Sorgen wir viel zu viel vor - werden wir zu viel Angst haben unsere ETF zu verkaufen wenn wir alt sind - wäre es nicht besser JETZT zu leben?

  • Punktabzug für Mindset?

    Hierbei geht's um die Reinhaltung der deutschen Spache, wenigstens aber doch um die Vermeidung unnötiger Anglizismen, wenn auch Worte aus unserer Muttersprache geeignet sind, Gedanken klar und unmissverstädnlich zum Ausdruck zu bringen. Period!

  • Punktabzug für Mindset? Was ist das denn für eine Attitude! ;)

    Denglisch, wo es nicht hätte sein müssen.


    Tippe ich mal und sehe es auch so.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Nee, mit Fremdsprache ist schon in Ordnung. Und dass "Die Welt als Wille und Vorstellung" etwas sperrig ist, sollte auch klar ersichtlich sein.

    Aber in den vergangenen Jahren gab es eine derartige Mindset-Schwemme, dass es für mich nur noch schwer erträglich ist. Zumal der Begriff gerne undifferenziert als Universallösung für alles eingesetzt wurde.

  • Also dafür, dass ich den Begriff bei meiner ersten Nutzung ja bewusst in Anführungszeichen gesetzt habe, um sowohl meine kritische Distanz dazu, als auch die bereits erfolgte Nutzung dieses Begriffs von anderen in diesem Thread - also ein Zitat - deutlich zu machen, hätte ich doch noch ein Amen verdient ;)


    Als offiziellen Ersatzbegriff schlage ich jetzt "Geisteshaltung" vor. Klingt irgendwie furchtbar nach Gesinnung, aber hey, Hauptsache nicht englisch. :P

  • Es wäre echt tragisch ein ganzes Leben auf Erfahrungen zu verzichten nur um eine hohe Sparrate zu haben und dann im Ruhestand einfach vor der Glotze zu sitzen und Angst zu haben und dann irgendwann zu sterben und eigentlich nie Spaß zum Leben zu haben.

    Um mal auf den Ausgangs-Post zurückzukommen - meiner Meinung nach ist deine Überlegung grundsätzlich gut - vielleicht ein bisschen krass formuliert, denn 'Spaß im Leben' heißt nicht unbedingt 'viel Geld haben'. Man muss halt einen Mittelweg finden.


    Es gibt viele Podcasts zum Thema 'kenne dein Genug'.

    'Der Sarg hat kein Regal' und 'das letzte Hemd hat keine Taschen' vergessen viele Menschen. Und auch mit der viel gelobten 4% Regel ist es so eine Sache. Da spart man eine Millionen, entnimmt immer schön 3%, damit sich das Kapital ja nicht verringert und dann?


    Ich meine, du musst dein Sparziel kennen und definieren. So viel zu sparen, dass es zu Lasten deiner Lebensqualität geht, wird mittel- und langfristig nicht funktionieren.

  • Wenn die Rente für den Lebensabend reicht, bspw. weil du viel gesetztliche Rente und vielleicht noch eine schicke Betriebsrente bekommst und zusätzlich die eiegene Immobilie vor der Rente sauber durchsaniert ist, dann sehe ich keinen Grund für ETF - hau die Kohle raus!


    Andernfalls verkaufst du doch von alleine ETF sobald eine größere Ausgabe ansteht und dein Kapital nicht mehr ausreicht.

  • Eins darf man bei der ganzen Sache nicht vergessen. Im jungen Alter muss ich Monat für Monat buckeln um meine 2-3 k zu bekommen.

    Halte ich mich aber im Alter von 25-50 zurück und investiere in ETF, kann ich ab 50 bis ins Alter hinein diese Einnahmen (damit es nicht ganz langweilig wird, kann man ja noch Teilzeit arbeiten) größtenteils aus dem ETF entnehmen.

    Die dann noch bestenfalls Jahrzehnte lang entspanntere Lebensphase motiviert mich schon mich jetzt in jungen Jahren zu zügeln.

    Ich finde, man soll es dann aber auch tatsächlich tun. Das Ziel ETF Entnahme ohne das Kapital zu mindern erschließt sich mir auch nicht.

  • Halte ich mich aber im Alter von 25-50 zurück und investiere in ETF, kann ich ab 50 bis ins Alter hinein diese Einnahmen (damit es nicht ganz langweilig wird, kann man ja noch Teilzeit arbeiten) größtenteils aus dem ETF entnehmen.

    ...

    Das Ziel ETF Entnahme ohne das Kapital zu mindern erschließt sich mir auch nicht.

    Ja, aber was ist, wenn Deine Rechnung nicht aufgeht und Dir mit 80 das ETF-Depot ausgeht?:/

    Es ist eine Sache im Rentenalter aus dem Depot entnehmen zu können um damit 'Luxus' zu finanzieren.

    Ein andere Sache ist es einen fixen Betrag aus dem Depot entnehmen zu müssen, damit man überhaupt seine Grundbedürfnisse finanziert bekommt. Und wer mit 50 kürzer tritt, hat dann ab Rentenbeginn auch nur eine geringe Rente zu erwarten. Möglicherweis zu gering um zur Not allein davon leben zu können.

    Natürlich kann man argumentieren, der deutsche Staat wird mich schon nicht verhungern/unter der Brücke schlafen lassen. Aber ob das aber Ziel einer selbstbestimmten AV sein kann?:/

    Ich wäre jedenfalls extrem vorsichtig, wenn ich mich überwiegend auf ein ETF-Depot für die Altersvorsorge verlassen müßte.

  • Hallo zusammen,

    Geld macht nicht glücklich.

    Es beruhigt.


    Ich sehe immer wieder, wie eine gute Finanzausstattung bzw. Finanzbildung Selbstbewusstsein erzeugt.

    Ein gutes Lebensgefühl hervorbringt.

    Finanzwissen zu haben und die Psychologie in diesem Bereich zu kennen ist die Grundlage für ein gelingendes Leben.

    LG

  • Ja, aber was ist, wenn Deine Rechnung nicht aufgeht und Dir mit 80 das ETF-Depot ausgeht?:/

    Es ist eine Sache im Rentenalter aus dem Depot entnehmen zu können um damit 'Luxus' zu finanzieren.

    Ein andere Sache ist es einen fixen Betrag aus dem Depot entnehmen zu müssen, damit man überhaupt seine Grundbedürfnisse finanziert bekommt. Und wer mit 50 kürzer tritt, hat dann ab Rentenbeginn auch nur eine geringe Rente zu erwarten. Möglicherweis zu gering um zur Not allein davon leben zu können.

    Natürlich kann man argumentieren, der deutsche Staat wird mich schon nicht verhungern/unter der Brücke schlafen lassen. Aber ob das aber Ziel einer selbstbestimmten AV sein kann?:/

    Ich wäre jedenfalls extrem vorsichtig, wenn ich mich überwiegend auf ein ETF-Depot für die Altersvorsorge verlassen müßte.

    Man muss natürlich die individuellen Bedürfnisse in Betracht ziehen.

    Ich persönlich! sehe es so: Wenn man jetzt 1.500€ monatlich zur Seite legen kann, benötigt man wahrscheinlich auch in Zukunft nicht all zu viel Geld um glücklich zu leben. Die 1.500€ welche man dann künftig nicht mehr investiert, braucht man also schonmal nicht zu verdienen.


    Der zweite Aspekt ist, dass in meinem Augen! irgendwann in den 80er Jahren aufwärts das Depot ruhig leer werden kann, denn dann ist man tatsächlich eher weniger in der Lage noch groß um die Welt zu reisen und die Kohle zu verprassen.


    Wie gesagt, die meisten können am Schluss ihr Geld gar nicht mehr ausgeben.

    Ich habe für mich! so kalkuliert:


    - 25 - 50 Ansparphase in Vollzeit

    - 50 - 80 Auszahlphase in Teilzeit (Genießerzeit)

    - Ab 80 Leben mit dem was man hat und zufrieden auf die letzten Jahre blicken

  • - 25 - 50 Ansparphase in Vollzeit

    - 50 - 80 Auszahlphase in Teilzeit (Genießerzeit)

    - Ab 80 Leben mit dem was man hat und zufrieden auf die letzten Jahre blicken

    'Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen!' - Blaise Pascal (1623-1662)


    Wenn ich mit 50+ auf mein Leben zurück blicke, gab es da in der Lebensphase von 25-45 so einige Planänderungen. Wohl dem, der mit 25 schon weiß, was das Leben noch so so Alles bringt.;)

  • 'Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen!' - Blaise Pascal (1623-1662)


    Wenn ich mit 50+ auf mein Leben zurück blicke, gab es da in der Lebensphase von 25-45 so einige Planänderungen. Wohl dem, der mit 25 schon weiß, was das Leben noch so so Alles bringt.;)

    Wenn man bereits Eigentum + Familie hat, darf man ruhig mal einen Schritt in die ferne Zukunft schweifen :)

    Pläne können sich immer ändern, Ja - Dennoch macht sie vernünftigerweise jeder und lebt sie im besten Fall.

  • Es ist rein logisch unmöglich, dass es in beide Richtungen Gegenbeispiele gibt, denn es wurde ja von der Grundlage (!) gesprochen, nicht also einem zwingenden Schluss.

    Was ein Unsinn. Ging es jetzt nur darum, irgendwas zu schreiben?


    Die These war, dass Finanzbildung die Grundlage eines gelingenden Lebens sei. Und als Gegenbeispiele:


    1. Es gibt Leute ohne Finanzbildung, die ein gelingendes Leben führen.
    2. Es gibt Leute mit Finanzbildung, die kein gelingendes Leben führen.


    Vielleicht kommst Du jetzt gleich mit der Unterscheidung von notwendigen und hinreichenden Bedingungen. Zudem kann man auf jeden Fall die Frage stellen, wer sich überhaupt anmaßen will, ein Leben als gelingend oder nicht gelingend zu beurteilen.

  • Die These war, dass Finanzbildung die Grundlage eines gelingenden Lebens sei. Und als Gegenbeispiele:


    1. Es gibt Leute ohne Finanzbildung, die ein gelingendes Leben führen.
    2. Es gibt Leute mit Finanzbildung, die kein gelingendes Leben führen.

    Es gibt Leute mit Finanzbildung, die kein gelingendes Leben führen. Das ist richtig. Es ging aber darum, dass die Finanzbildung die GRUNDLAGE für ein gelingendes Leben ist. Auch wenn diese Grundlage vorhanden ist, kann man es dann trotzdem noch anderweitig vergeigen.


    Zitat

    Zudem kann man auf jeden Fall die Frage stellen, wer sich überhaupt anmaßen will, ein Leben als gelingend oder nicht gelingend zu beurteilen.

    Du maßt dir das beispielsweise an, mehrfach sogar.


    Zitat

    Was ein Unsinn. Ging es jetzt nur darum, irgendwas zu schreiben?

    ..scheint sich damit auf deinen eigenen Post zu beziehen, zwar seltsam, aber ok. Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen ;)

  • ..scheint sich damit auf deinen eigenen Post zu beziehen, zwar seltsam, aber ok. Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen ;)

    Süß, dass offenbar ein lange Jahre abgetauchter Witzbold aufgetaucht ist und sich nun bemüßigt fühlt, mitzumachen. Erinnert mich an einen norwegischen Film, den ich neulich gesehen habe: „Troll“. ?


    Es ging aber darum, dass die Finanzbildung die GRUNDLAGE für ein gelingendes Leben ist. Auch wenn diese Grundlage vorhanden ist, kann man es dann trotzdem noch anderweitig vergeigen.

    Kennst Du den Unterschied zwischen hinreichender und notwendiger Bedingung nicht, oder kennst Du ihn und warst Dir trotzdem nicht zu schade, genau das zu machen, was ich prophezeit hatte? ?

  • Ja, aber was ist, wenn Deine Rechnung nicht aufgeht und Dir mit 80 das ETF-Depot ausgeht?:/

    Es ist eine Sache im Rentenalter aus dem Depot entnehmen zu können um damit 'Luxus' zu finanzieren.

    Ein andere Sache ist es einen fixen Betrag aus dem Depot entnehmen zu müssen, damit man überhaupt seine Grundbedürfnisse finanziert bekommt. Und wer mit 50 kürzer tritt, hat dann ab Rentenbeginn auch nur eine geringe Rente zu erwarten. Möglicherweis zu gering um zur Not allein davon leben zu können.

    Natürlich kann man argumentieren, der deutsche Staat wird mich schon nicht verhungern/unter der Brücke schlafen lassen. Aber ob das aber Ziel einer selbstbestimmten AV sein kann?:/

    Ich wäre jedenfalls extrem vorsichtig, wenn ich mich überwiegend auf ein ETF-Depot für die Altersvorsorge verlassen müßte.


    Aber was ist wenn die Rechnung aufgeht und derjenige 30 Jahre lang ein tolles Leben abseits der Arbeit hat und dann das Depot immer noch voll ist?

    Dann wird er sich mit 80 Jahren denken 'hätte ich damals doch noch ein bisschen mehr genossen, denn mitnehmen kann ich es nicht'


    Wie gesagt: Alles mega individuell. Soll ja auch Menschen geben, die kein Interesse daran haben, etwas zu vererben ;)