Finanzierung Altersgerechter Umbau im 2-Familienhaus

  • Hallo zusammen,


    wir bauen in unserem eigenen schuldenfreien 2-Familienhaus unsere selbst bewohnte Wohnung altersgerecht um. Diese Investition bestreiten wir aus eigenen Mitteln. Die 2. Wohnung soll ebenfalls komplett moderniesiert und erweitert werden und anschließend vermietet werden. Diese Investition (ca. 150k) soll finanziert werden. Wie lange würdet ihr die Kreditlaufzeit wählen bei folgenden Parametern. Ich (wir) sind beide 60 Jahre alt. Wir würden noch max. 3 Jahre arbeiten wollen. In 5 Jahren wird eine LV fällig (ca. 100k).


    Soll ich 5 Jahre finanzieren mit Tilgung von 6-7% und dann mit der LV tilgen? Oder lange Laufzeit wegen Schukdzinsenabzug bei Einkünften aus V+V? Oder (ist auch machbar) keine Finanzierung und alles aus EK?


    Vielen Dank für die Einschätzung

  • Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn genügend Liquidität da ist würde ich eher nicht finanzieren. Der Schuldzinsenabzug bringt ja nur den Anteil des Grenzsteuersatzes zurück, den Rest muss man ja trotzdem zahlen. Sofern der Grenzsteuersatz im Ruhestand deutlich sinkt wird es dann unattraktiver.


    Ich würde die beiden Fälle gegenüberstellen, also höhere Mieteinkünfte nach Steuern (Grenzsteuersatz) ohne Finanzierung vs. Einkünfte aus der Anlage des nicht für die Finanzierung eingebrachten Betrages nach Steuern (KapESt) + (Mieteinkünfte ./. Finanzierungskosten) nach Steuern (anderer Grenzsteuersatz) und das im Zeitverlauf (vor bzw. im Ruhestand).

  • Ich würde auch berücksichtigen, womit ihr euch wohler fühlt, also welche Affinität ihr für schwankungsbehaftete Anlagen wie Aktien habt und wie wichtig euch subjektiv frei von Schulden zu sein ist.


    Mit Blick auf das Alter und der Annahme, dass man in 5 Jahren mit 65 den freiwerdenden Betrag eher nicht auf einen Schlag in Aktien anlegen würde, würde ich vermutlich eher kürzer finanzieren. Dann nach dem Auslaufen der LV den Kredit ablösen.


    Du schreibst, Du könntest auch alles komplett mit EK zahlen: Das bedeutet, dass Du größere Geldmittel zur freien Verfügung hast, die nicht langfristig angelegt sind und vermutlich im aktuellen Umfeld unter der Inflation leiden. Hier würde ich raten, mal eine großte Strategie für den Ruhestand zu entwicklen.


    Viel Erfolg!

  • Auf der einen Seite ist es „verlockend“ die Investition ohne Bank zu stemmen. Ich erspare mir ca 4,5% Schuldzinsen und würde nach Investition 1.450 Kaltmiete für eine Investition von 150 k erzielen. Also eine gute Rendite vor Steuern. Auf der anderen Seite ist es auch ein gutes Gefühl 150 k als Guthaben auf Bank/Depot zu haben.

    Ich tendiere, im Moment, zur Variante ohne Bank und Schuldzinsen und verspreche mir mehr Unabhängigkeit.