Nachweise von Verwahr-/Depotbanken von Online-Trading-Plattformen

  • Online-Trading-Plattformen (wie z.B. Traderepublic, Scalable, etc.) vermitteln Transaktionen zwischen Anlegern und Banken, die Werte/Gelder liegen bei den Verwahr- und Depotbanken (in Europa reguliert/überwacht). Die Darstellung der Transaktionen und Kontostände erfolgt jedoch nur in der Online-IT-Anwendungen der Trading-Plattform (bzw. als Dateiauszug hieraus).

    Welche Nachweise sollte ich deshalb als Anleger von den Verwahr- und Depotbanken erhalten, um über Geldeingang und Kontostände bei diesen Banken rechtlich durchsetzbare Nachweise zu haben, z.B. auch bei Ausfall der Plattform-IT-Anwendung? Sollten dies Dokumente in Papier sein?

  • Wenn Du Dir a) Sorgen machst und b) einen Drucker zuhause stehen hast: Was steht dagegen, derlei Dokumente regelmäßig auszudrucken?


    Mir reicht im Normalfall ein .pdf, aber wenn es hart auf hart kommt, hält doppelt genäht möglicherweise besser.

  • Die pdf schützt nur davor, dass du bei Ausfall der IT (aus welchem Grund auch immer, nur IT-Störung oder sogar Betrug) noch etwas in der Hand hast. Ansonsten ist eine pdf der Trading-Plattform m.E. 1. kein Nachweis, dass das Geld bei den Banken angekommen ist und 2. generell kein rechtsverbindlicher Nachweis?

  • Die pdf schützt nur davor, dass du bei Ausfall der IT (aus welchem Grund auch immer, nur IT-Störung oder sogar Betrug) noch etwas in der Hand hast. Ansonsten ist eine pdf der Trading-Plattform m.E. 1. kein Nachweis, dass das Geld bei den Banken angekommen ist und 2. generell kein rechtsverbindlicher Nachweis?

    Bei welcher Bank bekommt man denn heute noch bedrucktes Papier zugeschickt?

  • Bei welcher Bank bekommt man denn heute noch bedrucktes Papier zugeschickt?

    Gerade habe ich von der Deuba einen Kontoauszug auf totem Baum zugeschickt bekommen (den ich interessanterweise noch nichtmal online abrufen kann). Meine "Haus"bank läßt es sich auch nicht nehmen, mir zu jedem Quartalsende toten Baum zu schicken.


    Sie jammern immer mal wieder, daß ich sie soviel Porto koste, da habe ich ihnen mitgeteilt, daß wenn sie schon unbedingt Papier schicken müßten (für mich nicht, mir reicht das PDF), ein Auszug am Jahresende reiche, das sei immerhin 75% Portoersparnis. Antwort: Geht aus "rechtlichen Gründen" nicht. Na denn.


    Neulich habe ich mal das Überweisungslimit erhöht, damit ich eine Buchung von einem Depot zum anderen nicht smurfen mußte (Referenzkonto ist für beide Depots das nämliche Konto). Da haben sie sich den toten Baum auch nicht nehmen lassen.

  • Antwort: Geht aus "rechtlichen Gründen" nicht. Na denn.

    An solchen Stellen merkt man schnell, wie gut der/die Gegenüber die Sachlage durchdringt.

    Witzig wäre so ein Statement von der ex-Commerzbank, worauf man fragen könnte ob die Comdirect als eigene Tochter illegal agiert.

  • Das war von mir ja lediglich nett gedacht: "Leute, ich brauche das Papier nicht, spart Euch das Porto!"


    Wenn sie es dann trotzdem schicken wollen, aus welchem Grund auch immer, werde ich mich nicht dafür verkämpfen. Was einem Hotliner sagen oder schreiben, muß man ja nicht immer ernst nehmen. "Aus rechtlichen Gründen". Meinetwegen :)

  • Die persönlichen Risikoeinschätzungen sind eben unterschiedlich. Es gibt konkrete Fälle, bei denen gefälschte Trading-Plattformen Anleger getäuscht haben. Ab einem bestimmten Betrag würde ich lieber nicht nur einer Online-IT-Plattform und den von ihr erzeugten Dateien vertrauen.

    Ich suche deshalb nach ein paar Fakten:

    1. Muss man alleine der Quelle "Online-Trading-Plattformanbieter" vertrauen, oder kann man einen Nachweis der Banken erhalten?
    2. Welche Möglichkeiten hat man dann, sich gegen eine betrügerische Plattform abzusichern, nur deren (Online-)Reputation? (es gibt es auch sehr reputable Unternehmen die betrogen haben).
    3. Ist eine Datei einer Plattform (ohne digitale Signatur) ein rechtsverbindlicher Nachweis oder nicht?
  • Die persönlichen Risikoeinschätzungen sind eben unterschiedlich. Es gibt konkrete Fälle, bei denen gefälschte Trading-Plattformen Anleger getäuscht haben. Ab einem bestimmten Betrag würde ich lieber nicht nur einer Online-IT-Plattform und den von ihr erzeugten Dateien vertrauen.

    Ich suche deshalb nach ein paar Fakten:

    1. Muss man alleine der Quelle "Online-Trading-Plattformanbieter" vertrauen, oder kann man einen Nachweis der Banken erhalten?
    2. Welche Möglichkeiten hat man dann, sich gegen eine betrügerische Plattform abzusichern, nur deren (Online-)Reputation? (es gibt es auch sehr reputable Unternehmen die betrogen haben).
    3. Ist eine Datei einer Plattform (ohne digitale Signatur) ein rechtsverbindlicher Nachweis oder nicht?

    Ob etwas rechtsverbindlich ist oder nicht, kann nur ein Gericht feststellen.

  • Die persönlichen Risikoeinschätzungen sind eben unterschiedlich.

    Natürlich.

    Es gibt konkrete Fälle, bei denen gefälschte Trading-Plattformen Anleger getäuscht haben.

    Das interessiert mich, das Thema war sinngemäß im Parallelthread dran. Forderungen gegen die Bank sichert die staatliche Einlagensicherung bis 100 T€.


    Gegen eine betrügerische Bank aber gibt es quasi keine Sicherung.


    Macht die Bank pleite, sind die Depotinhalte der Kunden grundsätzlich Sondereigentum, sie gehen also nicht in die Insolvenzmasse. Mag sein, daß der Kunde ein Weilchen nicht dran kommt, aber wenn doch, überträgt er den Depotinhalt zu einer anderen Bank und ist damit dann aus der Nummer heraus.


    Unterschlägt aber eine Bank Papiere, ist dieser Fall nur bis 20 T€ abgesichert und nur zu 90% dessen. Sehr viele Bankdepots dürften diesen Wert überschreiten, teilweise bei weitem.


    Insoweit würden mich die von Dir genannten konkreten Fälle schon interessieren. Ich habe danach gegoogelt, habe aber nichts gefunden. Hast Du diesbezüglich mehr Info?

  • Gegen eine betrügerische Bank aber gibt es quasi keine Sicherung.

    Mich sorgt (zunächst) nicht die Bank sondern die Plattform! Die Frage ist ja erstmal kommt das Geld tatsächlich bei der Bank an, usw. Hierzu deshalb wiederholt meine Kern-Frage: Muss man alleine der Quelle "Online-Trading-Plattformanbieter" vertrauen, oder kann man einen Nachweis der Banken erhalten?


    Bzgl. betrügerische Plattform siehe u.a. folgenden Link:

    So erkennen Sie unseriöse Online-Tradingplattformen | Verbraucherzentrale.de

    Oder auch auf der BaFin-Seite: "Warnung vor Abzocke bei Geldanlagen im Internet" bzw. kann man dort auch nach von BaFin lizensierten Unternehmen suchen.

    Es gab auch kürzlich eine Reportage im Fernsehen.

  • oder kann man einen Nachweis der Banken erhalten?

    Ich darf mich mal kurz einklinken:

    Bei Zero und Scalable erhält man einen zweiten Login zur Baader-Bank und kann dort die Dokumente einsehen / drucken / speichern. Die Dokumente auf der Plattform sind als Kopien gekennzeichnet, d.h. die Originale bekommt man nur auf dem Weg über den Bank-Account.

    Bei Smartbroker ist die Plattform der Original-DAB-Zugang.

  • Bei Zero und Scalable erhält man einen zweiten Login zur Baader-Bank und kann dort die Dokumente einsehen / drucken / speichern. Die Dokumente auf der Plattform sind als Kopien gekennzeichnet, d.h. die Originale bekommt man nur auf dem Weg über den Bank-Account.

    Bei Smartbroker ist die Plattform der Original-DAB-Zugang.

    Prima, vielen Dank, das hilft mir weiter. Was ist ein DAB-Zugang?

  • DAB-BNP Paribas.

    Die Bank hinter dem/den Neobroker/n mit denen man zusammen arbeitet.