Immobilienbewertung: Hilfe!

  • Servus, meine aktiven Freunde. Ich habe jetzt mal eine spezifische Frage zu Immobilienwert24. Hat jemand hier schon Erfahrungen und hat seine Immobilie schonmal hier bewerten lassen? Meine Situation ist die: Vor fast genau 20 Jahren haben meine Exfrau und ich ein Grundstück zusammen gekauft und darauf ein Haus selber gebaut. Ich habe als Jugendlicher auf dem Bau gearbeitet und viele meiner Freunde haben uns unterstützt. Vor 6 Jahren haben wir uns scheiden lassen und seit drei Jahren sind auch alle Kinder aus dem Haus. Mir alleine ist das Haus einfach zu groß und meine Exfrau ist mit einem Amerikaner durchgebrannt und hat mir das ganze Grundstück + Haus überlassen. Ich hab mir überlegt, dass Haus zu verkaufen und mit meiner Freundin zusammenzuziehen. Leider habe ich gar keinen Plan, zu welchem Preis ich verkaufen kann bzw. soll. Wie gesagt, ich habe das Haus selber gebaut, viele Baumaterialien habe ich von einem Freund zu einem Freundschaftspreis bekommen. Ich will so früh auch noch keinen Makler einschalten, der mir dann immer auf die Nerven geht und mich noch zu einem Kauf drängt und diese kostenlosen Websiten, wo man den Hauswert berechnen lassen kann, die geben die Daten ja auch an Makler weiter. Jetzt habe ich mich erkundigt und bin auf Immobilienwert24 gestoßen. Anscheinen werden hier keine Daten an Makler weitergegeben und da investiere ich dann gerne! Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht? Ich will nicht dafür Geld ausgeben, wenn es sich nicht lohnt und ich will auf GAR KEINEN FALL, dass irgendwelche Daten von mir weitergegeben werden. In dem Haus sind meine Söhne aufgewachsen und ich habe es selber gebaut, dafür will ich auch einen anständigen Preis bekommen, wenn ihr wisst was ich meine. Ich pack auch mal den Link zu der Website rein, vlt kann mir hier jemand weiterhelfen: https://www.immobilienwert24.com/ Mir ist das ganze wirklich wichtig, deswegen bitte nur anständige Antworten!
  • Ja, kannst du machen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Wo liegt das Problem?


    Eine weitere preisgünstige Möglichkeit, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, ist z. B. in Hessen die Schätzung durch das Ortsgericht. Das hat gegenüber dem Internetportal den Vorteil, dass auch eine realistische unabhängige Beurteilung des Zustands mit einfließt. Ich nehme an, in anderen Bundesländern wird es ähnliche Möglichkeiten geben.


    Ansonsten gilt, dass das Haus exakt so viel Wert ist, wie jemand bereit ist, tatsächlich dafür zu bezahlen. Das erfährst du dann, wenn du es anbietest.

  • Das mit dem Ortsgericht ist ein toller Tipp, danke dir!

    Ansonsten gilt, dass das Haus exakt so viel Wert ist, wie jemand bereit ist, tatsächlich dafür zu bezahlen. Das erfährst du dann, wenn du es anbietest.

    Ja genau. Ich dachte mir aber, dass ich gerne eine Stütze hätte, damit ich mir auch ein wenig das "Das ist mir aber zu teuer" sparen kann.:D


    Danke dir, aber für die Tipps!

  • Mal angenommen das ist hier nicht nur ein gut vorbereiteter Werbelink:


    Wie das Haus zustande gekommen ist, wird nicht so wichtig sein (dass Du Hilfe hattest...), sondern wieviel ein Käufer bereit ist dafür zu bezahlen.


    Als Anhaltspunkt können Preise in der Nachbarschaft/Umgebung dienen, aber am Ende wirst Du (oder ein Makler) einen Preis aufrufen müssen und gucken ob es jemand dafür kaufen will.


    Oder anders: Du hast doch jetzt vermutlich die Grundsteuererklärung gemacht. Wenn es keine konkreten Werte aus der Nachbarschaft gibt, ist der dort ermittelte Wert schonmal ein erster Anhaltspunkt. Eher eine untere Schranke, würde ich meinen.


    Zu dem von Dir angepriesenen Unternehmen oder anderen/ähnlichen kann ich nichts sagen. Es würde mich aber nicht wundern, wenn auch hinter diesem Bewertungsangebot die Absicht steht beim Verkauf zu unterstützen (a.k.a, dir einen Makler überzuhelfen).

  • Soll das Haus denn auf den freien Markt oder ggf. an eines der Kinder?

    Ansonsten gilt, dass das Haus exakt so viel Wert ist, wie jemand bereit ist, tatsächlich dafür zu bezahlen. Das erfährst du dann, wenn du es anbietest.

    Ein Käufer hat eher nicht die emotionale Bindung an das Objekt, das sollte man bedenken.

  • Hallo, eine Anmerkung vorweg: Du scheinst bei dem Thema relativ emotional zu sein, was auch verständlich ist. Das ist bei so etwas aber eher ungünstig. Was das Erbauen des Hauses gekostet hat, spielt keine Rolle. Ehrlich gesagt auch nicht, was Du in dem Haus alles schönes erlebt hast. Natürlich kannst Du sagen, das Haus ist Dir wichtig, und Du willst es in gute Hände abgeben. Also es z.B. lieber für etwas weniger an eine nette Familie verkaufen, die das Haus zu schätzen weiß, als es an irgendeinen Stoffel zu veräußern. Das ist Deine Entscheidung, aber zuerst brauchst Du mal Leute, die kaufwillig sind.


    Zuallererst würde ich auf den bekannten Immobilienportalen einmal schauen, was ähnliche Objekte in der Gegend kosten. Da bekommt man mal ein erstes Gefühl. Aber Vorsicht: Aktuell sind die Preise, die da stehen, oft nicht mehr marktgerecht und es finden sich zu diesen Preisen keine Käufer. Was man so hört liegen die tatsächlich gezahlten Preise aktuell in vielen Gegenden 10-20% unter den annoncierten Preisen.


    Dann bewerten lassen, wie Du und R.F. schreiben. Das gibt Dir einen weiteren Anhaltspunkt. Aber R.F. hat recht, ein Wertgutachten ist keine Garantie, dass Du einen Käufer zu diesem Preis findest.


    Und auch ruhig mal einen seriösen Makler kontaktieren (wenn es auf dem Land ist auch die Sparkasse oder Volksbank), und mal hören was die sagen. Da hätte ich überhaupt keine Scheu.

  • Was ich mit diesen Schätzungen erlebt habe ist, dass da geschaut wird, welcher Quadratmeterpreis für die letzten X Verkäufe im selben Ort (oder der Nähe) aufgerufen wurde, dann wird das auf die Fläche des eigenn Objekts umgerechnet.


    Ob das jemand zahlt, steht auf einem ganz anderen Blatt, besonders bei nicht mehr super-neuen Objekten, wo dann die Gefahr besteht, dass Heizung, Dach, Fenster oder andere teure Dinge schnell fällig werden könnten.

  • Servus, meine aktiven Freunde. Ich habe jetzt mal eine spezifische Frage zu Immobilienwert24. Hat jemand hier schon Erfahrungen und hat seine Immobilie schonmal hier bewerten lassen? ...

    ... Mir ist das ganze wirklich wichtig, deswegen bitte nur anständige Antworten!

    Vorab: Ob es generell momentan eine gute Idee ist eine Immobilie zu verkaufen (ganz erheblicher Zinsanstieg im Baufi-Bereich, generelle Unsicherheiten, Inflation, starker Anstieg der Energiepreise sprich des Hausgeldes usw. - um nur einige Beispiele zu nennen) wäre eine eigene Frage und Überlegung.


    Zur Einschätzung des Wertes bzw. Kaufpreises: Aus meiner Erfahrung sehe ich folgende Möglichkeiten (Kosten variieren - für eine normale Immobilie - von kostenfrei über zwei- oder dreistellig bis vierstellig)


    Kaufpreissammlung des Gutachterausschusses vor Ort (da werden von den Notaren die tatsächlich also real beurkundeten Kaufverträge sprich deren Preise gemeldet (und nicht die "aufgerufenen" bzw. "verlangten Kaufpreise in Anzeigen). Falls "vor Ort" vorhanden, dabei nach vergleichbaren Objekten (in dem Fall Häusern) in der Gegend, Straße etc. schauen.


    Gutachten vom Ortsgericht erstellen lassen (meist gute Kenntnisse des regionalen Marktes vorhanden).


    Einen erfahrenen und renommierten Makler mit entsprechender Ortskenntnis kontaktieren und um eine konkrete Einschätzung bitten.


    Bei Portalen (Beispiele: Immobilienscout, Immowelt etc.) selbst recherchieren.


    In Zwangsversteigerungsportalen nach Terminen suchen (in der Stadt, unter der PLZ). Wenn dort was versteigert werden muß, hängt in aller Regel ein vom AG beauftragtes Gutachten mit dran und ist meist auch Online einsehbar (auf das Datum des Gutachtens schauen; darauf achten, ob auch eine Innenbesichtigung möglich war). Das kann bei der Einschätzung auch helfen.


    Im Zweifel bieten auch beispielsweise Architekten ein (je nach Wunsch mehr oder weniger) umfangreiches und neutrales Einzelgutachten an. Kenntnisse des regionalen Marktes sollten zusätzlich vorhanden sein.


    Möglichkeiten gibt es also einige.


    Eine reine "Online-Bewertung" mit wenigen Eingaben (PLZ, Baujahr, Grundstückgröße, Wohnfläche etc.) wird nie mehr als einen ersten (groben) Anhaltspunkt liefern können.


    Nur meine bescheidene Meinung.


    Wie auch immer ... Gutes Gelingen wünsche ich.

  • Hallo phillipbeyer,


    Wie auch schon einige meiner Vorschreiber angedeutet haben, es gibt keinen objektiven Preis einer Immobilie, den Sie beim Verkauf auch noch erzielen können. Alle Schätzungen und Gutachten sind mehr oder weniger gute Annäherungen an einen vielleicht erzielbaren Verkaufspreis.

    Wie Sie dieses „Gefühl“ entwickeln können, ist beschrieben. Ansonsten empfehle ich, gehen Sie umgekehrt heran. Setzen Sie sich einen Mindestpreis, unter dem Sie auf keinen Fall verkaufen wollen. Und dann starten Sie z.B. mit kostenlosen Kleinanzeigen in einer bekannten Anzeigenplattform und nennen 10 oder 20% über diesem Wert als Verkaufspreis. Werden Sie von Anfragen überschwemmt, ist der Preis zu niedrig. Meldet sich keiner, war er zu hoch.


    Ich unterstelle einmal, Sie wollen nicht in der Verwandtschaft verkaufen. Nur bei Verkauf an Verwandte wäre ein Gutachten sinnvoll. Es liefert zwar keine besseren Ergebnisse, s.o. Für das Honorar spielt der Gutachter aber den Buhmann für den aus der Familie, der sich über das Ohr gehauen fühlt.


    Gruß Pumphut

  • Wie auch schon einige meiner Vorschreiber angedeutet haben, es gibt keinen objektiven Preis einer Immobilie ...

    ..., weil schlicht (so gut wie) jede Immobilie auf ihre Art einzigartig ist (von bestimmten Immobilientypen mal abgesehen - Beispiel: 10 baugleiche Reihenmittelhäuser in derselben Straße - und selbst da kommt es dann noch auf die Innenausstattung an wie EBK, Bodenbeläge, Einbauschränke usw.).

    Setzen Sie sich einen Mindestpreis, unter dem Sie auf keinen Fall verkaufen wollen.

    So bin ich mal vorgegangen, als ich eine Immobilie für einen Onkel verkaufen mußte (er hatte dazu weder Zeit noch Lust). Der Maklerin hatte ich damals intern das Angebot gemacht, daß von allem was über diesem Mindestpreis liegt, 30% an die Maklerin als "Erfolgsprämie" gehen. Das Haus wurde damals binnen kürzester Zeit zu einem (aus meiner Sicht) Top-Preis verkauft ...

  • Ich würde mich nicht auf eine Schätzung oder ein Wertgutachten verlassen und erst recht nicht mein Handeln davon bestimmen lassen. Diese Wertgutachten sind selbst in den besten Zeiten stark streuend und die aktuelle Volatilität beim Zins sowie schwer kalkulierbaren Baustoff- und Handwerkerpreise machen das nicht einfacher.

  • Ich würde mich nicht auf eine Schätzung oder ein Wertgutachten verlassen und erst recht nicht mein Handeln davon bestimmen lassen.

    Auf was sonst ... ? Das eigene Bauchgefühl beispielsweise ...?


    Ein seriöser und ernsthafter Kaufinteressent wird (aller Wahrscheinlichkeit nach) ohnehin zuvor eigene Recherchen in Sachen Kaufpreis anstellen und/oder einen Fachmann zur Besichtigung bzw. Begutachtung (Zustand) hinzuziehen und/oder selbst ein neutrales (Kurz)Gutachten erstellen lassen wollen - schon als Basis für die Kaufpreisverhandlungen.


    Anders habe zum Beispiel ich noch nie eine Immobilie erworben (und das waren relativ viele).


    Man kann - zumindest theoretisch - als Verkäufer immer auf den Einen treffen, dem der Preis nebensächlich oder sogar egal ist. Bei normalen Immobilien (die Villa in einzigartiger Strandlage direkt am Meer in Nizza zählt nicht dazu) dürfte das aber der absolute Ausnahmenfall sein.

  • Man kann sich schon auf ein paar Wegen dem tatsächlich erzielbaren Wert annähern … indem man sich Preise vergleichbarer Immobilien anschaut; indem man sich berechnet, was der Grund und Boden wert ist und wieviel für die entsprechende Zahl der Wohnflächen-qm in der entsprechenden Ausstattung gerechnet werden kann; was die Immobilie mal gekostet hat und wie sich daraus hochgerechnet der Preis bislang entwickelt haben dürfte.


    Je nach dem, wie sattelfest man sich dann fühlt, kann man auf der Basis auf den Markt gehen, oder einen Makler beauftragen.

  • Auf was sonst ... ? Das eigene Bauchgefühl beispielsweise ...?

    Zum Beispiel. Am Ende muss man selbst mit dem Verkaufspreis glücklich werden. Es spricht ja auch nichts dagegen sich selbst ein bisschen auf Portalen und bei den Gutachterausschüssen umzuschauen. Aber in den Portalen stehen aktuell einige Häuser schon seit einem halben Jahr und gehen nicht weg

  • Oder anders: Du hast doch jetzt vermutlich die Grundsteuererklärung gemacht. Wenn es keine konkreten Werte aus der Nachbarschaft gibt, ist der dort ermittelte Wert schonmal ein erster Anhaltspunkt. Eher eine untere Schranke, würde ich meinen.

    Ja, daran habe ich noch gar nicht gedankt, danke dir!

  • Soll das Haus denn auf den freien Markt oder ggf. an eines der Kinder?

    Freien Markt

    Im Zweifel bieten auch beispielsweise Architekten ein (je nach Wunsch mehr oder weniger) umfangreiches und neutrales Einzelgutachten an. Kenntnisse des regionalen Marktes sollten zusätzlich vorhanden sein.

    Okay, das wusste ich gar nicht. Danke dir!

    Man kann - zumindest theoretisch - als Verkäufer immer auf den Einen treffen, dem der Preis nebensächlich oder sogar egal ist.

    Das sind doch schöne Aussichten ;)

    Man kann sich schon auf ein paar Wegen dem tatsächlich erzielbaren Wert annähern … indem man sich Preise vergleichbarer Immobilien anschaut; indem man sich berechnet, was der Grund und Boden wert ist und wieviel für die entsprechende Zahl der Wohnflächen-qm in der entsprechenden Ausstattung gerechnet werden kann; was die Immobilie mal gekostet hat und wie sich daraus hochgerechnet der Preis bislang entwickelt haben dürfte.

    Ja, auf jeden Fall. Ich möchte nur eine professionelle Einschätzung, damit ich auch einen starken Standpunkt habe, wenn ihr wisst was ich meine. Und was sie gekostet hat, das was ich ja nicht recht, weil ich das Haus ja selber gebaut habe.

    Zum Beispiel. Am Ende muss man selbst mit dem Verkaufspreis glücklich werden.

    Amen!

  • Hallo phillipbeyer,


    auch wenn Sie schon das Schlusswort gesprochen haben, möchte ich noch auf einen Punkt hinweisen:

    Und was sie gekostet hat, das was ich ja nicht recht, weil ich das Haus ja selber gebaut habe.

    Für den möglicherweise erzielbaren Verkaufspreis ist es (weitgehend) unwichtig, was die Herstellung eines Hauses einmal gekostet hat. Egal ob es eine Summe beim Bauträger war oder die schwer kalkulierbaren Eigenleistungen. Exotisches Beispiel: Sie haben die Badewanne mit den goldenen Wasserhähnen; war sauteuer. Heute sind aber barrierefreie Duschen gefragt. Was bekommen Sie für die Badewanne – vielleicht den Materialwert des Goldes.


    Insofern müssen Sie nicht wissen, was Sie einmal für den Bau aufgewendet haben. Sie müssen den erzielten Verkaufspreis möglichst vergleichbarer Objekte kennen.


    Viel Erfolg und Gruß


    Pumphut

  • Insofern müssen Sie nicht wissen, was Sie einmal für den Bau aufgewendet haben. Sie müssen den erzielten Verkaufspreis möglichst vergleichbarer Objekte kennen.


    Viel Erfolg und Gruß


    Pumphut

    Super, danke dir! Das wusste ich tatsächlich noch nicht.

  • damit ich mir auch ein wenig das "Das ist mir aber zu teuer" sparen kann. :D

    Ich würde lieber das hören, als dass die Bude eingerannt wird wegen günstigem Preis. Etwas Geduld und Zeit sind erforderlich. Wenn notwendig, kann man in Verhandlungen den Preis ja etwas runternehmen.
    Mein Ausgangspunkt für den Verkauf einer Eigentumswohnung war (scheinbarer) Marktpreis + 20%. Angebot wurde im Dezember veröffentlicht. Nach unverbindlichen Interessenten kamen ernsthafte im März, April. Vielleicht spielt auch die Jahreszeit eine Rolle. Verkauft habe ich ohne jede externe Hilfe für +15%. Erledigt war alles im September.