ETF große Summe investieren, Kurs sinnvoll?

  • Hallo zusammen,

    nach langem Überlegen und Recherchieren habe ich mich dazu entschieden, mein ganzes Geld in ETFs zu investieren.

    Was mir am meisten geholfen hat sind die guten Infos auf Finanztip.

    Ich habe dafür meine Rentenversicherungen gekündigt und werde das komplette Geld aus einem Fond nehmen.

    Ich habe vor, nächste Woche ca. 100k in einen ETF zu investieren. Habe mir den MSCI-World-ETFs von iShares (ISIN: IE00B4L5Y983) ausgesucht. Werde auch monatlich 400 EUR einzahlen. Im nächsten Jahr kann ich diese Einzahlung auch noch mehr als verdoppeln.

    Meine Frage, macht es Sinn, dass ich vorher an einem Kurs teilnehme wie den von LazyInvestors?

    Was kann man da noch zusätzlich lernen was nicht schon auf Finanztip erklärt wird?

    Für mich ist es so, ich investiere in einen ETF und der entwickelt sich so wie der Markt sich entwickelt.

    Frage ob jemand von euch da Erfahrungen gemacht hat, ob sich eure Art vom Investieren nach so einem Kurs geändert hat.

    Weiß nämlich nicht, was in so einem Kurs noch auf einen zukommen kann.


    Besten Dank im Voraus!

  • Hallo.


    Das "ganze" Geld? Notgroschen und Sicherheitsbaustein gibt es hoffentlich dennoch.


    Den Kurs zu belegen wird sicher im Sinne der Kursanbieter sein, ob da für Dich tatsächlich ein Mehrwert liegt, ist da deutlich zweifelhafter, jedoch nicht ausgeschlossen.

  • Danke dir für deine Meinung. Ich bezweifle das auch, allerdings bei der Summe möchte ich auf Nummer sicher gehen, damit ich es nicht bereue.


    Klar, Notgroschen gibt es. Werde heute mein Depot bei Trade Republic eröffnen und knapp 50k als Notgroschen dort einzahlen und von den 2% Zinsen profitieren. Werde aber für einen Teil von dem Geld nach einer sicheren, kurzfristigen Anlage suchen, wie Anleihen.

  • Zu den 2% bei Trade gibts nen großen thread hier der bei mir div Bedenken auslöst…


    Vllt mal vorher lesen und selbst drüber nachdenken.


    Ich persönlich würde das nicht tun.

  • Danke, lese gerade und das auf Fianztip gefunden:


    In der Kundenvereinbarung schreibt Trade Republic sogar, dass das Unternehmen berechtigt ist, Guthaben wieder an den Kunden zurückzuschicken, wenn dieser es „mehr als 30 Tage nicht für Geschäfte in Finanzinstrumenten“ verwendet (Ziffer 3.6). Ob und in welchen Fällen das passiert, ist nicht genauer definiert. Trade Republic kündigte außerdem an, Dir erst eine Erinnerung per Mail und in die Postbox zu schicken. Du hast dann eine Frist von zwei Wochen, bevor Trade Republic Geld auf das Referenzkonto auszahlt.


    Na dann suche ich mir einen anderen Broker. Vielleicht Scalable oder Finanzen Net Zero.

    Wie gut dass ich das noch gefunden habe. Na ja, wenn die ETFs erstmal gekauft sind, kann ich mir noch überlegen was ich mit dem Notgroschen mache.

  • Habe mir mal den Internetauftritt der beiden Pfeffersäcke angeschaut und finde nichts, was mich verleiten würde, denen auch nur eine meiner Euronen zu überantworten.


    Den free stuff kann man sich ansehen, aber für alles weitere kann ich für mich persönlich keinen Mehrwert erkennen.

  • Der Notgroschen muss im Zweifel schnell verfügbar sein und gehört meines Erachtens auf Tagesgeld. Alles was im sicherheits Baustein darüber hinausgeht kann aktuell evtl. Wieder in kurzfristiges (Empfehlungen ft höchstens 1 Jahr) Festgeld. Da gibt es dank zinswende wieder ein paar mickrige Prozente.


    Von den ganzen „finfluenern“ webinaren etc halte ich persönlich gar nichts. Da werden öffentlich verfügbare Informationen für viel Geld recylcled.


    Wenn du mehr Absicherung in deinen Handlungen brauchst, gehe zur verbraucherzentrale (günstig) oder zu einem verifizierten honorarberater (teuer).


    Ich würde sagen, intensives selbst Studium von der finanztip Seite, saidis Podcast reicht aus. Wenn du es ganz genau wissen willst, hol dir Gerd Kommers etf Buch. Das ist sprachlich etwas unzugänglich, aber eigentlich das Standard Werk von dem alle abschreiben.

  • Wenn mich nicht alles täuscht... dann haben wir es mit einer 2017 gegründeten 'Bude' zu tun, deren Zweck/Gedenstand laut Northdata ...


    "Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Websites, die Durchführung von Kursen, Schulungen und Coachings, die Erstellung und der Vertrieb von digitalen und physischen Produkten, die Veranstaltung von Seminaren und Vorträgen, insbesondere im Bereich der Wirtschaftsinformation sowie der individuellen Fort- und Weiterbildung."


    ...ist. Bei dem Hintergrund der Macherin und des Machers sehe ich, ebensowenig wie unser Freund Janders, keinen Mehrwert bzw. Nutzen.

  • Klar, Notgroschen gibt es. Werde heute mein Depot bei Trade Republic eröffnen und knapp 50k als Notgroschen dort einzahlen und von den 2% Zinsen profitieren. Werde aber für einen Teil von dem Geld nach einer sicheren, kurzfristigen Anlage suchen, wie Anleihen.

    Also, erst solltest du einmal deine sog. Gesamtsituation (Einkommen, voraussichtliche Alterseinkünfte, Nettovermögen und dessen vorraussichtliche Entwicklung, Alter, Kenntnisse...) dokumentieren. Danach kann man sich über Wege und Finanzprodukte unterhalten.

  • nach langem Überlegen und Recherchieren habe ich mich dazu entschieden, mein ganzes Geld in ETFs zu investieren.

    Für meinen Teil habe ich noch niemals in meinem (Finanz)Leben "mein ganzes Geld" in irgendeine einzige Anlageklasse investiert. Deinen Ansatz finde ich, bei allem Respekt, eher irritierend. Möglicherweise etwas vorschnell oder gar überhastet ? Trotz Deiner Formulierung "nach langem Überlegen und Recherchieren" ... ?


    Eine derartige Entscheidung, wie bestehende oder zukünftige Mittel investiert werden, sollte eher am Ende eines Prozesses stehen - nachdem man also seine persönliche (auch finanzielle) Situation gründlich analysiert hat samt seinem Versicherungsstatus, seinen Anlagezielen, der Anlagedauer, der objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit, der eventuell bestehenden Versorgungslücke, der zukünftigen Lebensplanung usw. usw.


    Wenn auch Aktien (ob nun via Direktanlage also mittels (ausgewählter) Einzelaktien, mittels aktiv gemanagter Fonds oder auch durch passive ETFs abgebildet) - jedenfalls auf sehr lange Sicht (min. 15 Jahre Anlagedauer aufwärts) - in der Vergangenheit die renditestärkste Assetklasse waren, so kenne ich (in meinem Umfeld) auch so gut wie niemand, der "sein ganzes Geld" in Aktien bzw. Aktien-ETFs investiert.

    Was mir am meisten geholfen hat sind die guten Infos auf Finanztip.

    Da (Finanztip) gibt es durchaus ordentliche und teilweise gute Hinweise und Tipps. Zudem m. W. ohne eigenes Verkaufs- bzw. Vertriebsinteresse. Bei derart gewichtigen Entscheidungen (Finanz- und Anlageentscheidungen würde ich zwingend darunter subsumieren) würde ich aber immer auf mehrere Informations-Quellen setzen, eigenständig recherchieren und versuchen mir schließlich am Ende - und damit vor meinen definitiven Anlage-Entscheidungen - ein eigenes (möglichst umfassendes) Urteil zu bilden. Auch läßt sich dann die gewählten Strategie sicherlich leichter und besser durchhalten, weil man sich damit identifiziert und dahinter steht.

    Ich habe dafür meine Rentenversicherungen gekündigt und werde das komplette Geld aus einem Fond nehmen.

    Fond - auch Grundbrühe genannt - ist eine Flüssigkeit, die beim Braten, Dünsten oder Kochen von Schlachttieren, Fisch, Geflügel oder Wild usw. entsteht und in der Küche als Grundlage von Saucen und Suppen dient ... ?

  • Danke dir für deine Meinung. Ich bezweifle das auch, allerdings bei der Summe möchte ich auf Nummer sicher gehen, damit ich es nicht bereue.

    ...

    Und was soll der Kurs dabei helfen? Bereuen wirst du es, falls du irgendwann feststellst, dass du Verluste angehäufst hast, Kurs hin oder her. Dass eine Aktienanlage nie frei von Risiken ist und man erst am Ende weiß, was dabei heraus kommt, ist dir hoffentlich jetzt schon klar.

  • Das Buch von Gerd Kommer gibt es auch als Audiobook. Falls Sie zB ein Abo bei Spotify haben könnten Sie es dort auch hören.


    Oder bei einem entsprechenden Streaming Anbieter ein „Probe” Abo nutzen um es komplett kostenlos zu hören.


    Wichtig: kündigen nicht vergessen!!!

  • Wenn du es ganz genau wissen willst, hol dir Gerd Kommers etf Buch. Das ist sprachlich etwas unzugänglich, aber eigentlich das Standard Werk von dem alle abschreiben.

    "Holen" kann man sich das Buch von Gerd Kommer wohl nicht - m. W. muß man es "kaufen" ... ?


    Vielleicht ein Standardwerk, wenn man es "ganz genau wissen will" in Sachen ETFs. Das (ETF) ist aber nur ein Element (wenn auch sicherlich und unstrittig ein probates) im gesamten Anlageuniversum.


    Das besagte Buch (vermutlich ist damit "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs" gemeint) habe ich selber nicht gelesen (tätige seit Jahrzehnten Direktanlagen in Einzelaktien). Allerdings habe ich einige Aussagen und Statements von Herrn Kommer zu anderen Themen - mehr oder weniger zufällig - vernommen (zu Themen wie dem Geldsystem, Immobilien, Gold usw.), die ich inhaltlich bestenfalls medioker und teilweise auch gefärbt bzw. tendenziös fand.


    Auch bin ich mir unsicher, ob Herr Kommer wirklich der absolut unabhängige, neutrale und sozusagen altruistische Berater ist, als der er sich geriert. Angefangen von seinen Büchern über seine Videos bin hin zu seiner eigenen kommerziellen Vermögensverwaltung ("Kommer Invest" oder so ähnlich) ist er in dem Bereich auch und/oder vor allen Dingen "in eigener Sache" unterwegs, für die er verständlicherweise gerne trommelt.


    Sich anhand solcher Bücher zu informieren ist sicherlich eine gute Sache. Es ersetzt aber m. E. nicht die eigene Recherche und Meinungsbildung. Gemäß Herrn Kommer zur "ETF-Sparbüchse" zu werden, "kann" die richtige Lösung sein. Es "muß" aber nicht zwingend der richtige Ansatz für jedermann sein.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Rücklagen/Notgroschen gehört nicht investiert, der gehört verfügbar.

    Vor 50k Notgroschen mal ausrechnen wie viel 3 bis 6 Nettogehälter wären. Als Single, ohne eigenen PkW 3 Monatsgehälter auf Seite, mit Familie und/oder PkW eher 6 davon. Falls Eigenheim besteht dann eben noch dafür Rücklagen für etwaige Verschleis-Reperaturen die im laufe der Jahre anfallen.

    Falls absehbar/planbar größere Ausgaben in näherer Zukunft anstehen dann wird das auch geparkt, die 5k für die Wohnungsrenovierung+ neue Möbel ist kein Fall für den Notgroschen sondern planbare Ausgabe die auch so behandelt werden sollte. Wasserbruch in der Küche oder plötzlich totes Auto in der Werkstatt, das wär ein Fall für den Notgroschn. Mal so als groben Richtwert.


    Den Rest davon kann man als sicheren Baustein in Festgeld, kurzlaufige Staatsanleiehn und so weiter setzen. Das ist dann aber kein Notgroschen, das ist der sichere Baustein im Vermögen.

    Bei mehr Zeit oder mehr Riskobereitschaft fällt der sichere Baustein kleiner aus oder fällt ganz weg, dann gehen der Rest der 50k und auch die andere Hälfte komplett in ETFs. Mit allen Auf und Ab die da so kommen werden die nächsten 10, 15 und mehr Jahre. Sollte man gedanklich aber auf keinen Fall zum Notgroschen zählen, der Notgroschen muss im Notfall schnell verfügbar sein.


    Wenn das Geld nur kurz geparkt werden soll ehe der 50k-"Notgroschen" weiter aufgeteilt und mit passender Strategie versehen wird reicht auch ein Tagesgeldkonto bei einer Direktbank. Die haben für einige Monate auch inzwischen ihre 2% Tagesgeldzinsen für Neukunden ohne Haken wie TR sie dabei hat. Geht ja nur um ein paar Monate Zwischenparken bis die Strategie steht, da dann die 2% mühelos und ohne Risiko bis dahin mitnehmen.


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    Bloß kein Geld für irgendwelche "Komm in die Gruppe"-Kurse ausgeben! Fast alles Betrug, Abzocke, oder schlimmeres. Diese Berater wollen alle nur dein Geld, teils mit noch viel hässlicheren Methoden als es die bankverkäufer versuchen mit ihren Fonds und Produkten.

    Finanztip und Gerd Kommer wurde schon genannt. Finanzfluss hat auch sehr gut aufgearbeitete Videos zu allen relevanten Themen.

  • Vielen Dank euch allen für die wertvollen Tipps.

    Gibt mir viel worüber ich noch mal nachdenken muss.


    Also ich investiere ja nicht mein ganzes Geld in ETFs, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Es sind 66%. Behalte ja 50k als Notgroschen. Auch wenn ich nicht weiß wofür ich so viel Geld mal brauchen werde.

    Mein Geld ist dafür da, um früher aufhören zu können zu arbeiten. Ich werde es also mehr als 15 Jahre nicht brauchen. Bei meinen Deka Fonds bekomme ich gerade mal das raus, was ich vor 12 Jahren eingezahlt habe. Deshalb muss was passieren die nächsten Jahre. Deshalb bin ich bereit auch ein Risiko einzugehen.


    Das mit dem Kurs bestätigt meine Meinung.

    Habe das Buch von Finanzfluss gelesen und werde mir von Gerd Kommer auch noch das Buch kaufen. In einem Interview hat er aber gesagt, dass ein MSCI World und ein MSCI EM IMI absolut ausreichen werden.


    Besten Dank für euren Input!

  • Habe das Buch von Finanzfluss gelesen und werde mir von Gerd Kommer auch noch das Buch kaufen. In einem Interview hat er aber gesagt, dass ein MSCI World und ein MSCI EM IMI absolut ausreichen werden.


    Das ist auch richtig.

    Es bietet sich an, wenn man noch keine Erfahrung hat, dass man mal 15-20k jetzt investiert und dann ein, zwei Monate wartet und schaut, ob man damit klar kommt.

  • Ich würde den Kurs von Saidi`s Videos besuchen, mehr braucht es nicht. Die einzelnen Summen die in die Bausteine investiert werden sollen muss jeder mit seinem Bedarf ausmachen, zB braucht der Eine 5k und der Andere 50k auf die er sofort zugreifen kann, hängt halt von den persönlichen Gegebenheiten ab.