Altes Volksbank Portfolio neu strukturieren

  • Hi Leute,


    ich selber spare weiter schön in den FTSE All-World ETF ein und hoffe das ich damit die nächsten 30 Jahre gut fahre.


    Nun hat mich jedoch jemand um Hilfe gebeten, und das übersteigt leider bei weitem meine Kentnisse. Auch wüsste ich nicht zu wem man damit gehen kann, und man dennoch sicher sein kann vernünftige und uneigennützige Beratung zu bekommen. Daher seid ihr mir nun eingefallen, und ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    Es geht um eine 66 Jährige Person mit Rentenbezug welche schon seit jungen Jahren bei der Volksbank Kunde ist. Entsprechend liegen dort auch alle Finanzen. Hier hat der Bankberater mal dies, mal jenes empfohlen. Ich habe mir mal das Portfolio angesehen, aber hier fehlt mir klar die Expertise und ich hoffe hier jemanden zu finden der mir weiterhelfen kann. Das Gesamtvermögen das in diesen Anlagen liegt, liegt bei < 100k.


    • Spareinlage Volksbank, 3 Monate Kündigungsfrist (0,001% p.a.)
    • Geschäftsanteile Volksbank
    • Union Depot Einzeldepot
      • LU0718558488 - UniRak Nachhaltig A Fonds
      • DE000A0RPAMS - PrivatFonds: Kontrolliert Fonds
      • LU1572731245 - UniRak Nachhaltig Konservativ A Fonds
      • DE0005326813 - Profi Balance Fonds
      • DE0008477076 - UniFavorit: Aktien Fonds


    Was würdet ihr mit so einem Portfolio tun wenn ihr danach gefragt werdet? Ich denke mal zumindest die Spareinlage bei der Volksbank, ich denke mal das ist eine Art Sparbuch, sollte man in einen ETF umverlagern.


    Ich würde mich über eure Gedanken und Meinungen dazu freuen :)


    Gruß & Dank
    Nessy

  • Hallo.


    An der Stelle bin ich mir nicht sicher, ob man überhaupt anraten sollte, etwas zu ändern, selbst wenn man direkt gefragt wurde. Im Zweifel ist man hinterher die Buh-Person, die den fatalen Ratschlag erteilt hat. Wenn eine Änderung erfolgen sollte, dann müsste das eine eigene Idee sein. (In Ermangelung eines besseren Bildes: Eine "Inception")


    Unsereins würde mit dem eigenen Geld wahrscheinlich deutlich anders agieren, aber es ist ja nicht unser Geld.


    Mit Ratschlägen wäre ich an Deiner Stelle sehr vorsichtig.


    In dem Thread haben schon einmal Gedanken ausgetauscht, vielleicht ist da etwas von hilfreich:


    "Finanzberatung" im Bekanntenkreis

  • Die wesentliche Frage ist doch, was mit dem Depot bezweckt werden soll: Rente aufbessern, Vermögen für Tag X aufbessern, oder den Erben was hinterlassen. Wenn die Ausschüttungen zu spärlich sind, kann er bei der Union einen kostenfreien Entnahmeplan anlegen.


    Neben dem Union Depot kann der Hilfesuchende auch ein Wertpapierdepot bei seiner Volksbank eröffnen, und dort ETF, Aktien oder Anleihen ins Depot legen. Die Mehrkosten gegenüber einem Neobroker sollten für die Restlebenszeit vernachlässigbar sein.

  • Ergänzend zu allem richtigen, das Referat Janders schon geschrieben hat, wäre auch zu sagen: Ohne mehr über die Person zu wissen, lässt sich gar nichts raten. Man hat ja keine Ahnung, ob die 100.000 mal / bald / nie gebraucht werden und mit wie wenig / viel Risiko angelegt werden kann. Ebenso nicht, wie sehr die Person bereit wäre, sich selbst hineinzufuchsen.


    Zudem, um es griffig auf eine Formel zu bringen: Für mich bin ich bereit, viel Risiko zu tragen … für andere nicht. Wenn jemand anderes die Folgen zu tragen hat, agiere ich viel umsichtiger.


    Im konkreten Fall würde ich der Person maximal sagen, was ich machen würde, nämlich entlang des Bedarfs zwischen 0 und 80 Prozent in einen FTSE AllWorld und den Rest in - wieder entlang des Bedarfs - Tagesgeld, Festgeld, Gold, OIFs, Anleihen investieren.

  • Da muss sich dein Bekannter schon selber schlau machen. Du kannst ihm aber Tips geben. Z.B. sind die Fonds die er hat recht teuer. Aber aber bei einer Umschichtung auch auf mögliche Steuerlast ( Kapitalertragssteuer) achten. Das Pantoffelportfolio von der Stiftung Warentest wäre mMn ein ganz brauchbarer Einstieg für deinen Bekannten.


    Den Fondvergleich kannst du ihm schon mal zeigen:

    https://www.fondsweb.com/at/ve…LU1572731245,DE0008477076


    2 von den Fonds finde ich leider nicht im Fondvergleich finden.


    Dann kann er selbst entscheiden und sich selber schlau machen.Als Rentner hat er ja jetzt Zeit. ;)


    Aber ein ordentliches Tagesgeldkonto würde ich ihm auf jedenfall empfehlen.

  • Das ist nicht die primäre Frage. Die primäre Frage ist: Würdet Ihr einem Menschen, der seit Jahrzehnten treuester Anhänger seines Bankverkäufers ist, überhaupt etwas raten?


    Ich würde die Finger davon lassen, aus den oben bereits genannten Gründen.

    Du kannst dabei nur verlieren.

  • Ich denke mal zumindest die Spareinlage bei der Volksbank, ich denke mal das ist eine Art Sparbuch, sollte man in einen ETF umverlagern.

    Ergänzend zu den bereits von den Kollegen gemachten Angaben.

    Ein Sparbuch ist Cash und damit risikoarm! Und bevor man das in einen ETF umschichtet sollte man sich 3 mal fragen warum? :/

    Dazu würde mir zunächst mal folgendes einfallen: Umschichten in eine besser verzinste sicherere Geldanlage. So könnte man einen Teil auf ein Tagesgeldkonto, und ggf. eine Festgeldtreppe eingerichtet werden.

    Allerdings braucht es dafür ggf. Zugriff auf ein Smartphone (TAN-Lösung) und auch die Bereitschaft sich etwas um die Finanzen kümmern zu wollen.

    Ich unterstütze meine Mutter (80+) dabei. Aber der Anstoß kam von meiner Mutter, die mich gefragt hat, ob ich Sie bei der Festgeldanlage unterstütze.

  • Ein Sparbuch ist Cash und damit risikoarm! Und bevor man das in einen ETF umschichtet sollte man sich 3 mal fragen, warum.

    Dazu würde mir zunächst mal folgendes einfallen: Umschichten in eine besser verzinste sicherere Geldanlage. So könnte man einen Teil auf ein Tagesgeldkonto, und ggf. eine Festgeldtreppe eingerichtet werden.

    Sparbuch ist Cash und somit prinzipiell der Notgroschen. Aber noch nicht einmal dafür ist ein Sparbuch vernünftig geeignet, da man ohne Tricks nur 2000 € im Monat abheben kann. Ja, man kann auch mehr Geld davon abheben. Die "Vorschußzinsen", die man dafür dann zahlen muß, sind bei den unterirdischen Sparbuchzinsen natürlich auch unterirdisch. Aber man hat schon gehört, daß der Mensch hinter dem Tresen bei einem solchen Wunsch Zicken gemacht hat.


    Ein Sparbuch kann man sich sparen. Dafür nimmt ein einigermaßen neuzeitiger Mensch heute Tagesgeld.


    Festgelder sind in diesem Forum hochbeliebt. Ihre Schwächen werden systematisch kleingeredet und umgangen ("Festgeldtreppe"). Ich mag sie nicht. Wozu sollte ich für 3% ein Festgeld kaufen, an das ich selbst im Notfall nicht drankomme, wenn ich bei ähnlichem Zins eine Rente kaufen oder gar einfach das Tagesgeldkonto nutzen kann?


    Das muß aber jeder Geldbesitzer selber wissen. Die meisten Leute trauen dem Bankverkäufer ohnehin mehr als dem guten Freud, weshalb ich meinen Bekannten grundsätzlich nicht in Finanzdingen rate. Aus dieser Erfahrung heraus lege ich das dem Threadstarter ja auch nahe, nämlich sich dem überzeugten Volksbankkunden gegenüber besser zurückzuhalten.

  • Festgelder sind in diesem Forum hochbeliebt. Ihre Schwächen werden systematisch kleingeredet und umgangen ("Festgeldtreppe"). Ich mag sie nicht. Wozu sollte ich für 3% ein Festgeld kaufen, an das ich selbst im Notfall nicht drankomme, wenn ich bei ähnlichem Zins eine Rente kaufen oder gar einfach das Tagesgeldkonto nutzen kann?

    Das schöne: DU kannst mit Deinem Geld tun, was Du für richtig hältst.

    Und Jemanden, der bisher nur über einen Bankberater 'investiert' war, jetzt statt einem Sparbuch ein Direktkauf einer Rente empfehlen zu wollen... :/

  • Wenn sich jemand vom Bankberater emanzipieren will, dann sollte man schon unterstützend tätig werden.

    Mal abgesehen davon, dass Bankberater-bashing hier in Mode ist:


    Wenn man seinen Bankberater ausdrücklich nach Anleihen fragt, bekommt man die auch. Und beim Wertpapierhaus der Genossenschaftsbanken gibt es schon seit einem halben Jahr eigene Anleihen über 3 Prozent und mehr für mehrere Jahre. Da kann für mich kein Festgeld bei irgendwelchen Smartphonebanken mit konkurrieren.

  • Mal abgesehen davon, dass Bankberater-bashing hier in Mode ist:


    Wenn man seinen Bankberater ausdrücklich nach Anleihen fragt, bekommt man die auch. Und beim Wertpapierhaus der Genossenschaftsbanken gibt es schon seit einem halben Jahr eigene Anleihen über 3 Prozent und mehr für mehrere Jahre. Da kann für mich kein Festgeld bei irgendwelchen Smartphonebanken mit konkurrieren.

    Der geschilderte Sachverhalt klingt für mich nach "durchgevolksbankter" Vorsorge/Geldaufstellung.


    Und ich meinte eher das Tagesgeld. Von Festgeld bin ich deutlich weniger angetan.

  • Achim Weiss

    Wortklauberei?:/

    Wenn Jemand mit 66 und Null Erfahrung in Finanzdingen schon mal ein zusätzliches TG-Konto eröffnet ist das schon mal ein erster Schritt!

    Das muß aber jeder Geldbesitzer selber wissen.

    ...

    Aus dieser Erfahrung heraus lege ich das dem Threadstarter ja auch nahe, nämlich sich dem überzeugten Volksbankkunden gegenüber besser zurückzuhalten.

    Und genau so würde ich das auch halten.

    Ich habe den Starter des Freds nur darauf hingewiesen, dass Geld vom Sparkonto eben nicht zwingend in einen ETF 'umgelagert' gehört.