Rentenfaktor 25,96

  • Das ist nicht der erste Thread (nicht der erste diskutierte Fall), in dem es mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hinausläuft, dass nach Ablauf der Förderung eine Stillegung angeraten werden muss. Das heisst

    1) wir haben hier ein System, dass nur solange funktioniert (sich nur so lange rechnet) , wie der Staat (d.h. der Steuerzahler) es subventioniert.

    2) Da die Steuern zum wesentlichen Teil von Arbeitnehmer umd Rentnern bezahlt werden, kann man sich fragen, wieso es ein zweites Umlagesystem zur Gesetzlichen Rentenversicherung geben muss(?!)

    3) diese Subventionierung durch den Staat (Steuerzahler) macht aus dem Namen "Private Altersvorsorge" eine Witznummer.

    Naja, es rechnet sich schon über die gesamte Laufzeit, wenn man die Einzahlungen so koordiniert, dass man nur so einzahlt, wenn die Zulagen stimmen. Die Jahre in denen der Vertrag ruht, gehören mit zu dem funktionierenden Teil.


    Es ist nur so, dass sich der Anteil an den Alterseinkünften, der auf Riester entfällt, natürlich sehr übersichtlich gestaltet.


    Wir reden nicht über eine Säule der Altersvorsorge, sondern über einen Mosaikstein.

  • Das ist nicht ... der erste diskutierte Fall ... , in dem es mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hinausläuft, dass nach Ablauf der Förderung eine Stillegung angeraten werden muss.


    1) Wir haben hier ein System, das ... sich nur so lange rechnet ... , wie der Staat (d.h. der Steuerzahler) es subventioniert.

    2) Da die Steuern zum wesentlichen Teil von Arbeitnehmern und Rentnern bezahlt werden, kann man sich fragen, wieso es ein zweites Umlagesystem zur gesetzlichen Rentenversicherung geben muss(?!)

    3) Die Subventionierung durch den ... Steuerzahler ... macht aus dem Namen "Private Altersvorsorge" eine Witznummer.

    Jeder Geldanleger sollte wissen, daß "Sicherheit" Geld kostet. Bei Riesterverträgen verlangt der Staat ausdrücklich eine Garantie für die eingezahlten Gelder. Das läßt sich für die Anbieter rechnen, kostet aber halt Geld - und zwar des Anlegers Geld. Dabei ist mit dem Erhalt eines Nominalbetrags über Jahrzehnte das eigentliche Ziel Erhalt der Kaufkraft natürlich nicht gegeben. Das kümmert den Staat nicht, das kümmert den einfach gestrickten Anleger nicht, der sich darüber freut, daß er nach Jahrzehnten sein Geld auf Heller und Pfennig zurückerhalten hat.


    "Staatliche Förderung" bedeutet Bestechung des Wählers mit seinem eigenen Geld.

    Beim Durchschnittsdeutschen setzt bei der Erwähnung des Begriffs jegliche andere Denkaktivität aus. Er tut buchstablich alles dafür, die staatliche Förderung abzugreifen, und die Finanzindustrie wird ihn aus nachvollziehbaren Gründen dazu ermutigen:


    "Lohnt sich denn das für mich?"

    "Aber es gibt doch eine staatliche Förderung dafür!"


    Der Durchschnittsdeutsche will nicht wahrhaben, daß das Geld für die Rente nicht von den Bäumen fällt, sondern zumindest einigermaßen von den Beitrags- und Steuerzahlern aufgebracht werden muß: "Ich habe so lange eingezahlt, dafür muß ich jetzt doch auch eine ordentliche Rente bekommen! Und weil ich so viel schwerer gearbeitet habe als alle anderen, muß ich natürlich vor allen anderen Rente bekommen, selbstverständlich ohne Abschläge!"



    Ist es wirklich so, daß die Steuern zum wesentlichen Teil von Arbeitnehmern und Rentnern bezahlt werden? Oder soll hier etwa mit einer gezielt mißverständlichen Aussage ein unzutreffender Eindruck erweckt werden?


    Wieso sollte man sich fragen, ob es ein zweites Umlagesystem neben der GRV geben muß, selbst wenn es stimmen sollte, daß die Steuern zum wesentlichen Teil von Arbeitnehmern und Rentnern bezahlt werden? (Mal ganz davon abgesehen, daß das Riestersystem kein Umlagesystem ist).


    Fragen über Fragen. :(

  • Sicherheit kostet Chancen auf Rendite.

    (Nicht den Bären verteilen, bevor er erlegt ist.)

  • Sicherheit kostet Chancen auf Rendite.

    (Nicht den Bären verteilen, bevor er erlegt ist.)

    Ich bin über Deinen Einwurf einigermaßen verwundert.


    Sicherheit kostet Rendite, nicht etwa Chancen auf Rendite. Eine Optionsprämie, die man zum Zweck der Sicherung bezahlen muß, ist weg, und zwar definitiv, nicht nur möglicherweise.

  • Was muß ich darauf jetzt antworten?

    "Ich fühle mich mißverstanden."?


    Es ist Vorgabe des Staates, daß der Anbieter den nominalen Erhalt der Einzahlungen in einen Riestervertrag garantieren muß. Eine solche Garantie setzt man üblicherweise mit einer Option um, und die kostet Geld. Dieses Geld kann man als eine Art Versicherungsprämie verstehen: Es ist in jedem Fall weg, egal ob der Versicherungsfall eintritt oder nicht. Mit Geldanlage hat das noch nichts zu tun, wohl aber mit Kosten. Wenn ein Finanzprodukt höhere Kosten hat, mag es eine hohe Bruttorendite haben oder eine geringe; es hat durch die höheren Kosten auf jeden Fall eine niedrigere Rendite als ein sonst gleichgestricktes Produkt mit einer niedrigeren Kostenquote.


    Ich bin (wie schon erwähnt) verblüfft, daß ich diesen an sich einfachen Zusammenhang einem Finanzgenie erklären muß.

  • Eine solche Garantie setzt man üblicherweise mit einer Option um, und die kostet Geld. Dieses Geld kann man als eine Art Versicherungsprämie verstehen: Es ist in jedem Fall weg, egal ob der Versicherungsfall eintritt oder nicht.


    Wenn ein Finanzprodukt höhere Kosten hat, mag es eine hohe Bruttorendite haben oder eine geringe; es hat durch die höheren Kosten auf jeden Fall eine niedrigere Rendite als ein sonst gleichgestricktes Produkt mit einer niedrigeren Kostenquote.

    Ich habe schon öfter Positionen durch Optionen abgesichert. Du hast Recht, das kostet Geld - aber wenn der "Versicherungsfall" eintritt, kann die Rendite ein Zigfaches höher sein als in einer vergleichbaren Anlage ohne die Option, vor allem kann es den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust (!) bedeuten (= weniger Kosten bedeuten im Versicherungsfall den sicheren Verlust, mehr Kosten bedeuten einen möglichen Gewinn).