Betriebliche Altersvorsorge: Allianz KomfortDynamik

  • Guten Tag,


    ich benötige bei folgender Thematik Hilfe zur Einschätzung.


    Bei uns in der Firma gibt es ein neues Angebot für die betriebliche Altersvorsorge.


    Es geht nach Betriebszugehörigkeit:


    - in den ersten 3 Jahren: 50% Zuzahlung

    - in den Jahren 4 & 5: 70% Zuzahlung

    - ab dem 6. Jahr: 100% Zuzahlung


    bezieht sich auf die KomfortDynamik der Allianz.


    Ich habe bereits zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung: Eine Fondsgebundenen Riester Vertrag bei der WWK & eine zusätzliche fondsgebundene Rentenversicherung (gehen nur 25€ monatlich rein).


    Zusätzlich noch diverse Aktien und ETF's. Die jedoch nicht unbedingt für die Rente vorgesehen sind.


    Macht es trotzdem Sinn noch zusätzlich diese betriebliche Altersvorsorge anzugehen? Das Angebot ist aus meiner Sicht nicht so schlecht, aber die Kosten der Allianz KomfortDynamik sind meines Wissens nach hoch.


    Bin jetzt aktuell 30 jahre alt.


    Würde mich über konstuktive Beiträge sehr freuen. :)

  • Ups, sorry. ganz vergessen:

    Ich bin erst seit 2 Monaten in der Firma und weiß auch noch gar nicht so zu 100% ob das jetzt das Richtige ist. Aber tendentiell schon.

  • Also quasi eine Treueprämie für Mitarbeiter. Die Firma möchte die Leute möglichst halten.

    Ich habe bereits zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung: Eine fondsgebundenen Riester-Vertrag bei der WWK & eine zusätzliche fondsgebundene Rentenversicherung (gehen nur 25€ monatlich rein).


    Zusätzlich noch diverse Aktien und ETFs. Die jedoch nicht unbedingt für die Rente vorgesehen sind.

    Es ist eigentlich immer die gleiche Frage: Wie lege ich mein Geld richtig an?

    Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, wie es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt, wie man sein Leben am besten lebt.


    Sparen sorgt für finanziellen Speck. Es schafft Dir finanziellen Spielraum. Ich finde es bescheuert, daß die Leute angeblich alle für den Ruhestand sparen. Es gibt ein Leben vor dem Ruhestand, und dasselbe lebt man sicher am besten, wenn man es genießt - aber dafür braucht man halt ggf. Geld.


    Ich mag die üblichen Rentenversicherungen nicht, und zwar deswegen nicht, weil sie Doppelverträge sind, die man regelmäßig in zu jungen Jahren abschließt. Wer gelernt hat, wie man spart, braucht dafür keinen Vertrag, sondern kann das selber machen (und spart sich die ganzen Verwaltungskosten). Wenn er zu seinem 65. (oder 67. oder 68.) wirklich eine Rentenversicherung haben möchte, also ein Finanzinstrument, das das Langlebigkeitsrisiko abdeckt, kann er die dann immer noch abschließen.


    Riesterverträge sind notorisch ertragsschwach. Die rechnen sich nur über die staatliche Förderung. Das muß man im Einzelfall anschauen.


    Was willst Du mit einem Sparvertrag mit 25 € im Monat groß ansparen? Kostet nicht viel, bringt dann aber auch nicht viel.


    Wenn der Arbeitgeber eine Versicherung deutlich unterstützt, mag man das vielleicht machen. Aber es muß halt in Dein Gesamtkonzept passen. Wozu verpflichtest Du Dich auf lange Zeit? Was passiert, wenn Du den Arbeitgeber wechselst? Welche Möglichkeiten der Anlage kannst Du in dem Vertrag wählen? Was passiert in der Auszahlungsphase?


    Viele Fragen.

  • Der Zuschuss kommt vom AG obendrauf.

    Also anstatt den gesetzlichen mindestens 15%, gibt's das was oben beschrieben ist.

  • heißt also, der Arbeitgeber beteiligt sich in den Jahren
    - 1-3 (nur) zu einem Drittel (50/150)
    - 4&5 (nur) zu 41% (70/170)
    - 6++ (nur) zu 50 % (100/200)
    und irgendjemand kaschiert diese insgesamt bescheidene Beteiligung mit den netter klingenden Prozentzahlen bei "Zuzahlung".

    Der Zuschuss kommt vom AG obendrauf.

    Also anstatt den gesetzlichen mindestens 15%, gibt's das was oben beschrieben ist.

    Die gesetzlichen "mindestens 15 %" sind ja ohnehin ein kapitaler Witz, da allein die zusätzliche Beitragsbelastung an Kranken- und Pflegekasse schon um 20% der BAV-Summe schwankt, egal ob die nun als Rente oder als Einmalzahlung ausgereicht wird.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Verstehst du das Altersvorsorgeprodukt bis ins Detail und sind die gesamten Kosten klar ausgewiesen?

    Nicht vergessen das durch die bAV die Ansprüche in der GRV sinken.

    Was passiert mit dem Vertrag wenn du den Betrieb wechselst?

    Fühlst du dich dabei wohl dein Geld in ein solches Produkt zu stecken aus dem du es später nur schwer wieder heraus bekommst? Gibt es einen garantierten Rentenfaktor?

    Lass dich nicht von Förderung blenden sondern rechne genau nach.

  • heißt also, der Arbeitgeber beteiligt sich in den Jahren
    - 1-3 (nur) zu einem Drittel (50/150)
    - 4&5 (nur) zu 41% (70/170)
    - 6++ (nur) zu 50 % (100/200)
    und irgendjemand kaschiert diese insgesamt bescheidene Beteiligung mit den netter klingenden Prozentzahlen bei "Zuzahlung".

    Die gesetzlichen "mindestens 15 %" sind ja ohnehin ein kapitaler Witz, da allein die zusätzliche Beitragsbelastung an Kranken- und Pflegekasse schon um 20% der BAV-Summe schwankt, egal ob die nun als Rente oder als Einmalzahlung ausgereicht wird.

    Das war zu befürchten.

    Rin No-Brainer ist das so nicht.

    Am Taschenrechner führt da dann kein Weg vorbei.

  • Nein, Entschuldigung.

    Also kleines Rechenbeispiel:


    Ich zahle von meinem brutto 100€ rein, dann zahlt mein Arbeitgeber in den Jahren 1-3 50€ dazu ein.

    Ab dem 6. Jahr eben dann 100€ dazu.

  • Wenn der AG den Beitrag komplett trägt: Machen!


    Wenn der AG den (Gesamt-)Beitrag zur Hälfte trägt: Höchstwahrscheinlich machen. (Aber auch schon kalkulieren.)


    Wenn der AG weniger dazugibt: Rechnen!


    Wenn Du 10 Jahre und länger in dem Betrieb bleiben willst, dann kann man sich das mit der bAV überlegen.

  • Ich habe bereits zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung: Eine Fondsgebundenen Riester Vertrag bei der WWK & eine zusätzliche fondsgebundene Rentenversicherung (gehen nur 25€ monatlich rein).

    Ein Seitenpfad insbesondere bei WWK:

    Zufrieden? Verstanden? Kostenklarheit?

    Wann abgeschlossen?


    Fonds-RV: bei wem?

    Zufrieden? Verstanden? Kostenklarheit?

    Wann abgeschlossen?

  • Okay. Ich beschäftige mich damit, weil ich die Kosten der neuen bA nicht genau kenne. Ich habe nur kurz gegooglet und festgestellt, dass es vermutlich ein teurer Vertrag ist.


    Ich dachte nur, dass es eventuell ein NoBrainer ist, da das Unternehmen "so viel" dazu gibt. Also zumindest mehr als andere Unternehmen.


    Bei der WWK bin ich zufrieden, das soll so bleiben.

    Der andere Font-RV Vertrag ist eine sogenannte "Flex". Da gehen nur 25€ rein, weil ich den Vertrag mehr oder weniger mittlerweile als überflüssig empfinde und wenn ich ihn kündigen würde, wären die Kosten halt wieder hoch.

  • Ich bin erst seit 2 Monaten in der Firma und weiß auch noch gar nicht so zu 100% ob das jetzt das Richtige ist. Aber tendentiell schon.

    Dann besteht m.E. keine Eile.

    Überstehe erstmal die Probezeit und überlege bis dahin in Ruhe, ob Du auch langfristig bei dem AG bleiben willst. Nichts in Blöder als eine bAV abzuschließen, wenn Du das Unternehmen dann nach wenigen Jahren wieder wechselt und der Vertrag ggf. Stillgelegt werden muss.

    Die Abschlusskosten des Vertrags fallen in den ersten 5 Jahren an und wenn der neue AG den Vertrag nicht übernimmt läuft es auf eine Stilllegung hinaus.

  • ... und wenn ich ihn kündigen würde, wären die Kosten halt wieder hoch.

    Nein. Die hohen Kosten sind vorher entstanden. Das Geld ist jetzt schon weg, nicht erst bei einer Kündigung. Sie werden bei einer Kündigung nur realisiert.


    Wenn Du nicht kündigst, entstehen weitere Kosten. Nur die Höhe der neuen Kosten sind relevant für eine eventuelle Kündigungsentscheidung.