Erwerbsunfähigkeit absichern mit chronischen Vorerkrankungen

  • Hallo zusammen,

    ich bin schon eine ganze Weile stiller Mitleser und bräuchte jetzt eure Hilfe.


    Da ich mit 18 Jahren an Depressionen erkrankte, die sich durch meine kompletten 20er zogen, habe ich leider nie eine BU abschließen können.

    Ich hatte die Hoffnung 5 Jahre nach Ende der Behandlungen dies vielleicht irgendwie nachzuholen\nochmal zu versuchen (dies hat mir ein befreundeter Versicherungsberater geraten).


    Nun habe ich innerhalb dieser 5-Jahresphase mehrere chronische Autoimmunerkrankungen diagnostiziert bekommen, die auch schon zwangsweise eine Arbeitszeitverkürzung nach sich gezogen haben.


    Ich arbeite erst seit 5 Jahren, habe einen GdB von 30 und eine Erwerbsunfähigkeit ist nicht ausgeschlossen. Leider kann auch niemand ausschließen, dass die Krankheiten der Grund für eine mögliche Erwerbsunfähigkeit sein werden.


    Gibt es noch irgendeine Möglichkeit mich finanziell für die Zukunft abzusichern (Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder ähnliches)? Ich konnte mir leider noch keinen großen Puffer aufbauen, da ich nicht viel verdiene und muss noch ca. 35 Jahre arbeiten.


    Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen.


    Danke schon jetzt!

  • Hallo.


    Laienhaft würde ich sagen, dass eine BUV so gar nicht oder nur unter weitreichenden Ausschlüssen möglich ist. Aber ob das tatsächlich so ist und ob ggf. andere Möglichkeiten der Absicherung bestehen, sollte ggf. eher eine Fachperson beurteilen.


    Dr. Schlemann hat dazu eine entsprechende Internetseite eingerichtet, vielleicht lassen sich von dort entsprechende Handlungsoptionen entnehmen.

  • Tut mir leid zu hören, das ist wirklich unglücklich gelaufen merry .


    Man soll ja nie nie sagen, aber bezüglich einer normalen Absicherung der Erwerbsfähigkeit klingt das für mich, wie Referat Janders schon vermutet, sehr stark nach einem Fall von "ein brennendes Haus kann man nicht versichern".


    Arbeitnehmer bei einem größeren Arbeitgeber, der eine BU über einen Kollektivvertrag anbietet, können sich per "Dienstobliegenheitserklärung" mit wenigen Gesundheitsfragen versichern. Es gibt auch normale Berufsunfähigkeitsversicherungen mit eingeschränkten Gesundheitsfragen. Beides wird hier aber im Zweifel an dem bereits bestehenden GdB scheitern.


    Eine für Sie in Frage kommende Möglichkeit ist der Abschluss einer Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung ganz ohne Gesundheitsfragen mit dreijähriger Wartezeit. Der BU Baustein übernimmt dann bis zu 250 EUR an monatlichen Altersvorsorgebeiträgen. Diese "indirekte" Berufsunfähigkeitsrente ist zwar nicht sehr hoch, kann bei BU bezüglich Altersvorsorge aber eine große Hilfe sein.


    Ansonsten könnten Sie versuchen, sich mit anderen Absicherungsformen so weit es geht etwas Schutz zusammen zu zimmern: Unfallversicherung, Pflegezusatzversicherung etc.


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    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Vielen Dank :)

    Leider habe ich das schon vermutet.


    Jetzt versuche ich erstmal das beste aus der Situation zu machen und informiere mich mal über die vorgeschlagenen Optionen.


    Falls noch irgendwer andere Ideen hat, ich bin für alles offen ;).

  • Es gibt auch BU‘s mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung.


    War bei meinem letzten AG so, war nur ob ich innerhalb der letzten 2 Jahre 6wochen oder mehr am Stück krank war. Mehr wurde da nicht abgefragt.

  • Ganz sicher, dass dabei nicht nach bestehenden Behinderungen gefragt wurde?

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  • Zu 100% da ich dieses Angebot was mein ehemaliger AG mit der Versicherungsgesellschaft angenommen und unterschrieben habe.


    War ein Benefit für uns Mitarbeiter, den Vertrag darf ich auch nach meinem ausscheiden weiter nutzen.

  • Vielen Dank für die Information :).

    Dann schaue ich mal , ob mein Arbeitgeber nicht zufällig auch so etwas anbietet (das ist unwahrscheinlich, aber fragen kostet nichts).

  • Na ja, wenn es das gäbe, wäre es im Betrieb ja bekannt. Und ob es wohl so sinnvoll ist, den Arbeitgeber mit solchen Ideen darauf zu stoßen, dass man selbst Zweifel an der eigenen künftigen Arbeits- und Leistungsfähigkeit hat?

  • Guter Punkt @R.F. . Das Risiko des Bekanntwerdens von Gesundheitsdaten beim Arbeitgeber ist einer der auf unserer Website unter dem Stichwort "Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung" genauer beschriebenen Nachteile einer BU über den Arbeitgeber.

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  • Mein Arbeitgeber weiß Bescheid, von daher gibt es keine Probleme.

    Der Tipp ist aber richtig und wichtig und für jeden in der gleichen Situation (dessen Arbeitgeber aber nicht Bescheid weiß) essenziell.


    Also danke dafür :thumbup: