Risikolebensversicherung: Prämien bei fallender Deckungssumme

  • Guten Tag,


    eine kurze Frage an die Experten.


    Ich hätte bei Risiko-Leben-Versicherungen mit linear fallendenden Deckungssummen erwartet, dass die Prämie dann auch entsprechend mit sinkt. Schlussendlich sinkt ja auch das Risiko für den Versicherer.


    Nun wurde mir vom Makler erzählt Versicherer A und B haben eine fest Prämie über die gesamte Laufzeit. Bei Versicherer C und D hingegen sinkt das, allerdings sind die dann preislich zu Beginn gleich beim Doppelten von Versicherer A und B. "Unterm Strich nehme sich das dann nichts".


    Das erscheint mir vom gesunden Menschenverstand doch eher ungewöhnlich und ruft meine Skepsis auf den Plan. Denn zum Ende der Laufzeit einer solchen Versicherung dürfte der Kunde doch i.d.R. wenig motiviert sein eine verhältnismäßig fette Prämie für eine geringe Deckungssumme (= wenig Gegenleistung) zu berappen.


    Ich habe daher aktuell vielmehr den Eindruck das sind alles nur billige Tricks, um eine überteuerte Prämie verkaufen zu können.


    Daher möchte ich mich gerne vergewissern, ob die oben geschilderte Praxis tatsächlich so üblich ist.


    Vielen Dank für Rat.

  • Schlussendlich sinkt ja auch das Risiko für den Versicherer.

    Du betrachtet das etwas zu einseitig. Das Risiko der finanziellen Auswirkung sinkt etwas, aber es steigt mit jedem Lebensalter die Eintretenswahrscheinlichkeit, was ja wiederum das Risiko erhöht.

  • Versicherer A und B nutzen eine Mischkalkulation aus hoher Prämie am Anfang und niedriger Prämie am Ende und bilden daraus eine Mittelwert der über die Laufzeit "konstant" bleibt.


    Versicherer C und D geben das Risiko, und damit die Versicherungsprämie, über den Verlauf der Versicherungssumme wieder.

    Damit ist dann die Prämie am Anfang höher als bei Versicherer A und B und am ende niedriger.


    Unter dem Strich muss man, bei solchen Vergleichen, auch gucken was welche Versicherung über die Laufzeit kostet.

    Nur dann kann man zumindest die Prämienhöhe vergleichen, mal unabhängig vom Versicherer und deren Leistungen.


    Je nach höhe könnte man generell Hinterfragen warum es eine mit Fallender Deckung sein soll.

    Klar, am Anfang ist z.B. die Hypothek sehr hoch etc, aber mit zunehmendem alter steigt auch die Sterberate bzw. die Wahrscheinlichkeit.

    Bei uns waren das damals "Peanuts" im Unterschied mit konstanter und fallender Deckung wenn man mal alle anderen Faktoren einer Absicherung der Immobile oder Familie berücksichtigt. Das lag irgendwo im Bereich von 10-15 € monatlich im Unterschied für 2 Verträge mit wechselseitiger Absicherung.

  • LebenimSueden

    Das ist ein gutes Argument, denn ich kenne einige die ihre Anschlussfinanzierung etwas aufgestockt haben um Modernisierungen(Dämmung, Dach, Wärmepumpe, PV) gleich mit zu finanzieren. Zumindest bis vorletzten Herbst war das bei Zinsätzen von unter 1 % nicht so ungewöhnlich, hat aber nun mal die Restschuld erhöht.


    Außerdem kommt es auch auf die Laufzeit der Hypothek an. Wenn ich nur 10 Jahre abschließe kann ich heute ja nicht wissen zu welchen Zinssatz und mit welcher Tilgung ich ab Jahr 11 planen kann, und wie lange die weitere Laufzeit bzw. der Tilgunsverlauf sein wird.

  • Ich mache es mir mal einfach und zitiere unsere Webseite:


    Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme

    Eine Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme (entweder linear oder annuitätisch) und ggf. fallendem Beitrag wird oft zur Abdeckung von Darlehen und Krediten eingesetzt. Bei Laufzeiten bis 20 Jahre ist sie kaum preiswerter, als die Variante mit konstanter Versicherungssumme und bietet insgesamt eine deutlich geringere Absicherung. Insbesondere wenn gleichzeitig die Familie abgesichert werden soll, ist eine konstante Versicherungssumme meist sinnvoller. Auch deshalb, weil bei fallender Versicherungssumme die Absicherung dann am geringsten ist, wenn das statistische Risiko altersbedingt am höchsten ist.

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