Strategie Altersvorsorge und gleichzeitiges Ansparen Eigenkapital für Immobilie

  • Hallo zusammen,
    eine Frage, wie ihr bei der Geldanlage vorgehen würdet.


    Modellfall: junger Polizeibeamter mit relativ gutem freien Einkommen, Absicherung (Dienstunfähigkeit, Anwartschaft etc.) ist geregelt.


    Neben einer (relativ kleinen) fondgebundenen Rentenversicherung, die im Falle der Dienstunfähigkeit die Raten weiter bedient, spart er noch einig 100,- in ETFs, primär für die Altersvorsorge. Bei der zu erwartenden Pension und dem langen Ansparzeitraum v.a. in Wertpapiere sollte das Thema Altersvorsorge "durch" sein (wobei die Sparrate sinken wird, wenn ein eigener Hausstand nebst Familie gegründet wird).


    Wie würdet ihr einen zweiten Topf besparen bei dem es in erster Linie um das Thema Eigenkapital für die Immobilie geht? Bei einer Haltezeit von Aktien / ETFs von 10 - 15 Jahren und immer noch schlechten Zinsen auf Spareinlagen werden die Alternativen knapp (Bausparer oder ähnlicher Quatsch kommt nicht in Frage). 50% in ETF und 50% in Tagesgeld und wenn das Depot in 7-8 Jahren positiv ist, langsam in sichere Anlagen umschichten?


    Bin gespannt auf eure Vorschläge.

  • liselotte321

    Hat den Titel des Themas von „Strategie Altersvorsorge und gleichzeitig Ansparen Eigenkapital für Immobilie“ zu „Strategie Altersvorsorge und gleichzeitiges Ansparen Eigenkapital für Immobilie“ geändert.
  • Wann ist die Immo geplant? Wie sicher ist, dass eine Immo gekauft wird?

    Der 2. Topf sollte schlichtes Tagesgeld sein. Es kommt da ja nicht auf Rendite an, sondern dass das Geld da ist, wenn es nötig ist. Und das kann bei einer Immo sehr schnell gehen

  • Hallo.


    Wenn die Immobilie in weniger als 10 Jahren angegangen werden soll, wäre ich bei Tages- und Festgeld. Alternativen sehe ich da nicht.

    Aber ein lebenszeitverbeamteter Finanzierungsanwärter ist bei den Banken deutlich lieber gesehen als ein Leiharbeitnehmer.

  • Wann ist die Immo geplant? Wie sicher ist, dass eine Immo gekauft wird?

    Der 2. Topf sollte schlichtes Tagesgeld sein. Es kommt da ja nicht auf Rendite an, sondern dass das Geld da ist, wenn es nötig ist. Und das kann bei einer Immo sehr schnell gehen

    fix geplant noch nicht, auch der Zeitpunkt ist noch offen, kann in 5 oder in 15 Jahren sein

  • fix geplant noch nicht, auch der Zeitpunkt ist noch offen, kann in 5 oder in 15 Jahren sein

    Das ist aber letztendlich der Knackpunkt. Ohne klaren Fahrplan bleibt eigentlich nur Tagesgeld. Mit einem groben Plan ist auch Festgeld drin und mit 15 Jahren Zeithorizont und entsprechender Risikobereitschaft könnte man auch überlegen einen Teil an die Börse bringen

  • Wie teuer ist der mögliche Standort der Immobilie denn? Das niedersächsische Outback ist ja beispielsweise günstiger als Freiburg-City.


    Bei einer "günstigen" Gegend ließen sich ggf. auch die Kaufnebenkosten über den Kredit finanzieren und man lässt sich das Depot (wahrscheinlich nur zu 50%) als Eigenkapitalersatz anrechnen.


    Wäre auch hilfreich, wenn der Polizist eine Staatsanwältin heiratet, wäre gut für die Risikobewertung der Bank. ;)

  • Wie teuer ist der mögliche Standort der Immobilie denn? Das niedersächsische Outback ist ja beispielsweise günstiger als Freiburg-City.


    Bei einer "günstigen" Gegend ließen sich ggf. auch die Kaufnebenkosten über den Kredit finanzieren und man lässt sich das Depot (wahrscheinlich nur zu 50%) als Eigenkapitalersatz anrechnen.


    Wäre auch hilfreich, wenn der Polizist eine Staatsanwältin heiratet, wäre gut für die Risikobewertung der Bank. ;)

    wird wohl eher im Süden der Republik sein, Großraum München, also nicht gerade ein Schnäppchen


    Staatsanwältin ist leider noch keine in Sicht ^^

  • Selbst Finanztip und Saidi sagen immer, dass man diese Entscheidung möglichst früh treffen sollte. Denn dadurch entscheidet sich maßgeblich der Kurs.


    Bei einem Beamten kann man aber sicherlich ein paar % mehr in ETFs investieren als bei jemandem mit unsicherem Arbeitsplatz.

  • Bei der Region würde ich auch gut überlegen, ob es überhaupt Eigentum sein muss. Es ist nämlich nicht nur so, dass in besonders teuren Regionen Mietwohnungen teuer sind (Überraschung!), sondern dass Kaufen nochmal deutlich teurer ist als Mieten. Zu sehen ist das sehr gut, wenn man die Kaufpreise in Jahreskaltmieten umrechnen. Bei 40-50 Jahreskaltmieten und Zinsen zu 4% ist Eigentum mehr als nur eine Lifestyle-Entscheidung

  • Man kann es auch umdrehen:


    Wenn es keinen Zwang zum Immobilienerwerb zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt, weil man sonst einfach weiter zur Miete wohnen kann, dann wird Wohneigentum eine Entscheidung des persönlichen Lebensstils.


    Wenn der Zielmarkt sehr hochpreisig ist (und mindestens bis vor kurzem leergekauft), dann brauchst Du viel Geld. Wenn Du Beamter bist (auch ohne Staatsanwältin an Deiner Seite), dann kannst Du auf eine machbare 100%-Finanzierung spekulieren (also nur die Kauf- und Umzugsnebenkosten ansparen), brauchst also nicht so viel Eigenkapital, aber bringst Dich in eine Situation, in der denn garnichts mehr schiefgehen darf. Besser für's Gemüt ist es, vorher viel Geld zu haben, um weniger aufzunehmen und schneller zu tilgen.


    Vor dem Hintergrund würde ich schnell das meiste Geld in renditeträchtige Anlagen stecken und dann alle 2-3 Jahre sehen, wie Wertentwicklung der Anlage und Immobilienmarkt sowie die eigene Kaufneigung zusammenpassen. Wer weiß, vielleicht wartet die gemeinsame Zukunft mit der Staatsanwältin ja doch im Bayerischen Wald und die Zwei-Zimmer-mittlere-Wohngegend Ersparnisse reichen dort für ein Anwesen mit Pool?

  • Moin, moin,


    ich - selbst Beamter mit eigenem Wohneigentum - sehe es ein bissle anders als die meisten sonst hier und will das einfach als Input geben:


    - Die große Immofrage ist insbesondere eine große Lifestylefrage. Ja, okay. Aber: Die Alternative ist ja nicht, ob man das Geld für die Finanzierung in eine Immobilie investiert oder in (renditeträchtigere) ETFs, sondern die Frage ist, wie man das Geld fürs Wohnen ausgibt - so, dass es am Ende garantiert weg ist, oder so, dass man am Ende eine Immobilie hat. Wenn man dann noch bedenkt, dass man sich bei einer Finanzierung über bspw. X Jahre die „Wohnkosten“ für X Jahre gesichert hat, während Mieten steigen (können), ist das auch was wert. Klar, eine eigene Immobilie bringt auch Finanzrisiken (Dach kaputt oder so) und bringt v. a. mehr Eigenverantwortung - halt doch eine Lifestyle-Entscheidung, aber eine sehr komplexe.


    - Beamter zu sein, und zugleich nicht tief beseelt von dem Wunsch und Wille, eine Immobilie zu besitzen, gibt doch eigentlich eine unendliche Freiheit. Insofern täte es mir in der Seele weh, so viel Rendite liegen zu lassen - für Tagesgeld für eine Immobilie, die vielleicht nie gekauft wird. Deshalb wäre mein Weg, das Geld ganz normal in ETF-Sparplänen anzulegen und entlang der eigenen Risikostruktur vielleicht 90/10 oder 70/30 oder 50/50 risikoreiche/risikearme Anlagen zu machen. Wie man dann reagiert, wenn X eintritt und Y nötig wird, kann man dann im Fall der Fälle sehen - wichtig finde ich nur, grds. so aufgestellt zu sein, dass man dann Handlungsoptionen hat.


    Viele Grüße

    TamInvest


    PS: Mit „ohne eigenem Pool“ (so wie wir) gehört man heutzutage doch schon fast zu den Exoten, finde ich manchmal, wenn ich mich umschaue. ?

  • TamInvest , das kann man so unterschreiben, auch als "Unbeamter".


    Pool? Das ist außer einer Geld- auch eine Erfahrungsfrage. Meine bescheidene, mittelbare Erfahrung besteht aus 4 Nachbarn (1 früherer und 3 heutige), von denen einer - 3 Kinder im Haus - ganz zufrieden ist und die anderen drei sich wünschen bzw. gewünscht haben, dass sie doch die Finger davon gelassen hätten.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Wenn man dann noch bedenkt, dass man sich bei einer Finanzierung über bspw. X Jahre die „Wohnkosten“ für X Jahre gesichert hat, während Mieten steigen (können), ist das auch was wert.

    Das stimmt schon, aber ich möchte trotzdem nochmal darauf hinweisen, dass Preis entscheidend ist. Bei Kaufpreisen von 40 Jahreskaltmieten und 4% Zins, zahlt man mehr Miete fürs Geld an die Bank als an den Vermieter für die Immobilie. Da hat man sehr viel Luft, bis die Mieterhöhungen das wieder einholen.