exchange Traded Funds) auf höchst unterschiedliche Indices... auf die du 200 Euro monatlich 'einzahlen' willst, also monatlich 20 Euro in jeden davon.

    In den ETF mit der größten negativ-Abweichung geht die Sparrate. Voilà.

    Cool! Dann kaufst du jeden Monat mit dem 'dicken Batzen' den 'Schrott'. Voilà!

  • Also das entspricht so gar nicht meiner Vorstellung von ETF-Sparen. (Aber ist ja auch nicht mein Plan.)


    Und dabei soll dann am Ende tatsächlich mehr dabei herumkommen als bei einem 08/15-All-World-ETF?

  • Die genaue Idee ist eigentlich die:

    Ca. 10 ETFs (Aktien, Faktoren, Regionen, Anleihen, ...) aussuchen und einmal prozentuale Soll-Gewichtung festlegen und Excel-Liste erstellen.

    Die 10 Ist-werte des Depots monatlich in eine Excel-Liste übertragen, die mir die Abweichungen in € ausrechnet.

    In den ETF mit der größten negativ-Abweichung geht die Sparrate. Voilà. Kein großer Aufwand.

    Ich kaufe sozusagen automatisch immer den relativ preiswertesten ETF nach.
    Und das fand ich irgendwie easy & cool.

    Das große Gegenargument - dass Du bei 200 Euro in 10 ETFs pro ETF gerade mal 20 Euro hast - hat JDS ja schon genannt; und die berechtigte Frage, was da mehr rauskommen soll als bei einem 08/15-Weltweiten-ETF, Referat Janders.


    Von mir noch die Punkte:


    1. Bei der Auflistung der in Frage kommenden ETFs hast Du auch Anleihen aufgelistet. Anleihen sind keine Aktien, Du mischst da was durcheinander … Meiner Meinung nach brauchst Du in der Depotgröße (gehe davon aus, Du startest bei 0 mit 200 Euro/Monat) keine Anleihen. Ein weltweiter ETF, von mir aus noch eine Beimischung, plus Tagesgeld reicht erstmal aus.
    2. Aktien sind so verrückt … die schwanken. Und zwar stark. Und schnelllebig. Ein Depot mit 200 Euro/Monat und zehn Positionen monatlich zu rebalancen, ist einfach Unsinn.
    3. Der aus meiner Sicht beste Weg wäre tatsächlich, mit einem 200-Euro-Sparplan einen einzigen Welt-ETF wie den FTSE All-World zu besparen, und wenn Du Deine Sparrate um 25 Euro erhöhen kannst, kannst Du die in einen anderen Sparplan stecken: Wenn Du dann der Meinung bist, die EM höher gewichten zu wollen, nimmst Du so einen dazu; wenn Dich Momentum überzeugt, holst Du das; usw.
  • Mache einen weltweiten, zahle ein, lass ihn unangetastet und nutze die freigewordene Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Wenn natürlich für dich die schönen Dinge des Lebens aus der Erstellung von excel Tabellen bestehen, kann man es so machen, auch wenn finanziell nicht mehr oder gar weniger dabei raus kommt.

  • Wow. So schnell von 3-4 mit gleicher Abdeckung wie ein All World auf 10 ETFs inkl. Anleihen gewechselt.


    Tu dir selbst einen Gefallen und nimm einen All World als Grundlage.

    Wenn die Rate dann mal erhöht wird, kannst du ja einen weiteren ETF zum spielen hinzunehmen.


    Voilà: easy und cool

  • Und das fand ich irgendwie easy & cool.

    Ja, warum fragst Du dann hier nach!? :/

    Hast Du etwa Angst, dass Deine Idee doch nicht so 'easy & cool' ist?


    Ich empfehle Dir mal folgenden Artikel des Finanzwesirs: https://www.finanzwesir.com/blog/etf-index-rendite-vergleich


    In den ETF mit der größten negativ-Abweichung geht die Sparrate. Voilà. Kein großer Aufwand.

    Ich kaufe sozusagen automatisch immer den relativ preiswertesten ETF nach.

    Ja, hört sich ja sooo einfach an.:/

    Aber was ist, wenn einer Deiner erwählten ETF nun nicht nur 2-3 Monate, sondern 2 Jahre (oder gar länger) nicht aus dem Quark kommt und Du immer nur den 'preiswerten' looser ETF nachkaufen musst. Hältst Du dass dann auch durch?

    Ich bin erst seit 3 Jahren ETF Investor und bespare nur 2(3) ETF. Und ich kann die sagen, dass es schon eine stoische Gelassenheit braucht immer wieder Geld in einen ETF zu investieren, der nur seitwärts läuft während der andere ETF fröhlich von ATH zu ATH steigt.


    Daher lautet meine Empfehlung wie auch von den Kollegen hier. Fang erstmal mit einem weltweiten ETF an (FTSE All World oder MSCI ACWI). Und wenn Du in einigen Jahren der Meinung bist, dass Du nicht breit Genug aufgestellt bist, kannst Du Dir immer noch einen zusätzlichen ETF in Portfolio holen.

    Und Anleihen-ETF machen m.E. erst dann Sinn, wenn man mit seinem sicheren Vermögensanteil oberhalb der Einlagensicherung angekommen ist. Bis dahin kann man ruhig mit Fest- und Tagesgeld arbeiten.

    Alternativ kannst Du Dir ja auch mal den ARERO-Fonds ansehen, der von Prof. Martin Weber konzipiert wurde.

    Dort sind 60% Aktien weltweit nach BIP-Gewichtung, 25% Anleihen und 15% Rohstoffe enthalten. Viel einfacher kann man nicht breit diversifiziert investieren. Da brauchst Du Dir dann keine Gedanken um das Rebalancing zu machen.

  • Wozu soll das gut sein? Was sollte da der Vorteil ggü. eines simplen ACWI ETF sein?

  • Rückblickend wäre das keine gute Idee gewesen immer den schlechtesten ETF zu besparen.


    Wenn du jetzt vor 10 Jähren angefangen wärest hättest du jetzt einen riesigen Batzen EM-ETF im Depot und die ganzen Renditen der guten ETF´s wären nicht in deinem Depot.


    Das kann natürlich in 10 Jahren anders aussehen.


    Aber für mich klingt diese Idee nicht sonderlich vielversprechend....musst du halt selber wissen. Kann ja klappen.

  • Rückblickend wäre das keine gute Idee gewesen immer den schlechtesten ETF zu besparen.

    Rückblickend war es eine total blöde Idee überhaupt irgendeinen ETF zu besparen.

    Die Amazon-Aktie ganz allein wäre rückblickend ziemlich genial gewesen. Oder Bitcoin.

    Wirecard war zwischendrin auch eine gute Idee, hätte aber letztlich zu einem Totalverlust geführt.


    So, warum legen wir unser Geld in ETF an!? Weil wir damit das Einzelwertrisiko wegdiversifizieren. Oder wie meine Oma sagte: Leg nicht alle Eier in einen Korb

    Die große Kunst des passiv Anlegen ist es die höchstmögliche Rendite mit dem geringstmöglichen Risiko zu erzielen und nicht die höchste Rendite mit dem höchsten Risiko.

    Was das ganze Spiel noch schwieriger macht, leider spielt der jeweilige Anlagezeitraum eine ganz entscheidende Rolle. Außerdem hat der überwiegende Teil der Anleger eben nicht gleich von Anfang an ein paar hunderttausend Euro die man anlegen kann, sondern spart erst langsam ein Vermögen an.

    Daher ist es nahezu nicht möglich vorherzusagen, welche Asset-Allocation das optimale Rendite-Risiko-Verhältnis der Zukunft bietet. Jeder von uns hofft mehr oder weniger, dass 'Seine' Strategie möglichst optimal ist.


    PS: Wer 1998 10.000 DM in Amazon Aktien investiert hat und diese Aktien bis heute gehalten hat, ist inzwischen mehrfacher Millionär. Das hätte mit einem optimalen Rendite/Risiko-Verhältnis nie geklappt.;)

  • Stimmt. Rückblickend sollte man immer schlauer sein. Hätte,Hätte und Fahrradkette und Gier frisst Gehirn. Und warum möchte man den mit 10ETF´s probieren eine Überrendite zu erzielen?


    Weil eigentlich jeder besser sein möchte als der Durschnitt. Wenn aber beim investieren schon mal der Durschnitt also die Marktrendite mitgenommen wird dann sollte man damit einfach zufrieden sein. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Mit einer 1 oder 2 ETF Lösung kann man schon nah dran an der Marktrendite sein. Einfach die Großen Fehler nicht machen.....


    Und wer hätte denn die Amazonaktien beim Tiefstand 2001 verkauft?

  • Und wer hätte denn die Amazonaktien beim Tiefstand 2001 verkauft?

    Die Frage sollte m.E. lauten: Wer hätte nicht irgendwann mit fetten Gewinn verkauft?

    Nimm an, Du hättest 10.000DM investiert. Wann hättest Du verkauft? Bei einem Ten-bagger?

    Irgendwann hätte wohl jeder verkauft um den Gewinn zu realisieren und um das Geld in etwas anderes zu Investieren (z.B. die eigene Immobilie).

    Wie oft habe ich schon irgendwo gelesen: Och, hätte ich doch meine Apple-Aktien mal behalten.

    Hätte, Hätte...


    In dem Sinne einfach stur weitermachen. Egal ob man nun 1, 2 oder gar 10 Indizies bespart.