Ist verlass auf ETF Ausschüttungen?

  • GoldGaleone

    Du mußt ja geradezu darauf hoffen, dass es zu einem Aktiensplit kommt! Bei einem Split 1:10 hast Du dann mal eben 10 mal mehr Anteile im Depot!:D

    Ich hoffe, dass Du selbst merkst, dass die reine Anzahl der Anteile erstmal keine Aussage hat. Es kommt dann noch auf den Wert des Anteils an.

    Ich meine 1 Berkshire Hathaway A-Aktie ist aktuell über 450.000€ Wert. Da wird es natürlich schwer mit einem Teilverkauf. ;)

  • GoldGaleone


    Ich meine 1 Berkshire Hathaway A-Aktie ist aktuell über 450.000€ Wert. Da wird es natürlich schwer mit einem Teilverkauf. ;)

    Deshalb gibt es ja inzwischen Berkshire Hathaway B-Aktien zu akzeptablen Preisen.


    Noch ein Vorteil von Ausschüttern:


    Ich kann mir jedes Mal aufs neue überlegen, ob und wo ich die Ausschüttung anlege:

    In den gleichen Fonds/Aktie, andere Fonds oder Aktien, die mir gerade aussichtsreich erscheinen; alternativ in Festgeld/Anleihe, oder in Gebäudedämmung.


    Ist zugegebenermaßen eher was für die Entnahmephase, weniger für die Ansparphase sinnvoll.

  • Aber die 100% Anteile vom Ausschütter sind nur 98% Wert.

    Die angelegte Summe in Euro ist bei beiden exakt identisch.


    Am Ex-Tag sinkt der Kurs eine Aktie um die Dividende. Logisch, denn vorher hatte man einen Anteil am Unternehmen plus einen Haufen Geld, jetzt ist die Aktie nur noch ein Anteil an einem Unternehmen ohne den Haufen Geld. Geld, das das Unternehmen auch investieren oder als Rücklage für schlechte Zeiten behalten könnte. Die Substanz hinter der Aktie ist weniger geworden, auch wenn die Anzahl der Anteile gleich bleibt. Gleiches gilt eine Ebene höher auf dem Level eines ausschüttenden Fonds.


    Du definierst Substanz über die Anzahl Anteile. Das ist aber nicht richtig, denn die Aufteilung eines Unternehmens in 42 oder 42 Millionen Aktien ist vollkommen willkürlich. Die Marktkapitalisierung ist eine bessere Annäherung an die tatsächliche Substanz eines Unternehmens. Damit ist der Depotwert die Substanz und ein Verkauf von 2% der Anteile geht genau gleich an die Substanz wie eine Dividende über 2%


    LebenimSueden  itschytoo


    Ihr dürft Substanzverlust definieren, wie ihr wollt - wenn keine Anteile mehr im Depot liegen und verkauft werden können, war‘s das mit der Substanz.

    Es gibt ja inzwischen auch genügend Profis (u.a. Kommer, wenn ich mich nicht irre), die bei Thesaurierern inzwischen von der 4%-Entnahmeregel abraten und eher 3% empfehlen, um - ganz genau - die Substanz im Depot so lange wie möglich zu schützen.

    Und nicht zu vergessen: Sequence-of-Return-Risk. Auch das ein Thema, das Emitter-Freunde eher nur am Rande interessiert, aber für Thesaurierer-Besitzer entscheidend sein kann.

  • Ihr dürft Substanzverlust definieren, wie ihr wollt - wenn keine Anteile mehr im Depot liegen und verkauft werden können, war‘s das mit der Substanz.

    Und damit schließt sich der Kreis.

    Du brauchst als Freund von Ausschüttern ein genügend großes Depot und eine entsprechende Ausschüttungsrendite um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Die Thesaurierer-Fraktion braucht genügend Substanz um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Wenn die Rendite nicht reicht um dauerhaft die notwendige Summe X zu erzielen ist es so oder so essig! Entweder schnallt man dann den Gürtel enger, oder man ist irgendwann Pleite.

  • Und damit schließt sich der Kreis.

    Du brauchst als Freund von Ausschüttern ein genügend großes Depot und eine entsprechende Ausschüttungsrendite um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Die Thesaurierer-Fraktion braucht genügend Substanz um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Wenn die Rendite nicht reicht um dauerhaft die notwendige Summe X zu erzielen ist es so oder so essig! Entweder schnallt man dann den Gürtel enger, oder man ist irgendwann Pleite.


    monstermania

    Genau so ist es ?

    Und wenn ich richtig gerechnet habe und keine absolute Vollkatastrophe passiert (3. Weltkrieg und so …), muss ich weder Gürtel enger schnallen, noch bin ich pleite, sondern kann ein gut gefülltes Emitter-Depot vererben.

    PS: Und einen Thesaurierer-ETF habe ich tatsächlich auch noch herumliegen, falls ich zu meinen Dividenden irgendwann Extrakohle benötigen sollte (Flug zum Mond oder so …) ?

  • Kolibri 1

    Ich hoffe, der viele Input und die kleinen Emitter-Thesaurierer-Scharmützel hier haben dich nicht abgeschreckt, sondern konnten bzw können dir ein bisschen helfen bei deiner Entscheidungsfindung.

    Viel Erfolg dabei wünscht die GoldGaleone ✌️

  • Es soll auch Leute geben, die kaufen lieber einen MSCI-World-ETF zu 20€ als einen MSCI-World-ETF zu 40€, weil sie bei gleichem Einsatz dann doppelt so viele Anteile im Depot haben ...


    Psychologisch ist das aller erklärbar und wem solche Scheinargumente Spaß machen, der soll sich danach richten. Mit betriebswirtschaftlicher Denke hat das aber wenig zu tun, da zählt der Wert des Depots. Eine Ausschüttung reduziert diesen Wert genauso, wie ein Verkauf im gleichen Gegenwert.

  • Zumal die '4%-Regel' aus den USA mit anderen Voraussetzungen kommt (u.a. Besteuerung).

    Daher sollte man in Deutschland eher von einer 3% Regel ausgehen, wenn es 'sicher' sein soll.

    https://www.finanzen-erklaert.de/vorsicht-vor-der-4-regel/


    Es gibt aber Möglichkeiten die 'Sicherheit' auch bei 4% Entnahmerate zu erhöhen (z.B. Cashpuffer). Und wenn man die ersten 5 Jahre der Entnahmephase überstanden hat, scheint die 4%-Regel auch sicher zu sein.

    https://www.finanzen-erklaert.de/sequence-of-return-risk/

    Zumal mit jedem weiteren Lebensjahr das Risiko, dass einem das Geld ausgeht sinkt. Denn eines sollte JEDEM klar sein: Wir werden alle (irgendwann) sterben.;)


    PS: Die '4% Regel' geht immer von einer Entnahmedauer von 30 Jahren und keinesfalls von einer 'ewigen' Rente aus!

  • Ihr dürft Substanzverlust definieren, wie ihr wollt - wenn keine Anteile mehr im Depot liegen und verkauft werden können, war‘s das mit der Substanz

    Aber da vergleichst du halt Äpfel mit Birnen. Die implizite Annahme ist, dass dein Ausschütter jedes Jahr 3% des aktuellen Werts ausschüttet. Das ist aber in den ungünstigen Fällen (Kursverluste in den ersten Jahren) deutlich weniger als eine jährliche Entnahme von 3% des Startwerts. Wenn ich im Thesauriererdepot immer nur 3% des aktuellen Werts entnehme, reicht mir das per Definition auch ewig.


    Wobei hier ohnehin der Konsens ist, dass eine Entnahme des Startwerts von 3,5% eine vorzeitige Pleite fast ausschließt.

  • Mittwoch 7.Juni 2023

    Hallo liebe Forums Freunde,

    hier meldet sich mal wieder McProfit.

    Zur Zeit immer noch im Pfingsturlaub.

    Das ist ja in dieser Woche nichts unübliches.

    Ich habe mit großem Interesse heute Morgen anstelle einer Tageszeitung, die vielen Kommentare der letzten Tage zum Thema Dividenden oder ETFAusschüttungen gelesen.

    Ich habe den Eindruck, dass die Schreiber hier in diesem Forum weit überdurchschnittlich erfahrene Anleger sind, die man mit der Mehrzahl der normalen Menschen nicht vergleichen kann, die übriges Geld in Aktien oder ein Investmentfonds investieren.wollen.

    Die Vor-und Nachteile von ETF, mit oder ohne Ausschüttung oder Direktanlage in Aktien mit oder ohne Dividende werden hier im Forum fast schon wissenschaftlich erklärt.

    Ich selbst werde in meinem großen Bekanntenkreis oft gefragt, wie sie einen Geldbetrag an der Börse anlegen sollen.

    Da es sich bei diesen Menschen, genauso wie bei mir, meist um ältere Semester handelt,

    geht es meist um größere Beträge und keinen langfristigem Sparplan.

    Ich empfehle diese Gruppe von Anlegern das Kapital auf circa zehn oder zwölf verschiedene Aktien von internationalen Welt Konzernen aufzuteilen.

    und zwar nur solche, die seit Jahrzehnten, damit meine ich seit mindestens 50-100 Jahren,

    nicht nur jedes Jahr ohne Ausnahme Dividende zahlen, sondern auch jedes Jahr eine höhere.

    Weiterhin empfehle ich Ihnen, anschließend nicht mehr jeden Tag die Kurse anzuschauen und die Börsennachrichten zu hören, sondern sich vor allem an den vierteljährlichen Dividendengutschriften auf dem Konto zu erfreuen.

    Die Kurse sind - etwas übertrieben gesagt, - nur für die Erben wichtig.

    Weil man diese Aktien zu Lebzeiten ohnehin nicht mehr verkauft, man ist ja schließlich Mit-Eigentümer der erfolgreichsten Firmen der Welt. Jungen Menschen, die gerade an der Börse beginnen, und eher monatlich Beträge zurück legen wollen, würde ich eher eine andere Strategie empfehlen.

    Dividenden-ETF empfehle ich nur wenn das Kapital zu gering ist, zum Beispiel unter 100.000 €. Dann sind Einzelaktien verhältnismäßig aufwändig.

    Da viele meiner Bekannten wohl Geld oder Kapital haben aber nicht im geringsten die Vorkenntnisse der Forumsteilnehmer hier,

    halte ich die Dividenden Strategy für ideal.

    Alle drei Monate kommt Geld aufs Konto, dazu noch versteuert , und die AppKurse sind eher abstrakt.

    Wie bei einer Immobilienanlage.

    .Man muss sich keine Gedanken über Kauf und Verkauf oder Umschichtung machen. man kümmert sich um seine Hobbys oder Familie und wird viel weniger nervös, wenn in den Nachrichten von irgendwelchen Turbulenzen an der Börse berichtet wird.

    Kompliment an alle die mal wieder bis hierher gelesen haben.

    Ich halte es mit Goethe:

    ,der hat seine Geliebten immer geschrieben: lieber Schatz, entschuldige meinen langen Brief, ich hatte keine Zeit, mich kürzer zu fassen.

    Viele Grüße McProfit.

  • Und damit schließt sich der Kreis.

    Du brauchst als Freund von Ausschüttern ein genügend großes Depot und eine entsprechende Ausschüttungsrendite um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Die Thesaurierer-Fraktion braucht genügend Substanz um Summe X aus dem Depot ziehen zu können.

    Wenn die Rendite nicht reicht um dauerhaft die notwendige Summe X zu erzielen ist es so oder so essig! Entweder schnallt man dann den Gürtel enger, oder man ist irgendwann Pleite.

    LebenimSueden: der Kollege monstermania hat es oben wunderbar auf den Punkt gebracht. Und so hat jede Strategie ihre Vor- und Nachteile - und jeder entscheidet sich für das, was ihm besser passt.

    Aber da vergleichst du halt Äpfel mit Birnen. Die implizite Annahme ist, dass dein Ausschütter jedes Jahr 3% des aktuellen Werts ausschüttet. Das ist aber in den ungünstigen Fällen (Kursverluste in den ersten Jahren) deutlich weniger als eine jährliche Entnahme von 3% des Startwerts. Wenn ich im Thesauriererdepot immer nur 3% des aktuellen Werts entnehme, reicht mir das per Definition auch ewig.


    Wobei hier ohnehin der Konsens ist, dass eine Entnahme des Startwerts von 3,5% eine vorzeitige Pleite fast ausschließt.

  • Passend zum Thema Psyche ein Beitrag von Georgs Blog zum Thema Entnahmestrategien:

    https://www.finanzen-erklaert.…mestrategien-cash-puffer/

    Im ersten Absatz treffen die Welten aufeinander.

    monstermania Danke für den Link und klasse Artikel ??

    Der letzte Absatz unterstützt ein bisschen meine Argumentation, warum ich Dividenden-ETFs bevorzuge:

    Aber auch dieser Strategie [Cash-Puffer, Amk] sind Grenzen gesetzt. Im Extremfall sind Krisen vorstellbar, mit länger andauernder Markterholung als der Cash-Puffer groß ist. In diesen Fällen müssen auch hier womöglich Anteile mit Verlust verkauft werden. Dieses Risiko lässt sich niemals vollständig ausschließen. Kann man es nicht akzeptieren hilft nur mehr Vermögen“.


    Nichtsdestotrotz: Ich finde die Cash-Puffer-Strategie großartig. Würde ich auf Thesaurierer setzen, würde ich auch Cash-Puffer nutzen ✌️