Riester-Rente: Was kommt wirklich raus am Ende?

  • Viele Rieserverträge sind besser als ihr Ruf. Ja in der Tat sieht man je nach Vertragsart erst kurz vor der Rente wieviel rauskommt. Immerhin darf man nicht vergessen, dass man einen Teil der Beiträge indirekt über das Finanzamt wieder zurückbekommen hat.


    Mein Vertrag ist innerhalb von nur 3 Jahren hat sich der voraussichtlicher Rentenbetrag um 20% erhöht aufgrund der Erhohlung an den Börsen und der Zinssteigerungen.

    7chris

    Nur mal ein kleines Beispiel, weshalb der Riester-Ruf so schlecht ist:

    Ich habe ca 17.000 € auf meiner stillgelegten Riester-Rente angespart, wovon ca 1.300 € staatliche Zulagen sind.

    Meine Versicherung sichert mir schriftlich seit Jahren eine garantierte Rente von 112,50 € zu. Würde im Umkehrschluss bedeuten: Nach ca 12,5 Jahren wäre der Ofen aus.

    Selbst wenn ich noch ca 11 Jahre berufstätig sein werde: Zur stillgelegten Riester-Rente kommen bestenfalls noch die nicht-garantierten Überschüsse hinzu.

    Auch wenn ich keine Glaskugel habe: Der jetzt garantierte Betrag von 112,50 € wird niemals Realität werden. Wenn ich Glück haben würde, würden vielleicht ca 60, bestenfalls 70 € tatsächlich an monatlicher Rente herausspringen (vor Steuern wohlgemerkt!).

    Aber mit diesem „Offenbarungseid“ will ich nicht warten bis zum Rentenbeginn!

    Deshalb: JETZT Kündigung und das verbliebene Geld sauber austariert in ETFs und Festgeld anlegen.

  • ich verstehe nicht wieso man am garantierten Betrag zweifelt? Er basiert auf der Annahme, dass der Vertrag weiter erfüllt wird.

    Er läuft noch 11 Jahre? Wie viel wird pro Monat eingezahlt? Was ist der Garantiezins?

    11 Jahre weiterlaufen lassen mit wie viel? Wenn es noch 2100€/Jahr sind, dann sind in 11 Jahren mind 40.000€ enthalten. Diese über 30+ Jahre mit 112€ auszuzahlen ist kein Hexenwerk.

  • tzop

    Wie schon geschrieben: Die Rente ist STILLGELEGT. Da wird nix mehr eingezahlt. Schon seit Jahren nicht mehr.


    Und trotzdem schreibt mir die Versicherung seit Jahren von „garantierten“ 112,50 €!


    Jetzt verstehst Du vielleicht, warum ich an den Summen zweifle. Aber das muss jeder selber wissen.

  • dann frage deine Versicherung. Mit fehlen hier Infos. Wieviel ist eingezahlt worden? Wie lange läuft der Vertrag bereits, was ist der Garantiezins, in was wurde angelegt?


    Garantiert bezieht sich immer auf die Einzahlung plus Zugaben des Staats, all dies muss ausgezahlt werden = garantiert.

  • Hallo zusammen,

    mit großem Interesse habe ich die Beiträge dieses Threads gelesen. Vielen Dank für die Erfahrungen!

    Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation: DWS Riester-Rente Premium seit April 2011 und beitragsfrei gestellt seit Januar 2023 zugunsten von ETF-Investments für die Altersvorsorge. Am liebsten würde ich den ganzen Riesterbums zum Teufel jagen und alles umschichten. Das wäre aktuell jedoch mit massiven Verlusten verbunden. Garantiebetrag 21697 Euro, derzeitiger Gegenwert erbärmliche 12943 Euro. Laut meiner Berechnung ergeben sich 17833 Euro an Einzahlungen, 3863 Euro an Zulagen (Basiszulage, zwei Kinder) und ca. 1684 Euro an Steuervergünstigungen. Die Auszahlung im Kündigungsfall beliefe sich also aktuell auf 11259 Euro. Das heißt 6574 Euro meiner eigenen Einzahlungen wären verloren.

    Ich würde den Riester ja gerne als sicheren Teil der Altersvorsorge betrachten, aber das fällt mir angesichts der miserablen Aussichten und auch der generellen Beschaffenheit von Riester nicht gerade leicht. Als Angestellter im öffentlichen Dienst verfüge ich neben der gesetzlichen Rente auch noch über die Rentenzusatzversorgungskasse RZVK, aber das allein wird vermutlich im Alter auch nicht wirklich ausreichen. Eine weitere Option wäre, den Riester stillgelegt zu halten und zu hoffen, dass die Politik in naher Zukunft eine Reform durchführt, die eine förderunschädliche Überführung in was auch immer ermöglicht und dass die Fondskosten das Kapital bis dahin nicht vollständig aufgezehrt haben. Meine Hoffnungen, dass dies mit der geplanten Aktienrente vielleicht geschieht, wurden durch die jüngsten Konkretisierungen zerschlagen. Mit dem, was im Koalitionsvertrag beschrieben ist, hat das ja nicht mehr wirklich viel zu tun.

    Vom Gedanken, dass der Riester jemals wirkliche Rendite erzeugt, habe ich mich ehrlich gesagt verabschiedet. Alles ein ziemliches Trauerspiel und ich bereue es, einerseits damals einen Vertrag abgeschlossen zu haben, den ich nicht verstanden habe und andererseits ihn in der Hoffnung auf Verbesserung bis Dezember 2022 laufen gelassen zu haben und nach angemessener Lektüre somit erst jetzt den Schritt in Richtung selbstorganisierter ETF-Anlage gemacht zu haben.

    Über Ratschläge jeder Art freue ich mich sehr.

    Viele Grüße!

  • Hallo citizen-j,


    aus Deinem Text geht hervor, dass Du bereits vieles verstanden hast: Eigene Altersvorsorge ist wichtig, gesetzliche/betriebliche Absicherung reicht häufig nicht, Riester taugt nichts, eigenes Sparen z.B. in ETFs ist eine gute Möglichkeit. Sofern letzteres nun diszipliniert, kostengünstig und breit diversifiziert durchgeführt wird, kann wenig schief gehen. Herzlichen Glückwunsch!


    Den Riester-Vertrag würde ich an Deiner Stelle beitragsfrei stehen lassen und nicht dran denken. Du müsstest nämlich bei Kündigung auch die Zulagen zurückzahlen, so dass der Auszahlungsbetrag noch niedriger wäre als Du schreibst. Die Differenz zu den Einzahlungen wäre zwar ein steuerlicher Verlust, den Du mit dem Gehalt verrechnen lassen kannst, aber attraktiv ist das aus meiner Sicht nicht.

  • Wenn es dir um Rendite geht und "Sicherheit" erstmal egal ist:

    Rechne dochmal durch, wie viel Rendite dir die 11k aus dem Riester geben würden (sofern die Zahl wirklich stimmt), wenn du jetzt diese in ETFs anlegst und mit 7% Rendite p.a. rechnest. Wie viel liegst du dann über der Riester-Garantie? Oder anders gefragt, wie lange hast du noch zur Rente?

  • DWS Riester-Rente Premium seit April 2011 und beitragsfrei gestellt seit Januar 2023 zugunsten von ETF-Investments für die Altersvorsorge. Am liebsten würde ich den ganzen Riesterbums zum Teufel jagen und alles umschichten. Das wäre aktuell jedoch mit massiven Verlusten verbunden. Garantiebetrag 21697 Euro, derzeitiger Gegenwert erbärmliche 12943 Euro. Laut meiner Berechnung ergeben sich 17833 Euro an Einzahlungen, 3863 Euro an Zulagen (Basiszulage, zwei Kinder) und ca. 1684 Euro an Steuervergünstigungen. Die Auszahlung im Kündigungsfall beliefe sich also aktuell auf 11259 Euro. Das heißt 6574 Euro meiner eigenen Einzahlungen wären verloren.

    Ich würde den Riester ja gerne als sicheren Teil der Altersvorsorge betrachten, aber das fällt mir angesichts der miserablen Aussichten und auch der generellen Beschaffenheit von Riester nicht gerade leicht. Als Angestellter im öffentlichen Dienst verfüge ich neben der gesetzlichen Rente auch noch über die Rentenzusatzversorgungskasse RZVK, aber das allein wird vermutlich im Alter auch nicht wirklich ausreichen. Eine weitere Option wäre, den Riester stillgelegt zu halten und zu hoffen, dass die Politik in naher Zukunft eine Reform durchführt, die eine förderunschädliche Überführung in was auch immer ermöglicht und dass die Fondskosten das Kapital bis dahin nicht vollständig aufgezehrt haben.

    citizen-j

    Aus meiner Sicht lassen deine Zahlen eigentlich nur den Schluss zu: Riester NICHT kündigen, sondern beitragsfrei weiterlaufen lassen bis zum Rentenbeginn. Deine Rückzahlungen an staatl. Förderung und Steuervergünstigungen im Fall deiner Kündigung wären mir eindeutig zu hoch. Aber das ist natürlich persönliche Geschmackssache ?


    Ich an deiner Stelle würde also auf die Zähne beißen, den Riester als „sicheren Teil“ verbuchen und möglichst bis zum Rentenbeginn vergessen.

    Und mit der Summe X, die Dir monatlich zur Verfügung steht, fleißig weiterhin in ETFs investieren.


    Aber wenn du durchrechnest, was dir BS.C geraten hat, und da würde tatsächlich ein positives Ergebnis TROTZ Kündigung rauskommen, dann kündige!

  • Wenn es dir um Rendite geht und "Sicherheit" erstmal egal ist:

    Rechne dochmal durch, wie viel Rendite dir die 11k aus dem Riester geben würden (sofern die Zahl wirklich stimmt), wenn du jetzt diese in ETFs anlegst und mit 7% Rendite p.a. rechnest. Wie viel liegst du dann über der Riester-Garantie? Oder anders gefragt, wie lange hast du noch zur Rente?

    Zusätzlich wäre zu wissen: Wie hoch wäre die monatlich garantierte Rente? und vor allem ab wann?


    Wenn dies bekannt, dann kommt ein Abwägen zwischen sofort raus (und diversifiziert anlegen) vs beitragsfrei stellen und später auszahlen lassen.


    Die Anlage ist so schlecht gelaufen, die wird kaum noch ins plus-gehen. Daher macht es keinen Sinn noch Geld nachzuschiessen. Das Problem ist der Rutsch ins bodenlose, welchen die ach-so-sicheren Anleihen letztes Jahr nachdem Zinsschub durch die Zentralbanken gemacht haben.

  • citizen-j

    Was dir eventuell das „Nicht-Kündigen“ der Riester-Rente noch etwas angenehmer machen könnte: Zu Rentenbeginn kannst Du Dir 1/3 der Gesamtsumme auf einen Schlag auszahlen lassen (entsprechend geringer fallen dann natürlich deine monatlichen Riester-Zahlungen aus).

    Vielleicht hilft dir dieser Aspekt in deiner Entscheidungsfindung auch etwas weiter …


    Aber bevor es zu einem Mißverständnis kommt: Ich will dich definitiv NICHT überreden, an deiner Riester-Rente festzuhalten - habe gerade selbst meine Riester-Kündigung unterschrieben und morgen geht sie in die Post ?

  • Vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten! :)

    Du müsstest nämlich bei Kündigung auch die Zulagen zurückzahlen, so dass der Auszahlungsbetrag noch niedriger wäre als Du schreibst.

    Ja, das ist mir bewusst. Mein errechneter Auszahlungsbetrag setzt sich aus den geleisteten Beiträgen abzüglich der Steuerbegünstigungen zusammen. Die Zulagen sind da schon außen vor. Abgeltungssteuer aufgrund erzielter Rendite sollte in meinem Fall ja kein Thema sein. :S

    Wie viel liegst du dann über der Riester-Garantie? Oder anders gefragt, wie lange hast du noch zur Rente?

    Das muss ich mir auf jeden Fall mal für Worst- und Best-Case-Szenarien durchrechnen. Danke für den Tipp. Bis zur Rente darf ich noch 25 Jahre schuften. Vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Mal schauen. :)

    Ich an deiner Stelle würde also auf die Zähne beißen, den Riester als „sicheren Teil“ verbuchen und möglichst bis zum Rentenbeginn vergessen.

    Und mit der Summe X, die Dir monatlich zur Verfügung steht, fleißig weiterhin in ETFs investieren.


    Aber wenn du durchrechnest, was dir BS.C geraten hat, und da würde tatsächlich ein positives Ergebnis TROTZ Kündigung rauskommen, dann kündige!

    Danke! Das werde ich auf jeden Fall mal in Ruhe durchrechnen.

    Zusätzlich wäre zu wissen: Wie hoch wäre die monatlich garantierte Rente? und vor allem ab wann?

    Tja, das erfährt man mit dem fondsbasierten DWS-Riester leider nicht. Zumindest wurde mir noch nie eine derartige Kalkulation oder Zusicherung ausgehändigt. Hängt ja letztendlich vom enthaltenen Kapital bei Renteneintritt und der zu entnehmenden Summe für die lebenslange Leibrente ab 85 ab, oder? Wahrscheinlich gibt's deswegen keine Prognosen.

    Zu Rentenbeginn kannst Du Dir 1/3 der Gesamtsumme auf einen Schlag auszahlen lassen

    Genau. Aber am meisten wurmt mich eben der Gedanke, das bisher investierte Geld in dem Riestervertrag bis zur Rente de facto ungenutzt vergammeln zu lassen und es nicht auf andere, renditeträchtigere Weise investieren zu können.


    Nochmals lieben Dank für den Input!

  • Vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten! :)

    Ja, das ist mir bewusst. Mein errechneter Auszahlungsbetrag setzt sich aus den geleisteten Beiträgen abzüglich der Steuerbegünstigungen zusammen. Die Zulagen sind da schon außen vor. Abgeltungssteuer aufgrund erzielter Rendite sollte in meinem Fall ja kein Thema sein. :S

    Das muss ich mir auf jeden Fall mal für Worst- und Best-Case-Szenarien durchrechnen. Danke für den Tipp. Bis zur Rente darf ich noch 25 Jahre schuften. Vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Mal schauen. :)

    Danke! Das werde ich auf jeden Fall mal in Ruhe durchrechnen.

    Tja, das erfährt man mit dem fondsbasierten DWS-Riester leider nicht. Zumindest wurde mir noch nie eine derartige Kalkulation oder Zusicherung ausgehändigt. Hängt ja letztendlich vom enthaltenen Kapital bei Renteneintritt und der zu entnehmenden Summe für die lebenslange Leibrente ab 85 ab, oder? Wahrscheinlich gibt's deswegen keine Prognosen.

    bei meiner fondsbasierten Riester v cosmos gibt es eine garantierte Teilsumme und eine in (Aktien)Fonds angelegte Teilsumme.


    Daraus ergibt sich eine garantierte monatliche Auszahlung und eine mögliche monatliche Auszahlung (momentan doppelt so hoch). Meine Erwartung war, dass die garantierte Auszahlung bekannt sein muss - ist ja garantiert.

  • Tja, das erfährt man mit dem fondsbasierten DWS-Riester leider nicht. Zumindest wurde mir noch nie eine derartige Kalkulation oder Zusicherung ausgehändigt. Hängt ja letztendlich vom enthaltenen Kapital bei Renteneintritt und der zu entnehmenden Summe für die lebenslange Leibrente ab 85 ab, oder? Wahrscheinlich gibt's deswegen keine Prognosen.

    Richtig.

    Die DWS übergibt das zum Leistungszeitpunkt vorhandene Kapital an die Versicherung damit diese es Verrenten kann.

    Das Problem bei der DWS und einigen anderen auch, ist das man jetzt weder weiß wieviel das sein wird, im Worstcase Crasht die Börse vorher und man bekommt nur den Garantiebetrag oder muss seinen Antrag verschieben bis sich der Markt erholt hat. Aber das kann auch mal länger dauern als die paar Monate nach Corona. Wenn man Pech hat dann stellt man den Antrag erst mit 80 anstatt mit 65 weil man vorher "Verluste" einfährt.


    Das größere Problem sehe ich aber in dem aktuell noch nicht bekannten Rentenfaktor. Dieser wird bei der DWS und auch bei einigen anderen, eben auch erst festgelegt zum Zeitpunkt der Übergabe des Kapitals an die Versicherung.

    Und heute ist der schon teilweise grottig mit Faktoren von 22-23 oder weniger. Und der wird wohl nicht mehr besser werden wenn wir immer länger leben.


    Denn selbst das fetteste Depot bringt einem nur eine mickrige Brutto Zusatzrente wenn später der Rentenfaktor schlecht ist.

  • Ich würde gerne meinen Fall hier in die Runde schmeißen und fragen, was ihr davon haltet:


    Ich habe 2010 einen Riester Vertrag abgeschlossen und 2021 beitragsfrei gestellt. Aktueller Werte 9900 Euro, Rückkaufwert 9300 Euro, staatliche Zulagen ca. 1000 Euro.

    Aktuelle 'Garantierente' wären 65 Euro - also eigentlich irrelevant (auch wenn es hier schon darum ging, dass jeder Euro zählen kann)


    Ich bin 38 Jahre alt, habe keine Kinder, also auch keine Kinderzulagen o.ä. die bei Riester einfließen konnten. Der Vertrag wurde mir damals aufgeschwatzt. Die Eltern meinten halt 'man muss was tun'. Klassiker halt. Man hat sich damals einfach nicht so mit Finanzen beschäftigt.


    Ich hab auch kein Problem damit, dass ein Teil meines Geldes in so einem Vertrag liegt, aber was mich echt stutzig macht, sind die ganzen Kosten und Gebühren. Ich habe mir da mal eine Aufstellung schicken lassen und da blickt man ja kaum durch.

    Verwaltungskosten, Abschlusskosten, Verwahrkosten. Dann noch die steuerlichen Abgaben, wenn das Geld ausgezahlt wird. Bin mir in meinem Fall ziemlich sicher, dass Kündigen und 2000 Euro Verlust hinnehmen wohl die beste Alternative ist.


    Meine Rechnung wäre jetzt mal die: Wenn ich die 8000 Euro nehme, die ich raus bekomme und in Festgeld und ETF investiere, dann kommt ich in 20 Jahren auf ca. den selben Wert, aber keiner sagt mir, wann ich das Geld bekomme und ich muss es auch nicht nochmals versteuern und vor allem der Versicherung keine Verwahrkosten usw. zahlen.

    Ist das so richtig?

  • Meine Rechnung wäre jetzt mal die: Wenn ich die 8000 Euro nehme, die ich raus bekomme und in Festgeld und ETF investiere, dann kommt ich in 20 Jahren auf ca. den selben Wert, aber keiner sagt mir, wann ich das Geld bekomme und ich muss es auch nicht nochmals versteuern und vor allem der Versicherung keine Verwahrkosten usw. zahlen.

    Ist das so richtig?

    Jein. Versteuern musst Du die Gewinne mit aktuell mindestens 26,375%. Bei ETF gibt es dann die Teilfreistellung, die je nach Aktienanteil unterschiedlich hoch ausfällt. Und Du kannst Deinen Freistellungsaufrag mit 1000€ p.a. nutzen.

    Aber: Niemand weiß, wie sich die Steuergesetzgebung in den nächsten 20 Jahren ändert.

    Du bist aber voll flexibel und kannst zur Not jederzeit an das Geld!


    Riester unterliegt außerdem einen Bestandschutz für den Fall, dass Du irgendwann einmal auf Sozialleistungen angewiesen sein solltest. ETF-Depot oder Festgelder müßte in so einem Fall bis zum Schonvermögen aufgebraucht werden. Sollte man zumindest wissen.

  • Meine Rechnung wäre jetzt mal die: Wenn ich die 8000 Euro nehme, die ich raus bekomme und in Festgeld und ETF investiere, dann kommt ich in 20 Jahren auf ca. den selben Wert, aber keiner sagt mir, wann ich das Geld bekomme und ich muss es auch nicht nochmals versteuern und vor allem der Versicherung keine Verwahrkosten usw. zahlen.

    Ist das so richtig?

    MW84

    Vermutlich stehen die Chancen sehr gut, dass du in 20 Jahren mit der Kombi ETF/Festgeld besser dastehst als mit der lausigen Riester-Rente. Allerdings weiß eben kein Mensch, wie sich die Welt bzw Weltwirtschaft entwickelt.

    Gewinne musst du versteuern, aber das hat ja schon monstermania ausgeführt. Und ansonsten sind noch die ETF-Verwaltungskosten (TER) zu bedenken, die in der Regel aber sehr günstig sind (z. B. der Vanguard FTSE All World mit 0,22%) und natürlich deutlich günstiger sind als die üblichen Abzocker-Gebühren bei den Riester-Dingern.

    (Kleiner Exkurs: Und wenn’s gut läuft, hat dein ETF auch noch eine negative Tracking Difference, d.h. er schlägt den Vergleichsindex, was bedeutet, dass er im Endeffekt noch günstiger ist als die offiziell ausgewiesene TER.)

    Aber klarer Vorteil ETF: Du bestimmst ALLEIN über dein Geld, Du hast klar überschaubare Kosten, du kommst völlig flexibel an dein Geld ran.