Festgeld?

  • Hallo zusammen,

    nutzt ihr Festgeld?

    Bisher habe ich nur Tagesgeld und ETFs (Zinsen waren ja eh mickrig), aber jetzt überlege ich doch einen Teil in Festgeld anzulegen. Allerdings tue ich mich mental noch schwer damit dann auf das Geld nicht zugreifen zu können (man weiß ja nie...) und richtig reich wird man durch die Festgeld Zinsen jetzt auch nicht.

    Wie macht ihr das? Wieviel legt ihr in Festgeld an?

  • Hallo zusammen,

    genau, zum Vermögensaufbau geht nur ETF. Da ist das Festgeld nicht für gedacht. (Sicherheitsbaustein).

    Festgeld, für Geld, dass kurzfristig nicht gebraucht wird.

    Tagesgeld für Geld dass als Notgroschen gebraucht wird.


    LG

  • Ich nutze zum Teil wieder FG für den sicheren Teil des Portfolios.

    Überwiegend aber weiterhin TG, da es vielleicht noch ein klein wenig nach oben gehen kann mit den langfristigen Zinsen.

    Die nächsten beiden EZB Zinsentscheide warte ich noch ab. Danach werden ich vermutlich auch wieder vermehrt in FG gehen, um mir die Zinsen für längere Laufzeiten zu sichern.


    P.S. die Summe meiner FG (6M - 24M) liegt jetzt zu einem Zinsschnitt fest, der unterhalb meines aktuellen TG Zinses liegt. Ein klarer Fall von zu früh fest(an)gelegt.

  • Ich habe für meine Mutter Festgeld angelegt.

    Auf Grund Ihres Alters als klassische Festgeldtreppe.

    1/3 Ihres Geldes liegen auf dem TG. 1/3 einjähriges FG, 1/3 zweijähriges FG.

    Bis auf weiteres werden wir so jedes Jahr wieder 1/3 für 2 Jahre in FG anlegen. So hat Sie innerhalb eines Jahres zugriff auf 2/3 Ihres Cashbestands.


    Ich selbst überlege aber auch gerade meinen zu großzügigen Notgroschen etwas zu verringern und FG anzulegen.:/

    Allerdings tue ich mich mental noch schwer damit dann auf das Geld nicht zugreifen zu können (man weiß ja nie...)

    Reden wir hier vom Notgroschen oder dem 'sicheren' Vermögensteil?:/

    Auf den 'sicheren' Vermögensteil muss man nicht zugreifen. Ich könnte mir jedenfalls aktuell keinen Grund vorstellen, warum ich plötzlich und unerwartet auf meinen 'sicheren' Vermögensteil zugreifen müßte.

    Ansonsten einfach den Notgroschen etwas höher ansetzen.;)

  • Wir machen es so, dass wir doch lieber den Notgroschen auf ein Tagesgeld mit guten Zinsen packen. Es gibt jetzt einige Banken, die 2 % Zinsen geben. Festgeld würde für mich auch nicht in Frage kommen, weil ich jederzeit drauf zugreifen müsste. Rest wird in ETF investiert und einen Teil in Aktien.

  • Solange es 3% Rendite auf kurzlaufende Bundesanleihen gibt, fällt für mich bei Festgeld die Prämie dafür weg, dass man an sein Geld nicht rankommt.

    Mit einem günstigen Broker (z.B. Smartbroker) kann man die Anleihen praktisch ohne Gebühren kaufen.

    Festgeld wäre für mich attraktiv, wenn es 0,5-1% mehr Rendite gegenüber einer täglich verfügbaren Alternative gäbe.

  • Solange es 3% Rendite auf kurzlaufende Bundesanleihen gibt, fällt für mich bei Festgeld die Prämie dafür weg, dass man an sein Geld nicht rankommt.

    Bei einer Anleihe ist aber nicht garantiert, dass du sie nächste Woche noch zum gleichen Wert verkaufen kannst. Denn Nennwert hast du erst zur Fälligkeit garantiert.

  • Bei einer Anleihe ist aber nicht garantiert, dass du sie nächste Woche noch zum gleichen Wert verkaufen kannst. Denn Nennwert hast du erst zur Fälligkeit garantiert.

    Tatsächlich genau der Punkt, den ich auch immer im Kopf habe, wenn jemand die Anleihen als "liquide" bessere Alternative zum FG angibt.

    Wenn ich denn die Liquidität nutze und die Anleihe vorher verkaufen muss/will, hab ich nunmal die Gefahr, dass ich da nicht mein gesamtes investiertes Kapital zurückerhalte.
    Vor allem für den Fall, dass ich von weiter gestiegenen Zinsen profitieren will, erleide ich ja auf jeden Fall einen Kursverlust in der Anleihe.

  • Ich selbst überlege aber auch gerade meinen zu großzügigen Notgroschen etwas zu verringern und FG anzulegen.:/

    Reden wir hier vom Notgroschen oder dem 'sicheren' Vermögensteil?:/


    Ansonsten einfach den Notgroschen etwas höher ansetzen.;)

    Das ist vermutlich genau mein Problem. Über die Höhe des Notgroschen habe ich mir nie richtig Gedanken gemacht, es war ja eh immer genug auf dem TG.

    Vermutlich muss ich das mal für mich klären und dann den Rest konsequent in FG stecken.

    Danke ;)

  • Bei Festgeld kommt man an sein Geld bis zur Fälligkeit nicht ran. D.h. wenn man spontan doch etwas Größeres vorhat, müsste man u.U. auf einen Kredit zurückgreifen.

    Wenn man bei der Bundesanleihe unvorhergesehen früher an das Geld ran möchte, ist das immerhin möglich. Man verkauft aber sehr wahrscheinlich nicht zum gleichen Preis, wie man eingekauft hat. Im Falle steigender Zinsen verkauft man zu einem niedrigeren Kurs (bei mir wären das aktuell für die DE0001141786 -0,27%). Im Falle gleichbleibender oder fallender Zinsen verkauft man zu einem höheren Kurs.


    Wenn man schnell von weiter steigenden Zinsen profitieren will, wählt man sowohl bei Festgeld als auch bei Anleihen kurze Laufzeiten.


    Für mich wären Bundesanleihen übrigens keine Alternative zum Tagesgeld, auf das man auch regelmäßig unvorhergesehen zugreifen möchte. Sondern aktuell sind sie eine gute Alternative zum Festgeld, mit z.T. besserer Rendite und immerhin der Möglichkeit, trotzdem jederzeit mit sehr geringem Spread wieder an das Geld ranzukommen.

  • Zum Thema Festgeld, bis letztes Jahr habe ich keins genutzt, sondern nur ETF, Tagesgeld und Girokonto. Da ich mich finanziell auf die Rente vorbereite habe ich jetzt welches. Habe ETFs verkauft und damit die ersten 5 Jahre abgedeckt. Bin da großzügig ran gegangen, da ich mit Renteneintritt auch noch einen Privatwagen kaufen muss. Momentan macht man real etwa 7% minus, also für junge Menschen ehr uninteressant.

  • Habe ETFs verkauft und damit die ersten 5 Jahre abgedeckt.

    Hast Du optional auch über einen einen Auszahlplan für die ersten 5 Jahre nachgedacht?

    z.B. hier: https://www.gefa-bank.de/produkt/auszahlplan/

    Finde ich auch ganz interessant, da man sich um nix kümmern muss und das Geld jeden Monat kommt.

    Werde ich auf jedem Fall mal im Hinterkopf behalten, wenn es bei mir auf die Ziellinie zugeht.

  • Hast Du optional auch über einen einen Auszahlplan für die ersten 5 Jahre nachgedacht?

    z.B. hier: https://www.gefa-bank.de/produkt/auszahlplan/

    Finde ich auch ganz interessant, da man sich um nix kümmern muss und das Geld jeden Monat kommt.

    Habe mich damit schon einmal intensiv beschäftigt, fühle mich mit meiner Lösung besser. Sicherlich kann beides besser laufen, beim 1. Mal Verkauf habe ich gewonnen (Ende 2021), wie sich das ganze beim nächsten mal entwickelt.... hmmm, aber ich gehe nach meinen Gefühl...und hoffe ich liege auch beim nächsten Verkauf richtig.

  • Wir haben aktuell 2 x Festgeld laufen über jeweils 1 Jahr bei der Hausbank.

    Einfach weil die beiden Angelegten Beträge eine Feste "Aufgabe" haben die jeweils 12,5 Monate nach Abschluss des FG Eintritt.

    Wir hätten es auch weiter auf dem TG Konto liegen lassen können oder extra für 12 Monate wieder eine neue Bank für das TG oder FG bemühen können.

    Zu dem Zeitpunkt gab es hier im Land noch keine 2 % auf Tagesgeld, sondern so 0,6 - 0,7 %.


    Jetzt haben wir das bei der Hausbank für etwas weniger Zinsen als maximal am Markt möglich, aber online in 60 Sekunden geparkt bis es einmal in die Sondertilgung fließt und einmal ein anders Projekt abschließt.

    Das Geld lag ja schon vorher da für den Zweck, so gab es für 2 x 60 Sekunden "Arbeit" einen Lohn von ca. 200 € an Zinsen für die 12 Monate.

  • Das ist vermutlich genau mein Problem. Über die Höhe des Notgroschen habe ich mir nie richtig Gedanken gemacht, es war ja eh immer genug auf dem TG.

    Vermutlich muss ich das mal für mich klären und dann den Rest konsequent in FG stecken.

    Danke ;)

    Ich habe genau das selbe Problem - habe ewig mit mir selbst gekämpft wieviel soll Notgroschen sein und wieviel sollte „sichere Vermögensteil„ sein.


    Am Ende habe ich mich für 0% „sicheren Vermögensteil“ entschieden.


    Dadurch ist mein Notgroschen ungefähr ein Jahresgehalt - das Geld liegt aufs Tagesgeldkonto.


    Mit dieser Entscheidung schlafe ich sehr gut .


    Ergo - es ist die richtige Entscheidung für mich.

  • Am Ende habe ich mich für 0% „sicheren Vermögensteil“ entschieden.

    Dadurch ist mein Notgroschen ungefähr ein Jahresgehalt - das Geld liegt aufs Tagesgeldkonto.

    Mit dieser Entscheidung schlafe ich sehr gut .

    Ich sehe solche Angaben immer sehr skeptisch. 0% 'sicherer' Vermögensanteil bedeutet, dass man abgesehen von einem Notgroschen (ca. 3-6 Nettogehälter) 100% seines gesamten Vermögens risikoreich angelegt hat (z.B. in Aktien-ETF, P2P-Kredite, Gold, usw.).

    Aber Du rechnest es Dir 'schön', in dem Du Deinen 'Notgroschen' größer ansetzt. Wenn ich rein mein liquides Kapital betrachte, bin ich abseits meines 'Notgroschens' auch zu 100% risikoreich investiert. Mein 'Notgroschen' ist aber, bezogen auf meine Lebenssituation, auch deutlich zu groß. Ist mir aber auch für meinen guten Schlaf wichtig! ;)

    Grundsätzlich sollte aber schon das ganze Vermögen betrachtet werden. Ich habe z.B. eine alte KLV und bAV. Das Geld darin ist zwar die nächsten 8-14 Jahre nicht liquide, aber eben 'sicher' angelegt. Daher gehört es in die Vermögensübersicht. Genau so wie eine Immobilie.


    Gibt auch Anleger, die Ihre Rentenanwartschaft oder gar Ihren PKW (Zeitwert) mit in die Vermögensübersicht einbeziehen. Wäre mir auch wieder zu viel des Guten.

    Wir sparen z.B. gerade für einen neuen PKW an. Das Geld dafür betrachte ich auch nicht in meiner Aufstellung, da es für den 'kurzfristigen' Konsum gedacht ist.

    So 'rechnet' sich jeder von uns die Welt wie Sie Ihm gefällt. ;)

  • PKW würde ich jetzt nicht mit einbeziehen und selbstgenutzte Immobilien auch nur nach ehrlichen Cashflows (insbesondere inklusive Instandhaltung) rechnen. Die meisten nehmen den Wert ihrer Immobilie mit ins Grab, deshalb würde ich den nicht mit einrechnen.

  • Es ist vllt Definitionensache was die Begriffe „sicherer'Vermögensanteil” und “Notgroschen” eigentlich sind.


    Wie ich schon erwähnt habe - ist mein Notgroschen ungefähr ein Jahresgehalt and ich habe 0% sicherer Vermögensanteil.


    Was bringt es mir wenn ich mein Notgroschen aufsplitte so die Aufteilung dann 80% ETF und 20% „sicherer' Vermögensanteil“ ist und mein Notgroschen nun 2 Monatsgehälter ist.


    Ich habe kein Cent mehr an Vermögen egal wie ich die mentale Buchhaltung mache.


    Stehe ich vor der finanziellen Ruin wenn ich 0% sicherer' Vermögensanteil habe?