Hallo zusammen,
ich beschäftige mich aktuell mit der Frage meinen Riester zu verkaufen. Ich habe verschiedene Beiträge hier im Forum gelesen, finde aber nicht so richtig eine Antwort auf meine Frage...und entschuldige mich schon mal, falls ich nur zu tapsig zum suchen war .
Ich habe aktuell einen seit Juni 2022 stillgelegten Banksparplan bei der Volksbank Gronau-Ahaus. Die Verzinsung beträgt vertraglich festgelegte 1%, die Bank verlangt eine Jahresgebühr von 9 €.
Das aktuelle Guthaben beträgt ca. 33.000 €. Ich bin 57 Jahre alt und habe also noch 6 bis 10 Jahre bis zur Rente, ist noch nicht ganz klar.
Da ich zu den sog. "einkommensstärkeren Schichten" gehöre habe ich den Riester in den letzten Jahren mit der vollen Summe bespart und im Rahmen der Einkommenssteuererklärung neben den Zulagen auch "Über die Alterszulage hinausgehende Steuerermäßigungen" erhalten.
Die Struktur meiner Altersvorsorge ist denke ich meinem Alter und Renteneintritt entsprechend und folgt im wesentlichen den Empfehlungen von Finanztip.
- Notgroschen auf dem Tagesgeld
- Festgeld
- ETFs (MSCI World) und ein paar Einzelaktien (Invest, keine Spekulation)
- Betriebsrente (nach Arbeitgeberwechsel seit 7 Jahren stillgelegt)
- Keine Immobilie
Ich habe die Daten ermittelt, die für einen Rückkauf relevant wären, komme aber eben mit der Bewertung der "Über die Alterszulage hinausgehende Steuerermäßigungen" nicht ganz klar. Wie muss ich dies für den Rückkauf bewerten? Nach meinem Verständnis ergibt sich durch die Auflösung des Riester ja rückwirkend eine Änderung (Verringerung) der Summe der beschränkt abzugsfähigen Sonderausgaben. Das erhöht dann aber mein zu versteuerndes Einkommen und es kommt zu einer Steuernachzahlung. Wie kann ich deren Höhe ermitteln?
Dass ich die Zulagen zurückzahlen muss ist klar und nicht das Problem.
Seitens der VoBa Gronau-Ahaus würden keine Kosten für den Rückkauf anfallen.
Vielleicht noch eine ergänzende Anmerkung:
Ich sehe Riester als einen sicherheitsbasierten Teilbaustein der Altersvorsorge. Mich stört auch weniger die geringe Verzinsung als vielmehr die Tatsache, dass die Auszahlungsphase dieses Banksparplans aktuell für mich völlig unkalkulierbar ist. Das freigewordene Geld würde ich zu 100% in den ETF stecken (ist auch irgendwie unkalkulierbar, aber halt nicht der Willkür einer Bank ausgesetzt).
Wenn jemand generell eine andere Überlegung zu diesem Thema hat bin ich gerne bereit auch darüber nachzudenken.
Vorab vielen Dank.
Gruß Peter