Wieviel % von Netto Gehalt investiert ihr ?

  • Recht interessantes Thema (sozusagen als kleine "Umfrage"). Auch wenn ein solches Forum (vermutlich viele/überwiegend finanz-affine Menschen) kaum repräsentativ sein dürfte (für den Durchschnitt der (noch dazu deutschen) Bevölkerung - international gesehen scheint es mir da ohnehin Unterschiede zu geben (auch wenn meine Beobachtungen da eher anekdotischen Charakter haben). Das wäre aber wieder ein anderes Thema.


    Von pauschalen Empfehlungen (wie etwa die ominösen 2-3 Nettomonatsgehälter als "Rücklage für Notfälle" und/oder pauschal die 10.000 Euro als Rücklage bzw. die mindestens 10% Sparquote vom Netto-Einkommen) bei solchen Themen halte ich wenig bis nix. Zu unterschiedlich sind die ganzen individuellen Rahmenbedingungen - und auch nicht selten die finanziellen (Lebens)Ziele.


    Zudem: Umso höher das Netto in der aktiven Zeit desto signifikanter dürfte (jedenfalls meist - Politiker und Beamte beispielsweise mal eher ausgenommen) die "Versorgungslücke" mit Eintritt in den Ruhestand sein, die es gilt zu kompensieren.


    Damit ich mich nicht um eine konkrete Antwort drücke: In meiner Anfangszeit als Angestellter etwa 15% vom Nettoeinkommen (allerdings nicht nur vom Gehalt sondern auch von allen anderen Zuflüssen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Leistungszulagen usw.). Mit steigendem Gehalt ist die Sparquote (präziser aus meiner Sicht "Investitionsquote") dann nicht nur in absoluten Zahlen sondern auch in Relation zum Gehalt sukzessive weiter gestiegen (bis zum Schluß der Zeit als Angestellter auf etwa 30%). Als Selbständiger dann weiter auf 40-50%. Ab etwa dem 55. Lebensjahr dann auf 80-90% von allen Einnahmen. Dürfte aber auch wenig repräsentativ sein (s. schon Abs. 2 letzter Satz).

  • Aktuell etwas weniger, da ich meine Stunden reduziert habe. Oder zählt das als Investition in die Work-Life-Balance? :/

    Finde ich sehr sympathisch.

    Work life balance ist sehr wichtig.

    Viele arbeiten zu viel um eine jumbo Rente zu haben und eine super Unruhestand zu haben.

    Oft geht dadurch die Gesundheit kaputt.


    Das Leben haben wir nur einmal.


    Eigentlich hat jeder Mensch 2 Leben

    Das zweite Leben fängt erst an wenn du merkst, dass du nur 1 Leben hast


    Peace


    Elgob

  • Hat eigentlich schon jemand erwähnt, dass man im Kontext Investieren auch die Quelle des Sparens (= die eigene Arbeitskraft) mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern sollte?


    Eine Berufsunfähigkeitsrente in Höhe des Nettoeinkommens (entspricht in den meisten Fällen dem Bedarf bei BU) kostet bei "risikoarmen" Berufen ca. 4% vom Einkommen. Diesen Anteil also bitte bei der Sparquote einkalkulieren.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Wieviel % Eurer Alterseinkünfte sollen später aus Euren Investments kommen?

    Sehr gute Frage :)

    Ich DENKE, dass die gesetzliche Rente im Alter meine Grundkosten decken wird, die privte Altersvorsorge ist also für alles gedacht was Spaß macht (Restaurant, Urlaub etc.) und um evtl. vor 67 mit dem Arbeiten aufhören zu können.

  • Ich versuche meine monatliche Sparrate bei 120€ einzupendeln. Das sind ungefähr 10% meines Gesamt-Nettos nach Abzug von Sozialversicherungen und co meiner Rente.

    Davon 100 in ETFs investiert, 20 auf Seite für zukünftige Ausgaben. Das wären dann ca 8% investiert, ca 2% gespart.


    Bisher hab ich noch deutlich mehr monatlich investiert da ich Rücklagen und Nachzahlungen seid Ende 2021 nach und nach investiere, aber diese 120€ gehen auch schon ab zum Tagesgeld um mich dran zu gewöhnen dass das direkt am Monatsanfang weg ist.

    Als Einmailanlage wär mir das vom Kopf her zu viel gewesen, so geht es. Und nach 2022 hab ich Glück gehabt, ist die richtige Entscheidung gewesen.


    Ob es bei den 10% bleibt teste ich noch aus, diese 10% hab ich mir zurecht gelegt ehe die große Inflation durchgeschlagen ist, wahrscheinlich bekomme ich jetzt noch Wohngeld von dem ich die Hälfte ebenfalls auf Seite legen werde, Stromnachzahlung falls sie eine kommt, teurere Verträge.......das was eben sein muss.


    Falls nötig pass ich meine Sparpläne an, dann werden eben nur noch 80€ oder 50€ im Monat investiert und Für Strom oder Lebensmittel geht mehr drauf. Schwer abzuschätzen wie sich das alles gerade weiter entwickelt. Ich möchte nur das investieren wofür ich nicht noch unnötig hart sparen muss und auch nur so weit das es 10, 15 oder mehr Jahre liegen bleiben kann.

    Später ein paar Euro mehr als jetzt sind schön, aber nicht auf Kosten des Lebens im Hier und Jetzt. Ich hab oft so das Gefühl, dass diejenigen mit deutlich höheren Sparraten auch deutlich mehr Geld im Monat haben, von 3k Netto kann man ganz andere Anteile zur Seite legen und investieren so lange man damit nur sich selber und keine Familie ernähren muss.

  • Man kann bei dem Thema nur allen und dringend raten (insbesondere "Otto Normalverbraucher") bei ihrer Ruhestandsplanung - und damit der dafür erforderlichen Sparquote - realitätsbezogen zu rechnen und zu kalkulieren.


    Kleines Beispiel : Hatte heute früh eines meiner Fahrräder von der Inspektion abgeholt (kein teures E-Bike sondern ein zwar solides aber eher schlichtes Tourenrad). Zitat des Werkstattmeisters: "Nix Besonders und nix groß kaputt, nur Verschleißsachen". Rechnung war 463,00 Euro. Das (905,55 DM) entsprach in 2001 noch der großen Inspektion für meinen Golf GTI beispielsweise ... Ist gerade mal 22 Jährchen her. Nur: Das eine war die Inspektion für ein (damals flottes) Auto - das andere jetzt eine Inspektion für ein (eher durchschnittliches) Fahrrad ...


    Das Thema "Geldentwertung" sprich die Inflation sollte man als Durchschnittsbürger also unbedingt auf dem Schirm haben, wenn es um eher langfristige Projekte geht wie die Altersvorsorge, die Ruhestandsplanung, die kontinuierliche Sparquote usw.


    Wünsche allerseits viel Glück und gutes Gelingen dabei.

  • Aktuell etwas weniger, da ich meine Stunden reduziert habe. Oder zählt das als Investition in die Work-Life-Balance?



    Finde ich sehr sympathisch.

    Work life balance ist sehr wichtig.

    Kann man natürlich so sehen. Wobei dann aber immer noch zu differenzieren ist zwischen der subjektiven Sicht (Mikrosicht) und der Sicht auf den jeweiligen Wirtschaftsstandort (Makrosicht). Und den jeweiligen Auswirkungen dieser Haltung auf BIP, Wirtschaftswachstum, Produktivität usw. und damit auch auf die Finanzierung (insbesondere üppig ausgestalteter) Sozialsysteme.


    Die erste Generation schafft Vermögen. Die zweite Generation verwaltet Vermögen. Die dritte Generation studiert Kunstgeschichte, und die vierte Generation verkommt vollends.

    (Otto von Bismarck 1815-1898)

  • Ich sehe die Sache mit den Prozenten ehr skeptisch, der eine hat 1000€ Netto, der andere 5000€ Netto im Monat. Wie soll man da sinnvoll über Prozente schreiben. Sinnvoller ist wohl den Bedarf im Alter (großzügig) zu berechnen und danach eine Sparrate zu berechnen. Auch spielen viele andere Faktoren mit hinein, wieviel Zeit habe ich noch bis zur Rente, was habe ich dann vor, habe ich eine Immobilie oder zahle ich Miete usw. Zum Unterschied des Nettoeinkommens kommt noch der aktuelle Bedarf, wobei es dann selten bei Pflichtaufgaben eine Rolle spielt, wie hoch es ist. Ich habe immer investiert was übrig war, und da war der Unterschied von Jahr zu Jahr schon enorm, weiterhin sollte man nie vergessen im hier und jetzt zu leben. Ich kenne einige die mir häufig erzählt haben, was sie alles mit Beginn der Rente „nachholen“ wollen. Dann kamen Krankheiten, in einem Fall der Sensenmann und die Nachholer gingen den Bach runter. Mein Fazit investieren was möglich ist, lebenswichtige Sachen absichern (BUV) und trotzdem gut leben….

  • Hat eigentlich schon jemand erwähnt, dass man im Kontext Investieren auch die Quelle des Sparens (= die eigene Arbeitskraft) mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern sollte?


    Eine Berufsunfähigkeitsrente in Höhe des Nettoeinkommens (entspricht in den meisten Fällen dem Bedarf bei BU) kostet bei "risikoarmen" Berufen ca. 4% vom Einkommen. Diesen Anteil also bitte bei der Sparquote einkalkulieren.

    Absicherung gehört mit dazu, soviel sollte klar sein. Gedanklich würde ich die Absicherung aber vom Sparen bzw. Investieren trennen. (Bezahlt werden muss dennoch.)

  • Wieviel % Eurer Alterseinkünfte sollen später aus Euren Investments kommen?

    ... in Verbindung mit ...

    Ich DENKE, dass die gesetzliche Rente im Alter meine Grundkosten decken wird, die privte Altersvorsorge ist also für alles gedacht was Spaß macht (Restaurant, Urlaub etc.) und um evtl. vor 67 mit dem Arbeiten aufhören zu können.

    Hi Kaffee, wenn du 'Ich DENKE' mit 'Ich spekuliere darauf' ersetzt, wird vielleicht ein Schuh draus ;)


    Die meisten Leute (mit unterschiedlich hohen Arbeitseinkünften), die ich kenne, dürfen Netto-Alterseinkünfte (aus der GRV) in Größenordnungen von sehr deutlich unter 40% der letzten Nettoeinkünfte erwarten. Je nach Einkommenshöhe können damit die 'Grundkosten', auf die 'man' sich derzeit eingeschossen hat, nicht mehr gedeckt werden.

  • An anderer Stelle hatte ich mich ja schon zu den Fehlerquellen hinsichtlich der Aussagekraft einer Renteninformation geäußert. Daher kann man nur sehr unzureichend ermessen, was einen an Rente später erwartet, zumindest nicht so früh, dass man sagen könnte, dass man das locker mit der privaten Vorsorge ausbügelt.

  • Eigentlich wollte ich die Ausgangsfrage...

    Es wird mich sehr interessieren wieviel % vom Netto ihr monatlich investieren...

    ... gar nicht beantworten... weil ich kein Sparer-Investor war und bin, Ich kann mich nicht erinnern, jemals monatlich und/oder regelmäßig einen Teil meiner Einkünfte sinnig investiert zu haben.

  • weiterhin sollte man nie vergessen im hier und jetzt zu leben

    Dem kann ich nur voll und ganz anschließen!

    Es kann schneller vorbei sein als viele denken und auch vollkommen anders kommen. Bei aller Voraussicht und Absicherung sollte das Leben nicht zu kurz kommen.


    Ich zumindest hab Glück im Unglück und bin inzwischen so weit das ich meine Rente noch ein paar Jahre genießen kann ehe ich zu alt dafür werde. Und dann kommt ja auch die Altersrente irgendwann.
    Und wenn der deutsche Staat, das Rentensystem zusammen kracht, bin ich nicht der einzige der am A**** sein wird sondern viele viele andere Millionen ebenso. Das ist dann so, oder eben nicht. Ändern kann ich dran eh nichts.