Risiko-Leben bei Deutsche Ärzte Finanz vs. übrige Versicherungen

  • Im Gegensatz zu den üblichen Risikolebensversicherungen bedient die Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) ja nur ein ganz bestimmtes Klientel und kann somit die Beiträge anders kalkulieren.


    Frage: Gibt es bei deren Verträgen im Vergleich zu den normalen RL-Versicherern (Hannoversche, Europa, usw. ...) irgendwelche besonderen und/oder bekannten Einschränkungen?


    Das mir vorliegende Angebot ist preislich nämlich ganz erheblich unter den üblichen Mitbewerbern. Nun verstehe ich, kalkulatorisch unterstellt die DÄF der "hochgebildete" Arzt stirbt weniger wahrscheinlich als der "arbeitende" Mitarbeiter der z. B. Autobahnmeisterei. Aber das der Preisunterschied derartig groß ist, hat mich überrascht.


    Die DÄF toppt das sowieso schon günstige Angebot dann sogar nochmals, indem sie zwischen einer garantierten Versicherungssumme sowie einer Überschussbeteiligung unterscheidet. Kurzum: Garantiert gibt es mindestens Summe x, aber sofern die Geschäfte gut laufen weil statistisch die Ärzte nicht unplanmäßig übermäßig ableben, gibt es Summe y, was de facto fast dem Doppelten entspricht.


    Nun könnte man als VN ja geneigt sein, davon auszugehen zu 95% bleibt der Laden solvent und entsprechend wäre das Risiko für mich kalkulierbar sich bei der garantierten Versicherungssumme am 3-fachen des Einkommens zu orientieren, wohingegen man dann mit der (zu 95% wahrscheinlichen) Überschussbeteiligung beim ca. 5-fachen des Einkommens liegt.


    Ist das so seriös? Irgendwie vermutet man ja einen Haken ...

  • MLG

    Hat den Titel des Themas von „Risiko-Leben bei Ärztefinanz vs. übrige Versicherungen“ zu „Risiko-Leben bei Deutsche Ärzte Finanz vs. übrige Versicherungen“ geändert.
  • Ich wäre ehrlich gesagt vorsichtig, mich bei einem derart wichtigen Thema wie der Absicherung der Familie gegen das eigene Ableben auf eine nicht garantierte Überschussbeteiligung verlassen zu müssen. Diese sind (da sie eben nicht garantiert werden müssen) häufig schöngerechnet, was viele Altersvorsorge-Kunden auf die harte Tour lernen mussten.


    Ansonsten ist die DÄF nur ein auf Ärzte ausgerichteter Marketing-Gag der AXA, und auch nicht unbedingt günstiger als andernorts. Aber ich kenne das aus dem Bekanntenkreis: Ärzte finden es häufig toll, wenn sich etwas spezifisch an Ärzte richtet :-).


    Für Kontext, siehe https://schlemann.com/beratung…tsche-aerzteversicherung/

  • Zunächst würde ich mal unterscheiden zwischen

    • DÄF / Deutsche Ärztefinanz = ein der Axa gehörender und von dieser abhängiger Versicherungs- und Finanzvertrieb, dessen Aufgabe es ist, Produkte des Axa Konzerns zu vermitteln und der zufälligerweise Axa / DÄV Produkte favorisiert und die
    • DÄV / Deutsche Ärzteversicherung = eine der Axa gehörende Versicherung, die zufälligerweise meint, ihre Produkte wären für Ärzte das jeweils konkurrenzlos schönste Ei des Kolumbus.

    Wie auf unserer von Galileo dankenswerterweise verlinkten Seite formuliert:


    Nicht immer ist wo Arzt draufsteht das Beste für Ärzte drin!


    In Kenntnis der Tarife der DÄV würde ich jetzt einfach mal stark bezweifeln, dass es für eine Risikolebensversicherung für Ärzte keine günstigere Lösung gibt. :) Anders als eine private Krankenversicherung, bei der Ärzte nachvollziehbarerweise von etwas günstigeren Tarifen profitieren, sehe ich bei einer RLV keine reduzierte Sterbewahrscheinlichkeit als Kostenargument.


    Bei einer Risikolebensversicherung reichen im Regelfall, wie auf unserer Website beschrieben, "einfache" und günstige Produkte völlig aus - "tot ist tot". Wichtiger ist die passende Konfiguration der RLV bezüglich Höhe, Laufzeit, konstante oder fallende Versicherungssumme, Inflationsausgleich etc.


    Und dann kommen noch einige Feinheiten dazu wie die korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen, eine kundenfreundliche Nichtraucherregelung (falls man später doch noch mal zur Zigarette greift entfällt teilweise der Versicherungsschutz!), steuerliche Aspekte, Überkreuzversicherung (bitte nicht vom gemeinsamen Konto zahlen und sich besser nicht scheiden lassen) usw.


    Selbst dieses relativ "einfache" Produkt birgt also noch genügend Komplexität, so dass man sich überlegen könnte, sich dazu besser unabhängig beraten zu lassen.


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    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Vielen Dank für die ausführliche Einordnung und die informative Website.


    Frage: Welche günstigen Anbieter empfehlen sich denn?


    Hannoversche? Europa? Was ist mit der Stuttgarter?


    Ich suche nach einem Tarif, der keinen Firlefanz beinhaltet und dafür entsprechend günstig ist. Im Prinzip brauche ich nicht viel Schnick-Schnack, dafür aber eben eine sehr hohe Versicherungssumme jenseits der Million, jedoch über die Laufzeit fallend. Geraucht oder Fallschirmgesprungen wird nicht. Existenz wurde bereits gegründet, Kinder sind auch schon länger da und Haus ebenfalls. Mit einer Insolvenz ist ebenfalls nicht zu rechnen.


    Mit wieviel Aufpreis muss man bei einer Laufzeit bis 67 anstatt 60 Jahre rechnen? Reden wir da von 5, 10 oder 20% Aufpreis?

  • Alle diese Fragen bespricht der unabhängige Berater Ihres Vertrauens mit Ihnen im Rahmen der Beratung. Auf diesem Weg kommen Sie möglicherweise deutlich schneller und verlässlicher ans Ziel, als mit generischen Antworten in einem Forum ohne vollständige Kenntnis Ihrer persönlichen Umstände und Anforderungen. :)


    Bei uns können Sie z.B. auf der Website direkt einen Termin mit einer Ärztespezialistin mit profunder Kenntnis der DÄV Tarife buchen. :)

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