dynamischer Strompreis für Nachtspeicherheizung

  • Wir heizen mit Nachtspeicherstrom und überlegen, auf einen dynamischen Stromtarif umzusteigen. Da unser größter Kostenblocj die Heizung ist und dieseNachts läuft stellt sich die Frage, ob dies sinnvoll ist. Beispielsweise ist bei Tibber der Strom Ökostrom, also auch Solar. Dieser ist ja nachts nicht vorhanden. Gibt es hier Erfahrungen in der Comunity?

  • Hallo Bakkers,


    dass nachts die Sonne nicht scheint, kann ich bestätigen (kleiner Scherz).


    Tiber argumentiert für seinen variablen Strompreis entsprechend dem Stundenpreis an der Strombörse damit, dass über den Jahresdurchschnitt das Gleiche herauskommt wie bei einem Festpreis als Durchschnitt. Mit Steuerung des eigenen Verbrauchs entsprechend dem aktuellen Preis könne man also sparen.

    Die Argumentation mag für Geräte zutreffen, die man nicht auf den genauen Zeitpunkt benötigt (z.B. Waschmaschine, E- Auto). Bei der Heizung würde ich es etwas doof finden.

    Außerdem läuft die Heizung nicht kontinuierlich das ganze Jahr sondern vorrangig in der Zeit, wo es kaum Sonnenstrom und wenn man Pech hat auch kaum Windstrom gibt. Ergo stimmt für die Heizung auch das Argument des Durchschnitts nicht.

    Wenn Sie Arbeit investieren wollen, sehen Sie sich die historischen Preise an der Strombörse für letzten Winter an.


    Gruß Pumphut

  • Ökostrom ist in der Regel nur umettikettiert, insofern ist es recht egal, ob die Sonne scheint oder nicht. Börsenstrompreise gibt es z.B. hier: https://energy-charts.info/cha…arket/chart.htm?l=de&c=DE


    Grundsätzlich würde ich aber davon ausgehen, dass zu besonders kalten Tagen der Strompreis eher hoch ist. Das System hat das Potential, dass du in einer kalten Woche alle Einsparungen des restlichen Jahres verspielst.

    Dazu ist noch die Frage mit dem Wärmestrom. Der ist in der Regel günstiger als Haushaltsstrom. Gibt es von Tibber auch einen speziellen Wärmestromtarif oder zahlst du da grundsätzlich Haushaltsstrom?


    Letztendlich ist das alles aber nur an Symptomen herumdoktern. Falls ihr Eigentümer seid, würde ich meine Energie lieber in die Frage stecken, wie man die Nachtspeicheröfen günstig ersetzt bekommt

  • Hallo und Danke für die Hinweise,

    die Frage des Ersatzes der Nachtspeicherheizung ist -leider- altersbedingt nicht verbesserungsfähig. (wir sind 70 Jahre). Allerdings haben wir im letzten Jahr -bedingt durch die Strompreise- etwas besser auf unseren Verbrauch geachtet und tatsächlich 30 % eingespart. Auch Solar geht nicht da wir direkt am Waldrand sind und damit ca. 5 Monate nur stundenweise im Winter Sonne zur Verfügung steht.

    Es bleiben also nur "übliche" Einsparmöglichkeiten zur Senkung der Einkaufskosten. Derzeit haben wir noch Grundstrom und fahren damit noch ganz vernünftig. Da dies aber nicht so bleiben wird/soll müssen wir schon jetzt nach einer Alternative suchen. Jedenfalls haben wir im November -Gott sei Dank- keinen neuen Vertrag abgeschlossen und sind damit ganz gut gefahren.

    Wir werden aber den dynamischen Strompreis auf jeden Fall beobachten und weitere Infos sammeln um auf ein evtl. Stromerhöhung im Grundpreis reagieren zu können.

    Nebenbei:

    Natürlich ist es mit 70 -auch- zu bedenken dass in den nächsten 2-3 Jahren eine entsprechende gesetzliche Vorgabe kommen kann/wird und dann der dynamische Strompreis Standard wird. Da man ja -geistig- nicht jünger und flexibler wird wäre es auch vernünftiger bereits jetzt das System zu proben und kennen zu lernen bevor man damit "zu Blöd(sorry)" ist.

  • Mit 70 habt ihr noch eine Lebenserwartung von 14 bzw. 17 Jahren. Zu 50% werdet ihr aber älter. Da kann ich die Einstellung nicht nachvollziehen, das Problem bis zum Tod auszusitzen. Aber ich bin ja auch nur ein halb so alter Jungspund.


    Meinem Wissen nach ist geplant, dass Versorger einen dynamischen Strompreis anbieten müssen. Als Kunde kann ich aber relativ wenig Sinn darin sehen, gerade beim Thema Heizstrom. Ein dynamischer Preis bietet, wie von Pumphut bereits angemerkt, nur dann Vorteile, wenn man den Verbrauch steuern kann. Beim Heizstrom ist das aber nicht der Fall. Und im Haushaltsstrom kommen ehrlich gesagt keine großen Werte zusammen. Da reden wir von 0,5-1kWh pro Gang für den Geschirrspüler oder die Waschmaschine. Verglichen mit dem Bedarf bei Wärmestrom oder einem Elektroauto ist das ein Witz.

  • Ich kann

    a) verstehen, dass man irgendwann keinen Bock mehr hat Baustress und co zu haben und

    b) ist doch die Nachtspeicherheizung das Idealbeispiel für eine planbare Stromabnahme!?


    Die Dinger funktionieren doch so, dass man mit Strom einen Stein oder ähnliches aufheizt und der gibt die Wärme dann über die nächsten 10-30 Stunden ab.


    Da kann ich doch gut die Zeit am Tag (oder der Nacht planen), wo es sich lohnt.


    Zurückkommend zu a) würde ich hier aber eher einen Tag-/Nachttarif sehen und dann den günstigeren Nachtstrom zum Heizen nutzen.