Rentenpunkte teurer als im Newsletter ausgewiesen

  • Ich habe am 27. Dezember 2022 einen Antrag auf Ausgleich einer Rentenminderung bei der DRV gestellt. Anfang Februar 2023 kam jetzt die Auskunft, dass ein Rentenpunkt durch die Zahlung von 8.452,79 Euro ausgeglichen werden kann. Im Finanztip-Newsletter war ein Rentenpunkt für 2022 mit 7.235,59 Euro (alte BL) beziffert. Wie kann es dazu kommen? Kann/muss ich Einspruch einlegen gegen diese Auskunft?

  • Im Bereich der Rentenversicherung wäre es ein Widerspruch, kein Einspruch.

    Der kann aber formlos und auch zunächst ohne Begründung eingelegt werden.

    Ich würde mich zunächst kurzfristig an den Auskunfts- und Beratungsdienst der Rentenversicherung wenden und mir das ganze Schreiben erläutern lassen.


    Der Antrag ist auch noch 2022 eingegangen?

    Was steht denn als Antragsdatum in der Auskunft?

  • Danke für die schnelle Rückmeldung. Die Auskunft beginnt: "auf Ihren Antrag vom 27.12.2022 erteilen wir Ihnen Auskunft...". Ich werde die DRV einmal anrufen...

  • Ich habe nun mit der DRV telefoniert. Nachdem es zunächst hieß, dass immer die Werte des aktuellen Jahres zugrunde gelegt werden (also unabhängig von der Antragstellung), hat die Beraterin noch einmal intern recherchiert und ein erneutes Mal angerufen.

    Dabei konnte sie auflösen, dass durchaus mit dem Faktor aus 2022 (7235,5860) gerechnet worden ist. Allerdings ist das Produkt aus auszugleichenden Entgeltpunkten und eben diesem Faktor noch durch den Zugangsfaktor von 0,8560 dividiert worden. Daraus ergibt sich natürlich eine höhere Ausgleichszahlung pro Rentenpunkt. Es sind also genau diese 14,4%, die sich dann wohl aus dem Produkt des 0,3%tigen Abschlags/Monat und der Anzahl der Monate des potenziell früheren Rentenbeginns (in diesem Fall: 48) bildet.

    In den Werten des Newsletters ist hier wohl vom (Zugangs-)Faktor 1 ausgegangen worden. Ist die "Einarbeitung" des potenziellen Abschlags in die Berechnung der Ausgleichszahlung denn in Ordnung? Derzeit gehe ich ja nicht einmal fest von einem vorzeitigen Renteneintritt aus. Und hätte ich einen potenziell 24 Monate früheren Eintritt angefragt, wären auch andere Beträge herausgekommen. Hmmm...

  • Die Berechnung basiert ja auf der Annahme, dass es mit 14,4% Abschlägen in Rente geht.

    Wenn es später dann aber doch nur mit 13,2% Abschlägen in Rente geht, dann kommen die zusätzlichen Entgeltpunkte ja auch ohnehin schon höhere Rente oben drauf, haben damit auch geringere Abschläge und wirken sich umso stärker rentensteigernd aus.


    Das ist eben der Unterschied zwischen "Entgeltpunkten" (unmodifiziert) und "persönlichen Entgeltpunkten" (mit Zu- oder Abschlägen).

  • Ok. Heißt also: Auch wenn mich ein Rentenpunkt nun doch deutlich mehr kosten wird, als die im Artikel genannten 7.235 Euro, lohnt es sich unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen schon, speziell jetzt mit der 22er-Konditionen zu kaufen...

    Vielen Dank für die stets schnellen Antworten.

  • Der Rentenpunkt kostet so viel wie genannt und war 2022 günstiger als 2023 oder auch 2021.


    Wenn Du mit Abschlägen in die Rente gehst, dann werden die Abschläge von der Summe der Punkte abgezogen und daraus die Rente berechnet. (Die Rentenversicherung hätte das etwas eleganter ausgedrückt.)

  • Wenn Du mit Abschlägen in die Rente gehst, dann werden die Abschläge von der Summe der Punkte abgezogen und daraus die Rente berechnet. (Die Rentenversicherung hätte das etwas eleganter ausgedrückt.)

    Genau, man kauft Entgeltpunkte. Die Ausgleichszahlung wird aber so berechnet, also würde man mit Abschlägen gehen. In dem Fall werden aus den gekauften Entgeltpunkte "persönliche Entgeltpunkte", eben mit Abschlägen.

    Geht man ohne Abschläge in Rente, werden aus den zusätzlich gekauften Entgeltpunkte auch "persönliche Entgeltpunkte", in der Summe ändert sich aber nichts.

  • Ok. Heißt also: Auch wenn mich ein Rentenpunkt nun doch deutlich mehr kosten wird, als die im Artikel genannten 7.235 Euro, lohnt es sich unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen schon, speziell jetzt mit der 22er-Konditionen zu kaufen...

    Vielen Dank für die stets schnellen Antworten.

    Der volle Gegenwert eines Entgeltpunktes wird teurer als ggf. gedacht, falls man tatsächlich mit Abschlägen in Rente geht. Der Schnäppchenpreis für die Berechnung aus 2022 gilt im Vergleich zu 2021 oder 2023 aber immer.

  • Ein weiterer Vorteil ist die (fast) jährliche Erhöhung des Wertes der Rentenpunkte, heißt je früher der Punkt gekauft wurde um so mehr steigt sein Wert, natürlich rein im Geldbetrag, wie viel er dann an Wert hat bestimmt die Inflation.....

  • Ein weiterer Vorteil ist die (fast) jährliche Erhöhung des Wertes der Rentenpunkte, heißt je früher der Punkt gekauft wurde um so mehr steigt sein Wert, natürlich rein im Geldbetrag, wie viel er dann an Wert hat bestimmt die Inflation.....

    Deswegen sollte man die Rente auch möglichst lange beziehen, damit man auch nach Rentenbeginn noch einige Rentenanpassungen mitmacht. ;)