Bargeldverbot ab 2018 in der EU?

  • Da Dänemark das Verbot bereits einführen wird und in Schweden auch ernsthaft diskutiert wird, zumal in diesen
    Ländern heute schon zu 85% mit Karte bezahlt wird, ist es doch nur eine Frage der Zeit, in der ganzen EU dies
    durchzuziehen. Irgendwie ist es doch ein Anachronismus mit Bargeld. Selbst in D wird zunehmend mit Karte bezahlt,
    ist nun einmal einfacher, schneller und billiger für beide Seiten. Irgendwann werden einfach für Barzahlungen
    zusätzliche Gebühren erhoben und so erledigt sich das denn von selbst. Wer z.B. in den USA bar bezahlen will,
    wird schief angesehen, da man vermutet, dass der betr. keine Kreditkarten bekommt mangels Bonität.


  • Es gäbe eine Menge weiterer Überlegungen:


    Wie können Obdachlose einkaufen?
    Wie kann man Trinkgeld geben?


    Eine wertvolle Überlegung! Aber da EDV-Verarbeitung immer allgegenwärtiger wird und in Zukunft vermutlich auch kostengünstiger, wird die Karte vielleicht auch finanziell weniger gut gestellten Personen zugänglich.

  • Mir sind auch noch unterschiedliche Aspekte durch den Kopf gegangen: Im Insolvenzfalle einer Bank wäre das Bargeld ja die einzige Sicherung, die dem Verbraucher bleibt, wenn die Bankeinlagen wie geplant noch weiter gesenkt werden.


    Und Schwarzarbeit ist in vielen Fällen häufig die letzte Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu verdienen.

  • Ich glaube, dass das Bargeldverbot kommen wir, auf welchem Wege das umgesetzt werden soll und wie stark die Proteste werden, kann man natürlich nicht so gut vorhersagen. Die Richtung ist jedoch schon gegeben immer noch mehr Kontrolle über die Bürger zu erlangen. Die Begründungen warum man das Bargeld abschaffen sollen, die im Vorfeld angeführt werden sind natürlich nur fadenscheinig, denn eigentlich geht es um das völlige austrocknen und stilllegen jeglicher Möglichkeiten, die wir im Moment noch mit unserem Geld haben. weiter geht es hier.....


  • So, jetzt setzen wir alle mal die Aluhüte wieder ab...


    Die Headline "Bargeldverbot 2018" ist nichts anderes als Clickbait. Und "Juncker hat das schon abgesegnet" zeigt, dass keinerlei Verständnis dafür besteht, wie der europäische Gesetzgebungsprozess funktiert. Als wäre Juncker ein Mao Zedong II, der per Handstreich mal eben die Grundlage unserer Wirtschaftsordnung auf den Kopf stellen könnte.



    Ich persönlich glaube, dass es gute Gründe dafür gibt, Bargeld abzuschaffen. Viele davon wurden genannt, ich will sie nicht wiederholen. Ich bin aber davon überzeugt, dass ein solches "Verbot" NIE IM LEBEN im Jahr 2018 umgesetzt wird. Dafür ist der gesamte Prozess viel zu langsam. Selbst wenn es im Jahr 2018 beschlossen würde, wäre ich mir ziermlich sicher, dass es relativ großzügige Übergangsfristen (vielleicht bis 2025 oder so) geben würde. Und vermutlich wäre das Bargeld auch nie ganz verboten (die D-Mark ist ja auch nicht "verboten", sie ist nur nicht mehr im Umlauf, man kann nach wie vor bei der Bundesbank D-Mark gegen Euro tauschen). Zuerst würde es halt Geld kosten Bargeld zu nutzen und irgendwann wird es halt nicht mehr allgemein akzeptiert, sondern kann nur noch bei der (Bundes-)Bank eingezahlt werden.



    Ich glaube aber auch nicht, dass das automatisch das Ende der freien Gesellschaft ist. Warum?


    Weil schon heute intensiv an Alternativen zu den Fiat-Währungen der Notenbanken gearbeitet wird. Währungen, die sich noch viel mehr staatlicher oder sonstiger Kontrolle entziehen als das Bargeld tut. Die bekanntesten Beispiele sind sicher BitCoin und Ethereum. Diese Alternativen entziehen sich allein aufgrund ihrer Konstruktionsweise schon jeglicher Kontrolle durch einzelne Akteure. Und diese Alternativen würden natürlich gewaltigen Zulauf erhalten und so ein gewisses Maß an finanzieller Freiheit sicherstellen.


    Natürlich kann man jetzt sagen: Und was wenn die auch verboten werden? Wenn das passiert, dann sind wir im Totalitarismus angekommen, und dann ist so viel schief gegangen, da hätte uns unser bißchen Bargeld auch nicht vor bewahrt.