Liebe Franziska,
uneigen- somit also gemeinnützig und ohne Gewinnerzielungsabsicht agieren meines Wissens nach nur Mutter Teresa und die Mönche des Buddhismus. Nach beiden sehen Sie mir nicht aus. Also erzählen Sie hier den Lesern bitte keine naiven kleinen Märchen, dass Sie nur und immer und ausschließlich das "Wohl der Verbraucher" im Auge hätten. Sie müssen Geldquellen anzapfen (ich nehme an, Sie arbeiten auch nicht vollkommen ehrenamtlich), filtern Produkte heraus, die Ihnen Geld einbringen, wenn Sie diese empfehlen (Affiliate) und dazu schalten Sie ein Medium wie dieses Online-Verbraucherschützerportal davor. Ihr eine Spur zu sehr um Glaubwürdigkeit bemüht wirkendes Mantra, wonach Sie völlig unabhängig von finanziellen Interessen und ergebnisoffen Produkte "testen" und angeblich ohne zu wissen, ob am Ende ein Affiliate dabei rauskommt oder nicht, ist einigermaßen lächerlich. Sie glauben doch wohl nicht selbst daran, oder? Sie meinen wirklich, dass Ihr Arbeitgeber am Anfang des Monats nicht weiß, ob und wieviel Geld er einnimmt, um Ihnen am Ende des Monats Ihr Gehalt zu zahlen? Und bis dahin zahlt er es Ihnen aus der eigenen Tasche, weil ihm das Wohl der Menschheit das wert ist? Zum totlachen.
Was ich damit meine: Sie betreiben hier ein durchaus einträgliches Geschäftsmodell - Sie testen verschieden Produkte aus verschiedenen Bereichen und gehen dann los, um die jeweiligen Anbieter mit Ihren "Recherchen" zu konfrontieren.
(Zitat von Fairr aus dem von Ihnen zitierten Interview: "Finanztip ist erst an uns herangetreten, als die Berichterstattung intern feststand"). Dann kann der Anbieter entscheiden, ob er gerne positiv- oder negativ-Publicity von Ihnen haben will. Und schon geht das Geldhähnchen auf oder bleibt eben zu.
Nichts dagegen einzuwenden - aber hören Sie auf, die Leute hinters Licht zu führen, Ihnen sei einzig und allein am Wohl des Verbrauchers gelegen. Mutter Teresa hat man sowas abgenommen. Ihnen nicht.