Fahrtkosten-Wohnsitz EU Ausland, Arbeitgeber in Deutschland

  • Servus Zusammen


    Seit letztes Jahr meine Vater arbeitet hier in Deutschland. Meine frage geht um Fahrtkosten zwischen Wohnsitz und die erste Tätigkeitsort. Seine Wohnsitz immer noch in Ungarn, aber er Arbeitet auch hier in DE(er hat DE Steuernummer und Zahlt alles hier, lohn kommt auf eine Ungarische Konto weil ohne DE Wohnsitz er bekommt keine DE Konto. ). Er arbeitet als LKW Fahrer. Er arbeitet 2 Wochen lang, und dann er hat 1 Woche frei. Während diese 2 Wochen er schläft im "seine" LKW. Also er fährt nur jeder zweiter Woche nach hause/in der Arbeit. Kann mal das geltend machen?(ca. 1000-1200 km) Braucht er eine fahrtbuch zu führen?

    Kann jemand mir vielleicht helfen über dieses Thema?

    Herzlichen vielen dank für Euch alle!

  • In der deutschen Steuersystematik haben LKW-Fahrer häufig keinen ersten Tätigkeitsort (siehe entsprechendes BMF-Schreiben (GZ IV C 5 - S 2353/19/10011 :006 DOK 2020/1229128), Randziffer 38,

    "Beispiel 24

    Bus- oder LKW-Fahrer haben regelmäßig keine erste Tätigkeitsstätte. Lediglich, wenn dauer-haft und typischerweise arbeitstäglich ein vom Arbeitgeber festgelegter Ort aufgesucht werden soll, werden die Fahrten von der Wohnung zu diesem Ort/Sammelpunkt gleich be-handelt mit den Fahrten von der Wohnung zu einer ersten Tätigkeitsstätte."


    Bei Wohnsitz im Ausland kann man auf Antrag in deutschland unbeschränkt besteuert werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind (siehe https://www.lohnsteuer-kompakt…aengern_und_grenzpendlern). Wenn das der Fall ist, dann kann je nach Fallgestaltung eine Menge angegeben werden (ggfs auch pauschale Kosten für die Unterkunft, obwohl er im LKW schläft, Verpflegungskosten, Toilettenkosten etc). Je nach Ausgestaltung der Arbeit kann er dabei auch Hin- UND(!) Rückfahrt vom Wohnort angegeben (https://www.steuerbuero-kerste…ervice.php?articleId=7244).


    Ich würde raten, hier einen fähigen und ggfs auf Ungarn/Deutschland spezialisierten Steuerberater aufzusuchen und zumindest für ein Jahr die Steuererklärung professionell machen zu lassen. Dann lernt man, was geht und kann es dann im nächsten Jahr selbst machen.