Finanzberater oder selbst reinfummeln?

  • Moin Pink_Lime

    super das Ihr euch getraut habt eure Finanzen selber zu machen.

    Ansonsten überlegen wir, da uns der Dax eher nicht zusagt, deutsche Einzelaktien zu kaufen … es macht grad einfach enorm Spaß.

    Ich möchte kein Spielverderber sein aber ein wenig die Euphoriebremse treten. Lies dir mal den Blogbeitrag von Hartmut Walz zum gefährlichen Halbwissen durch und schau Dir das Video darin an. Vielleicht erkennst du einiges in deinem Verhalten wieder.

    https://hartmutwalz.de/berg-de…gefaehrliches-halbwissen/


    Ansonsten viel Spaß beim weitern prognosefreien investieren.


    Munter bleiben

  • Ansonsten überlegen wir, da uns der Dax eher nicht zusagt, deutsche Einzelaktien zu kaufen … es macht grad einfach enorm Spaß.

    Falls Ihr zur Hauptversammlung hin und die in ein Happening verwandeln wollt, dann funktionieren Einzelaktien auch in geringer Dosierung, andernfalls klumpt das Risiko damit und der marktbreite Einstieg wäre sicherer.

  • Falls Ihr zur Hauptversammlung hin und die in ein Happening verwandeln wollt, dann funktionieren Einzelaktien auch in geringer Dosierung, andernfalls klumpt das Risiko damit und der marktbreite Einstieg wäre sicherer.

    HV-Hopper oder auch Vesperle-Aktionäre 2.0 - warum nicht?

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Sind die DAX Werte evtl. bereits in einem Eurer ETF enthalten (z.B. MSCI World)?

    Einzelwerte machen halt mehr Arbeit, ohne eine Garantie für eine langfristig bessere Rendite zu liefern. Bei allem 'Spaß' nicht den Hintergrund der Geldanlage vergessen.;)

    PS: Für den Spaß habe ich meine Hobbys.

    Guten Morgen ihr Lieben,


    auf dem Factsheet sind bei den großen Anteilen keine deutschen verzeichnet. Aber man kanns beim Index direkt rausfinden, oder? Ja, wir haben u.a. einen Msci.


    Spaß und Fokus auf das Ziel müssen sich doch nicht ausschließen ?. Und jeder der hier etwas mehr Zeit verbringt, dem traue ich ein gewisses Maß an Spaß zum Thema Geldanlagen ebenfalls zu ?.

    Zitat

    3. Kann man sicher machen aber bitte auf den Home Bias achten, damit das Gesamtportfolio nicht unbewusst eine Übergewichtung auf Deutschland bekommt.

    Das sind wichtige Beobachtungen, die du erwähnst.


    Mir ist bewusst, dass man „Sentimentalität“ bei der Strategie rauslassen sollte, trotzdem tritt das Thema Geldanlagen viele Emotionen los ?.


    Da mein Mann und ich aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, sind wir tatsächlich nicht biased, bzw. uns gegenseitig ein Korrektiv.


    Natürlich neige ich dazu auch „Frauenaktien“ zu kaufen, mit Marken, mit denen ich mich auskenne, umgekehrt genauso. Das macht auch den „Spaßfaktor“ aus, einfach weil man sich austauscht, Kurse vergleicht usw.

    Zitat

    Ich möchte kein Spielverderber sein aber ein wenig die Euphoriebremse treten. Lies dir mal den Blogbeitrag von Hartmut Walz zum gefährlichen Halbwissen durch und schau Dir das Video darin an. Vielleicht erkennst du einiges in deinem Verhalten wieder.

    Also, das Video ist doch mal genial!

    Zitat

    Falls Ihr zur Hauptversammlung hin und die in ein Happening verwandeln wollt, dann funktionieren Einzelaktien auch in geringer Dosierung, andernfalls klumpt das Risiko damit und der marktbreite Einstieg wäre sicherer.

    Wir sind marktbreit eingestiegen und überlegen noch ein paar Einzelaktien dazuzunehmen, die man so im Fonds nicht dabei hat und die eine andere Laufzeit haben könnten.

  • In einem MSCI World ETF sind auch sämtliche DAX-Unternehmen enthalten. Die deutschen Aktiengesellschaften machen halt insgesamt nur rund 2,5% am MSCI World aus. Deutschland besitzt auch keine stark ausgeprägte Aktienkultur, sondern ist das Land des Mittelstands.

    Man sollte auch bedenken, dass man bereits in D lebt und arbeitet. Meine RV läuft ebenfalls in D meine private AV ebenfalls. Insofern setzt man ggf. bereits eine großen Teil des persönlichen Vermögens auf Deutschland.

    Insofern sehe ich die Investition in den weltweiten Aktienmarkt als Diversifikation meines Vermögens.

  • auf dem Factsheet sind bei den großen Anteilen keine deutschen verzeichnet. Aber man kanns beim Index direkt rausfinden, oder? Ja, wir haben u.a. einen Msci.

    Im MSCI World sind mehr als 50 deutsche Unternehmen mit zusammen (!) einem Anteil von weniger als drei Prozent. Zum Vergleich: Alleine die TOP10-Positionen haben zusammen mehr als 16 Prozent.

  • Vielleicht noch über eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken falls noch nicht vorhanden, das ist auch eine Art Vorsorge.

    Das würde ich an der Stelle gerne noch mal unterstreichen. :)


    Grundlage für alle guten Sparideen ist ein regelmäßiges Einkommen. Deshalb sollte dieses Einkommen parallel zum Sparen gegen Berufsunfähigkeit abgesichert werden. So kommt man bis 67 und danach noch verträglich über die Runden, auch wenn gesundheitlich etwas schiefgehen sollte.


    Üblicherweise wird bei Angestellten von einer BU-Eintrittswahrscheinlichkeit von um die 25% ausgegangen. Bei Akademikern sehe ich das eher bei 15-20%. Das BU-Risiko als Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichem "Schaden" (entgangenes Einkommen der nächsten z.B. 37 Jahre inkl. Inflationsausgleich) ist für die meisten Menschen zu hoch, um es selbst zu tragen bzw. durch sportlicheres Sparen zu kompensieren.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Pink_Lime


    Keine Anlageempfehlung, nur (m)ein Gedanke in dem Kontext


    Zum Hintergrund und Verständnis: Für meinen Teil investiere ich a) in Einzelwerte (sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien) und damit sozusagen nicht "passiv" sondern "aktiv" und halte b) die "Home-Bias" auch für einen ziemlich wichtigen Gedanken (insbesondere für jemand, der schon in Deutschland arbeitet, sein Einkommen in dem Land hier bezieht, (s)eine Immobilie in dem Land hat, in die gesetzliche Rente dieses Landes (eventuell zwangsweise) einzahlt, seine Konten hier hat usw.).


    Zum Thema "Versicherungen" siehe schon meinen damaligen Beitrag 13. Sollte z. B. das Arbeitseinkommen (Humankapital) das größte Asset darstellen, sollte man dieses (so weit zu vertretbaren Kosten möglich sprich versicherbar) absichern (s. dazu auch Beitrag 28 von Dr. Schlemann). Zum Game-Changer "Immobilie" (jedenfalls für den Durchschnittsanleger) siehe Beitrag 15.


    Den Aspekt ...

    Deutschland besitzt auch keine stark ausgeprägte Aktienkultur, sondern ist das Land des Mittelstands.

    ... halte ich für einen Ansatz über den man zumindest mal nachdenken kann (auch wenn ich persönlich meine Schwerpunkte (Immobilien ausgenommen) beim Investieren eher in anderen Länder setzte (USA, Schweiz und UK - um nur drei Beispiele zu nennen)).


    Vor dem Hintergrund des oben von monstermania Gesagten könnte daher ein Blick auf die "zweite Reihe" also auf den M-Dax (darauf gibt es m. W. inzwischen auch einige ETFs) einen Blick wert sein (eventuell und jedenfalls als kleine Beimischung). Ein Abbild des deutschen Mittelstandes mit nicht wenigen "Hidden Champions" mit sehr starken Markpositionen, teilweise in ihrem Segment auch zu den Weltmarkführern gehörend. Eine ehemalige Kollegin (die Dame ist halbwegs kundig - und investiert sowohl in Aktien als Direktanlage als auch in Indizes sprich ETFs) hatte dazu jüngst eine Auswertung über die immerhin letzten 20 Jahre erarbeitet, danach kam in ihrem Renditevergleich der M-Dax (mit ca. 12% Rendite p. a. (direkt nach dem Nasdaq 100 mit 14% Rendite p.a. - und z. B. noch vor dem S & P 500 mit 10% Rendite p. a.) immerhin auf den zweitbesten Platz aller von ihr untersuchten Anlageklassen. Die Zahlen haben mich selbst etwas überrascht.


    Einerseits: Das könnte für den M-DAX als (kleine) Beimischung sprechen, selbst vor dem Hintergrund des o. g. Aspektes "Home Bias". Auch wenn natürlich keiner eine Glaskugel hat und weiß, ob das auch in Zukunft mit dem M-Dax so laufen wird. Andererseits: Ein Contra-Argument aus meiner Sicht könnte sein, daß sehr große Unternehmen ständig verschlechternden Rahmenbedingungen in Deutschland (wie sehr hohe Steuer- und Abgabenbelastung, sehr hohen Energiepreise, sehr viel Bürokratie und Regulatorik usw.) meist besser und schneller ausweichen können (Beispiel: Firmensitz) als der sog. Mittelstand (wie immer man diesen von der Größe her auch definiert). Das muß aber jeder für sich selbst und individuell abwägen. Ein Ansatz zu einer Diversifikation (samt Steigerung der Rendite) könnte es aber eventuell sein. Die Kollegin hatte nach ihrer Auswertung den Anteil M-Dax in ihrer AA jedenfalls leicht erhöht.


    Ganz generell und wie schon erwähnt: Bis in den mittleren sechsstelligen Bereich der Anlage halte ich 1-2 (weltweite) Aktien-ETFs bzw. 3-4 ETFs (sollten auch Anleihen in der AA gewünscht sein) für vertretbar, weil auch durchaus ausreichend. Es sei denn, man hat Spaß und Freude an dem Thema oder macht es gar zu seinem Hobby.


    Ab siebenstellig würde ich jedenfalls weitere Anlagenklassen zur Ergänzung hinzufügen. Ab achtstellig ist dies (nach meinem Dafürhalten) zwingend angezeigt.


    Nie verzichten würde ich persönlich (unabhängig vom Gesamtvermögen - und sei es daher nur als Element einer Rücklage und/oder einer Reserve für Notfälle) auf einen (kleinen) Anteil Gold und Silber (physisch gehalten) - allein schon wegen unserem Geldsystem (Papiergeld), den inzwischen erreichten Schuldenständen samt Fragilität des Bankensystems insgesamt aber auch insbesondere als Bewohner der Eurozone. Unter den (potentiell ohnehin schlechten) Papiergeld-Währungen ist die europäische Einheitswährung (m. E.) eine ganz besonders fragile Konstruktion).


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Dass im MDAX der deutsche Mittelstand vertreten ist, ist ein Denkfehler dem ich am Anfang meiner ETF-Karriere auch aufgesessen bin. Tatsächlich sind das aber einfach nur die nach dem DAX nächstkleineren Aktiengesellschaften. Oder denkt irgendjemand bei "deutscher Mittelstand" an Lufthansa, Carl Zeiss oder RTL? Die sind aber alle im MDAX vertreten.


    Die typischen deutschen Mittelständler haben ein paar hundert Mitarbeiter, sind auf einen Sektor spezialisiert, und seltenst überhaupt an der Börse gelistet. In diese Unternehmen kann man als Privatmensch schlicht nicht investieren.

  • Shodan


    Ob sich das so verhält entzieht sich meiner Kenntnis (wie schon gesagt, investiere nicht in ETFs sondern in Einzelwerte; zudem ganz überwiegend nicht in deutsche und schon gar nicht in solche des M-Dax).


    Fakt ist aber jedenfalls, daß dieses Segment (M-Dax) über die immerhin letzten 20 Jahre (wenn man meiner E-Kollegin glauben darf; was bei mir der Fall ist) ausgezeichnete Ergebnisse geliefert hat.


    Auch über noch deutlich längere Zeiträume sieht der M-Dax recht ordentlich aus - m. E. n. zum Start Ende 1987 noch mit 1.000 Punkten - aktuell um die 27.000 Punkte; das sieht nicht so schlecht aus. Jedenfalls im Vergleich zu dem tendenziell eher lendenlahmen Dax im vergleichbaren Zeitraum (von 1.000 auf ca. 15.000).


    Nicht mehr aber auch nicht weniger wollte ich mit diesem Hinweis (zu einer (kleinen und auch nur eventuellen) Beimischung) ausdrücken.

  • Zitat

    Üblicherweise wird bei Angestellten von einer BU-Eintrittswahrscheinlichkeit von um die 25% ausgegangen.

    Diese Zahlen sind mir neu, aber schon alarmierend.


    Leider sind BUV recht teuer bzw. die ausgezahlte Summe doch recht niedrig. Und es bleibt die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, die Frau zu versichern, wenn frau nach Kindererziehung meist in Teilzeit arbeitet und sich dann sowieso zusätzlich absichern müsste.

    Zitat

    die "Home-Bias" auch für einen ziemlich wichtigen Gedanken (insbesondere für jemand, der schon in Deutschland arbeitet, sein Einkommen in dem Land hier bezieht, (s)eine Immobilie in dem Land hat, in die gesetzliche Rente dieses Landes (eventuell zwangsweise) einzahlt, seine Konten hier hat usw.)

    Ich verstehe euren Gedanken des „in Deutschland arbeiten, wohnen“ und deswegen bei Aktien auf weltweit gehen, nicht ganz ?.


    Eine deutsche Aktie geht ja derzeit schier nach oben … aber ob das Kaufen jetzt noch lohnt ??‍♀️.

    M-Dax guter Einwand, und ja, das mit den nicht erreichbaren Hidden Champions ist wirklich schade.


    Wie steht ihr eigentlich zum asiatischen Raum? China ETFs sehen relativ teuer aus und die Performance scheint irgendwie nicht so prickelnd zu sein, Japan ist häufiger vertreten. Da vermute ich aber eher politische Maskerade, denn so innovativ scheint Japan nicht mehr zu sein, und ein führender Global Player in Sachen Technik schon längst nicht mehr, zudem ist die Bevölkerungsstruktur auch nicht sehr vielversprechend …


    Thema Gold … schwierig. Ist er nicht an den Dollar gekoppelt, und was bringt er im Notfall?

  • Ich verstehe euren Gedanken des „in Deutschland arbeiten, wohnen“ und deswegen bei Aktien auf weltweit gehen, nicht ganz ?.

    Breit streuen heißt auch nicht alle Eier in einen Korb legen. Und in deinem Deutschlandkorb liegt schon sehr viel( Wohnen, Arbeiten, Konto, Rentenansprüche....alles schon in Deutschland) Wenn du da jetzt noch ganz viele deutsche Aktien zupackst hast du noch mehr Eier im Deutschlandkorb. Und wenn der Korb dann runterfällt.......