Risiko Pleite von Verwahrstelle

  • Hallo,


    vielleicht eine theoretische Frage:


    Ich möchte 3 verschiedene ETF's für die Altersvorsorge für besparen.


    Macht es Sinn dafür verschiedene ETF Anbieter zu wählen, falls der Anbieter z.B. Xtrackers oder die Verwahrstelle z.B. State Street etc. pleite gehen ?


    Viele Grüße

    Jan

  • jan12

    Hat den Titel des Themas von „Risiko Pleite von Verwahrtelle“ zu „Risiko Pleite von Verwahrstelle“ geändert.
  • Kann sein, muss nach den Vorgaben auch in einem gewissen Umfang sein, nützt aber für das angedachte Szenario nichts. Niemand hat einen Anspruch gegen eine Fondsgesellschaft auf Auslieferung von Wertpapieren aus dem Fondsvermögen. Selbst bei Liquidation des Fonds gibt es nur einen Anspruch auf Geldzahlung und nicht auf Verteilung der Wertpapiere aus dem Fondsvermögen. Aktien, die ich selbst besitze und in einem Depot verwahren lasse, sind Sondervermögen, dessen Bestand unberührt bleibt, wenn die Depotbank ihr Geschäft einstellt. Bei Fondsanteilen habe ich einen Anspruch gegen die Fondsgesellschaft auf Rücknahme zum jeweiligen Anteilswert.

  • Macht es Sinn dafür verschiedene ETF Anbieter zu wählen, falls der Anbieter z.B. Xtrackers oder die Verwahrstelle z.B. State Street etc. pleite gehen ?

    M.E. macht es keinen wirklichen Sinn.

    Würdest Du die gleiche Frage auch bei einem traditionellen Fondsanbieter stellen?

    Woher weißt Du z.B. ob sich die Verwahrstelle nicht irgendwann ändert oder der ETF-Anbieter durch einen Konkurrenten aufgekauft wird?

    So wurde z.B. kürzlich Lyxor von Amundi übernommen. Aktuell werden jetzt diverse ETF von Lyxor auf die entsprechenden Amundi-ETF verschmolzen.

    Was würdest Du jetzt tun, wenn Du schon 10 Jahre einen Lyxor-ETF bespart hast?:/


    Was m.E. durchaus sinnvoll ist, alle paar Jahre unterschiedliche ETF auf den gleichen Index zu besparen. Bei einem späteren Verkauf, kannst Du dann jeweils den ETF verkaufen, auf den die niedrigsten Gewinne aufgelaufen sind. Klappt natürlich im obigen Fall dann auch nicht.


    Schaden tut es aber auch nicht, wenn man es so halten will. Wenn ich ein richtig großes Vermögen hätte, würde ich evtl. auch über mehrere Depotanbieter und ETF-Anbieter diversifizieren.

    Aber dann hätte ich auch Immobilien (u.a. die eigene Insel) und Gold in meinem Portfolio.;)


    PS: AFAIK hat bisher noch nie ein Kunde durch eine Insolvenz eines Brokers oder ETF-Anbieter Geld verloren. Egal ob der ETF ein Swapper oder physisch war.

  • PS: AFAIK hat bisher noch nie ein Kunde durch eine Insolvenz eines Brokers oder ETF-Anbieter Geld verloren. Egal ob der ETF ein Swapper oder physisch war.

    Da hast du recht. Auf der anderen Seite ist ein Mal immer das erste Mal und es gibt keine Präzedenzfälle dazu.

    Wobei ich an der Stelle das Risiko auch nicht in der Pleite sehe, sondern in Veruntreuung auf den verschiedenen Ebenen. Schwer denkbar, aber nicht vollkommen unmöglich. Und in den Fällen, in denen Swappartner zusammenbrechen und das Trägerportfolio wertlos wird, dürften die Aktien eines physischen ETF auch nicht mehr besonders toll abschneiden. Zumindest, solange wir von Brot und Butter ETF reden. Bei Nischenindizes, Rohstoffen, inversen oder gehebelten ETF (also genau den Fällen in denen ein Swapper Vorteile bildet), sieht das natürlich wieder anders aus. Die können durchaus vom allgemeinen Marktgeschehen entkoppelt sein.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte aber doch noch einmal die Frage aufwerfen, ergeben sich Nach- oder Vorteile, wenn auch bei den Anbietern diversifiziert wird? Bezüglich "Vermögenssicherheit" scheint das Klumpenrisiko keine große Gefahr zu sein. Müsste man noch andere Aspekte betrachten?


    Danke für Denkanstoß!

  • Müsste man noch andere Aspekte betrachten?

    Danke für Denkanstoß!

    Eine Pleite des Depotanbieters oder des ETF-Emittenten ist möglich. Auch wenn Dein Geld Sondervermögen ist, hättest Du für den Zeitraum der Übertragung Deiner ETF in ein neues Depot oder zu einem anderen ETF-Emittenten keinen Zugriff auf Dein Vermögen.

    Du könntest also möglicherweise für Wochen oder gar Monate kein Geld aus Deinem Depot entnehmen.

    Wenn Du also Diversifikation auf allen Ebenen der Geldanlage betreiben willst, macht eine Diversifikation auch beim Depotanbieter und bei den ETF-Emittenten Sinn.


    PS: Ich mache das nur halb Ich habe nur ein Depot, aber zumindest mehrere gleiche ETF von unterschiedlichen Emittenten (MSCI World, MSCI EM).