Balkonkraftwerk - Sind meine Berechnungen so richtig?

  • Bei mir wurde 2021 ein neuer Zweirichtungszähler installiert. 2022 habe ich dann das Balkonkraftwerk in Betrieb genommen, ein Zählertausch war nicht notwendig (IMO hat der Netzbetreiber die 2.8.0 aber auch erst nachträglich infolge meines Antrags freigeschaltet, denn der Zähler hat erst so 5-6 Tage nach Inbetriebnahme angefangen mitzuzählen).

  • Habeck hat doch gesagt, dass sie daran arbeiten die Zähler für Balkonkraftwerke auch rückwärts laufen zu lassen

    Das klingt im ersten Moment toll, ist im zweiten aber vollkommener Quatsch. Man speist Strom im Sommer Mittags ein, wenn er an der Strombörse fast geschenkt zu bekommen ist. Und will die gleiche Menge Strom im Winter nachts beziehen, wenn Strom teuer ist. Bezahlt würde das von allen anderen Kunden, die keine PV montiert haben.


    Generell ist jeder Beitrag zur Energiewende zu begrüßen!

    Generell ist jeder Beitrag zu begrüßen, der Strom dann produziert, wenn er knapp ist. Zusätzliche Stromproduktion zu Überschusszeiten löst keine Probleme, sondern schafft welche

  • Das ist doch mal ein sinvoller Ratschlag. Ich lese den Beitrag mit Spannung, bin in der Planung aber noch ganz am Anfang. Wann hat sich ein Balkonkraftwerk denn amortisiert? Das ist ja schon eine Rechnung mit vielen Unbekannten.


    LG Nadine

  • Das ist doch mal ein sinvoller Ratschlag. Ich lese den Beitrag mit Spannung, bin in der Planung aber noch ganz am Anfang. Wann hat sich ein Balkonkraftwerk denn amortisiert? Das ist ja schon eine Rechnung mit vielen Unbekannten.


    LG Nadine


    Ein Balkonkraftwerk ergibt eigentlich keinen Sinn, sofern man nicht einen "hohen" Grundlastverbrauch hat, oder es nicht speichern kann.

    Die Milchmädchenrechnung ist: 270-290 Kilowattstunden Erzeugung pro Jahr mit einem 300Watt Modul, also bei einem Strompreis von 30 cent eine Ersparnis von gut 100€. Also hätte sich das Teil nach 5 Jahren amortisiert (die kleinen Modelle kosten aktuell so 500€).


    Problem: Dafür musst du aber auch konstant Strom verbrauchen, wenn die Sonne scheint, also tagsüber. Wir reden hier von mindestens 250 Watt. Das ist in einer Wohnung schon sportlich, da die Stromfresser immer nur Kurz an sind (Waschmaschine - wenn man sie denn in der Wohnung hat, Spülmaschine, Fernseher, etc), nicht regelmäßig und teilweise auch nur abends, wen die Sonne nicht scheint.

    Dann kommt hinzu, dass die modernen Energiespargeräte, wie ein Kühlschrank, den Großteil der Zeit aus einfach aus sind nur zyklisch hochfahren. In meiner aktuellen Wohnung komme ich selbst mit Computer, Server(!), Laptop auf vielleicht 100 Watt, sofern ich nicht konstant Wäsche wasche. ;) Und dafür muss das alles aber auch immer an sein!


    Was ich stattdessen getan habe, war Smarthome-Steckdosen zu kaufen, die einfach tagsüber den Stromverbauch abschalten. Also Fernseher, Sonos, usw.

  • In meiner aktuellen Wohnung komme ich selbst mit Computer, Server(!), Laptop auf vielleicht 100 Watt, sofern ich nicht konstant Wäsche wasche. ;) Und dafür muss das alles aber auch immer an sein!

    Also weniger am PC daddeln und mehr dreckige Arbeiten machen.;)


    Im Ernst: anders herum denke ich lohnt es sich für die meisten Einfamilienhäuser schon. Bei den Häusern die ich kenne liegt die Grundlast tagsüber bei 300-600W (laut PV Management).


    Anderer Aspekt: ich habe oft den Eindruck dass manche das Ziel haben möglichst wenig unbezahlt einzuspeisen. Das kann man am Äquator gut planen, bei uns lässt sich das schwer vermeiden, da im Sommer tendenziell zu viel und im Winter zu wenig Sonnenschein. In einem Fall ist es aber m.M. ein no-brainer: Wenn ich im Sommer oft eine Klimaanlage nutze, da passt Verbrauch und Erzeugung perfekt.

  • Also weniger am PC daddeln und mehr dreckige Arbeiten machen.;)


    Im Ernst: anders herum denke ich lohnt es sich für die meisten Einfamilienhäuser schon. Bei den Häusern die ich kenne liegt die Grundlast tagsüber bei 300-600W (laut PV Management).


    Anderer Aspekt: ich habe oft den Eindruck dass manche das Ziel haben möglichst wenig unbezahlt einzuspeisen. Das kann man am Äquator gut planen, bei uns lässt sich das schwer vermeiden, da im Sommer tendenziell zu viel und im Winter zu wenig Sonnenschein. In einem Fall ist es aber m.M. ein no-brainer: Wenn ich im Sommer oft eine Klimaanlage nutze, da passt Verbrauch und Erzeugung perfekt.



    Naja, EFH sind ja nicht die Zielgruppe eines Balkonkraftwerks. Da setze ich bitte nen richtiges Hauskraftwerk plus Speicher in den Keller.

  • Auch für ein EFH kann das eine günstige Lösung sein. Eine richtige Anlage ist doch mit größeren Kosten verbunden, ein BKW ist deutlich günstiger. Oder man hat wie Kater.Ka ein Haus mit eher mäßig geeigneter Dachfläche. EFH heißt ja nicht zwangsläufig freistehend, auch ein Reihenhaus ist ein EFH und mit Gaube ist das Dach schnell zerklüftet.


    Die Grundlast bei EFH ist tendenziell etwas höher, da diverse Stromverbraucher nur indirekt abgerechnet werden. Die Heizungspumpe ist dann im Wärmepreis enthalten, etc.

    Aber 100W Grundverbrauch finde bei 2 Rechnern plus ein Server finde ich schon extrem wenig. Auf der anderen Seite ist nicht der Grundverbrauch entscheidend, sondern wie viel man sich ersparen kann. Und da kann ein Gerät, das zwischen Nullverbrauch und 500W alterniert auch relevant sein.

  • Naja, EFH sind ja nicht die Zielgruppe eines Balkonkraftwerks. Da setze ich bitte nen richtiges Hauskraftwerk plus Speicher in den Keller.

    Wenn EFH mit Balkon, sollte es gehen. Wenn nur Terrasse muss man nachlesen ob wegen nicht-bestimmungsgemäßer Verwendung die Garantie erlischt. ;)


    Sorry flip, nicht übel nehmen, das musste raus.



    Andersrum: die Anschaffung ist bei PV auch einen Faktor ~20 höher und die Einsparung nicht um den gleichen Faktor erhöht. Besser als Nichts, je nach eigenen Vorlieben/Überzeugungen/Geldbeutel. Aber die Eigennutzung des Stroms des Balkonkraftwerks geht auf jeden Fall besser im EFH.

  • Ich habe seit fast 2,5 Jahren ein BKW zuerst mit 300W, weil ich auch verunsichert war und dann nach 11 Monaten auf 600W hochgerüstet. Mein Jahresgesamt-Stromverbrauch beläuft sich auf 1.800 kW. Durch einen neuen Geschirrspüler und das Aufrüsten, Verhaltensänderung und Optimieren des BKW habe ich eine Einsparung von fast 30% geschafft!

    In deinen Berechnungen ignorierst Du, dass der Stromverbrauch tags- und nachts schwankt. Auch ein BKW liefert am Tag nicht ständig 600W. Jede Wolke, jeder Vogelflug bringt die Leistung zum Schwanken. Trotz meines "teuren" Nachkaufs wird meine Anlage im Mai 2023 ihr Geld wieder reingebracht haben.


    Was ich Dir raten kann: Kauf gleich eine 800W Anlage, denn die Grenze wird hochgesetzt im Laufe des Jahres. Der Trick beim BKW liegt nicht im Grundverbrauch, daher ist deine Rechnung gutgemeint, aber so funktioniert das leider nicht.


    1. Ausrichtung der PV Module möglichst nach SW und SO mit ca. 30°

    2. ist tagsüber keiner zu Hause, dann ist Ost-West-Ausrichtung mit ca. 10° besser

    3. Verwendung von ZWEI Mikrowechselrichtern (Keine Stringwechselrichter!) für jede Richtung ( Ein guter Mikrowechselrichter z.B. von Envertech oder Hoymiles kann bis zu 20% Ertragssteigerung bringen gegenüber anderen auf dem Markt). Hast Du Platz und es die Wechselrichter her geben immer 2 PV Module je Wechselrichter anschließen.

    4. z.B. W-Lan Steckdose zum Messen der aktuellen Leistung

    5. Waschmaschine, Geschirrspüler, Trockner laufen lassen, wenn Strom erzeugt wird (also 9 bis 15 Uhr) und zwar nacheinander nicht gleichzeitig oder zumindest mit 45-minütigen Verzögerung. Obacht Kochen am Mittag nicht bei der Planung vergessen.

    6. Mikrowechselrichter verbrauchen auch Strom und regeln ihn sogar bei Erreichen der Höchstleistung sogar oft (aus Sicherungsgründen) noch weiter herunter. So kommt aus 300W Anlage bei Volllast auch nur ca. 275 W raus.

  • Das klingt im ersten Moment toll, ist im zweiten aber vollkommener Quatsch. Man speist Strom im Sommer Mittags ein, wenn er an der Strombörse fast geschenkt zu bekommen ist. Und will die gleiche Menge Strom im Winter nachts beziehen, wenn Strom teuer ist. Bezahlt würde das von allen anderen Kunden, die keine PV montiert haben.


    Generell ist jeder Beitrag zu begrüßen, der Strom dann produziert, wenn er knapp ist. Zusätzliche Stromproduktion zu Überschusszeiten löst keine Probleme, sondern schafft welche

    Die Einspeisung von BKW ist ziemlich gering, wenn man das richtig macht. Nicht zu vergessen, dass Stromzähler zählen auch falsch, je älter, desto falscher. Eine Toleranz von 6% sind in Deutschland erlaubt!

  • Was ich Dir raten kann: Kauf gleich eine 800W Anlage, denn die Grenze wird hochgesetzt im Laufe des Jahres.

    Das ist überhaupt nicht sicher! Es ist ein Wunsch, der bisher von jemandem aus dem VDE geäußert wurde. Ob und wann das kommt, ist noch völlig offen.

    Zudem bringt es in meinen Augen nichts, wenn man beispielsweise zwei 400 Wp-Module hat, einen 800 W-Wechselrichter zu kaufen. Die Module werden im Regelfall eh nie so viel Leistung liefern, dass ein 600 W-Wechselrichtiger tatsächlich die Leistung signifikant kappt.


    Zitat

    3. Verwendung von ZWEI Mikrowechselrichtern (Keine Stringwechselrichter!) für jede Richtung ( Ein guter Mikrowechselrichter z.B. von Envertech oder Hoymiles kann bis zu 20% Ertragssteigerung bringen gegenüber anderen auf dem Markt). Hast Du Platz und es die Wechselrichter her geben immer 2 PV Module je Wechselrichter anschließen.

    Bei zwei Modulen reicht es, wenn der Wechselrichtiger zwei MPPT hat. Zwei Mikrowechselrichter mit je 600 W Ausgangsleistung anschließen wäre eh nicht erlaubt. Und zwei Mikrowechselrichter mit 300 W Ausgangsleistung wären Geld- und Energieverschwendung.

  • Ich habe eine Elektroheizung und verbrauche ungefähr so viel Strom wie eine vierköpfige Familie ohne, aber selbst dann könnte ich den erzeugten Strom vermutlich nicht selbst verbrauchen. Gibt es denn die Möglichkeit, das trotzdem gewinnbringend umzusetzen?

  • Ich habe eine Elektroheizung und verbrauche ungefähr so viel Strom wie eine vierköpfige Familie ohne, aber selbst dann könnte ich den erzeugten Strom vermutlich nicht selbst verbrauchen. Gibt es denn die Möglichkeit, das trotzdem gewinnbringend umzusetzen?

    Irgendwie verstehe ich diese Aussage nicht. Eine Elektroheizung verbraucht deutlich mehr Strom, als ein Balkonkraftwerk so üblicher Weise erzeugt.
    Der Pferdefuß ist höchstens, dass man im Sommer diese Elektroheizung wohl eher nicht laufen hat.


    Ansonsten: Angeblich sind 80% aller Balkonkraftwerke nicht angemeldet. Das heißt, dass wenn man noch einen alten Zähler (mit "Drehscheibe") hat, dieser sehr wahrscheinlich rückwärts läuft. Der "Gewinn" entspricht dann automatisch deines Bezugspreises für Strom.


    Ist aber illegal, das zu tun (also BKW nicht anmelden und in der Folge Zähler rückwärts laufen lassen).

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  • Ich habe eine Elektroheizung und verbrauche ungefähr so viel Strom wie eine vierköpfige Familie ohne, aber selbst dann könnte ich den erzeugten Strom vermutlich nicht selbst verbrauchen. Gibt es denn die Möglichkeit, das trotzdem gewinnbringend umzusetzen?

    Die Elektroheizung verbraucht den Strom hauptsächlich im Winter. Im Winter scheint wenig Sonne. Siehe Anhang.


    Wer häufig im Homeoffice ist, hat bessere Chancen ein profitables Balkonkraftwerk zu betreiben, als jemand mit Wärmepumpe, E-Auto oder Elektroheizung.

  • Irgendwie verstehe ich diese Aussage nicht. Eine Elektroheizung verbraucht deutlich mehr Strom, als ein Balkonkraftwerk so üblicher Weise erzeugt.
    Der Pferdefuß ist höchstens, dass man im Sommer diese Elektroheizung wohl eher nicht laufen hat.


    Ansonsten: Angeblich sind 80% aller Balkonkraftwerke nicht angemeldet. Das heißt, dass wenn man noch einen alten Zähler (mit "Drehscheibe") hat, dieser sehr wahrscheinlich rückwärts läuft. Der "Gewinn" entspricht dann automatisch deines Bezugspreises für Strom.


    Ist aber illegal, das zu tun (also BKW nicht anmelden und in der Folge Zähler rückwärts laufen lassen).

    Wenn ich es mache, dann wird das auch ordentlich angemeldet. Der Verbrauch im Sommer ist natürlich nicht groß. Würde sich vielleicht eine Anlage mit Speicher mehr lohnen?

  • Die Elektroheizung verbraucht den Strom hauptsächlich im Winter. Im Winter scheint wenig Sonne. Siehe Anhang.


    Wer häufig im Homeoffice ist, hat bessere Chancen ein profitables Balkonkraftwerk zu betreiben, als jemand mit Wärmepumpe, E-Auto oder Elektroheizung.

    Vielen Dank für die Grafik. Das macht es für mich noch ein bisschen nachvollziehbarer . Grundsätzlich kann ich aus dem Homeoffice arbeiten. Ich frage mich nur, wie lange es dauert, bis sich die Anschaffungskosten amortisiert haben und wie ich das umsetzen könnte.