Ist verlass auf ETF Ausschüttungen?

  • Hallo,


    mit Ausschüttungen planen,ist das möglich?

    Ich meine, klar, sie können unterschiedlich ausfallen, aber wie groß ist die Spanne?

    Sie können auch Mal komplett wegfallen,aber wie oft kommt das vor?

    Hat jemand Erfahrung damit?

    Gruß Steffi

  • Mit Ausschüttungen planen, ist das möglich?

    Ich meine, klar, sie können unterschiedlich ausfallen, aber wie groß ist die Spanne?

    Sie können auch mal komplett wegfallen, aber wie oft kommt das vor?

    Hat jemand Erfahrung damit?

    Welche Antwort hättest Du denn gern, liebste Steffi?


    Vor vielen Jahren habe ich mir mal eine Aktie ausgeguckt, die immer ganz gut Dividende gezahlt hat: Hannoversche Rück. Genau in diesem Jahr ist die Dividende ausgefallen. Seitdem hat sich der Wert allerdings ganz gut entwickelt.


    Was hast Du nun von dieser Auskunft? Nichts. Aber das wußtest Du vermutlich schon vorher. Du fragst etwas, auf das es keine vernünftige Antwort gibt. Was Wunder, daß Du keine vernünftige Antwort bekommen kannst?


    Bei einer Einzelaktie kann die Dividende jederzeit ausfallen. Das wird bei einer defensiven Aktie eher nicht passieren, aber möglich ist es doch. Bei einem ausschüttenden ETF wird die Ausschüttung vermutlich nicht auf 0 gehen, dafür aber schwankt sie, was bei einer Einzelaktie seltener ist. Bei einer Procter&Gamble etwa kommt alle Vierteljahre die erwartete Ausschüttung, allenfalls ist sie höher als erwartet.


    Aus einem gutsortierten Depot wirst Du Deine regelmäßige Ausschüttung schon bekommen mit wenigen Überraschungen nach unten, mit mehr Überraschungen nach oben.


    Ganz ohne Überraschungen gehts an der Börse aber leider nicht. :(

  • mit Ausschüttungen planen,ist das möglich?

    Die Frage ist mMn so nicht klar gestellt, speziell was Du planen möchtest.


    Was man mMn nicht planen kann / soll ist die Ausschüttungsrendite - das ist aber das was die meisten suchen. Grund ist, dass es hier sowohl auf den Zähler - die absolute Ausschüttungshöhe - als auch den Nenner - der zugrunde liegende Kurs - ankommt.


    Wenn ich die Ausschüttung für den Konsum brauchen würde würde ich bei einem breit anlegenden Index den Durchschnitt der letzten Jahre bilden, einen Abschlag von 25% für Krisen ansetzen, und das Ganze mit einer Steigerung von z.B. 3-4 % p.a. versehen. Hintergrund ist, dass die Dividenden für Vorjahre / -quartale gezahlt werden, so dass Krisen etwas geglättet werden.

  • Ausschüttungen sind ein netter Beifang, allerdings sollte man nicht darauf spekulieren oder sich gar davon abhängig machen. Die Unterschiede können bei ETFs gewaltig sein und bei Einzelaktien auch mal ganz ausfallen. Heißt eine Anlage sollte nicht auf Ausschüttungen angelegt sein sondern auf den gesamten Ertrag.

  • Vielen Dank für die Antworten,

    mir geht es nicht um einen Konsum, sondern darum mit den Ausschüttungen im Alter etwas planen zu können, bzw. diese einen Verkauf vorzuziehen, um den Gesamtwert lange Zeit aufrechterhalten zu können.

    Laut Statistik fanden in den letzten 7 Jahren immer Ausschüttungen statt, was sehr gut ist. Nun gut, wenn Mal ein Jahr oder 2 dabei sind, kann man immer noch verkaufen, doch diese Option möchte man sich natürlich bewahren oder wie seht ihr das?

  • Hallo zusammen.

    Hier ist McProfit aus Stuttgart

    Das ist eine Frage ganz nach meinem Geschmack und da kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten.

    Ich bin heute über 70 und investiere seit rund 40 Jahren in Aktien.

    Im Schwabenland legt man bei Kapitalanlagen, traditionell mehr Wert auf die regelmäßige Ausschüttung und nur an 2. Stelle auf die Wert Entwicklung.

    Das gilt hier ganz besonders bei den beliebten Immobilien.

    Wer hierzulande Immobilien kauft, den interessiert die regelmäßige Miete.

    Die Wert Entwicklung ist interessant, aber nicht wichtig, weil man die Immobilie ohnehin nicht verkauft.

    Viel wichtiger ist, dass man die Miete regelmäßig erhöhen kann. Und damit die Rendite automatisch von Jahr zu Jahr steigt.

    Genau so mache ich es seit Jahrzehnten mit meinen Aktien.

    Ich kaufe nur Aktien von solchen Firmen, die jedes Jahr ohne Unterbrechung Dividende zahlen und dazu noch jedes Jahr eine höhere.

    Es gibt zahlreiche Weltkonzerne die seit 50, teilweise über 100 Jahren ohne eine einzige Unterbrechung Jahr für Jahr Dividende zahlen. Davon gibt es viele, die jedes Jahr ohne eine einzige Ausnahme die Dividende erhöhen. Natürlich ist das deshalb immer noch keine Garantie, dass es auch in Zukunft so weitergeht. Daher investiert man ja in der Regel nicht in eine einzige Aktie sonder in mehrere verschiedene. Wenn dann tatsächlich einmal eine Firma Probleme hätte, dann gleicht sich das mit den anderen aus.

    Das ist bei Immobilien nicht anders.

    Auch da gibt es keine 100-prozentige Garantie dass jeder Mieter jedes Jahr pünktlich seine Miete zahlt.

    Aber eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit. Firmen, die über 50 Jahren ja für Jahr Dividende zahlen und dazu noch eine höhere sind die schon genannten,

    zum Beispiel Procter und Gamble,

    Novo, Nordisk Pharma, McDonald’s, Nestlé, Air-liquid Frankreich,

    zum Schluss noch ein Beispiel wie sich die steigenden Dividende auf die Rendite auswirkt

    Meine ersten McDonald’s Aktien habe ich in den 80er Jahren gekauft, damals wurde 0,40 Dollar Dividende pro Aktie bezahlt das waren 4%.

    Inzwischen hat McDonald’s die Dividende Jahr für Jahr erhöht.

    Heute bekomme ich für dieselben 4 Dollar pro Aktie. Also das 10fache!

    Bei einem Kaufkurs von damals rund zehn Dollar pro Aktie sind das inzwischen 40 % Rendite pro Jahr, bezogen auf meinen Einkaufskurs.

    Da können selbst meine Immobilien nicht mithalten.

    zu dem Thema könnte ich noch viel sagen,

    Das Thema mich mein ganzes Leben begleitet. Dazu kommen auch die steuerliche Vorteile von Dividenden gegenüber Mieten. Bei Interesse gerne weitere Auskünfte. Viele Grüße und viel Erfolg wünscht mit Profil

  • Wenn der ETF Gewinne realisiert kann man auch verkaufen ohne den Ausgangswert zu minimieren. Oder wenn man von 7% Gewinn 5% verkauft ist man immer noch im positiven Bereich. Bei Thesaurierer wird die Ausschüttung wieder angelegt, ist also egal ob man verkauft oder die Ausschüttung einstreicht.

  • Die Idee ist ja auch, das Depot mit einem Puffer (z. B. Tagesgeld oder Cash) zu kombinieren, für den Fall, dass die Ausschüttungen unter den Erwartungen bleiben oder die Kurse einbrechen (wenn mit sukzessivem Verkauf geplant wurde).


    Das Depot zu erhalten und nur von Ausschüttungen leben zu wollen, erfordert ein ungleich größeres Depot im Vergleich zu der Variante mit Kapitalverzehr.

  • Referat Janders,

    ich denke das Depot mit Festgeld zu kombinieren und aufzubauen ist für mich eine gute Lösung, denn es braucht ja auch Flexibilität bei der Entnahme im Alter. Ich halte mich an das 3 Töpfe Prinzip,was Saidi schon mehrfach und immer wieder erwähnt.

  • Richtig, wenn es mal schlecht mit dem ETF läuft sollte man auf die Reserve in TG und wenn möglich FG zugreifen. Man muss allerdings das langfristige Mittel sehen und das liegt bei etwa 7%, heißt wenn es wieder überdurchschnittlich gut läuft füllt man TG und FG wieder auf. Ich habe für die ersten 5 Jahre Rente das benötigte Kapital im TG/FG angelegt, der Rest ist weiterhin im ETF und wird bei guter Lage wieder für die nächsten 5 Jahre verkauft.

  • Richtig, wenn die Anteile im Wert steigen und du verkaufst einige ist der gesamte Wert nicht niedriger. Beispiel: 1 Anteil kostet heute 100€ und legt um 7% zu, verkaufst du Anteile für 7€ und hast immer noch die 100€.

  • danke ich bin's für die Erklärung,

    ich überlege mir gerade,ob ich es dann mit einem Thesaurierer nicht einfacher habe.

    Ich meine, wie ist es denn dann, wenn angenommen der Ausschütter im Minus ist, gibt es dann überhaupt Dividenten, bzw. fallen diese doch dann auch wesentlich geringer aus oder nicht?

  • Kolibri 1:

    Es ist letztlich egal, ob Du einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF auf den MSCI World nimmst.


    Wenn Du davon Deine Alterseinkünfte aufpeppen willst, brauchst Du einen Plan. Davon gibts unglaublich viele verschiedene, die kann ich hier nicht alle aufzählen.


    Du könntest beispielsweise sagen: Ich bin jetzt (also dann!) 65 und werde 100, also nehme ich jetzt jeden Monat ein 35 x 12 = 420stel meines Depots weg. Du könntest dazu beispielsweise 3% (also etwa ein 35stel Deines Depots) auf ein Tagesgeldkonto stecken und davon verbrauchst Du jeden Monat ein Zwölftel. Wenn Du einen Ausschütter hast, läßt Du die Erträge auf dieses Konto laufen, dann reicht Dir dieses Konto länger. Wenn es leer ist, verkaufst Du das zweite 35stel Deines Depots und füllst mit dem Verkaufserlös Dein Tagesgeldkonto wieder auf. Und so weiter. Das reicht dann bis zu Deinem Hundertsten, vielleicht sogar noch etwas länger, weil eventuell ja auch noch Ausschüttungen dazukommen.


    Das ist eine von mindestens 735 verschiedenen Auszahlstretegien :)

  • danke ich bin's für die Erklärung,

    ich überlege mir gerade,ob ich es dann mit einem Thesaurierer nicht einfacher habe.

    Ich meine, wie ist es denn dann, wenn angenommen der Ausschütter im Minus ist, gibt es dann überhaupt Dividenten, bzw. fallen diese doch dann auch wesentlich geringer aus oder nicht?

    Dividenden werden in der Regel aus dem Gewinn des letzten Geschäftsjahres eines Unternehmens bezahlt. Manche Unternehmen zahlen aber aus Prinzip überhaupt keine Dividende.


    Ob die Aktien eines Fonds im Plus oder Minus steht, wird tagesaktuell an der Börse verhandelt. Da kann es auch eine Rolle spielen, ob die Währungshüter gerade unpopuläre Entscheidungen treffen, oder irgendwelche Politiker, Spekulanten oder Viren verrückt spielen.


    Beides hat also zeitlich und inhaltlich nicht direkt was miteinander zu tun.