Wärmepumpe bei Anne Will am 23.3.2023 mit H. Tenhagen

  • Hallo,


    ich hatte die gleiche Entscheidung, in der ETW war die Gastherme 30Jahre alt und mußte laut Gesetz ausgetauscht werden. Nun habe ich mich zum Austausch entschlossen und hoffe, das die beauftrage Heizungsbaufirma dieses Jahr noch das erledigt bekommt. Denn Wärmepumpe plus Dämmung hätte ich nicht bezahlen können!

  • Regeln moderne Heizkessel bzw. Pumpen nicht automatisch herunter, wenn nicht so viel Wärme benötigt wird? Besser zu groß als zu klein und dann beim Duschen nur lauwarmes Wasser haben.

  • Regeln moderne Heizkessel bzw. Pumpen nicht automatisch herunter, wenn nicht so viel Wärme benötigt wird? Besser zu groß als zu klein, und dann beim Duschen nur lauwarmes Wasser haben.

    Soweit die Theorie. Die Praxis ist erheblich ärgerlicher, das führt hier aber zu weit. Resultat: Der zu große Kessel bekommt das Haus nicht warm. Wenn ich ein warmes Bad haben will, muß ich im Wohnzimmer den Heizkörper aufdrehen. :)

  • Regeln moderne Heizkessel bzw. Pumpen nicht automatisch herunter, wenn nicht so viel Wärme benötigt wird? Besser zu groß als zu klein und dann beim Duschen nur lauwarmes Wasser haben.

    Moderne Heizungen werden mit einem Sensor für die Außentemperatur sowie die Rücklauftemperatur geführt. Ist für Fußbodenheizungen die einzige vernünftige Art der Regelung. Bis der Thermostat im Raum reagiert, ist viel zu viel Energie im Estrich bzw. diesem entzogen worden. Bei der Kombination Gas + Heizkörper kann dagegen auch gut über den Thermostat am Heizkörper geregelt werden. Zu groß dimensionierte Heizung kann hier aber ein Problem sein, wenn die Heizung in Stop + Go Betrieb geht. Wobei da meinem Wissen nach meistens Pufferspeicher verbaut werden

  • Antwort McProfit aus Stuttgart

    26.05.2023

    Liebe Forumsfreunde

    Ich bin überrascht über das Fachwissen hier,

    und kann nur weitergeben was mir der Fachberater der Firma Vaillant erklärt hat der zusammen mit dem heizungs-Installateur bei mir war wegen dem Austausch der bestehenden gaszentralheizung.

    Er sagte mir,der bisherige 22 Jahre alte Heizkessel sei viel zu groß dimensioniert gewesen.

    Wenn ich mich recht erinnere nannte er 200 KW./

    Bei diesem Haus würde ein moderner neuer gasbrennwertkessel mit 60 kW günstiger sein.

    Als Grund nannte er dass auch bei der kleinsten Menge Heißwasserbereiter-Entnahme die riesige Heizung einschaltet und mit voller Kraft hochfährt.

    Er begründete den kleinen Brenner nur mit der besseren Brauchwasser-Erhitzung.

    Jetzt habe ich einen 60kw Brenner bestellt.

    Kostet 7000 Euro incl Einbau und MwSt. jedoch 22.000 Euro!

    Eine Wärmepumpe mit allem drum und dran hat der Vaillant Mann bei diesem Haus für unrealistisch bezeichnet.

    viel zu hohe Stromkosten wegen großen Glasflächen und glasschiebetüren auf die Terrassen .

    Fazit;

    In der Praxis hat jedes Haus seine eigenen Besonderheiten -

    Abgesehen davon dass nicht jeder mal 50 - 100.000 Euro ausgeben kann -

    Zumal die Zuschüsse erst nach 1 Jahr kommen sollen und man die ganzen Kosten erst mal vorfinanziert.

    Das Thema bleibt uns noch lange erhalten.

    Das Gesetz kann bei meiner praktischen Erfahrung bei jetzt schon 2 Häusern so nie und nimmer kommen.

    Viele Grüße aus Stuttgart.

  • Ich ... und kann nur weitergeben was mir der Fachberater der Firma Vaillant erklärt hat, der zusammen mit dem heizungs-Installateur bei mir war wegen dem Austausch der bestehenden gaszentralheizung.

    Du meinst vermutlich den Vertriebsmitarbeiter der Firma Vaillant.

    Bei diesem Haus würde ein moderner neuer gasbrennwertkessel mit 60 kW günstiger sein.

    Aus gutem Grund vorgeschrieben vor dem Austausch eines Heizungskessels ist eine Wärmebedarfsberechnung. Wurde eine solche denn durchgeführt -- oder hat man sie mal wieder unterlassen (wie das allgemein üblich ist ...) und "aus dem Handgelenk" dimensioniert?

    Als Grund nannte er, dass auch bei der kleinsten Menge Heißwasserbereiter-Entnahme die riesige Heizung einschaltet und mit voller Kraft hochfährt.

    Er begründete den kleinen Brenner nur mit der besseren Brauchwasser-Erhitzung.

    Jetzt habe ich einen 60kw Brenner bestellt.

    Hier (200 m², Altbau) habe ich nie mehr als 11 kW Heizleistung gebraucht, die nächstverfügbare Kesselgröße wären 15 kW. Der Heizkesselverkäufer hat zusammen mit dem Handwerker ("Viel hilft viel!") den Hauswirt in eine Kesselgröße von 25 kW hineingeredet - und das Mistding funktioniert halt schlecht, weil es zu groß ist. In einem durchschnittlichen Winter braucht das Haus gerade mal eine Woche die Mindestleistung des Kessels (von 5 kW). Das heißt: Noch nicht einmal in der kältesten Woche schafft es der Kessel, ohne Pause durchzubrennen (was eigentlich die erwünschte Betriebsart eines modulierenden Gaskessels wäre).


    Die notwendige Heizleistung differiert im Jahresverlauf ganz enorm. Im Winter braucht man mindestens die zehnfache Heizleistung wie in der Übergangszeit, in der man andererseits nicht auf ein bißchen Heizung verzichten möchte. Moderne Heizkessel modulieren zwar in einem gewissen Bereich (viel Wärme, große Flamme, wenig Wärme, keine Flamme), der Modulationsbereich ist aber noch nicht so groß, wie es eigentlich notwendig und erwünscht wäre. Resultat: Gaskessel funktionieren am unteren Ende schlecht, also dann, wenn ein nur geringer Wärmebedarf besteht. Und wenn der Kessel zu groß dimensioniert ist (in Deinem Fall hätten vermutlich 35 kW, höchstens 45 kW gereicht!), funktioniert er halt in der Übergangszeit schlecht (und er verbraucht auch mehr Gas, als eigentlich notwendig wäre).


    Eine Heizung korrekt auszulegen, ist subtrivial. Das Handgelenk des üblichen GWS-Monteurs reicht dafür nicht.

    Eine Wärmepumpe mit allem drum und dran hat der Vaillant-Mann bei diesem Haus für unrealistisch bezeichnet.

    Der Verkäufer im Mercedes-Autohaus wird Dir auch immer sagen, daß ein BMW für Dich nicht das geeignete Fahrzeug ist (und umgekehrt).


    Bauphysik ist nicht ohne, sie übersteigt mit Sicherheit die Kenntnis des durchschnittlichen Handwerkers. Wenn man krank ist, würde man sich nicht im Traum einfallen lassen, sich von einem Krankenpfleger operieren zu lassen. Aber eine komplette neue Heizung läßt man sich üblicherweise ohne Plan und ohne Berechnung von einem Handwerker durchführen.

    Das Thema bleibt uns noch lange erhalten.

    Ja. :)

    Das Gesetz kann bei meiner praktischen Erfahrung bei jetzt schon 2 Häusern so nie und nimmer kommen.

    Ich fürchte, Du unterschätzt da den Gestaltungswillen der Grünen.



    Ich sehe das Thema ziemlich nihilistisch: Die Menschheit wird selbst angesichts des Klimawandels, den sie damit anrichtet, alle fossilen Brennstoffe aus dem Boden holen, derer sie auch nur irgendwie habhaft wird. Der Deutsche wird niemals auf sein SUV verzichten, und wenn er es tut, dann freuen sich Menschen in anderen Ländern, daß für sie mehr Sprit übrig bleibt, so daß sie dann SUV fahren können. Bewohner armer Länder haben bezüglich Komfort/Luxus noch viel aufzuholen - und sie werden es tun, sobald sie es können. Wer will es ihnen verdenken? Wer will es ihnen verwehren?


    Freilich wäre es besser, wenn man wenigstens mal den Konsum fossiler Brennstoffe reduzieren würde. Das aber kostete Luxus: Wer ist denn bereit, auf sein Menschenrecht auf den Flug-Fernurlaub auf Bali zu verzichten? Zu jeder Zeit, Tag für Tag, Tag und Nacht, befinden sich eine Million Menschen in der Luft.


    Ich sehe das schwarz, allem grünen Gutmenschentum zum Trotz. Immerhin: Die Erde wird nicht in der Lebenszeit der jetzt Lebenden für Menschen unbewohnbar werden. Also kann das Problem nicht so dringend sein, und die Menschen weltweit nehmen das zum Anlaß, so weiterzumachen wie bisher, statt auf die Bremse zu drücken.

  • Hier ist noch einmal McProfit.

    Lieber Achim Weis, vermutlich hast du zu 100% recht.

    Der Fachberater von Vaillant war tatsächlich ein Vertriebsmitarbeter.

    Er hat auf meine Frage eingeräumt, dass er auf Provision arbeitet.

    Allerdings würde er auch eine Provision bekommen, wenn er eine Wärmepumpe empfehlen würde.

    Vaillant stellt beides her.

    Von daher ist die Empfehlung für eine neue Gastherme vermutlich schon objektiv den Örtlichkeiten geschuldet.

    Auch die Empfehlung von 60 KW ist vermutlich okay.

    Ich habe undeutlich geschrieben, dass das Haus 200 m² heizbare Fläche pro Stock hat, also insgesamt 400 m² auf zwei Etagen.

    Dazu viel Glasflächen, Wintergarten, mit SchiebeTüren.

    Da ich ja auch schon praktische Erfahrung mit dem Einbau einer modernen Wärmepumpe in meinem Einfamilienhaus Altbau habe, weiß ich, dass auch diese Technik ihre Tücken hat.

    Ohne Wärmedämmung und viele andere Dinge, Fenster, Fußbodenheizung, und so weiter wird der Stromverbrauch sonst viel zu hoch.

    Die Wärmepumpe läuft zur Zeit immer noch Tag und Nacht und kostet rund 500 € monatlich extra.

    Wir hoffen, dass es von der Jahreszeit her jetzt besser wird.

    Dein Vorschlag für einen Energieberater ist auch einfacher gesagt als getan.

    Versuch mal einen Termin zu bekommen.

    Und dann wartest du noch mal ewig auf seine Berechnungen.

    Von den Kosten ganz abgesehen.

    Wir haben rund 5000 € für die Berechnung bezahlt.

    Vermutlich muss ja jeder seine eigene Erfahrungen machen, eine pauschale gesetzliche Regelung funktioniert meiner Erfahrung nach nicht, weil jedes Haus anders ist.

    Die Handwerker sind 100% voll ausgebucht, und die Geräte haben lange Lieferzeiten bis zu einem Jahr und länger.

    Wenn das Gesetz, doch noch kommen sollte, dann nur mit sehr vielen Ausnahmen.

    Zum Beispiel Fristverlängerung wenn ein Auftrag erteilt wurde und z.B. beim Handwerker aber lange Wartezeiten bestehen.

    Das Thema wird uns noch lange beschäftigen. Viele Grüße aus Stuttgart. Was

  • Der Fachberater von Vaillant war tatsächlich ein Vertriebsmitarbeter.

    Die Bezeichnung "Berater" wirkt aber natürlich besser.

    Auch die Empfehlung von 60 KW ist vermutlich okay.

    Woher weißt Du das? Ein Anhalt wären Verbrauchswerte der vergangenen Jahre. Hattest Du die und hatte die der "Berater" auch? Ja? Dann mag das ok sein. Verrätst Du mir den Verbrauch des oder der letzten Jahre?

    Ich habe undeutlich geschrieben, dass das Haus 200 m² heizbare Fläche pro Stock hat, also insgesamt 400 m² auf zwei Etagen.

    Also doppelt so viel wie hier. Da würde ich überschlagsmäßig mal daran denken, daß Dein Haus doppelt so viel verbraucht wie dieses hier (obwohl man als Nutzer auf den Heizverbrauch auch einen ganz erheblichen Einfluß hat. Jeder Vermieter weiß das. Faktor 2 ist zwischen verschiedenen Mietparteien locker drin).

    Dein Vorschlag für einen Energieberater ist auch einfacher gesagt als getan.

    Vermutlich muss ja jeder seine eigene Erfahrungen machen, eine pauschale gesetzliche Regelung funktioniert meiner Erfahrung nach nicht, weil jedes Haus anders ist.

    Vorschlag? Ich habe keinen Vorschlag gemacht. Ich habe lediglich angemerkt, daß seit vielen Jahren beim Austausch eines Heizkessels eine Wärmebedarfsberechnung Vorschrift ist. In diesem Haus hat der Handwerker dieselbe auch nonchalant übergangen. :)

  • Ich habe gestern diese neue Gasheizung bestellt und verzichte auf den Zuschuss den man ohnehin erst nach 1 Jahr erhält und dann auch noch einen teuren Energieberater braucht.


    Ja, machen gerade viele (ich zum Bsp. auch in einem Fall ...). Was man allerdings darüber nicht vergessen darf: Die Co2-Bepreisung wird in den nächsten Jahren natürlich bei fossilen Heizformen schmerzhafter werden als bei anderen. Und dagegen werden auch keine politischen Shitstorms mehr helfen, denn die Co2-Umlage haben jetzt alle Energieversorger schon für kommendes Jahr vorbereitet und eingepreist.


    Als Alternative zur Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern käme auch Fernwärme in Frage. Die hat zwar einen schlechten Leumund (von wegen Anschaffungskosten, Monopolmarkt und so), aber das ist ja von Region zu Region und von Versorger zu Versorger anders. Wenn der Fernwärmeversorger in der Vergangenheit vernünftig investiert hat, dann sind bei guter Fernwärme jedenfalls niedrigere Co2-Kosten zu erwarten als bei Gas oder Heizöl. Und - wichtiges Argument - Fernwärmeanbindung ist zuschussfähig, jedenfalls bei BafA.

  • Hallo lieber dunnerkeilnochemool

    Und ebenfalls lieber Achim wess

    Noch mal Kompliment für die extrem präzisen Antworten auf die Details.

    Es liegt in der Natur der Sache, dass man hier in diesem Forum N

    nicht im Detail auf den Einzelfall eingehen kann. Die Beiträge sollen ja auch für andere Forums Teilnehmer von nutzen sein.

    Ich bin jetzt schon mal froh, dass der neue Heizkessel nur noch ein Drittel so groß ist wird der bisherige.

    Jetzt warte ich erst mal ab wie der Ausbau des alten Kessels und der Einbau des neuen gaskessels mit alten Änderungen der Anschlüsse klappt.

    Ich rechne vorsorglich mal mit viel Unvorhergesehenem wie beim Einbau unserer Wärmepumpe im privaten Wohnhaus.

    Die steigenden Gaspreise werden zunächst beim vermieteten Objekt auf die Mieter umgelegt.

    Das ist aber kein Trost weil das auf die Miete sich auswirkt.

    Ich berichte gerne über den weiteren Verlauf.

    Viele Grüße an alle Forums Freund hier.

  • Die CO2-Bepreisung wird in den nächsten Jahren natürlich bei fossilen Heizformen schmerzhafter werden als bei anderen.

    Sie wird ohne Frage den Preisunterschied zwischen fossilen Heizformen und "erneuerbaren*" Heizformen verringern.


    *Gemeint ist die ökologisch hochwertige Wärmepumpe, die mit ökologisch hochwertigem Braunkohlestrom betrieben ist.


    Der CO2-Preis ist ein politischer, der Weltmarktpreis für Öl und Gas hingegen ist von der lokalen deutschen Politik deutlich weniger beeinflußbar.


    Bisher ist das Verheizen von Öl und Gas entscheidend billiger als das Isolieren, speziell das nachträgliche Isolieren von Wohngebäuden. Und die ökologisch hochwertige Wärmepumpe ist speziell im Bestand um so viel teurer als z.B. ein Gaskessel, daß man sich fragen muß, ob der Mehrpreis über ihre Lebensdauer überhaupt wieder hereinkommt.


    Wäre die Wärmepumpe so toll, wie es immer heißt, müßte man die Leute nicht zu ihrem Einbau zwingen.

    Als Alternative zur Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern käme auch Fernwärme in Frage. Die hat zwar einen schlechten Leumund (von wegen Anschaffungskosten, Monopolmarkt und so), aber das ist ja von Region zu Region und von Versorger zu Versorger anders. Wenn der Fernwärmeversorger in der Vergangenheit vernünftig investiert hat, dann sind bei guter Fernwärme jedenfalls niedrigere CO2-Kosten zu erwarten als bei Gas oder Heizöl. Und - wichtiges Argument - Fernwärmeanbindung ist zuschussfähig, jedenfalls bei BafA.

    "CO2-Kosten" sind ein reiner Kalkulationsposten. Ich halte deren Lenkungswirkung für gering.


    Das Fernwärmenetz will auch erstmal aufgebaut sein, dazu dann die Wärmequellen (sprich Heizkraftwerke). Das Nachbarhaus ist ein Mietshaus mit 10 Parteien aus den 50ern. Jede Wohnung hat ihr eigenes Heizsystem mit einem eigenen Gaskessel (Gas-Etagenheizung). Der bauliche Aufwand, dieses Haus auf Fernwärme umzubauen, ist ganz erheblich. Ich verstehe jeden Hauseigentümer, der sich dagegen wehren wird, solange er auch nur irgend kann.


    Ich glaube nicht, daß die Deutschen bei der "Wärmewende mit der Brechstange" mitmachen werden. Wenns an den eigenen Geldbeutel geht, endet vermutlich bei nicht wenigen das Umweltbewußtsein.

  • [...] Was man allerdings darüber nicht vergessen darf: Die Co2-Bepreisung wird in den nächsten Jahren natürlich bei fossilen Heizformen schmerzhafter werden als bei anderen. [...]

    Meiner Meinung nach wird da unnötig viel Angst geschürt. Aktuell fallen bei einem 4 Parteien 400qm-MFH mit Ölheizung gerade mal ~360 EUR pro Jahr CO2-Steuer an. Davon entfallen auf die Mieter 70%, bleiben auf Vermieterseite ~108 EUR p.a. bzw. ~2,25 EUR p.m. p. WE.

    Auf der Mieterseite sind das 63 EUR p.a. p. WE oder ~5,25 EUR p.m. p. WE.

    Der Einbau einer WP mit neuen Heizkörpern und Anbringung einer Dämmung würde sich abzüglich der Förderung auf ~175k EUR belaufen. Macht als Modernisierungsumlage pro WE 3.520 EUR p.a. oder ~290 EUR p.m.

    Ohne PV-Anlage werden auch die Heizkosten höher als mit Öl, mit PV-Anlage würde die Modernisierungsumlage entsprechend höher -> Nullsummenspiel für die Mieter

    Wie hoch muss da die CO2-Steuer denn werden, damit wirtschaftlich die WP besser da steht als die WP? Erst ab einer Verfünfzigfachung wäre man beim Break Even, d.h. bei rund 475 EUR CO2-Steuer pro 100l-Heizöl.

  • Bisher ist das Verheizen von Öl und Gas entscheidend billiger als das Isolieren, speziell das nachträgliche Isolieren von Wohngebäuden.

    Hier ist der Fehlschluss, dass es zwei Alternativen gäbe: einmal isolieren und ein bisschen sparen und auf der anderen Seite nicht isolieren und Heizkosten wie bisher. Die nächsten Jahre wird die Politik an die Sanierung im großen Stil ran müssen, andernfalls wird sie ihre Ziele nicht erreichen können. Bisherige Sanierungspflichten waren eher mit Samthandschuhen. Ich behaupte mal, wer heute unter 70 ist, wird um die Sanierung seiner Immobilie zu Lebzeiten kaum herumkommen. Die geplanten Sanierungspflichten der EU sind hier nur der Anfang. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Sanierung von Altbauten deutlich jenseits der 200 kWh Wärmebedarf auf zeitgemäße Standards ein viel größerer Hebel zur tatsächlichen CO2-Einsparung ist, als die Umstellung der Wärmeerzeuger auf Strom.

  • Die nächsten Jahre wird die Politik an die Sanierung im großen Stil ran müssen, andernfalls wird sie ihre Ziele nicht erreichen können.

    Ich würde mich freuen, wenn denn demnächst die Politiker im Blaumann von Haus zu Haus gehen, und die Heizungen austauschen. Die Klimakleber können auch nur Forderungen stellen, ohne selber mal was konkretes aufzubauen.


    Ich wäre ja statt der Förderung per Giesskanne für eine Handwerkerlotterie, wo man sich um freiwerdende Monteurskapazitäten bewerben kann.


    Ich würde ja gerne sanieren, Geld ist vorhanden, nur kein Personal. So bleibt es für mich wohl beim dämmen, das ich auch noch selber hinbekomme.

  • Die Problematik ist mir durchaus bekannt und ich bin froh, dass wir vor 2,5 Jahren die Möglichkeit hatten, uns gegen eine Bestandsimmobilie und für den Neubau zu entscheiden.

    Ich wollte an der Stelle nur nochmal klarstellen, dass die Entscheidung wahrscheinlich kein entweder...oder ist, sondern eher die Frage ob früher oder später. Wer jetzt meint, die energetische Sanierung würde sich nie amortisieren, kann später blöd von einer Verpflichtung erwischt werden. Die Verfügbarkeit von Handwerkern und Material wird das auch nicht unbedingt verbessern.

  • Bisher ist das Verheizen von Öl und Gas entscheidend billiger als das Isolieren, speziell das nachträgliche Isolieren von Wohngebäuden.

    Hier ist der Fehlschluss, dass es zwei Alternativen gäbe: einmal isolieren und ein bisschen sparen und auf der anderen Seite nicht isolieren und Heizkosten wie bisher. Die nächsten Jahre wird die Politik an die Sanierung im großen Stil ran müssen, andernfalls wird sie ihre Ziele nicht erreichen können.

    Die Politik wird überhaupt nichts. Paragraphen schmieden ist eins, Handwerksleistungen erbringen ein anderes.


    Ein alter Rechtsgrundsatz lautet: "Nemo ultra posse obligatur." Wenn etwas sachlich nicht geht, hilft alle Pflicht nicht. Wir haben die Bauhandwerker nicht, um hochfliegende Isoliermaßnahmen in der von den Grünen gewünschten Zeit durchzuziehen.

    Bisherige Sanierungspflichten waren eher mit Samthandschuhen. Ich behaupte mal, wer heute unter 70 ist, wird um die Sanierung seiner Immobilie zu Lebzeiten kaum herumkommen. Die geplanten Sanierungspflichten der EU sind hier nur der Anfang. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Sanierung von Altbauten deutlich jenseits der 200 kWh Wärmebedarf auf zeitgemäße Standards ein viel größerer Hebel zur tatsächlichen CO2-Einsparung ist, als die Umstellung der Wärmeerzeuger auf Strom.

    Markige Sprüche ändern an der Situation nichts.


    Ungeschickte Kommunikation im Hause Habeck hat aktuell zu einem Boom von Gaskesseln geführt. GWS-Unternehmen machen aktuell nichts anderes mehr. Wenn Du erst jetzt auf den Trichter kommst, Deinen Gaskessel auswechseln zu wollen, bekommst Du den möglicherweise bis zum Jahresende nicht mehr.


    Wo wollen die Kommunen, die mangels Personal schon jetzt kaum mehr ihre Aufgaben erfüllen können, denn die vielen Baupolizisten herbekommen?


    Man kann derlei Umwälzungen nur mit der Bevölkerung umsetzen, nicht gegen sie.

    Robert Habeck hat mit seinem geplanten Heizungsgesetz mächtig Kredit verspielt (und verspielt ihn weiter).

    Ich behaupte mal, wer heute unter 70 ist, wird um die Sanierung seiner Immobilie zu Lebzeiten kaum herumkommen.

    Wir werden es sehen.

    Die geplanten Sanierungspflichten der EU sind hier nur der Anfang. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Sanierung von Altbauten deutlich jenseits der 200 kWh Wärmebedarf auf zeitgemäße Standards ein viel größerer Hebel zur tatsächlichen CO2-Einsparung ist, als die Umstellung der Wärmeerzeuger auf Strom.

    Du hast in der Sache recht: Verminderung des Heizbedarfs bringt mehr als die Umstellung der Wärmeerzeuger. Was andererseits aus den "Sanierungspflichten der EU" wird, werden wir sehen.

  • Ich würde mich freuen, wenn denn demnächst die Politiker im Blaumann von Haus zu Haus gehen, und die Heizungen austauschen. Die Klimakleber können auch nur Forderungen stellen, ohne selber mal was konkretes aufzubauen.


    Ich wäre ja statt der Förderung per Giesskanne für eine Handwerkerlotterie, wo man sich um freiwerdende Monteurskapazitäten bewerben kann.


    Ich würde ja gerne sanieren, Geld ist vorhanden, nur kein Personal. So bleibt es für mich wohl beim dämmen, das ich auch noch selber hinbekomme.

    Schön, wer das kann! Um mein EFH zu dämmmen, müssten Dach (wegen zu geringem Überstand), Fenster und Türen (sind aus den 1990-ern) neu, der Kellerfußboden raus und isoliert wieder rein und noch ein wenig Anderes (1938-er einfaches 1,5-etagiges, vollunterkellertes EFH auf Streifenfundamenten (ohne Bodenplatte) mit 8x8m Grundfläche und diversen Anbauten).


    Und wenn dann noch ne Flächenheizung rein muss (wegen "Heizungsverordnung/ -Gesetz und niedriger Vorlauftemperatur), müssen mangels zu wenig nicht befensterter Wandflächen innen alle Fußböden und Türen neu, die 2 kleinen Bäder ebenfalls neu gemacht werden.
    Mal abgesehen davon, dass es aktuell weder Handwerker noch "Material" gibt, müsste ich für den Umbau mit der Familie für einen Zeitraum X (bestimmt einige Monate) woanders unterkommen (im berliner Umland ja kein Problem und spottbillig) und irgendwo auch alles Inventar lagern.
    Wird lustig (und 6-stellig teuer, wobei vorn sicher keine 2 mehr steht). Ich frag mal meinen Arbeitgeber, ob er mir da irgendwie helfen mag, denn meine Ersparnisse stecken schon in dem Haus und der Kredit hat noch über 10 Jahre Laufzeit ;)
    MoTo, der sich schon freut, bald wieder Mieter sein zu dürfen...

  • Um mein EFH zu dämmmen, müssten Dach (wegen zu geringem Überstand), Fenster und Türen (sind aus den 1990-ern) neu, der Kellerfußboden raus und isoliert wieder rein und noch ein wenig anderes (1938-er einfaches 1,5-etagiges, vollunterkellertes EFH auf Streifenfundamenten (ohne Bodenplatte) mit 8x8m Grundfläche und diversen Anbauten).

    Wenn Du das nicht zum guten Teil selber machen kannst, käme ein Neubau billiger (und wäre an sich besser).

    Und wenn dann noch ne Flächenheizung rein muss (wegen "Heizungsverordnung/ -Gesetz und niedriger Vorlauftemperatur), müssen mangels zu wenig nicht befensterter Wandfläcen innen alle Fußböden und Türen neu, die 2 kleinen Bäder ebenfalls neu gemacht werden.


    Mal abgesehen davon, dass es aktuell weder Handwerker noch Material gibt, müsste ich für den Umbau mit der Familie für einen Zeitraum X (bestimmt einige Monate) woanders unterkommen und irgendwo auch alles Inventar lagern.


    MoTo, der sich schon freut, bald wieder Mieter sein zu dürfen...

    Wo sollen die ganzen Mietwohnungen herkommen?

    Es betrifft ja nicht nur Dich allein. Die Nachbarn ringsum stehen ja vermutlich genauso da.


    Sinnvollerweise müßte man Dein Haus abreißen und komplett neu bauen, was für Dich faktisch Enteignung hieße. Eben darüber wird ja angesichts der hochfliegenden Sanierungsvorstellungen auch gesprochen.


    Du sagst (meines Erachtens zu Recht): Ich kann mir die Sanierung nicht leisten, ich will auch aus meinem Haus nicht ausziehen. Mir ist mein Haus gut genug. Wer soll die staatliche Vorgabe durchsetzen? Etwa der Ortspolizist, der mit seinem Haus vor der gleichen Situation steht?


    Die aktuelle Lage ist gegenüber früher sogar noch schlechter: So mancher Hausbesitzer hat an einem Haus kontinuierlich saniert und die Bausubstanz graduell verbessert. Er sieht jetzt, daß er die großen Pläne der Grünen im Bestand nicht verwirklichen kann. Also gibt er kein weiteres Geld für Sanierungsmaßnahmen aus, weil er berechtigt fürchtet, daß er sein Haus trotzdem umreißen muß und das jetzt gerade neu Gebaute dem auch zum Opfer fällt.


    Wer zu viel auf einmal will (wie das aktuelle Umweltministerium), erreicht am Ende das Gegenteil dessen, was er erreichen wollte.

  • Heute macht es richtig Spaß die unterschiedlichen Beiträge hier zu lesen.

    Lieber Forums Freund MoTo

    Ich hätte mir nicht getraut, hier zu schreiben dass der General Umbau meines alten Einfamilienhauses aus den dreißiger Jahren 350.000 € gekostet hat.

    Davon 150.000 € für Wärmepumpe, Isolierung, und allem drum und dran.

    Eine PV Anlage wurde nicht genehmigt wegen historischem Wohngebiet.

    Stromkosten für die WP mtl 500 Euro zusätzlich!

    Der Zuschuss von rund 45.000 Euro lässt 1 Jahr auf sich warten.

    Die Anträge und Genehmigungen aus Berlin würden ein extra Forum hier füllen.

    nächstes Thema.

    Bei einem Mehrfamilienhaus, dass ich vermietet habe, 400 m² Wohnfläche, hat ein befreundeter Heizungsbauer gleich abgewunken.

    Eine Wärme- Pumpe wäre viel zu kompliziert technisch kaum machbar, ohne die Mieter zu sehr zu nerven.

    Ich habe jetzt eine neue, moderne kleinere Gasheizung bestellt.

    Kosten mit allem Drum und Dran 22.000 €.

    Und jetzt wird es spannend:

    da nicht sicher ist, ob die Anlage dieses Jahr noch geliefert und eingebaut werden kann, habe ich dem Heizungsbauer gesagt das ich das auch im neuen Jahr auf mein Risiko mache.

    D.h. er kann mich darauf hinweisen, dass er eigentlich die Heizung nicht einbauen möchte der Kunde es aber dennoch verlangt hat.

    Wie das jemals kontrolliert werden soll ist mir schleierhaft.

    Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Viele Grüße McProfit aus Stuttgart