Mietkautionskonto als Mieter

  • Ob uns allen wohl noch erläutert, wie die übliche Praxis des Trainerrausschmeißens in der Bundesliga mit seinem ehernen "pacta sunt servanda" zusammenpaßt?


    Vermutlich nicht. :)

    Sehr gerne - der von Dir genannte FC Bayern hat seinen Ex-Trainer einfach freigestellt, d.h. er verzichtet auf die Arbeitsleistung:
    https://fcbayern.com/de/news/2…tuchel-wird-neuer-trainer


    Das ist kein Vertragsbruch, da die Vergütung natürlich weiter gezahlt werden muss, solange man sich nicht auf eine (teure) Abfindung einigt. In der Presse ist von Ablösesummen im 8-stelligen Bereich zu lesen, falls der Ex-Trainer von anderen Vereinen abgeworben würde.


    Als Vermieter wäre das etwa so, wie wenn Du den Mieter weiter wohnen lässt, aber ihn von der Mietzahlung freistellst. Das darf man natürlich jederzeit und ist im Zweifel immer willkommen...

  • Der von Dir genannte FC Bayern hat seinen Ex-Trainer einfach freigestellt, d.h. er verzichtet auf die Arbeitsleistung

    Auch das ist ein Vertragsbruch, der Schadenersatzansprüche nach sich zieht. Aber die Beteiligten und ihre Berater sind diesbezüglich schon geübt, schließlich gehören solche Vertragsbrüche in dieser Branche (wie übrigens generell in der Vorstandsetage) zum Tagesgeschäft.


    Aber: Nur sehr selten wird damit die Justiz behelligt, in aller Regel einigt man sich außergerichtlich.

  • Wenn mein Arbeitgeber mir sagt, dass ich bei vollem Gehalt die nächsten 5 Jahre bezahlten Urlaub nehmen kann, ist das weder ein Vertragsbruch noch entsteht mir irgendein Schaden.


    Bitte erst nachdenken und nicht ins Blaue hinein posten.

  • Wenn mein Arbeitgeber mir sagt, dass ich bei vollem Gehalt die nächsten 5 Jahre bezahlten Urlaub nehmen kann, ist das weder ein Vertragsbruch noch entsteht mir irgendein Schaden.

    Mit dieser Ansicht liegst Du leider daneben. Stellt man einen Trainer (oder einen Vorstand) auf diese Weise aufs Abstellgleis, nimmt man ihn ganz allgemein aus dem Geschäft. Damit fügt man seiner Karriere sehr wohl einen Schaden zu.


    Wird ein Zeitvertrag eines Fußballtrainers oder Vorstands vom zuständigen Gremium gebrochen, einigt man sich üblicherweise über die Modalitäten. Dazu gehört sicherlich die Auszahlung des Vertrags, aber halt auch Bestimmungen darüber, wie die berufliche Weiterentwicklung des Geschädigten stattfinden kann. Ein Konkurrenzverbot über die gesamte Restlaufzeit des Vertrages etwa wäre ziemlich unüblich.


    (Das gilt sinngemäß übrigens auch für jeden Angestellten.)

    Bitte erst nachdenken und nicht ins Blaue hinein posten.

    In der Tat! Es wäre schön, wenn Du es Dir zu Herzen nähmest.

  • Die Argumente sind ausgetauscht.


    Welches Konkurrenzverbot? In der Presse findest Du die Ablösesumme für die fortlaufenden Gehaltszahlungen des FC Bayern (angeblich 10 Mio. Pfund). Selbstverständlich kann der Trainer jederzeit kündigen und woanders arbeiten. Aber das macht wirtschaftlich wohl wenig Sinn.

  • Wenn mein Arbeitgeber mir sagt, dass ich bei vollem Gehalt die nächsten 5 Jahre bezahlten Urlaub nehmen kann, ist das weder ein Vertragsbruch noch entsteht mir irgendein Schaden.


    Bitte erst nachdenken und nicht ins Blaue hinein posten.

    Hmm, da kann durchaus ein Schaden entstehen. Man ist 5 Jahre „aus dem Berufsleben“, ein Wiedereinstieg nach diesen 5 Jahren dürfte sehr schwer fallen.

    Daher gibts ja auch Fälle, bei denen eine (beidseitige) Kündigungsfrist eines Arbeitsverhältnisses von mehr als 2 Jahren als unangemessen bewertet wurde, selbst wenn der Arbeitnehmer die Frist bezahlt freigestellt war.

  • Hmm, da kann durchaus ein Schaden entstehen. Man ist 5 Jahre „aus dem Berufsleben“, ein Wiedereinstieg nach diesen 5 Jahren dürfte sehr schwer fallen.

    Das mag sein und rechtfertigt sicherlich eine Kündigung aus wichtigem Grund, wenn man woanders arbeiten möchte.


    Aber es ist m.E. kein ersatzpflichtiger Schaden, da der Arbeitsvertrag ein Austauschvertrag ist (= Arbeit gegen Geld) und kein Weiterbildungsvertrag.

  • [Freistellung bei vollem Gehalt]

    Hmm, da kann durchaus ein Schaden entstehen. Man ist 5 Jahre „aus dem Berufsleben“, ein Wiedereinstieg nach diesen 5 Jahren dürfte sehr schwer fallen.

    Genau das ist der Punkt. Ein Arbeitgeber schiebt einen (meist hochrangigen) Mitarbeiter aufs Abstellgleis. Das löst selbstverständlich Schadenersatzansprüche aus. Deren Begleichung läuft aber ausschließlich außergerichtlich, weil die Justiz für derlei Fälle viel zu unflexibel wäre. Ein guter Bekannter sagt immer schmunzelnd, Vorstände bekämen kein Gehalt, sondern Schmerzensgeld (weil sehr viele Arbeitsverträge in diesem Bereich vorzeitig aufgelöst werden, natürlich streitig).


    Ich habe oben vom "Paragraphenjuristen" gesprochen. Damit war ein Jurist gemeint, der sich allein am Paragraphen des geschriebenen Rechts festhält.


    Die Wirtschaft tickt aber fundamental anders. Natürlich muß ein Wirtschaftsjurist die formale Rechtslage kennen. Die deckt aber halt nur einen Teil der Wirklichkeit ab. Speziell der Wert der Zeit ist der offiziellen Jurisprudenz nicht zu vermitteln: Justitia hat keine Armbanduhr. Den Gedanken, daß Zeit Geld ist, kann man einem Richter nicht nahebringen. Der freut sich über ein "schönes Urteil", das nach sieben Jahren Verfahrensdauer gefallen ist. Daß der ungerecht behandelte Kläger, der damit formal recht bekommen hat, über der langen Dauer der Prozesses über die Wupper gegangen ist, somit trotz günstigem Urteil faktisch die Sache verloren hat, bekümmert ihn nicht.


    Das sind zwei Welten, die sich nur selten berühren :)

  • Wer Schadenersatzansprüche außergerichtlich begleicht, die die angeblich "unflexibel Justiz" nicht zusprechen würde, hat offenbar Geld zu verschenken....


    Aber interessant, dass Du freiwillig Schadenersatzansprüche begleichen würdest, wo nicht einmal ein bezifferbarer Vermögensschaden entsteht (= Freistellung bei vollem Gehalt) und auf der anderen Seite die Durchsetzbarkeit von Ansprüchen wie Unterkunftskosten bei Doppelvermietung anzweifelst, die sich ohne weiteres in Euro ausrechnen und beweisen lassen.

    Finde den Fehler.

  • Und wenn einer das nicht tut, obwohl es ja verboten ist, passiert genau dann etwas, wenn der andere Vertragspartner dagegen klagt. Nimmt der den Vertragsbruch hin (aus welchen Gründen auch immer), passiert nichts.


    Es gibt Leute, die es genau darauf anlegen.

    Das ist doch völlig logisch. Aber ohne diesen Grundsatz könnte die Rechtsprechung nicht entscheiden.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das ist in der Tat so, funktioniert aber auch nur, solange keiner aus der Reihe tanzt. Sobald jemand doch vors Arbeitsgericht zieht, kommen die Schweißperlen zum Vorschein und es gibt sehr lukrative finanzielle Vergleichsangebote.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist