Auflösungsvertrag -> große Abfindung -> Suche Steuerberater

  • Mir wurde von meinem Arbeitgeber ein Auflösungsvertrag angeboten, der eine erhebliche Abfindung vorsieht. Jetzt möchte ich mich natürlich um den Höchststeuersatz drücken, um möglichst viel von der Abfindung zu behalten, und suche eine/n Steuerberater/in, welche(r) mir hier weiterhelfen kann. Ich überlege z.B. in einen Solarpark zu investieren, da ich gehört habe, man kann die Hälfte der Investition steuerlich absetzen. Aber sicher gibt es noch andere Tricks, um Einkommen auf später zu verschieben.

    Jetzt hab ich ca. 10 lokale Steuerberater abgeklappert, keiner hat Kapazitäten frei. ||
    Würde mich über Hinweise freuen, welche/r Steuerberater/in noch neue Klienten aufnimmt.

    Danke!

  • Ich sag das nur ungern … ein wenig mehr Info wäre gut.

    Nutzt ja nix wenn Sie in Flensburg wohnen und ich jemand aus München vorschlage.

  • Jetzt hab ich ca. 10 lokale Steuerberater abgeklappert, keiner hat Kapazitäten frei. ||

    Schon allein wegen dem staatlichen Murks mit der Grundsteuererklärung samt Fristsetzung doch nicht verwunderlich.


    Wo in Deutschland liegt denn "lokal" ?

    Mir wurde von meinem Arbeitgeber ein Auflösungsvertrag angeboten, der eine erhebliche Abfindung vorsieht. Jetzt möchte ich mich natürlich um den Höchststeuersatz drücken, um möglichst viel von der Abfindung zu behalten

    Als Gf einer GmbH hatte ich in solchen Konstellationen das Ganze einige Male in einen Beratervertrag umgewandelt bzw. einen solchen drangehängt, um das steuerlich für den ehemaligen Mitarbeiter wenigstens etwas freundlicher zu gestalten - und den Betrag über mehrere Jahre zu verteilen.


    Detaillierte und verbindliche Auskunft kann da aber nur ein Steuerberater geben - unter Kenntnis der gesamten Sachlage. Welche hier ohnehin fehlt.

  • Das klingt nach Steuern sparen - egal, was es kostet.


    Mein Vorschlag: Einfach die Abfindung spenden, dann zahlst Du keine Steuern darauf!

    Soll das eine humoristische Einlage sein ? Vermutlich bzw. kann man nur hoffen ...


    Nach allen mir bekannten Untersuchungen und Studien sind Schwarzarbeit und auch Schattenwirtschaft da am stärksten ausgeprägt, wo die Steuern und Abgaben am höchsten und auch das Steuerecht am komplexesten ist (Italien, Belgien, Spanien, Frankreich usw. sind da typische Beispiele). Die Länder mit moderaten Steuersätzen landen dagegen mit schöner Regelmäßigkeit und weitem Abstand auf den Spitzenplätzen bei solchen Vergleichen (USA, Schweiz).


    Gleiches dürfte für Gestaltungen (im Rahmen der Gesetze) aber auch Umgehungen, Vermeidung bis hin zu Ausweichreaktionen gelten. Es gibt Länder, da lohnt es sich - anstatt mehr zu produzieren und neue Mitarbeiter einzustellen - ein oder zwei Steuerprofis anzuheuern, die im Rahmen der Gesetze versteht sich, die steuerliche Optimierung angehen. Sehe ich makroökonomisch eher als falsche Anreizsetzung. Bedauerlich, ist aber Fakt und gängige Praxis.


    Meine Erfahrung ist jedenfalls, daß eine sehr starke Besteuerung (auch im internationalen Vergleich) - erst recht eine, die als konfiskatorisch wahrgenommen wird - nicht gerade selten zu entsprechenden (Gegen)Reaktionen der Steuerpflichtigen führt.

  • Wer in einen Solarpark investiert, nicht weil er an die Technik glaubt, sich Zukunftschancen ausrechnet oder etwas für den Klimawandel tun will, sondern nur um Steuern zu sparen, der hat m.E. den Begriff "Investor" nicht verstanden.


    Wer einfach nur Steuern sparen will, sollte über meinen zweiten Satz nachdenken. Das ist ein funktionierenden Steuersparmodell, von dem zusätzlich die Allgemeinheit profitiert.

  • Wer in einen Solarpark investiert, nicht weil er an die Technik glaubt, sich Zukunftschancen ausrechnet oder etwas für den Klimawandel tun will, sondern nur um Steuern zu sparen, der hat m.E. den Begriff "Investor" nicht verstanden.

    Das hat der Kosmokrat aber nicht geschrieben (s. Beitrag 1) und das kann man da auch nicht zwingend herausinterpretieren (von "kein Glauben an die Technik", "kein Ausrechnen von Zukunftschancen", "ich will nichts gegen den Klimawandel tun" steht da keine Silbe) - allerhöchstens hineininterpretieren ... so wie Du es getan hast.

    Wer einfach nur Steuern sparen will, sollte über meinen zweiten Satz nachdenken. Das ist ein funktionierenden Steuersparmodell, von dem zusätzlich die Allgemeinheit profitiert.

    Die Terminologie "Steuern sparen" dürfte umgangssprachlich in der ganz überwiegenden bzw. überragenden Zahl der Fälle dahingehend zu verstehen sein, im Rahmen der Gesetze möglichst viel von seinem erarbeiteten Geld, Lohn, Gehalt, Einkommen, Verkaufserlös, Abfindung usw. in einer Nachsteuer-Betrachtung behalten zu dürfen.


    So verstehe ich daher auch die hier gestellte Frage.


    Daß jemand die Variante "Von einer Abfindung alles zu spenden" als "funktionierendes Steuersparmodell" für sich bezeichnet, ist mir noch niemals untergekommen. Dir ?


    Solltest Du übrigens an der Thematik (Betrag 5, Abs. 2 und 4) ernsthaft Interesse haben, empfehle ich die langjährigen Forschungen und Studien von Prof. Friedrich Georg Schneider (österreichischer Ökonom, Universität Linz), der sich praktisch sein ganzes Leben mit diesem Forschungsgebiet (Schattenwirtschaft, Schwarzarbeit usw.) beschäftigt hat. Er gilt als Koryphäe auf dem Gebiet. Das hier aber nur am Rande.

  • Die Terminologie "Steuern sparen" dürfte umgangssprachlich in der ganz überwiegenden bzw. überragenden Zahl der Fälle dahingehend zu verstehen sein, im Rahmen der Gesetze möglichst viel von seinem erarbeiteten Geld, Lohn, Gehalt, Einkommen, Verkaufserlös, Abfindung usw. in einer Nachsteuer-Betrachtung behalten zu dürfen.

    Das ist legitim, es haben sich aber beim Versuch Steuern zu sparen auch schon einige finanziell ruiniert. Weil ihnen die abstrusesten Schiffsbeteiligungen, Finanzvehikel, Schrottimmobilien, geschlossene sonstwas-Fonds etc als „Steuersparmodelle“ verkauft wurden. Die Sache mit dem Solarpark hat da bei manchen hier wohl die Alarmglocken ausgelöst.

  • Das ist legitim, es haben sich aber beim Versuch Steuern zu sparen auch schon einige finanziell ruiniert. Weil ihnen die abstrusesten Schiffsbeteiligungen, Finanzvehikel, Schrottimmobilien, geschlossene sonstwas-Fonds etc als „Steuersparmodelle“ verkauft wurden.

    Das ist mir völlig klar und bewußt. In meinen jungen Jahren habe ich beispielsweise diverse Profisportler gesehen, die ihre Mittel in und mit sog. "Bauherren-Modelle" versenkt hatten. Später durfte ich beispielsweise reihenweise (auch Kollegen) dabei beobachten, wie sie (im Rahmen der Deutschen Wiedervereinigung) ihre Mittel - motiviert durch die damalige "Sonderabschreibung-Ost" - in dortige Immobilien "investiert" hatten ...

    Die Sache mit dem Solarpark hat da bei manchen hier wohl die Alarmglocken ausgelöst.

    So eine Assoziation oder gar Gedanken kann man natürlich haben - man sollte aber nicht etwas hineininterpretieren, was da weder implizit geschweige denn explizit steht. Sonst könnte man sich schnell dem Bereich von "Unterstellungen" zumindest annähern.


    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Interessant, wie sich die Diskussion hier entwickelt.
    Also, ich wohne im Landkreis München, aber in Big Tech haben wir seit Jahren alle Besprechungen, z.B. auch Vertragsverhandlungen, über Video-Calls gemacht, daher erweitere ich meine Suche nach einem Steuerberater auf das ganze Bundesgebiet. Viele meiner Kollegen haben ihren Steuerberater auch in anderen Bundesländern, und das klappt prima.

    Das mögliche Investment in einen Solarpark war lediglich ein Beispiel. Ich hatte ja klar gesagt, dass ich eine Möglichkeit suche, mein ungewöhnlich hohes Einkommen in diesem Jahr steuerlich zu optimieren, und in die Zukunft zu verlagern. Und da ich der ganzen Sustainability-Bewegung sehr positiv gegenüberstehe, ist es nicht nur der monetäre Aspekt, der für mich ein Investment in Solarenergie verlockend macht. Selbst wenn ich einen höheren ROI durch einen Investment in einen Hersteller von derzeit sehr gefragten Kriegsmaschinen hätte, würde ich sowas nicht machen wollen.

    Also, wenn es eine/n Steuerberater/in gibt, die/der mich als Klient aufnehmen möchte, bitte ich um eine kurze Meldung.