Ist verlass auf ETF Ausschüttungen?

  • ich überlege mir gerade,ob ich es dann mit einem Thesaurierer nicht einfacher habe.

    Ich meine, wie ist es denn dann, wenn angenommen der Ausschütter im Minus ist, gibt es dann überhaupt Dividenten, bzw. fallen diese doch dann auch wesentlich geringer aus oder nicht?

    Weil ich das Gefühl habe, dass da irgendwie noch eine falsche Vorstellung der ganzen Materie vorherrscht:


    1.

    Der ETF schüttet nicht einfach irgendwas aus. Es handelt sich um die Dividenden, die die einzelnen Unternehmen, die der ETF beinhaltet, zahlen.


    2.

    Es ist egal, ob Ausschütter oder Thesaurierer. Die vom ETF vereinnahmten Dividenden der einzelnen Unternehmen sind identisch. Der Ausschütter schüttet sie dann eben an den Anleger aus und der Thesaurierer belässt sie im ETF.

  • Man muss sich auch klar sein, von welchen Größenordnungen wir da sprechen. Die Ausschüttungsrendite eines MSCI World ETF liegt aktuell unter 2%. Das bedeutet, für 100.000 im Depot bekommt man pro Jahr weniger als 2.000 EUR Dividende. Wenn man davon irgendwie leben will, braucht es schon ein recht großes Depot.

  • Man muss sich auch klar sein, von welchen Größenordnungen wir da sprechen. Die Ausschüttungsrendite eines MSCI World ETF liegt aktuell unter 2%. Das bedeutet, für 100.000 im Depot bekommt man pro Jahr weniger als 2.000 EUR Dividende. Wenn man davon irgendwie leben will, braucht es schon ein recht großes Depot.

    Es gibt ja auch Dividenden ETF mit 4% Ausschüttungsrendite. Da muss das Depot nur halb so groß sein. Aber ob es sinnvoll ist nur auf Dividendentitel zu setzten ist eine andere Frage....

  • Hallo zusammen,

    ganz besonders Forums Freund Kolibri

    Hier ist noch einmal McProfit.

    Ich habe die Antworten von euch alle mit Interesse gelesen..

    Allerdings sind das theoretische Erklärungen,

    die in der Praxis nur von wenigen Anliegen so befolgt werden.

    Wer Dividenden-Aktien oder einen Dividenden- ETF kauft bekommt regelmäßig seine Dividende Jahr für Jahr auf sein Konto überwiesen.

    Fast alle großen Weltkonzerne, die zu den stabilen Dividendenzahlern gehören,

    zahlen selbst dann Dividende

    wenn in einem Jahr mal der Gewinn geringer oder sogar ganz ausfällt.

    Das liegt daran, dass vor allem in den USA die Dividenden die Altersvorsorge viele Anleger sind und da wollen die Firmen nicht in Ungnade fallen.

    Natürlich könnte man mit einem Teil-Verkauf der Aktien oder Fondsanteile rechnerisch den ‚selben Effekt erzielen,

    das funktioniert aber bei den meisten Anlegern in der Praxis nicht.

    Wer in eine Auswahl der zuverlässigsten Dividendenzahlern oder einen entsprechenden ETF investiert,

    braucht sich um die Kursentwicklung oder um Teilverkäufe keinerlei Gedanken machen.

    Er hat alle drei Monate seine Gutschrift auf dem Bankkonto, dazu noch bereits versteuert.

    Und das regelmäßig, egal welche Turbulenzen gerade an der Börse sind.

    Ich habe hier schon mal darauf hingewiesen, dass es zahlreiche Weltkonzerne gibt die seit 50, teilweise über 100 Jahren nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen sondern jedes Jahr eine höhere!

    Damit man dennoch kein Risiko eingeht, investiert man ja nicht nur in ein einzelnes Unternehmen, sondern in mindestens zehn verschiedenen Firmen.

    In diesem Punkt ist man sogar einem Immobilien Anleger überlegen, da er in der Regel keine zehn Immobilien erwerben kann, um den Mietausfall einer Einzelwohnung zu kompensieren.

    Es ist für mich immer noch erstaunlich,

    wie automatisch alle drei Monate,

    die Dividende nicht nur kommt,

    sondern jedes Mal in der Gesamtsumme höher ausfällt.

    entscheidend ist nur die Auswahl von Weltkonzerne mit konstanter Dividendenzahlung über Jahrzehnte, meist im Bereich Pharmazie, Ernährung, Altersprodukte .

    Die Namen schicke ich euch gerne bei Interesse. Viel Erfolg wünscht McProfits aus Stuttgart

  • Man muss sich auch klar sein, von welchen Größenordnungen wir da sprechen. Die Ausschüttungsrendite eines MSCI World ETF liegt aktuell unter 2%. Das bedeutet, für 100.000 im Depot bekommt man pro Jahr weniger als 2.000 EUR Dividende. Wenn man davon irgendwie leben will, braucht es schon ein recht großes Depot.

    Hmm,

    braucht nicht Jemand der rein von Aktien/ETF leben will generell ein sehr hohes Depot? :/

    Nehmen wir mal an, jemand startet mit 65 in den Ruhestand und benötigt jetzt 2000€ Monat um davon leben zu können. Das wäre also 24.000€ p.a. (Netto!)

    Selbst bei einer (sehr optimistischen) Dividendenrendite von 4% bräuchte es da schon einen Depotwert von > 700.000€ um auf ein Nettoeinkommen von 24.000€ p.a. zu kommen. Und 2000€/Monat empfinde ich jetzt nicht gerade als Hammerrente.


    Ich sehe daher mein ETF-Depot als einen Baustein meiner Altersvorsorge an. Neben der gesetzlichen RV, die meine Grundbedürfnisse abdeckt ist das Depot und der Cash-Anteil dazu da um den Unruhestand möglichst angenehm verbringen zu können. Der Cash-Anteil erlaubt eine finanzielle Planbarkeit für die nächsten Jahre. Und wenn es wirklich schlecht läuft an den Börsen, muss man halt den Gürtel etwas enger schnallen. Ist dann ja auch absehbar und damit planbar.

  • Es gibt ja auch Dividenden ETF mit 4% Ausschüttungsrendite. Da muss das Depot nur halb so groß sein. Aber ob es sinnvoll ist nur auf Dividendentitel zu setzten ist eine andere Frage....

    Nur um mal die Dimensionen zu untermauern:

    Wer eine Rentenlücke von heute 500 € schließen will braucht, bei 2 % Inflation, in 25 Jahren ca. 825 € monatlich.

    Also 10.000 € jährlich an Dividenden.

    Bei 2 % Dividenden Ausschüttungen bräuchte mal also schon rund eine halbe Million Werte an ETF im Depot.


    Ob das für jeden einzelnen Realistisch ist muss jeder selbst entscheiden oder berechnen.

    Und ich brauche stand heute, mehr als 500 € im Rentenalter.

    Ich müsste, um nur von Dividenden zu leben, Millionär sein unter diesem Aspekt

  • @H4KlAuS , Aber bei einer viertel Million hast du deine 500€ mtl. schon in Reichweite:


    Dividende Dividende Dividende Dividende
    250000€ im ausschüttendem ETF 2% 3% 4% 5%
    Ausschüttungen p.A. 5000 7500 10000 12500
    70% zu Versteuern 3500 5250 7000 8750
    abzgl. Pauschbetrag 1000€ 2500 4250 6000 7750
    Kapitalertragssteuern 26,375% 659,38 1120,94 1582,50 2044,06
    Monatlicher Betrag 361,72 € 531,59 € 701,46 € 871,33 €
    Auszahlung pro 10000€( Rentenfaktor) 14,47 21,26 28,06 34,85
  • Ja, wenn ich auf Dividenden-ETF setze ist das möglich.


    Bei den allgemein empfohlenen ETF nicht mehr. Viele von den Empfehlungen haben in den letzten Jahren nicht mal die 2 % an Ausschüttungen erreicht.

  • Ist sozusagen die Quadratur des Kreises.

    Ich möchte möglichst 30 oder 40 Jahre möglichst hohe Kurssteigerungen und investiere in thesaurierende ETF. Dann in der Entnahmephase möchte ich aber möglichst eine stabile und hohe Ausschüttung, damit ich nicht ETF-Anteile 'verkaufen' muss.:/


    Ich sehe das für mich so: Wenn ich es 17 Jahre lang geschafft haben regelmäßig ETF-Anteile zu kaufen, werde ich es wohl als Ruheständler auch schaffen dann regelmäßig ETF-Anteile zu verkaufen.;)

    Reicht ja im Idealfall einmal im Jahr um den Cashpuffer wieder aufzufüllen.

  • Bitte bei Eurer Rechnung die regelmäßigen Dividendenerhöhungen nicht vergessen!

    2% oder 3% sind immer die Anfangsdividende..

    Diese wird aber bei den meisten großen Firmen regelmäßig erhöht,

    somit steigt Jahr für Jahr die Dividende.;;

    Da meist der KURS auch steigt,

    steigt wohl die effektive Dividende.

    nur der Prozentsatz bleibt dann in der Statistik meist gleich

    Im persönlichen Depot zählt jedoch die Dividende bezogen auf den eigenen Einkaufskurs .

    in eurer Diskussion sieht es so aus als ob die Dividende gleich bleibt.

    Beispiel

    Meine erste McDonalds Aktie hat 10 Dollar gekostet und 40 Cent Dividende gezahlt.

    Das wren damals 4%

    Heute zahlt McDonald’s 4 Dollar pro Aktie,

    Das sind 40%.

    Kostet inzwischen aber auch 200 Dollar pro Aktie

    Dennoch steht in der Zeitung 2% Rendite

    Da ich aber für.10 Dollar gekauft habe ist meine Rendite 40%

    Das steht aber in keiner Zeitung und sollte einem Anleger bewusst sein.

    Daher mein Rat

    Unterschätzt die Dividende nicht!

    Viele Grüße Heinz

  • Kolibri 1

    Als bekennender DIVIDENDEN-ETF-Fan kann ich deine Eingangsfragen positiv beantworten: a) Ja, man kann mit Dividenden-ETFs planen

    und

    b) mir ist bislang kein Fall bekannt, dass ein Dividenden-ETF nicht wie vorgesehen ausgeschüttet hat.


    Bei der Planung mit Dividenden-Ausschüttungen solltest du einen Sicherheitspuffer haben.

    Beispiel: Ein entsprechender ETF schüttet je nach Kurs pro Quartal zwischen 100 und 150 € aus, dann würde ich sicherheitshalber nur mit 80 € fest kalkulieren und der Rest ist einfach die „Kirsche“ auf der Dividenden-Torte.


    Ich habe seit ein paar Jahren ein Dividenden-Portfolio für die spätere Rentenzeit aufgebaut und erhalte jetzt schon monatlich gute Ausschüttungen, sodass ich voraussichtlich bei Renteneintritt finanziell ganz gut abgefedert sein werde.


    Und das beste an den Dividenden-ETFs: Ich MUSS NICHTS verkaufen wie bei Thesaurierern, sondern ich erhalte meine Substanz, die zudem noch schrittweise weiter wächst. Meine Erben werden sich freuen ?


    Aber klar: Es ist nicht alles Gold, was glänzt, auch Dividenden-ETFs haben Nachteile gegenüber Thesaurierern, genauso wie sie auch Vorteile haben. Ist eben alles eine Frage der Strategie, und da muss letztlich jeder selber eine Entscheidung treffen.


    Dividenden-Einzelaktien würde ich nur als kleine Beimischung nehmen, denn da ist tatsächlich das Risiko riesengroß, dass bei wirtschaftlicher Schräglage des Unternehmens die Dividende massiv gekürzt oder sogar ganz gestrichen wird.

  • Auch mit Thesaurierern ist es möglich, eine Entnahme mit Kapitalerhalt zu betreiben. Letztendlich werden sich die meisten Menschen eine Entnahme mit Kapitalerhalt aber schlicht und einfach nicht leisten können. Bei 2000€ monatlicher Entnahme (vor Steuern!) brauch es bereits bei Kapitalverzehr und 3,5% Entnahmerate 685k im Depot. Ohne Kapitalverzehr liegt die sichere Entnahme eher bei 2% (typische Dividendenrendite breit gestreuter Fonds) und man benötigt 1,25 Millionen. Eine sichere Entnahme "mit Kapitalverzehr" bedeutet in der Praxis übrigens immer noch, dass der Depotwert in den allermeisten Fällen wächst.

  • Dividenden-Einzelaktien würde ich nur als kleine Beimischung nehmen, denn da ist tatsächlich das Risiko riesengroß, dass bei wirtschaftlicher Schräglage des Unternehmens die Dividende massiv gekürzt oder sogar ganz gestrichen wird.

    Dann habe ich wohl die falschen Aktien:

    Aktuell 5,8% Rendite in diesem Jahr auf den Kaufpreis, obwohl vier meiner Aktien diesmal keine Bardividende ausschütten. Neben der Bardividende gibt es nämlich noch Dividende in eigene Aktien. Da spart man sich zumindest die ausländische Quellensteuer.

    Vier weitere wollten gar keine Dividende ausschütten. Die habe ich rechtzeitig verkauft, und in eine weitere ausschüttende Aktie und einige Anleihen umgetauscht.


    Der Vorteil bei den Aktien: da weiß man im voraus, was man bekommt. Schon bei der Vorstellung der Jahresergebnisse macht der Vorstand einen Gewinnverwendungsvorschlag, der dann auf der Aktionärsversammlung abgesegnet wird. Bei Fonds muß man sich halt überraschen lassen, wieviel man bekommt.


    Kleiner Nachteil: Die meisten Dividenden fallen im Mai an. Den Rest des Jahres muß man sich mit insbesondere ausländischen Aktien über Wasser halten.

  • An Achim Weiss,

    erstmal danke.

    Ehrlich gesagt,glaube ich nicht, dass es so egal ist,ob Thesaurierer oder Ausschütter.

    Ich finde den Ausschütter schon interessanter, da man meistens Ausschüttungen erhält,die man, falls nicht benötigt wieder anlegen kann. Wenn man einen Thesaurierer hat, sieht das dann schon anders aus, wenn man Anteile vorzeitig z.B. verkaufen müsste, fehlt das ja dann für später, bzw. reduziert das dann das Depot, zumal man davon ausgehen muss, dass der ETF zu dem Zeitpunkt viell. nicht so toll läuft.

    Unter Anderem spricht dafür, dass man Dividenten bereits vorzeitig generiert und man damit machen kann,was man möchte, bzw. hat man dadurch vielmehr Flexibilität, als bei einem Thesaurierer. Man hat halt schon vorher etwas davon und nicht erst später, wenn man darüber sinnvoll verfügt oder dann eben wieder anlegt.


    Klar ist ein Thesaurierer einfacher,weil er automatisch wieder anlegt, aber der einfachste Weg ist ja bekanntlich nicht immer der Beste.

  • An AN:

    Also versteh ich das richtig, dass Dividenten ausschließlich aus den Gewinnen der Unternehmen stammen und mit dem Tageskurs gar nichts zu tun haben?

    Alles Andere sollte ja eigentlich nicht die Regel sein oder?

  • Unter Anderem spricht dafür, dass man Dividenten bereits vorzeitig generiert und man damit machen kann,was man möchte, bzw. hat man dadurch vielmehr Flexibilität, als bei einem Thesaurierer. Man hat halt schon vorher etwas davon und nicht erst später, wenn man darüber sinnvoll verfügt oder dann eben wieder anlegt.


    Klar ist ein Thesaurierer einfacher,weil er automatisch wieder anlegt, aber der einfachste Weg ist ja bekanntlich nicht immer der Beste.

    Es kommt halt immer darauf an, was man bezwecken will.

    Wenn ich Ausschüttungen (Dividenden) habe, die oberhalb meines FSA liegen, muss ich die bereits jetzt versteuern. Bei einem Thesaurierer können die Ausschüttungen weiter Rendite erzielen (Steuerstundungseffekt).

    Man sollte das aber auch Alles nicht überbewerten! Egal ob Ausschütter, Thesaurierer oder Einzelaktien. Langfristig kann jede der Strategien erfolgreich sein. Wenn man denn nur konsequent dabei bleibt.


    Ich brauche jetzt keine Dividenden oder Erträge aus meinem Depot. Dafür habe ich mein Einkommen!

    Irgendwann in der Rentenphase (15+ Jahre) möchte ich halt dann einige schönen Dinge (z.B. Urlaube, usw.) mit Entnahmen aus meinem Depot finanzieren.