Was tun bei ETF-Fusion Stoxx Europe 600

  • Hallo liebe Mitglieder,


    Meine seit Ende 2017 bestehende ETF-Anlagekombination aus MSCI World, Stoxx Europe 600 und MSCI Emerging Markets mit einer Gewichtung von 50/30/20 hat sich in den letzten zwei Jahren durch mehrere Änderungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Comstage durch Lyxor Asset Management, welche nun wiederum Teil von Amundi geworden sind, etwas verschoben.


    Es geht um meinen ETF auf den Stoxx Europe 600, welchen ich ursprünglich als ETF060 von Comstage bespart habe.

    Durch die Übernahme von Lyxor durch Amundi hat sich der zu replizierende Index vom Stoxx Europe 600 auf den Stox Europe 600 ESG Broad Market Index verändert. Er folgt nun also ESG-Kriterien und firmiert seither unter der WKN A2H57X. Die Diversifikation dürfte in etwa gleich geblieben sein.


    Zwar hat auch Finanztip schon einmal über ESG bei der Fondsauswahl berichtet und die Performance eines ETFs, der in Unternehmen mit ESG-Zertifizierung investiert sind, war laut Finanztip demnach sogar noch höher als die Investition in einen klassischen ETF. Grundsätzlich finde ich auch, dass ESG bei der Fondsauswahl sicherlich seine Berechtigung hat und eine gute Sache ist, allerdings war ich mit den von mir gewählten ETF bisher sehr zufrieden und hätte diese gerne beibehalten.


    Leider hat man aber bei einer Fondsfusion als Anleger nicht viele Möglichkeiten. Ein Verkauf des ETF und der Wechsel auf ein Produkt von IShares wären für mich durchaus eine Überlegung wert. Beim Verkauf wird man allerdings durch die dann zu entrichtende Steuer bestraft und das hält einen von größeren Umschichtungen ab. Andernfalls hätte ich schon längst auf Produkte mit geringerer TER umgestellt.


    Bleibt also noch die Möglichkeit, den alten ETF einfach stehen zu lassen und einfach einen neuen zu besparen. Vielleicht werde ich dies auch tun. Da ich mit meinen ETF super langfristig unterwegs sein möchte und dort auch inzwischen ein für meine Verhältnisse nicht gerade kleiner fünfstelliger Betrag investiert ist, widerstrebt es mir eigentlich, Änderungen am Portfolio vorzunehmen, wenn dies nicht unbedingt angezeigt ist. Allerdings stelle ich mir die Frage, was bei meinem ETF an Umstellungen, Verkäufen, Änderungen und Fusionen in Zukunft noch so alles kommt. Als ETF-Anleger möchte man ja eigentlich nur seine Ruhe haben...:rolleyes:


    Ich denke im Moment einfach in alle Richtungen. Sollten beispielsweise dann in der nächsten Krise die Indizes richtig purzeln und sich die Möglichkeit ergeben, den Verkauf meines alten ETF bei Plus/Minus Null den Verkauf steuerfrei zu erledigen (riskant), könnte man dann vielleicht kostenfrei umschichten...


    Überhaupt sollte der Wechsel des Anlageprodukts meiner Meinung nach steuerfrei sein, sofern sich der zugrundeliegende Index nicht ändert. Das wäre meiner Meinung nach mal eine echte Stärkung des Wettbewerbs unter den Fondsanbietern und würde den Kleinanleger deutlich weniger belasten.


    Vielen Dank für Eure Meinung! :)

  • Wenn du grundlegend noch zufrieden bist aber dennoch weg von mehr ESG willst, meiner Meinung nach:

    Den ESG stehenlassen, einen ohne ESG weiter besparen. Nach bedarf ESG nach und nach verkaufen um Freibeträge zu füllen, das in den ohne ESG schieben. Ansonsten mal ausrechnen was die TER-Differenz über 10 Jahre oder was dein weiterer Anlagehorizont ist ausmachen würde. Ob sich da größere Verkäufe aufgrund der lohnen könnten.


    Warum hast du damals 50/30/20 gewählt ist aber mehr die Frage die du dir stellen solltest. Nur du weißt warum du das machst, deswegen kannst nur du einschätzen ob deine Strategie durch die Änderung noch aufgeht, oder ob du eingreifen musst. Wenn deine Strategie auch mit dem ESG aufgeht, wunderbar.


    Dein 50/30/20 wird jedes Jahr neu gewichtet, rebalanced? Oder hat sich das Verhältnis die letzten Jahre deutlich verschoben hat? Auch das könnte mit rein spielen.

  • Ich hatte 2018 ein ähniches Problem. Durch eine Fondsfusion durfte ich kräftig Steuern zahlen. Dadurch büste ich auch noch den mir zustehenden Anteil an Grundrentenzuschlag ein. Jetzt durfte ich auch noch Zinsen nachzahlen. Und das alles ohne mein Zutun.

    Fazit : Ich werde in Zukunft dafür sorgen, nicht zu viel Erträge aufkommen zu lassen, so werde ich auch hoffentlich keine Steuern zahlen müssen.

    Gruß


    Altsachse

  • möchte und dort auch inzwischen ein für meine Verhältnisse nicht gerade kleiner fünfstelliger Betrag investiert ist, widerstrebt es mir eigentlich, Änderungen am Portfolio vorzunehmen, wenn dies nicht unbedingt angezeigt ist.

    Wieviel ist davon denn Gewinn, wieviel müsste also (nach Berücksichtigung von Teilfreistellung und Freibetrag) überhaupt besteuert werden?


    Ich wäre so gestrickt: Ich wollte kein ESG, denn sonst hätte ich es bestellt. Habe ich aber nicht, und will ich deshalb auch nicht verordnet bekommen - wenn die (Steuer-)Kosten nicht zu hoch sind, würde ich deshalb in einen normalen Europa-ETF umschichten, Stoxx oder MSCI …

  • Danke,

    Zitat

    Wieviel ist davon denn Gewinn, wieviel müsste also (nach Berücksichtigung von Teilfreistellung und Freibetrag) überhaupt besteuert werden?


    es ist noch nicht soviel Gewinn angefallen. Aktuell ca. 3.900 €.