Umschichten oder auszahlen ?

  • Mahlzeit zusammen, ich bin neu hier und habe ein Problem, und zwar habe ich mir vor zwei Jahren ein aktives depot aufschwatzen lassen , die fonds sind wie ich finde ganz okay, nur leider wie immer bei gemanagten Fonds auf Dauer zu teuer. Nun habe ich mich die letzten Wochen belesen, und wollte dieses Wochenende das Depot von Aktiv Gemanagte fonds auf ETFs umschichten lassen. Ich habe im Januar 2021 auf einen Schlag 45000€ eingezahlt, momentan bin ich bei 39186€ (-5419€) ~400€ circa Management Gebühren.

    Ich hatte da an diese drei ETFs gedacht:


    IE00BM67HK77

    CH0001693230

    IE00B3XXRP09


    Meine momentanen aktiven Fonds:


    IE0033535075

    LU0210536867

    LU0187079347

    LU0218910536


    Ich hoffe das ich aus der Nummer irgendwie wieder rauskomme, würde nur ungern alles mir auszahlen lassen.

    Oder ich lasse 10000€ drin und starte in einem anderen depot "neu" und zahle mir den Rest aus?

    Bevorzuge das aber mit den umschichten eigentlich ,(laut berater kostenlos, konnte ich nicht glauben, deswegen habe ich bei der Bank angerufen, diese konnten mir aber das bestätigen das es wirklich kostenlos ist. Er übernimmt die Kosten zu 100%)


    Vielen Dank und schönes Wochenende

  • Hallo rader ,

    willkommen hier im Forum. Ich habe neben aktiven Fonds auch noch ETFs. Wenn mir ein Fonds nicht mehr die gewünschten Erträge bringt, wird bei mir umgeschichtet. Dabei gebe ich den Fonds in der Regel eine Chance von einem Jahr, ehe ich aktiv werde. Auszahlen mache ich normalerweise nicht. Beim Umschichten achte ich auch auf die Steuern.

    Wie Du es nun machst, musst Du nun leider selbst entscheiden.

    Gruß


    Altsachse

  • Was für ein Depot hast du denn und welche Kosten fallen die für das Depot an? Die "kostenlosen" Umschichtungen etc. kenne ich vor allem von fondsgebundenen Rentenversicherungen. Allerdings zahlt man da nicht nur die Verwaltungskosten der Fonds, sondern auch jährliche Verwaltungskosten für die Versicherung.


    Je nachdem was du aktuell zahlst, lohnt es sich ggf. bei einem Neobroker ein Depot zu eröffnen. Da bist du dann bei ETFs tatsächlich (nahezu) ohne Kosten unterwegs.


    Bei deinen ETFs erhöhst du mit dem S&P 500 nochmal den Anteil an USA Aktien. USA ist im MSCI World bereits sehr stark gewichtet.


    Häufig wird zu 70 % MSCI World + 30 % Emerging Markets geraten. Oder du machst es dir ganz einfach und nimmst nur den MSCI World.


    Dass du aktuell im Minus bist, ist jetzt nicht sonderlich erstaunlich und einfach der Marktlage geschuldet.

  • Comgest Asset Management International Limited

    (TER) Gesamtkostenqoute: 1,55%

    Managementgebühr: 1,50%

    Gewichtung 40%



    JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.

    1,80%

    1,5%


    Robeco Institutional Asset Management B.V.

    Nur Managementgebühr: 1,5%

    Gewichtung 20%



    Vontobel Asset Management S.A.

    1,98 %

    1,65%

    Gewichtung 40%



    Das ich im minus bin ist kein Problem, ich will halt nur nicht (noch weiter?) Verarscht werden. Weswegen ich überlege in ETF umzuschichten. Weil meine wohl berechtigte Angst ist, dass die Gebühren zu hoch sind und mein depot Vermögen schmälern.


    • Comgest Asset Management International Limited

      (TER) Gesamtkostenqoute: 1,55%

      Managementgebühr: 1,50%

      Gewichtung 40%



      JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l.

      1,80%

      1,5%


      Robeco Institutional Asset Management B.V.

      Nur Managementgebühr: 1,5%

      Gewichtung 20%



      Vontobel Asset Management S.A.

      1,98 %

      1,65%

      Gewichtung 40%



      Das ich im minus bin ist kein Problem, ich will halt nur nicht (noch weiter?) Verarscht werden. Weswegen ich überlege in ETF umzuschichten. Weil meine wohl berechtigte Angst ist, dass die Gebühren zu hoch sind und mein depot Vermögen schmälern.

  • Häufig wird zu 70 % MSCI World + 30 % Emerging Markets geraten. Oder du machst es dir ganz einfach und nimmst nur den MSCI World.

    Andere häufige Ratschläge für den risikobehafteten Teil der eigenen Anlagen wären:


    1) 100% MSCI World oder FTSE DM

    2) 100% FTSE All World oder ACWI

    3) 50% World / DM, 30% EM und 20% Europa


    4) 100% Bitcoin --> Wird die neue Weltwährung

    5) 100% Nasdaq100 --> Ohne Technik geht gar nichts mehr

    6) 100% Edelmetall --> Die Welt geht unter, wirklich! Diesmal wirklich!

    7) Yolo!!! --> Wenn 6) eintritt, hatte ich wenigstens Spass!


    Neben der von rsmuc angesprochenen 70/30 Kombination, gilt es aus meiner Sicht primär die ersten drei von mir aufgeschlüsselten noch in seine eigenen Überlegungen einzubeziehen.


    Da Deine aktiven Fonds ja alle am Benchmark vorbeiperformed haben, finde ich Deine Idee aber richtig;)


    Du solltest aber überlegen ob diese Themenwetten wichtig sind. Falls ja würde ich diese aber auslagern und nicht in einem teuren Depot lassen.


    Die Umschichtung würde ich dann nur auf einen ETF durchführen. Weitere Zahlungen dann in ein kostengünstiges Depot, wo man auch seinen Spieltrieb ausleben kann.

  • Hallo rader und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    es wäre schön, wenn Du uns mitteilen würdest, dass Du die Frage bereits in einem anderen Forum gestellt und dort bereits zahlreiche sinnvolle Antworten erhalten hast.

    ..die fonds sind wie ich finde ganz okay...

    Ich habe im Januar 2021 auf einen Schlag 45000€ eingezahlt, momentan bin ich bei 39186€ (-5419€) ~400€ circa Management Gebühren.

    Nur mal so als Denkanstoß:

    Wenn Du am 4. Januar 2021 45.000€ in einen weltweiten Aktien-ETF (Vanguard FTSE All World) investierst hättest, wärst Du zum 31.03.2023 bei einem Depotwert von > 52.000€

    Mit der Einmalanlage im 'passiven' ARERO-Fonds wärst Du bei einem Depotwert > 48.000€.

    D.h. mit den Fonds, die Du 'eigentlich ganz OK' findest hast bis heute zwischen 9.000 und 13.000€ 'verbraten'.:/


    Daher meine ganz klare Empfehlung: Weg mit den Fonds und dem 'aktiven' Depot und investiere Dein Geld marktbreit zu möglichst geringen Kosten. Die Kosten Deiner Geldanlage sind das einzige was Du wirklich beeinflussen kannst.

    Bei jeder Direktbank kannst Du ein kostenlostes Wertpapierdepot eröffnen mit dem Du für geringe Gebühren in kostengünstige ETF investieren kannst.

    Und ja, das Geld was Du verloren hast ist weg und kommt auch nicht wieder!

  • Mahlzeit zusammen, nach knapp 3-4 Wochen youtube Videos, stiller mitleser hier im Forum habe ich mich dazu entschlossen auf den :

    IE00B4L5Y983

    iShares Core MSCI World ETF

    Mein Depot - mit aktuellem minus (kostenfrei) umzuschichten.

    Vielen Dank an alle

  • Daher meine ganz klare Empfehlung: Weg mit den Fonds und dem 'aktiven' Depot und investiere Dein Geld marktbreit zu möglichst geringen Kosten. Die Kosten Deiner Geldanlage sind das einzige was Du wirklich beeinflussen kannst.

    Bei jeder Direktbank kannst Du ein kostenlostes Wertpapierdepot eröffnen mit dem Du für geringe Gebühren in kostengünstige ETF investieren kannst.

    Und ja, das Geld was Du verloren hast ist weg und kommt auch nicht wieder!

    Ich sitze im gleichen Boot, habe mir diverse Fonds von einem Berater, der mit einer Firma mit drei Buchstaben zu tun hat, aufschwatzen lassen, allerdings schon vor knapp 10 Jahren. Inzwischen steckt einiges Geld drin und von 10 Fonds sind 6 auch gut bis sehr gut gelaufen. 2 haben leichten Verlust, einer mittel und einer viel Verlust gemacht.

    In Summe ein deutliches Plus, aber aufgrund TER>2% bei den meisten investiere ich nicht mehr rein, sondern dämpfe nur Kosten über Rentablo Cashback.


    Allen schlechten Fonds ist gemein, dass es Mitte 2021 noch mal ein starkes Auf gab, und dann ging es plötzlich stark abwärts. Die weniger schlechten haben sich knapp unterm ursprünglichen Kaufpreis eingependelt.


    Einen habe ich bereits veräußert, da keine Besserung mehr in Sicht ist.


    Aber was mache ich mit den beiden, die nur ein bisschen schlecht gelaufen sind? Abwarten, ob sie sich berappeln, und dann erst verkaufen, um zumindest bei +/- 0 herauszukommen? Oder lieber jetzt verkaufen egal wie hoch der Verlust, und so Opportunitätskosten vermeiden, weil ETFs besser laufen?


    Beispiel WKN: 987852

    https://www.finanzen.net/fonds…03689/dus#moreperformance

    Ich habe in den Jahren 2014-2017 gekauft, quasi genau ungünstig im jetzigen Verlauf.

  • Aber was mache ich mit den beiden, die nur ein bisschen schlecht gelaufen sind? Abwarten, ob sie sich berappeln, und dann erst verkaufen, um zumindest bei +/- 0 herauszukommen? Oder lieber jetzt verkaufen egal wie hoch der Verlust, und so Opportunitätskosten vermeiden, weil ETFs besser laufen?


    Beispiel WKN: 987852

    https://www.finanzen.net/fonds…03689/dus#moreperformance

    Ich habe in den Jahren 2014-2017 gekauft, quasi genau ungünstig im jetzigen Verlauf.

    Die eigentliche Frage, die von Interesse ist, wie beurteilst Du die zukünftige Entwicklung der Fonds! Das Dir entgangene Rendite der letzten Jahre ist weg.

    Dann ist die nächste Frage, passen die Fonds überhaupt in Dein Portfolio? Warum wurde z.B. der Fonds WKN: 987852 seinerzeit ins Portfolio genommen und wie stark ist er gewichtet? Verstehst Du den Fonds überhaupt?

    Nur mal so als Beispiel hier der Vergleich Deines teuren Mischfonds mit einem preiswerten passiven Mischfonds (ARERO).

    https://www.fondsweb.com/de/ve…AT0000803689,LU0360863863


    Damit meine ich aber nicht, dass Du jetzt einfach in den ARERO umschichten sollst, sondern dass soll nur als Vergleichsmaßstab für einen Mischfonds dienen. Brauchst Du überhaupt einen Mischfonds in Deiner Asset Allokation?

    Ich habe vor meinem Einstieg lange über den ARERO nachgedacht. Schlussendlich habe ich mich jedoch für 100%ige Aktien-ETF entschieden, da ich bereits einen Gutteil meines Geldes in 'sicheren' Anlageformen angelegt habe. Da mische ich das Verhältnis von risikoarm/risikoreich lieber selber.


    PS: Verluste aus einem Fonds können mit Gewinnen aus anderen Fonds/ETF gegengerechnet werden. Also kann es sogar sehr sinnvoll sein, Verluste aus einem Fonds zu realisieren und aufgelaufene Gewinne aus einem anderen Fonds mal mitzunehmen. Auf realisierte Gewinne mußt Du später keine Steuern mehr zahlen.

  • Im Grunde sind Mischfonds Geldvernichtungsprodukte. Denn Gewinne der renditestarken Assetklasse Aktien werden durch permanentes Rebalancing in die Anleihenklasse umgeschichtet, die seit Jahren rücklaufende Kurswerte hat.

    Ich habe mir deswegen stattdessen hälftig Aktien und Renten gekauft, und freue mich bei den einen über Zuwächse und nehme die Verluste bei dem anderen in Kauf. Aber ohne Rebalancing.

  • Im Grunde sind Mischfonds Geldvernichtungsprodukte.

    Das sieht der durchschnittliche Finanzverkäufer aber völlig anders.

    Denn Gewinne der renditestarken Assetklasse Aktien werden durch permanentes Rebalancing in die Anleihenklasse umgeschichtet, die seit Jahren rücklaufende Kurswerte hat.

    Die Anleihenklasse "Renten" hatte seit Jahren steigende Kurse. Das ist ja auch klar: Wenn der Zins sinkt, steigen die Kurse der Renten, die noch den alten, höheren Coupon haben. Renten fallen erst jüngst im Kurs. Auch das ist klar, denn wir haben seit kurzer Zeit einen ausgesprochen starken Zinsanstieg.


    Der Kursanstieg von Aktien ist nicht kontinuierlich. Wir hatten 2022 den eher seltenen Fall, das sowohl die Aktien als auch die Renten gefallen sind. Meistens reagieren sie gegenläufig (so etwa wie dieses Jahr).

    Ich habe mir deswegen stattdessen hälftig Aktien und Renten gekauft, und freue mich bei den einen über Zuwächse und nehme die Verluste bei dem anderen in Kauf. Aber ohne Rebalancing.

    Man kann das nicht so generell sagen. Im Jahr 2022 hast Du Dich bei beiden Anlageklassen über Verluste geärgert.

  • Die Anleihenklasse "Renten" hatte seit Jahren steigende Kurse.


    Im Jahr 2022 hast Du Dich bei beiden Anlageklassen über Verluste geärgert.

    Der Höchstwert bei den Anleihefonds war 2016, mit einem weiteren Zwischenhoch 2020. Seitdem ging es bergab, obwohl die Zinsen noch nicht stiegen, aber negativ waren.

    Die Aktienverluste von 2022 sind seitdem aufgeholt, zudem habe ich am Tiefpunkt nachinvestiert. Bei den Anleihen hätte das nichts gebracht, die fallen nach wie vor.

  • Was heißt schon "Anleihefonds"? Ein wichtiges Kriterium für den Kursverlauf ist die Restlaufzeit der jeweiligen Papiere. Je nachdem sind die Kursverläufe unterschiedlich.


    Es freut mich für Dich, daß Du im Tiefpunkt in Aktien nachinvestiert hast. Theoretisch sollte man das, praktisch erkennt man den Tiefpunkt immer erst hinterher. Privatanleger sind ziemlich gut darin, den Tiefpunkt zu erkennen - und genau dort die Nerven zu verlieren und zu verkaufen. Dann erholt sich jedenfalls nichts mehr.

  • Die eigentliche Frage, die von Interesse ist, wie beurteilst Du die zukünftige Entwicklung der Fonds! Das Dir entgangene Rendite der letzten Jahre ist weg.

    Danke für deine Denkanstöße. In mein "altes" Depot, das nur aus aktiven Fonds bestand, hat der H&A Prime Values (987852) sicher reingepasst. Es gab schon eine Strategie. Nur dass ich die als Laie nicht verstehe, das hat alles der Berater gemacht. Den H&A hatte beispielsweise als INCOME und als GROWTH-Variante. Meine Vorgabe an den Berater war nur, dass ich gerne nachhaltige Fonds möchte.


    Und ich habe genau null Ahnung, ob der obige Fonds sind noch mal erholen wird, oder ob er nicht mal mehr meinen Kaufpreis erreicht. Und währenddessen nagen die 2% TER weiter dran.


    In den letzten Jahren habe ich zu 90% auf ETFs gesetzt und zu 10% auf einen aktiven Fonds ( Aktive habe einfach bessere Nachhaltigkeitskriterien, daher den einen noch behalten). In die anderen Aktiven werde ich aber nicht mehr investieren. Zumal ich auch gerne mal Impact Investing à la WiWin mache, da habe ich das Thema Nachhaltigkeit besser abgedeckt als über Fonds.

  • In den letzten Jahren habe ich zu 90% auf ETFs gesetzt und zu 10% auf einen aktiven Fonds. Aktive [Fonds] habe einfach bessere Nachhaltigkeitskriterien, daher den einen noch behalten. In die anderen aktiven [Fonds] werde ich aber nicht mehr investieren. Zumal ich auch gerne mal Impact Investing à la WiWin mache, da habe ich das Thema Nachhaltigkeit besser abgedeckt als über Fonds.

    Oh! Da hat einer offensichtlich zu viel Geld. "Nachhaltigkeit" schreibt sich häufig mal mit G am Anfang, G wie "Greenwashing". "Crowdinvesting" ist für mich langjährigen Aktionär Casino. Kann man machen, manche Leute gehen schließlich ganz gern ins Casino, und Freizeit darf ja auch Geld kosten. Aber als Anlagestrategie kann ich das nicht ernstnehmen.

  • ( Aktive habe einfach bessere Nachhaltigkeitskriterien, daher den einen noch behalten). In die anderen Aktiven werde ich aber nicht mehr investieren. Zumal ich auch gerne mal Impact Investing à la WiWin mache, da habe ich das Thema Nachhaltigkeit besser abgedeckt als über Fonds.

    Ich bin der Meinung, dass man beim Thema Nachhaltigkeit den größten Impact über sich und seinen eigenes Konsumverhalten/Lebenswandel erreicht und nicht darüber, wie ich mein Geld investiere.

    Und ich zähle mich selbst zu den 'Umweltsündern'. Gerade gestern wieder mit Freunden eine völlig unnütze Motorradtour gemacht. Und ich wette mal, dass die hunderte Motorradfahrer die uns begegnet sind, am Sonntag auch nicht hätten fahren müssen! :/

    Hat aber Spaß gemacht und meinen inneren Akku wieder aufgeladen.

  • Gerade gestern wieder mit Freunden eine völlig unnütze Motorradtour gemacht. Und ich wette mal, dass die hunderte Motorradfahrer die uns begegnet sind, am Sonntag auch nicht hätten fahren müssen!

    Natürlich hätten die nicht fahren müssen! Aber... überlege mal, wieviel Strom die gespart haben, weil sie Verbrenner fahren!