Riester Einzahlung bis zu welchem Alter sinnvoll

  • Hallo zusammen,

    ich bin hier neu, obwohl ich bereits seit Jahren Finanztest und Finanztip lesen.

    Am heutigen Tage hatte ich ein Beratungsgespräch bei der Deutschen Rentenversicherung, bzgl. meiner zu erwartenden Rentenhöhe oder wie hoch wird meine Rentenlücke ausfallen.

    Hier stellte der Berater der DRV eine Frage die ich nicht beantworten konnte.

    "Warum zahlen Sie nur bis 60 Jahren in den Riester-Vertrag ein?"

    (Das wurde mir bei Vertragsabschluss von der DWS empfohlen, da die letzten Jahre nicht mehr ausschlaggebend sind. Es wird von den bestehenden Fonds ein Großteil in Anleihen usw. umgeschichtet.)

    "Lohnt es für sie nicht, dass sie bis 67 Jahren in den Vertrag einzahlen?"

    Zu meinem Riester-Vertrag:

    Im Jahr 2006 hatte ich mich dazu entschlossen einen Riester-Vertrag abzuschließen.

    Es war der Fondssparplan: DWS TOPRENTE DYNAMIK, Zertifizierungs-Nr. 000305

    Seit dieser Zeit zahle ich immer der Höchstbetrag von 2.100 € pro Jahr ein.

    Das gebildete Kapital zum Jahresende 2022 lag bei ca. 45.000,00 €

    Nun meine Frage an die Profis! Wie lange sollte ich in den Riester-Vertrag einzahlen?!

    Bis wann soll ich in den o.g. Fond einzahlen. bzw. ab wann lohnt es sich nicht mehr in den Fonds einzuzahlen.

    Irgendwann (ungefähr) ist ja so ein Kipppunkt erreicht, da lohnt es sich nicht mehr ... Losgelöst natürlich von der Entwicklung des Depots.

    Bin auf Eure Antworten sehr gespannt.

  • Ich bin der Meinung, dass man das nicht verlässlich prognostizieren kann, weil man nicht weiß, wie sich die Fonds entwickeln.

    Was aber sicher ist, ist dass du, wenn du mit 60 aufhörst einzuzahlen, keine Zulage mehr bekommst bzw. wenn du einen Mindestbetrag einzahlst, bekommst du einen entsprechend geringen Teil der Zulage. Ggfs. zahlst du auch ohne Einzahlungen irgendwelche Verwaltungskosten, die dann dem Bestand entnommen werden.

  • Die 2100 Euro sind abzüglich Zulage(n) zu verstehen, oder?


    Wer hauptsächlich wegen der Steuer einzahlt, der könnte das auch bis zum Ende des Kalenderjahres des Rentenbeginns (wenn nicht im Januar) durchziehen. (Von den grundsätzlichen Problemen dieses Ansatzes mal abgesehen.)


    Zinseszins sollte man auf kurzem Ende jedenfalls nicht erwarten.

  • Die 2100 Euro sind abzüglich Zulage(n) zu verstehen, oder?


    Wer hauptsächlich wegen der Steuer einzahlt, der könnte das auch bis zum Ende des Kalenderjahres des Rentenbeginns (wenn nicht im Januar) durchziehen. (Von den grundsätzlichen Problemen dieses Ansatzes mal abgesehen.)


    Zinseszins sollte man auf kurzem Ende jedenfalls nicht erwarten.

    Die 2100 € sind ohne die Zulagen (12x 175€).

  • Mahlzeit Hans Dampf 2023 und willkommen im Forum.


    Dein Fondriestersparplan ist ja noch einigermaßen gut gelaufen.


    Solltest du mit dem Vermögen von ca.45000€ in Rente gehen kommen da ca. 60-70€ Rente pro Monat raus.

    Ca.25- 30% Prozent deines Guthabens werden in eine Lebensversicherung gesteckt die das Langlebigkeitsrisiko ab 85 Jahren abdeckt.

    Somit bleiben ca.30000€ zum Verrenten übrig. Wenn du jetzt mit einem Rentenfaktor von ca. 20€ mtl. pro 10000€ Vermögen rechnest kommst du auf oben angegeben werte.

    Es kann ein bisschen mehr sein aber nicht viel.

    Andersherum gesagt jeder Euro den du nicht in deine Riesterrente gesteckt hast ein guter und deswegen würde ich nicht weiter einzahlen. Das hat leider der Mensch von der Rentenversicherung auch noch nicht verstanden.


    Lies dich noch ein bisschen ein, aber leider sind die meisten Riesterverträge nicht gut für die Kunden.


    https://www.ihre-vorsorge.de/m…lassen-1.html?cid=ivnewsl


    https://hartmutwalz.de/riester…kommt-einen-neuen-sattel/

  • Wenn die Zulagen noch dazu kommen, dann ist das doch eine Überzahlung. :/


    Jährliche Zahlung ist der monatlichen Zahlung vorzuziehen, wegen Zinseszins und ggf. Beitragsrabatt.

    Mit der Überzahlung ist mir bewusst ... aber die Grundzulage auf den Monat umgerechnet


    Bei der jährlichen und monatlichen Zahlung gibt es zwei Lager, die einen sagen so die anderen so...

    Wann ist schon der "richtige" Zeitpunkt beim Fondsparen. In der Ansparphase sollte der Kurs niedrig sein, damit ich viele Anteile kaufen kann. Das kann einmal im Jahr sein, aber dass können auch mehrere richtige Zeitpunkte sein.

    Aber bei "Auszahlung" sollte der kurs natürlich hoch sein, damit eine "ordentliche" Rente rauskommt.


    Mit dem Betragsrabatt, dass wusste ich nicht

  • Meinen Riester zahle ich jährlich, zumindest solange für 2 Kinder Zulagen fließen. Sobald sich was ändert, wird neu gerechnet.


    Ein paar Versicherungen habe ich auch auf jährlich umgestellt. Das spart ein paar Euronen. :)

  • Meinen Riester zahle ich jährlich, zumindest solange für 2 Kinder Zulagen fließen. Sobald sich was ändert, wird neu gerechnet.


    Ein paar Versicherungen habe ich auch auf jährlich umgestellt. Das spart ein paar Euronen. :)

    Bei allen meinen Versicherungen zahle ich natürlich auch jährlich, da es günstiger ist.

  • Ich bin erst 56 jahre alt und hoffe, dass sich der Fonds noch weiter und besser entwickelt.

  • Das Problem an deiner Rentenversicherung ist das du keinen garantierten Rentenfaktor hast.

    Dieser Rentenfaktor entscheidet über die höhe deiner Rente und bei diesen Fondriestern musst du leider weit über hundert werden damit sich das für dich lohnt.

    Lies mal in anderen Forenbeiträgen nach.


    Wenn du jetzt 175€ mtl. Einzahlst aber nur 70€ Rente mtl. rausbekommst macht das leider keinen Sinn.


    Fondsparen kannst du anders billiger machen.


    https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0350005186,IE00B3RBWM25

  • Das Problem an deiner Rentenversicherung ist das du keinen garantierten Rentenfaktor hast.

    Der Vorteil eines garantierten Rentenfaktors ist doch am ehesten die Planbarkeit, sodass man heute weiß, was einen erwartet. Allerdings in Abhängigkeit von der Rendite bzw. Verzinsung des Vertrages. Wenn wir versuchen, das in künftiger Kaufkraft zu bemessen, dann ist die Planbarkeit auch dahin.


    Den garantierten Rentenfaktor kalkuliert der Anbieter doch. Und wenn ich mir vor Augen halte, dass in der Kalkulation einer lebenslangen Rente gefühlt 3-5 verschiedene Puffer eingerechnet sind, dann ist es doch zu vermuten, dass ein garantierter Rentenfaktor nicht überoptimistisch hoch angesetzt wird.


    Wenn Anbieter A heute kalkulieren soll, welchen Rentenfaktor er für den Rentenbeginn in 2040 garantieren kann, dann dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, dass er heute weniger für 2040 garantieren mag, als er 2040 konkret berechnen würde.


    Das ist meine Hypothese dazu. Beweisen kann die nicht.

  • Wobei ein Rentenfaktor zumindest den Vorteil hat, dass man ihn mit einer sicheren Entnahmerate von 3,5% vergleichen kann. Und dann kommt man bei 45k Guthaben eben bei ca 130€ pro Monat raus. Oder - wenn wir wegen Langlebigkeitsrisiko noch mehr Sicherheit wollen - bei 3% Entnahme 112€

  • dass man [den Rentenfaktor] mit einer sicheren Entnahmerate von 3,5% vergleichen kann. Und dann kommt man bei 45k Guthaben eben bei ca 130€ pro Monat raus

    Der Vergleich hinkt sogar noch ein wenig zugunsten der Versicherung. Der Unterschied: Während Du bzw. Deine Erben die sichere Entnahmerate ewig entnehmen können, behält bei der Riester-Rente das nach dem Ableben des Bezugsberechtigten noch vorhandene Kapital die Versicherung. (Versicherungstechnisch nicht ganz korrekt ausgedrückt, klingt aber besser so.)

    Bei Kapitalverzehr könntest Du im o.g. Beispiel weitaus mehr entnehmen.

  • Die 3,5% sind ja auch schon mit Kapitalverzehr, nur eben eher auf der sicheren Seite. Wir wollen ja das Langlebigkeitsrisiko absichern und nicht nach 15 Jahren in die Pleite. Man kann natürlich auch mit 4% Entnahme rechnen, das ist auch noch relativ sicher. Aber mit 3,5% finde ich den Vergleich fairer. Dabei halte ich mich an Georg https://www.finanzen-erklaert.de/mut-zum-risiko/


    Wenn man die Erben bedenkt, ist private Vorsorge ohnehin der Sieger. Insbesondere auch für den Fall, dass man frühzeitig ablebt. Das ist mit Anfang 70 ja durchaus auch ein nicht unerhebliches Risiko

  • Ich bin erst 56 jahre alt und hoffe, dass sich der Fonds noch weiter und besser entwickelt.

    Wie sich der überteuerte Fond entwickelt ist fast zweitrangig, da Dir deine Rentenversicherung einen sehr niedrigen Rentenfaktor andienen wird. Vielleicht liest hier jemand mit der schon eine DWS Riesterrente bezieht und mag mal seinen Rentenfaktor hier nennen.


    Fondsparen in einem günstigsten Welt-Aktien ETF wird mMn für deine Vermögensbildung immer deutlich besser sein. Musst du halt selber wissen wenn du die DWS sponsern willst.

  • Ich denke, es lohnt sich, bis zum Schluss einzuzahlen, wenn Du viele Steuern zahlst, sogar noch mehr als am Anfang. Denn 1.000 Euro, die im letzten Jahr vor der Rente eingezahlt werden, kosten Dich effektiv nur ca. 550 EUR (> 80% garantierte Rendite im ersten Jahr auf den letzten Beitrag).


    Ein weiterer Vorteil von Riesterguthaben ist m.E. ihre Pfändungs- und Hartz-4-Sicherheit. Rentenzahlungen aus dem Riestervertrag können u.U. auch neben Leistungen der Grundsicherung bezogen werden bzw. haben höhere Freibeträge als andere Arten der Altersvorsorge. Wieviel einem diese Sicherheit wert ist, muss natürlich jeder selbst beurteilen. ETF-Depots bieten sie jedenfalls nicht.

  • Das mit der Pfändungssicherheit ist richtig, ich gebe aber zu bedenken, dass für viele Mittfünfziger im Zweifelsfall sehr viel mehr auf dem Spiel steht als 60€ Riesterrente, Stichwort Eigenheim. Was mal für eine Familie gekauft wurde, wird praktisch immer für 2 Personen viel zu groß sein. Ebenso sind bei längerer Arbeitslosigkeit auch die fehlenden Einzahlungen in die GRV viel schlimmer als die paar Euro Riester

  • Ich denke, es lohnt sich, bis zum Schluss einzuzahlen, wenn Du viele Steuern zahlst, sogar noch mehr als am Anfang. Denn 1.000 Euro, die im letzten Jahr vor der Rente eingezahlt werden, kosten Dich effektiv nur ca. 550 EUR (> 80% garantierte Rendite im ersten Jahr auf den letzten Beitrag).


    Ein weiterer Vorteil von Riesterguthaben ist m.E. ihre Pfändungs- und Hartz-4-Sicherheit. Rentenzahlungen aus dem Riestervertrag können u.U. auch neben Leistungen der Grundsicherung bezogen werden bzw. haben höhere Freibeträge als andere Arten der Altersvorsorge. Wieviel einem diese Sicherheit wert ist, muss natürlich jeder selbst beurteilen. ETF-Depots bieten sie jedenfalls nicht.

    Steuerersparnis ist ein Triggerwort und bei vielen Menschen setzt das logische Denken dann aus. schon jetzt sind bei 45000€ Vertragsvermögen und 1,5% Fondkosten über 600€ p.A. an Kosten verloren. Diese Kosten kommen auch durch eine mögliche Steuerverlagerung nicht wieder.

    Die Besteuerung in der Auszahlphase wird gerne vergessen. Da das angesparte Vermögen aufgrund der Kosten nicht so groß ist kann es wirklich zu einer Steuerersparnis in der Auszahlungsphase kommen. Dafür bekommt man auch viel weniger von seinem Geld zurück weil der Rentenfaktor solcher Versicherungen leider alles andere als Kundenfreundlich ist. Somit macht sich die Steuerersparnis erst bemerkbar wenn das hundertste Lebensjahr überschritten ist. Da bleibt mir nicht viel anderes übrig außer ein extrem langes und gesundes Leben zu wünschen.