Riester-Rente: Was kommt wirklich raus am Ende?

  • Ich selber habe mir vor Jahren auch mal einen Riester-Vertrag aufschwatzen lassen und hatte überlegt, den beitragsfrei zu stellen. Lasse ihn jetzt aber bewusst laufen und verbuche ihn unter dem sicheren Teil meiner Altersvorsorge. Ein Vielfaches meines Riesterbeitrags geht monatlich in ETFs. Und egal was mit denen mal passieren wird, zur Not habe ich zumindest den Riester.


    (Das ist keine Empfehlung an GoldGaleone das genau so zu handhaben!)

    Shodan Klar, kann man so machen wie Du - warum denn nicht?

    Genau der „sichere Teil“ ist bzw. war ja der Grund, warum ich meine Riester-Rente bislang noch nicht gekündigt habe. Und weil eben doch ein bisschen mehr reinkommt bzw. reinkam als über Festgeld und Tagesgeld.

    Aber nachdem die Zinsen für FG und TG seit kurzem wieder sprunghaft gestiegen sind, sieht es eben wieder anders aus. Und mit TG bin ich definitiv flexibler, aber auch mit FG - je nachdem, wie es angelegt wird.

  • Wie schon öfters geschrieben bin ich mit meinem Riester-Top zufrieden. Zahle monatlich 200€ rein und bekomme garantiert (ohne weitere Überschüsse und Schlusszahlungen) 1140€/monatlich garantiert ausbezahlt und das lebenslang - das darf man auch nicht vergessen -

    Ist aber sehr individuell - die neueren Verträge ab 2008/2009 würde ich da genau anschauen und überprüfen als Versicherungsprodukt wie hoch da Gebühren usw. sind

    die Altverträge ab 2001 bis 2005 würde ich tendenziell eher laufen lassen da da noch eher "zum Wohle des Kunden" als "Zum Wohle der Versicherung" die Policen geschnürt worden sind

  • Wie schon öfters geschrieben bin ich mit meinem Riester-Top zufrieden.

    Wie auch schon öfter geschrieben: Was nützt es Anlegern, die aktuell planen eine Riester abzuschließen oder vor wenigen Jahren einen Vertrag abgeschlossen dass, dass wir 'alte Weiße Männer' noch gute Vertragsbedingungen (Garantieverzinsung) hatten?:/

    Ich würde auch heutzutage auch Niemandem mehr zum Abschluss einer Kapitallebensversicherung raten, obwohl ich ganz zufrieden mit meiner Uralt-Police bin.

    Man muss rechnen und danach die Konsequenzen ziehen.

  • "Wenn jemand NACH RENTENBEGINN gekündigt hat: Wie hoch ist der Verlust bzw. wie viel musste er/sie ans Finanzamt und/oder an die Riester-Verwaltungsstelle zurückbezahlen?"


    So ziemlich genau sämtliche erhaltenen Zulagen und Steuervorteile. Bei mir ging die Kündigung des Riester-Fonds nach 8 Jahren +/- 0 auf.

    Wieso sollte man NACH Rentenbeginn kündigen? Wo ist da der Vorteil?

  • Maxim Darum geht’s ja hier: Kommt am Ende wirklich das raus, was der Versicherer jahrelang freudig prognostiziert? Und der Artikel des Süddeutschen sowie mehrere Beiträge hier deuten auf das Gegenteil hin!

    Zahle monatlich 200€ rein und bekomme garantiert (ohne weitere Überschüsse und Schlusszahlungen) 1140€/monatlich garantiert ausbezahlt und das lebenslang - das darf man auch nicht vergessen

  • Wie schon öfters geschrieben bin ich mit meinem Riester-Top zufrieden. Zahle monatlich 200€ rein und bekomme garantiert (ohne weitere Überschüsse und Schlusszahlungen) 1140€/monatlich garantiert ausbezahlt und das lebenslang - das darf man auch nicht vergessen -

    Ist aber sehr individuell - die neueren Verträge ab 2008/2009 würde ich da genau anschauen und überprüfen als Versicherungsprodukt wie hoch da Gebühren usw. sind

    die Altverträge ab 2001 bis 2005 würde ich tendenziell eher laufen lassen da da noch eher "zum Wohle des Kunden" als "Zum Wohle der Versicherung" die Policen geschnürt worden sind

    Also wenn du 40 Jahre 200€ mtl. eingezahlt hast sind somit mindestens 100k€ im Vertrag.

    Daraus eine Rente von 1140€ mtl. macht einen Rentenfaktor von über 114€ pro 10000€ eingezahltem Vertragsvermögen.

    Selbst wenn dein Anbieter deine Beiträge gut anlegt hat er vielleicht ein Vermögen von 300k€ zum Vertragsende in deinem Vertrag. Da muss er dann aber schon extrem Kostenarm gewirtschaftet werden. Der Rentenfaktor wäre dann auch bei 38. Dann will ich mal hoffen das dein Versicherer nicht viele von diesen Verträgen abgeschlossen hat sonst ist der nämlich Pleite bis du dran bist.

    Bei heutigen Verträgen kannst Du von Glück reden wenn du einen Rentenfaktor von 25 bekommst.

    Axa hat z.b. schon 2019 versucht seine Riesterpaket TwinStar zu verkaufen. Aber keiner wollte es haben....in den TwinStarverträgen sind damals auch so extrem hohe Rentenversprechungen gemacht worden.

    Mal abwarten ob´s klappt......

  • "Wenn jemand NACH RENTENBEGINN gekündigt hat: Wie hoch ist der Verlust bzw. wie viel musste er/sie ans Finanzamt und/oder an die Riester-Verwaltungsstelle zurückbezahlen?"


    So ziemlich genau sämtliche erhaltenen Zulagen und Steuervorteile. Bei mir ging die Kündigung des Riester-Fonds nach 8 Jahren +/- 0 auf.

    Zum verstehen für mich als Beispiel:

    Riestervertrag hatte 100k€

    Gekündigt und dann wurden 20k€ zurückgezahlt

    Die verbliebenen 80k€ wurden wie angelegt und nach 8J ist Gleichstand mit was?

  • Hallo, liebe Leute,


    habe kürzlich einen Artikel in der Süddeutschen entdeckt (aber nicht lesen können, da Paid-Content: https://www.sueddeutsche.de/pr…nte-e713895/?reduced=true), aber hier der Vorspann: „Immer mehr Riester-Sparer gehen in den Ruhestand. Viele sind enttäuscht über die Höhe der ausgezahlten Rente und kündigen den Vertrag.

    was in der Rechnung der SZ unberücksichtigt bleibt ist die steuerliche Entlastung. Die ist bei höheren Gehältern >400€ pro Jahr. Jedes Jahr. Muss man berücksichtigen, ebenso natürlich die spätere Besteuerung im Rentenalter. Aufheben werden sich die beiden aber nicht.

  • Also wenn du 40 Jahre 200€ mtl. eingezahlt hast sind somit mindestens 100k€ im Vertrag.

    Daraus eine Rente von 1140€ mtl. macht einen Rentenfaktor von über 114€ pro 10000€ eingezahltem Vertragsvermögen.

    Selbst wenn dein Anbieter deine Beiträge gut anlegt hat er vielleicht ein Vermögen von 300k€ zum Vertragsende in deinem Vertrag. Da muss er dann aber schon extrem Kostenarm gewirtschaftet werden. Der Rentenfaktor wäre dann auch bei 38...

    Rentenfaktor >>30 ist bei Altverträgen üblich. Mir ist unklar wie sich die Riester Auszahlungs-Rente entwickelt? Wie steigt die oder bleibt sie konstant?


    Allerdings kann man nur sinnvoll 2100€/Jahr Riestern.

  • Bei meiner (stillgelegten) bAV habe ich einen Rentenfaktor von > 43.

    Ich werde trotzdem die einmalige Kapitalabfindung wählen. Was nutzt der tollste Rentenfaktor, wenn die Kaufkraft Jahr für Jahr von der Inflation aufgezehrt wird. Mir sind ca. 20.000€ einmalige Kapitalabfindung mit 65 mehr Wert als jeden Monat 90€ bis zu meinem Lebensende.

  • Bei meiner (stillgelegten) bAV habe ich einen Rentenfaktor von > 43.

    Ich werde trotzdem die einmalige Kapitalabfindung wählen. Was nutzt der tollste Rentenfaktor, wenn die Kaufkraft Jahr für Jahr von der Inflation aufgezehrt wird. Mir sind ca. 20.000€ einmalige Kapitalabfindung mit 65 mehr Wert als jeden Monat 90€ bis zu meinem Lebensende.

    Das macht ja auch auch Sinn, da du als männliches Wesen ja über 84 werden müsstest um dein Kapital zurück zu bekommen. Satztisch gesehen könntest du dann aber schon in den ewigen Jagdgründen sein.


    https://wie-alt-werde-ich.de/#start


    Wenn man sich jetzt die jüngeren Verträge anschaut mit noch schlechteren Rentenfaktoren werden wohl alle über hundert werden müssen........

    Hab mal Excel angeworfen zur Übersicht.

      Lebensjahre bis
    Rentenfaktor Kapitalrückzahlung
    15 55,56
    20 41,67
    30 27,78
    40 20,83
    43 19,38
    50 16,67
  • Mir sind ca. 20.000€ einmalige Kapitalabfindung mit 65 mehr Wert als jeden Monat 90€ bis zu meinem Lebensende.

    In einem ETF-Entnahmeplan kommen bei 3% Entnahme aber nur 50€ raus.

    Vor so einer Entscheidung würde ich auch einen Vergleich mit einer freiwilligen Einzahlung in die GRV (nach Steuern und KV) machen!

  • Sicherlich kann man sich davon auch den einen oder anderen Rentenpunkt kaufen aber mit Kapitalverzehr sieht´s dann aber auch schon viel besser aus. Da gibt´s aber 25 Jahre lang 86€ mtl. bei 3% Rendite. Steuern sind da sogar schon abgezogen. Und man kommt zur Not an die Kohle ran. In einer Rentenversicherung versteckt hilft´s nur wenn Matusalemgene in Dir schlummern.

    https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

  • In einem ETF-Entnahmeplan kommen bei 3% Entnahme aber nur 50€ raus.

    Vor so einer Entscheidung würde ich auch einen Vergleich mit einer freiwilligen Einzahlung in die GRV (nach Steuern und KV) machen!

    Danke für den Hinweis. Ich habe bereits längere Zeit über meine finanzielle Ruhestandsplanung nachgedacht. Eine freiwillige Zahlung in die GRV ist aktuell nicht geplant. Ich halte mir diese Option allerdings noch offen, werde das aber frühestens mit 60 entscheiden.

    Meine aktuelle Auskunft der GRV ist gar so schlecht nicht und zusammen mit meinem dann hoffentlich weiter gewachsenem Vermögen plane ich einfach mal mit der 4% Regel und einem C(r)ashpuffer von 5 Jahren.

    https://www.finanzen-erklaert.…gien-cash-puffer-4-regel/


    Mit 60 schaue ich dann mal wie sich finanziell und gesundheitlich Alles entwickelt hat und passe meine Planung dann ggf. an.

  • In einem ETF-Entnahmeplan kommen bei 3% Entnahme aber nur 50€ raus.

    ... aber bei einem ETF dürfte das "Kapital" zum "Rentenbeginn" entsprechend höher sein, wodurch die monatliche Entnahme ebenfalls entsprechend höher sein sollte, oder?

  • ... aber bei einem ETF dürfte das "Kapital" zum "Rentenbeginn" entsprechend höher sein, wodurch die monatliche Entnahme ebenfalls entsprechend höher sein sollte, oder?

    ja die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Es ging aber um die Frage was machen mit dem Geld bei Rentenstart: 1. Auszahlen und ETF anlegen mit Entnahme oder 2. Monatliche Rente auszahlen.

  • 3. Den Vetrag überhaupt nicht bis zum Rentenstart halten wenn, wie bei sehr sehr vielen, vorher schon absehbar ist das der eigene Riester eine Gurke ist.


    Welchen Sinn ergibt es das Kapital mit hohen Kosten vor sich hin dümpeln zu lassen um am Ende doch zu kündigen und alle Zulagen zu verlieren.

    Dann besser sofort den Stecker ziehen, auch wenn Mental da eine Schwelle sein sollte weil ich die Zulagen verliere, aber Rational es mehr Sinn ergibt.

  • Dann besser sofort den Stecker ziehen, auch wenn Mental da eine Schwelle sein sollte weil ich die Zulagen verliere, aber Rational es mehr Sinn ergibt.

    Stecker ziehen kann ich nur unterstreichen - dummerweise gibt’s halt zu Viele, die noch nicht mal die Steckdose finden … was vielleicht auch am konservativen, ausgeprägten Sicherheitsdenken vieler Leute liegen mag und natürlich an der (zwei jahrzehntelangen) unseligen Propaganda der Versicherer, Makler und Regierung („Riester ist staatlich gefördert und garantiert“)