Teilzeit Altersvorsorge

  • Guten Tag liebe Community,

    ich mache mir gerade Gedanken über meine Altersvorsorge, da ich seit ein paar Jahren aufgrund meinen beiden Kindern in Teilzeit arbeite. Mein Mann ist beruflich sehr eingespannt, viel auf Reisen und verdient auch entsprechend. Daher werde ich auch die nächsten Jahre weiterhin in Teilzeit arbeiten, was aber auch in Ordnung ist für mich. Ich bin noch in der zweiten Elternzeit deshalb habe ich die letzten Jahre nur den Sockelbetrag von 60 EUR / Jahr in die Riester einbezahlt. Ich habe mich beraten lassen und würde ggf. in eine andere Riester wechseln mit geringeren Kosten und höherer Rendite hier würde ich dann gern den Höchstbetrag einzahlen (2100 EUR pro Jahr)

    Klingt das alles sinnvoll?
    Und habt ihr noch Tips wie man die gesetzliche Rente aufstocken kann/sollte damit man später nicht von der Altersarmut betroffen ist?
    Ich will auch nicht von meinem Mann komplett abhängig sein.

    Danke und viele Grüße

  • Hallo.


    Riester würde ich in erster Linie zulagenoptimiert besparen. Zusätzlich würde sich eher "freies" ETF-Sparen anbieten.


    Teilzeit ist pro Kind für 3 Jahre nicht das Problem, da wird durch die Kindererziehungszeiten schon gut was ausgeglichen, aber nach den Jahren fängt das rententechnische Elend an.

  • Hallo kaddex und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    habt Ihr einen Ehevertrag?

    Wenn nein, lebt Ihr grundsätzlich in einer Zugewinngemeinschaft. Sprich Alles was Ihr Euch innerhalb Eurer Ehe an Vermögen aufbaut gehört Euch zu gleichen Teilen.

    Grundsätzlich erachte ich den eigenen Vermögensaufbau per ETF-Sparplan auch als sehr guten Weg eine private Altersvorsorge aufzubauen. Macht Ihr so etwas bereits gemeinschaftlich (Vermögensaufbau, ETF-Sparplan)?

    So lange die Partnerschaft für beide Seiten glücklich verläuft, ist so etwas zumeist ja kein Thema. Leider ist es häufig so, dass der eine Teil der Partnerschaft bereits von einer zukünftigen Trennung weiß, während der andere Teil noch ahnungslos ist. Entsprechend wird dann teilweise auch gemeinsames Vermögen bereits beiseite geschafft um die finanzielle Ausgangslage bei einer späteren Trennung zu optimieren.:rolleyes:


    Inzwischen gehen immer mehr Paare dazu über, dass für den Partner der die Care-Arbeit leistet, einen extra ETF-Sparplan zu besparen. Der Partner, der das Geld verdient, zahlt dann diesen ETF-Sparplan, um damit langfristig den zukünftigen Rentennachteil des anderen Partners auszugleichen.

    Nur sollte dann ein solcher ETF-Sparplan per Ehevertrag explizit aus dem gemeinsamen Zugewinn ausgenommen werden (geht auch nachträglich).

    Habt Ihr überhaupt schon einmal miteinander über dieses Thema gesprochen?

  • Hallo.


    Riester würde ich in erster Linie zulagenoptimiert besparen. Zusätzlich würde sich eher "freies" ETF-Sparen anbieten.


    Teilzeit ist pro Kind für 3 Jahre nicht das Problem, da wird durch die Kindererziehungszeiten schon gut was ausgeglichen, aber nach den Jahren fängt das rententechnische Elend an.

    Das heißt weiterhin den Sockelbeitrag einzahlen und zusätzlich ein ETF Sparplan einrichten?

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

    Wir sind gar nicht verheirate sorry hatte mich falsch ausgedrückt ! Ich habe einen Betrag als ETF angelegt aber nicht als monatlichen Sparplan. Dies läuft allerdings wegen den Gebühren alles über meinen Partner da er ein Depot hat bei der Deutschen Bank. Finde das aber einen sehr guten Vorschlag mit dem monatlichen ETF Sparplan für meine Altersvorsorge und dann den Betrag vom Gemeinschaftskonto zu bezahlen. Hast du einen Tip welcher Betrag sinnvoll wäre? Wir haben ab April eine Immobilienfinanzierung laufen daher dachte ich erst mal so an 50 - 100 Euro pro Monat. Würdet ihr dann empfehlen ein eigenes Depot zu eröffnen? Oder reicht es schriftlich festzuhalten dass der Sparplan mir zusteht? Danke für die hilfreichen Antworten!

  • Riester so dass es volle Zulage gibt, Rest ETF. (Als Grundidee)


    Man könnte die Rentenversicherung als Anhalt nehmen.

    Beispiel: Ich arbeite x Stunden weniger, damit meine Frau Geld verdienen kann. Dadurch fehlen mir pro Jahr 10.000 Euro Verdienst. Um dies (rechnerisch) auszugleichen, müsste ich 1860 Euro freiwillige Beiträge zahlen. Die kann meine Frau dann in mein Depot investieren. Wenn man mag, kann man noch unterstellen, dass ich ohne Stundenreduzierung zweimal befördert worden wäre und den entgangenen Verdienst könnte meine Frau mir dann auch ausgleichen.


    Das wäre eine mögliche Herangehensweise, je nach persönlichem Empfinden kann man auch abweichende Vereinbarungen treffen.

    (Wir waren beide in Teilzeit unterwegs, da hat das so funktioniert.)

  • Guten Tag liebe Community,

    ….

    Ich will auch nicht von meinem Mann komplett abhängig sein.

    Danke und viele Grüße

    Moin kaddex


    Das ist eine sehr kluge Entscheidung. Ein Mann ist keine Altersvorsorge.


    Wenn du auf das Depot deines Lebensgefährten sparst gehört ihm das alles.

    Ein eigenes Depot ist mittlerweile kostenlos zu eröffnen und ETF-Sparplanausführungen gibt es auch gratis bei vielen Anbietern.

    Da solltet ihr euch in Ruhe mal zusammen setzen und eine gute Lösung für euch beiden suchen.


    Viel Erfolg auch mit der neuen Immobilie.

  • Wir sind gar nicht verheirate sorry hatte mich falsch ausgedrückt ! Ich habe einen Betrag als ETF angelegt aber nicht als monatlichen Sparplan. Dies läuft allerdings wegen den Gebühren alles über meinen Partner da er ein Depot hat bei der Deutschen Bank.

    Ist das irgendwo vertraglich vereinbart?

    Nicht, dass ich Dein Vertrauen nicht ehrenwert finde und ohne Deinem Partner etwas böses unterstellen zu wollen, aber aus eigener Erfahrung sollten solche fundamentalen finanziellen Absprachen schriftlich fixiert sein.

    Sein Depot bedeutet aktuell auch Sein Vermögen. Und Du nix!

    BTW: Wenn Dein Partner einen Unfall hat und stirbt, stehst Du ganz ohne etwas da!


    Wie hoch der Sparplan sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Referat Janders hat ja schon ein paar Kriterien genannt die ein Rolle spielen können.

    Und ja, eröffne ein eigenes Depot bei einem NeoBroker wie z.B. Scalable Capital FreeBroker. Dein Partner überweist Dir dann jeden Monat Summe x auf Dein Konto und Du sparst das Geld dann in Deinem Depot in einem weltweiten Aktien-ETF an (z.B. Vanguard FTSE All World).


    Und wenn Ihr dann heiratet, sollte ein Ehevertrag gemacht werden, in dem z.B. Dein ETF-Depot außen vor bleibt.

    Sie z.B. hier: https://beziehungs-investoren.de/ehevertrag/

  • Hallo kaddex , ich würde zunächst ein klärendes Gespräch mit deinem Lebenspartner führen. Mir tauchen da zu viele Probleme in deiner Beschreibung auf. Ich habe schon sehr viele gute Beziehungen in meinem Umfeld in die Brüche gehen sehen und gerade im finanziellen Bereich sollte in diesem Fall einiges geregelt sein, gute Freunde haben bei einer ähnlichen Lage, viel von ihrem Ersparten an diverse Anwälte überwiesen. Bei einer guten Beziehung sollte so ein Gespräch mit dem dazugehörigen Handeln kein Problem sein....

  • Ist das nicht auch eine Frage der Schenkungssteuer?
    Wenn ihr nicht verheiratet seid, habt ihr alle 10 Jahre 20.000 Eur frei.

    Wenn ich das richtig sehe, schenkst Du ihm aktuell alle Einzahlungen aufs Depot. Ab 20.000 Eur will das Finanzamt dann mitmachen...

    Und beim Weg zurück (wenn Du das eigene Depot eröffnest und "Deine" Werte an Dich übertragen werden) ist das auch zu beachten.


    Also Obacht!

  • Ich habe mich beraten lassen und würde ggf. in eine andere Riester wechseln mit geringeren Kosten und höherer Rendite hier würde ich dann gern den Höchstbetrag einzahlen (2100 EUR pro Jahr)

    Klingt das alles sinnvoll?

    In Anbetracht der anderen oben genannten Probleme sind das hier nur Peanuts: Wer hat Dich denn beraten? War die Person unabhängig, oder würde sie finanziell vom Abschluss eines weiteren Riestervertrags profitieren (z.B. ein Versicherungsmakler oder -Vertreter)? Dann war es nämlich eher ein Verkäufer und kein Berater. Denn höhere Rendite gibt es bei Riester konstruktionsbedingt nicht. Da findest Du zahlreiche Themen hier im Forum. Mein Rat wäre daher bzgl. Riester eher mal die Füße still zu halten, und zuerst die dicken Bretter zu bohren. Viel Glück und Erfolg!

  • Nicht, dass ich Dein Vertrauen nicht ehrenwert finde und ohne Deinem Partner etwas böses unterstellen zu wollen, aber aus eigener Erfahrung sollten solche fundamentalen finanziellen Absprachen schriftlich fixiert sein.

    Und um Missverständnissen vorzubeugen: Mit "schriftlich fixiert" ist hier nicht der Zettel in der Küchenschublade gemeint, sondern ein notariell aufgesetzter Ehevertrag mit vorhergehender Beratung durch einen Steuerberater. Darunter geht es nicht. Schon mit Blick auf die Versorgung der Kinder würde ich dazu schleunigst raten.