Crowdfunding von nachhaltigen Projekten über „bettervest“

  • Hallo, ich habe bei ARTE die Reportage „Geld ist nicht alles - investieren in gute Zwecke“ gesehen.

    Was halten Sie von derartigen Anlagen. Ich weiß, dass da die Möglichkeit besteht seinen gesamten Einsatz zu verlieren. Was ist wenn man das Geld auf mehrere Projekte verteilt ? Es geht mir in dem Fall nicht um eine Rendite von 6% , sondern darum Geld nachhaltiger anzulegen. Dann wenn jeder sich scheuen würde in derartige Projekte Geld anzulegen würde sich auf der Welt doch nichts zum positiven ändern . Trotzdem möchte ich nicht mein Geld verlieren.

    Viele Grüße

    Christine

  • Moin Christine Z. ,

    ich hab bei GLS-Crowd auch mal in einige angebliche Nachhaltige Nachrangdarlehen gezeichnet. Mit dem schönes Erfolg das das Geld nachhaltig weg ist. Jetzt kann ich allerdings Versuchen nach eröffnetem Insolvenzverfahren die Verluste Steuermindernd einzusetzen.

    Für mich war es das mit diesen Anlagen, da ich das Lehrgeld abhake.


    Kaufe mMn lieber nachhaltig ein und unterstütze die Unternehmen so durch deine "Direktinvestition" .

  • Vielleicht gibt es hier jemand, der damit gute Erfahrungen gemacht hat und berichten mag?


    Ich war vor etlichen Jahren mal der Meinung, mein "Portfolio" mit gutverzinsten Kleinunternehmensfinanzierungen "diversifizieren" zu wollen. Im Ergebnis habe ich nach einiger Wartezeit das eingesetzte Kapital fast vollständig wieder herausbekommen. Müsste ich nicht unbedingt nochmal haben...

  • Also auf deren Hompage unterscheidet sich die Anzahl der abgeschlossen Projekte bei welchen 'getilgt' und welchen 'Ausfall' steht nicht stark. Ich meine 22 und 17 gezählt zu haben. Habe zwar nicht auf Anhieb gefunden was Ausfall genau bedeutet, aber mir wäre das zu riskant.


    LG

    Johu

  • Hallo Christine Z.


    Sie müssten sich schon entscheiden. Wollen Sie die Welt retten? Da ist dummes deutsches Geld immer gern gesehen. Am schmerzärmsten geht das über eine Spende. Tut nur einmal weh.


    Oder haben Sie doch die Rendite im Hinterkopf? Da müssen Sie letztendlich als brutaler Kapitalist handeln. Momentan sind ja Firmen wie z.B. Rheinmetall ganz obenauf.


    Ich weiß, klingt jetzt etwas brutal. Aber m.E. bringt der Mittelweg „nachhaltige Anlage“ weder die Rettung der Welt noch die Rendite.


    Gruß Pumphut

  • Bin seit einen Jahren bei der gls Crowd investiert. Bisher keine Ausfälle. Aber es ist eine Startup Finanzierung und damit hoch riskant. Man muss ja nur Mal in die veröffentlichten Jahresabschlüsse schauen. Keines der Unternehmen ist ansatzweise in der Gewinnzone...


    Entsprechend ist dort auch nur "Spielgeld". 250€ ... Mal 500€.


    Im Gegensatz zu nachhaltigen Aktieninvestments / ETFs hast du hier einen echten Impact.

  • Nimm die Schmuddelfirmen ausm Msci World, die Rendite gibts fast steuerfrei. Ist im Prinzip auch staatlich garantiert (Rettungspakete 2009, 2020, 2022, 2023) nur besser als z.B. Riester. Um nicht in der Hölle zulanden kannst du die Rendite dann spenden und sogar von der Steuer absetzen. Oder kaufst davon Fairtrade+Bio o.ä. . Bettervest is sicher ne ganz nette Idee aber leider werden immer zuviele gewiefte Leistungsträger dabei sein die sich an den Anlegern bereichern wollen. Unsympathisch finde ich bei solchen Angeboten meist die unrealistisch hohe versprochene Verzinsung, ehrlicher ist da die GLS Bank: der Sparbrief dort bietet praktisch gar keinen Zinsen.

  • Was mir unklar ist, warum Banken Crowdinvesting anbieten. Banken, wie z.B. die GLS Bank oder die DKB vergeben doch Kredite, warum dann nicht auch an diese Projekte? Ist den Banken dann das Risiko doch zu hoch?

    Wozu zahlen bei dem Firmen diese Anleihen - wie Bankkredite als Fremdkapital?

  • Was mir unklar ist, warum Banken Crowdinvesting anbieten. Banken, wie z.B. die GLS Bank oder die DKB vergeben doch Kredite, warum dann nicht auch an diese Projekte? Ist den Banken dann das Risiko doch zu hoch?

    Vielleicht weil die Bedingungen für eine normale Kreditvergabe nicht erfüllt werden können. Die obligatorische Vorlage von Jahresabschlüssen fällt schwer bei einer Neugründung. Mit solchen Angeboten können sich Banken doch noch ein Scheibchen vom Geschäft abschneiden ohne groß ins Risiko zu gehen. Und über die Geschäftsbeziehung lassen sich noch andere Produkte verkaufen, vielleicht später auch mal richtige Kredite.

    Wozu zählen bei dem Firmen diese Anleihen - wie Bankkredite als Fremdkapital?

    Bei "meinem" Investment waren seinerzeit Kredite also Fremdkapital. Aber es wird auch Modelle in Richtung Eigenkapital geben.