Erste Steuererklärung

  • Guten Tag zusammen,


    Ich würde gerne dieses Jahr zum ersten Mal eine Steuererklärung machen für mich und meine Lebensgefährtin jeweils eine für 2022.

    Ich habe mir bereits einiges durchgelesen dazu nur ist mein Problem noch wo soll ich anfangen und welchen Weg nutze ich am besten. Da ich davon ausgehe das wir beide jeweils einen einfach Fall haben, wird von FT im Newsletter ja zur einer einfach App geraten. Hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht? Bzw welches System hat das beste Preis-/Leistungsverhältnis und eine möglich einfache Oberfläche bzw. bietet viel Hilfe.

    Oder eventuell doch einen Steuerberater rekrutieren?


    Vielen Dank schonmal für eure antworten


    Grüße aus BaWü:)

  • Hallo.


    Der normale Verbraucher benötigt keinen Steuerberater für die Einkommensteuererklärung.


    Mit einem Programm für unter 30,00 Euro bekommt man das an einem Tag hin. In den Folgejahren deutlich schneller. ;)

  • Die einfachste "Benutzeroberfläche" und das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten die Papierformulare, die es nebst Ausfüllanleitung beim Finanzamt kostenfrei gibt. Die können sogar handschriftlich ausgefüllt werden.

  • Die einfachste "Benutzeroberfläche" und das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten die Papierformulare, die es nebst Ausfüllanleitung beim Finanzamt kostenfrei gibt. Die können sogar handschriftlich ausgefüllt werden.

    Können auch nicht "gehackt" werden. 8o

  • Ich würde gerne dieses Jahr zum ersten Mal eine Steuererklärung machen für mich und meine Lebensgefährtin jeweils eine für 2022.

    Viel Erfolg! Mach Dich ans Werk!

    Ein normales Arbeitnehmerdasein unterstellt, ist es nicht so schwierig, wie es immer heißt.

    Ich habe mir bereits einiges durchgelesen dazu, nur ist mein Problem noch, wo soll ich anfangen und welchen Weg nutze ich am besten.

    Du rufst die Seite http://www.smartsteuer.de auf und erstellst Dir dort ein Konto. Diese Online-Steuererklärung kostet erst dann Geld, wenn Du die Steuererklärung abschickst. Vorher nicht. Das heißt: Du kannst vorher beliebig viel üben (und die Erklärtexte lesen), ohne daß es Geld kostet.


    Steuerprogramme oder Steuerapps funktionierten grundsätzlich alle ähnlich. Ist ja auch logisch, soll hinterher ja die gleiche Steuererklärung herauskommen.


    Du kommst in ein Online-Interview, der Computer stellt Dir die passenden Fragen und erklärt Dir dazu auch, warum er das von Dir wissen will.


    Besorg Dir vielleicht auch die offiziellen Steuerformulare!


    https://www.formulare-bfinv.de/


    Du wirst sehen, daß etliche Rubriken in diesen Formularen mit "e" markiert sind. Dort mußt Du überhaupt nichts eintragen, denn das Finanzamt hat die entsprechenden Daten schon digital übermittelt bekommen.

    Da ich davon ausgehe, dass wir beide jeweils einen einfachen Fall haben, wird von FT im Newsletter ja zur einer einfachen App geraten. Hat jemand bereits Erfahrungen damit gemacht? Bzw welches System hat das beste Preis-/Leistungsverhältnis und eine möglich einfache Oberfläche bzw. bietet viel Hilfe.

    Klar. Ich rechne mir meinen Fall schon längere Jahre mit Smartsteuer durch, fülle allerdings die Formulare schließlich dennoch manuell aus, reiche die Steuererklärung dann auf Papier ein. Das ist dann noch etwas günstiger. :)


    Ganz kurz und ohne Gewähr: Wenn Du einen normalen Fall hast, ist es durchaus möglich, daß Du a) keine Steuererklärung einreichen mußt und/oder b) die Steuerklärung Dir auch keine Erstattung bringt, weil Dir der Arbeitgeber während des Jahres schon den richtigen Steuerbetrag abgezogen hat.


    Wenn das Dein erstes Berufsjahr sein sollte, dann wirst Du mit der Steuererklärung vermutlich Geld zurückbekommen und zwar deswegen, weil der Arbeitgeber Dir die Steuer von Deinem Monatseinkommen einzieht. Der monatliche Steuerabzug vom Gehalt geht davon aus, daß der Mitarbeiter das ganze Jahr arbeitet. Wenn Du aber erst z.B. am 1.7. angefangen hast, bekommst Du nur 6 Monatseinkommen, die das Finanzamt dann aufs ganze Jahr verteilt. In dem Fall bekommst Du Steuer zurück.


    Ein zweites Thema sind die sog. Werbungskosten. Das sind Kosten, die Du nur Deiner Berufstätigkeit wegen hattest. Vielleicht hast Du Dir Arbeitskleidung gekauft (die Dir Dein geiziger Arbeitgeber nicht gestellt hat), vielleicht bist Du in der Gewerkschaft, vielleicht fährst Du 50 km eine Strecke zur Arbeit. Oh! Und für einen Berufsanfänger: Bewerbungskosten. Hoffentlich hast Du Dir das während des Jahres aufgeschrieben! Hinterher vergißt man doch das eine oder andere, und dann hat man keine Belege :( Schreib Dir das vorab zusammen! Das Programm fragt Dich danach und macht eine schöne Tabelle davon. Die Fahrtkosten beispielsweise sind etwas unintuitiv zu berechnen. Du mußt nur die Strecke wissen und die Zahl der Tage, die Du die Strecke gefahren bist. Der Rechner rechnet den Rest. Im Steuertarif ist allerdings eine Pauschale von 1200 € eingearbeitet. Das heißt: Das Finanzamt tut bereits so, als ob Du 1200 € für den Beruf ausgegeben hast. Das heißt andersherum: Werbungskosten wirken sich nur dann steuerlich aus, wenn Du mehr als 1200 € in Deiner Tabelle hast. Ich habe sie beispielsweise nicht, also kann ich bei mir die ganze Kategorie knicken.

    Oder eventuell doch einen Steuerberater rekrutieren?

    Ich machs nicht :)

    Die Belege zusammensuchen mußt Du ohnehin selber. Ein Steuerberater ist ja kein Hellseher!

    Der fragt Dich (wie das Programm): "Haben Sie etwas für Ihren Beruf ausgegeben?" Und dann bist Du dran!


    Außer dem Steuerberater (der Dich möglicherweise gar nicht drannimmt!) gibt es auch sog. "Lohnsteuerhilfevereine", die die Steuererklärung für einfache Fälle machen. Die Mitgliedschaft im Lohnsteuerhilfeverein ist billiger als die Steuererklärung vom Steuerberater, und für unsereinen macht er auch nicht groß etwas anderes.


    Meine Rechnung ist allerdings so: Der Steuerberater kostet Geld, der Lohnsteuerhilfeverein kostet Geld (steuerlich absetzbar im nächsten Jahr!). Dennoch: Die 100 bis 150 Euro, die mich der Lohnsteuerhilfeverein kosten würde, muß der ja mehr herausholen, als ich selber das könnte. Und das glaube ich mittlerweile nicht. Ich weiß nach all den Jahren, wie der Hase läuft.


    Erwägen könntest Du, daß Du Dir einmal die Steuererklärung vom Lohnsteuerhilfeverein machen läßt, Dir die Sache quasi zeigen läßt. Andererseits sind Schwaben bekanntlich sparsame Leute, aus dieser Überlegung heraus kannst Du es auch selber machen. Oder Du läßt es für Deine Freundin machen und machst Deine Erklärung dann entsprechend.


    Ich glaube, eine einfach Arbeitnehmersteuererklärung kriegst Du alleine hin. Fang doch mal mit der oben genannten Webanwendung an. Du hast mit der Steuererklärung ja noch Zeit. Wenn Du mit dem Programm partout nicht zurechtkommst (was ich mir nicht vorstellen kann), kannst Du Dir ja immer noch Hilfe holen.


    Viel Erfolg!

  • Ich habe viele gängige Steuerprogramme ausprobiert: von Elster, Elster Web Version, Wiso, Tax.


    Hängengeblieben bin ich bei:


    https://www.aldi-sued.de/de/p.…-.490000000000717428.html


    welches so ziemlich das gleiche ist wie:


    https://www.buhl.de/shop/produkte/tax


    Von reinen Web Anwendungen würde ich persönlich abraten, da spielt oft die Unzuverlässigkeit des Servers mit. Jeder kennt das Thema, man bearbeitet etwas länger im Web, die Verbindung bricht ab und schon darf man oft nochmal anfangen.

  • Kevjaam1993:

    Ich habe gerade mal nachgeschaut: Smartsteuer hat ein gutes Videotutorial, das sich auch dann anzuschauen lohnt, wenn man seine Steuererklärung mit einem anderen Programm macht, einfach deswegen, weil dort die Systematik der Arbeitnehmersteuerklärung schön erklärt wird:


    https://www.smartsteuer.de/onl…ber-machen-in-15-minuten/


    Nein, das ist wirklich keine Werbung für die Firma :)


    Ich bin nur schlichter Nutzer und mache das genau so, wie Simon (die Bildschirmperson) das vorschlägt: Ich erstelle damit die Steuererklärung, die das Programm komplett kostenlos für mich durchrechnet (auch solche Sachen "was wäre, wenn?"). Nur wenn man die Steuererklärung dann digital abschicken will, wird eine "kleine Gebühr" fällig. Und das mache ich halt nicht, sondern trage die Werte dann in die Steuerformulare ein (ausfüllbare PDFs, holt man vom Formularserver des Bundesfinanzministeriums).


    Wenn dann hinterher der Steuerbescheid kommt, der dann doch meist in irgendeiner Kleinigkeit abweicht, rechne ich den Steuerbescheid mit der Online-Anwendung nach.


    Die Anwendung speichert mehrere Steuererklärungen, somit kann man auch noch nach einigen Jahren in frühere Steuerjahre Einblick nehmen (etwa um zu sehen, wie man das und das damals eingetragen hat).


    Und keine Sorge: Jede einzelne Eingabe, die man macht, wird gleich in der Cloud gespeichert. Wenn der Rechner zwischendurch abstürzt oder die Internetverbindung abbricht, gehen keine Daten verloren.


    Aber - was sage ich? Jeder, der will, kann das, was ich schreibe, sofort ausprobieren. Kein Bestellung, kein Download, keine Vorkasse, kein Paypal. Ausprobieren kostenlos, bezahlen erst, wenn man die Steuererklärung digital abschicken will.


    Ich mache das seit mehreren Jahren und bin begeistert. Nur Werbung ist das nicht, weil die Firma mit meinem Tip keinen Umsatz macht. Aber Simon bietet das in seinem Video explizit so an ... :)

  • Ich würde dir 3 mögliche Wege vorschlagen:

    1..Elster

    Kostet nichts, ist übersichtlich, für den einfachen Fall völlig ausreichend und Reisig nah an den nackten Formularen.


    2. Aldi steuer (gibt es eine Woche nach Weihnachten in der Filiale, danach schwerer zu bekommen). Kostet 5 Eur, kann auch komplexe Fälle und gibt einige Anleitungen und Tipps


    3. Wiso Steuer (bekommt man für 25-30 Eur), das kann dann wirklich alles und bietet jede Menge Tutorial Videos und Assistenten.


    Wie gesagt, ausreichend für dich wird alles sein. Der Grund für 2 oder 3 ist eher, das du dich, wenn du dich erstmal dran gewöhnt hast, auch in Zukunft komplexer falls damit machen kannst, Vermietung, Nebenerwerb...

    Zudem bekommst du dort Tipps, was du eventuell noch absetzen kannst, das kann auch und gerade die Berliner interessant sein.


    Den das ist der Vorteil bei einem Programm zu bleiben: du hast dich dran gewöhnt und bindet einen Großteil der Daten aus dem Vorjahr mit. Daher würde ich zu einem der von mir vorgeschlagenen tendieren, die gibt es schon ewig. Wiso ist eh der Klassiker und also Steuer gibt es auch über vielen anderen Namen und Preisen (die teurere aber kaum mächtigere Version ist Tax).

    Die neuen steuerapps mögen intuitiv zu bedienen ein (laut aktueller finanztip Übersicht), aber wer weiß ob es die in 5 Jahren noch gibt.


    Gut zu wissen auch, dass mit Aldi Steuer 3 und mit Wiso 5 Erklärungen angegeben werden können, also kannst du die 5, bzw 30 Eur auch noch durch mehrere Familienmitglieder teilen.

    Oder du probierst einfach die nächsten Jahre jedes Jahr ein anderes Programm aus. ?

  • Und nicht zu vergessen:


    Die Steuersoftware kannst du als Steuerberatungskosten gleich mit absetzen. ;)

    Mit anderen Worten:


    Externer Inhalt m.youtube.com
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  • Und nicht zu vergessen:

    Die Steuersoftware kannst du als Steuerberatungskosten gleich mit absetzen. ;)

    Dieses Werbeargument darf bei Deutschen natürlich nie fehlen.


    Wenn man will, daß ein Deutscher etwas bestimmtes tut, muß man eine staatliche Förderung ausloben oder ihm sagen, daß er etwas von der Steuer absetzen kann. Daraufhin schaltet er sein Denkvermögen aus, greift beliebig tief in die eigene Tasche und tut das, was man von ihm will.


    Ein Besserverdienender (das ist man in Deutschland ja ziemlich leicht!) bekommt von Dingen, die er absetzen kann, 42% wieder (so besser verdienend, daß es mehr wäre, sind nicht mehr viele). 58% zahlt er dennoch noch aus der eigenen Tasche. Bei Schlechterverdienenden steigt der Prozentsatz.


    58% von 30 € (Wiso Steuer) ist mehr als 100% von nix (Smartsteuer).

  • Eines vergaß ich noch, die Web Steuererklärungen sind alles cloud Anwendungen. Ihr wisst was das heißt? Alle eure Daten liegen auf dem Server des Anbieters und gehören euch nicht mehr allein.


    Darum sind diese Anwendungen auch oft sehr günstig oder kostenlos. Die Anbieter analysieren eure Daten, ggfs. verkaufen sie diese auch.


    Irgendwann werden die Anbieter dann ggfs. gehackt, sei es von extern oder von intern wie es das aktuelle Beispiel von Tesla gerade zeigt.

  • Eines vergaß ich noch, die Web Steuererklärungen sind alles cloud Anwendungen. Ihr wisst was das heißt? Alle eure Daten liegen auf dem Server des Anbieters und gehören euch nicht mehr allein.

    Hmm,

    könnte es evtl. sein, dass das FA auch meine Steuerdaten kennt? Auch dort lade ich meine Daten hoch (Elster).

    Was ist, wenn das Elsterportal gehackt wird? :/

  • Die Web-Steuererklärungen sind alles Cloud-Anwendungen. Ihr wisst, was das heißt? Alle eure Daten liegen auf dem Server des Anbieters und gehören euch nicht mehr allein.


    Darum sind diese Anwendungen auch oft sehr günstig oder kostenlos. Die Anbieter analysieren eure Daten, ggfs. verkaufen sie diese auch.

    Man sollte sich von Verschwörungsmythen nicht den Tag versauen lassen.


    Obwohl: Seit ich mich gegen Corona impfen lassen habe, fühle ich mich morgens, wenn ich zur Arbeit gehen soll, immer arbeitsunlustig und müde. Gibt es da wohl einen Zusammenhang? Hilft vielleicht ein Aluhut? :)

  • Genau, einfach mal anschauen:
    Better Call Saul

    Ich glaube, ich kann mir das gerade noch verkneifen.


    Verschwörungstheoretikern gehe ich generell nicht nach, und wenn einer statt einer Erklärung auf ein Video verweist, interepretiere ich das so, daß einer mit seiner Argumentation offensichtlich am Ende ist.